Als ich vierzehn Jahre alt war, kam ich mit der Christlichen Wissenschaft
Christian Science (kr’istjən s’aiəns) kurz in Berührung. Meine Schwester, bei der ich damals wohnte, nahm mich zu einem Sonntagsgottesdienst und mehreren Mittwochzeugnisversammlungen in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, mit. Ich fand sie sehr schön, konnte aber kaum etwas verstehen. Meine Schwester gab mir einige Exemplare des Herolds der Christlichen Wissenschaft. Ich las sie gern, aber auch sie sagten mir nicht viel.
Mehr als dreißig Jahre später wohnte ich in einer anderen Stadt und war verheiratet. Ich hatte einen sehr rauhen Weg hinter mir, und als ich auf tragische Weise meinen Sohn verlor, war ich körperlich und seelisch ein gebrochener Mensch. Ich litt unter tiefen Depressionen und wollte nicht mehr weiterleben — nicht einmal für unsere beiden anderen Kinder und meinen Mann. Oft saß ich stundenlang auf einem Felsen hoch über einem stillen Strand, schaute in die Tiefe und dachte, daß ich vielleicht dort unten Ruhe finden könnte. Verwandten und Freunden, die mich trösten wollten, sagte ich nur, daß ich keinen Trost brauchte, denn mein Leid wäre nun mal mein Kreuz, das ich tragen müsse.
In dieser traurigen Verfassung sah ich eines Tages in der Zeitung eine Anzeige der christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste. Ich sagte meinem Mann, daß ich gern mal einen Gottesdienst besuchen würde, aber er meinte, wir gehörten nicht dort hin. Eines Tages brachte er jedoch eine Einladung zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft mit nach Hause, die ihm ein Freund gegeben hatte. Diesmal war mein Mann damit einverstanden, daß ich hinging, und das tat ich auch.
Von da an besuchte ich regelmäßig die Gottesdienste und Zeugnisversammlungen einer Zweigkirche, und mein Leben wurde umgewandelt. Eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft nahm sich meiner mit viel Liebe und Geduld an. Durch ein großes geistiges Erwachen wurde ich schließlich von der tiefen Trauer und den schweren Depressionen vollständig geheilt. Gott wurde mir als ein Gott der Liebe offenbart, als ein Gott, der immer gegenwärtig ist, an den wir uns stets wenden und auf den wir uns jederzeit verlassen können. Und ich begann mich als Sein Kind zu sehen. Als ich anfing, die Bibel, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy sowie die deutschen Übersetzungen ihrer anderen Werke täglich und systematisch zu studieren, zog eine beseligende Ruhe in mein Leben ein. Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche brachte mir reichen Segen und bot mir weitere Gelegenheiten, nützlich zu sein.
Für meine Erlösung von der Qual bin ich unaussprechlich dankbar. Da alles Gute, das ich empfangen habe, von Gott kommt, den wir in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen, liebe ich die Bewegung der Christlichen Wissenschaft sehr und halte sie hoch in Ehren.
Rio de Janeiro, RJ, Brasilien