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Christlich-wissenschaftliche Pflege: im Kirchenhandbuch vorgesehen

Aus der Juni 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der wichtigsten Aufgaben einer christlich-wissenschaftlichen Pflegerin besteht darin, liebevoll zu sorgen — mit anderen Worten, Zärtlichkeit und Herzenswärme zum Ausdruck zu bringen und auf diese Weise dem Patienten fürsorgliche Pflege angedeihen zu lassen. Gibt es jemanden, der unter einer solchen Pflege nicht aufblüht und gedeiht?

Mary Baker Eddy hat christlich-wissenschaftliche Pflege im Handbuch Der Mutterkirche in Artikel VIII Abschnitt 31 vorgesehen. Unsere Führerin erkannte, daß, wenn auch ihre junge Kirche die verlorengegangene Kunst des christlichen Heilens wiedererlernte, in einigen Fällen zeitweilige Pflege erforderlich sein würde.

Mrs. Eddy schuf die Grundlage dafür, das Amt eines Pflegers auf eine geistige Höhe zu erheben, als sie lehrte: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Die Erklärung schließt mit den Worten: „Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468. Die christlich-wissenschaftliche Pflegerin bringt Zärtlichkeit zum Ausdruck, während sie dem Körper fürsorgliche Pflege angedeihen läßt und den menschlichen Bedürfnissen abhilft. Diese zweifache Rolle wird im Pflegeberuf von Männern und Frauen erfüllt, deren große Liebe zu Gott ihren Ausdruck in praktischer Fürsorge findet.

Im Kirchenhandbuch beschreibt Mrs. Eddy in dem Abschnitt, der sich auf das Pflegen bezieht, kurz und präzise die Voraussetzungen und Eigenschaften, die an dieses Amt geknüpft sind: „Ein Mitglied Der Mutterkirche, das sich als christlich-wissenschaftliche Pflegerin oder christlich-wissenschaftlicher Pfleger bezeichnet, muß eine Person sein, die eine demonstrierbare Kenntnis von der Ausübung der Christlichen Wissenschaft hat, die die im Krankenzimmer nötige praktische Weisheit besitzt und die Kranken richtig betreuen kann.“

Die Pflegerin behandelt den Patienten nicht metaphysisch, indem sie die heilenden Wahrheiten auf das spezifische Problem anwendet, wie dies ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft tut. Vielmehr ist es ihre Aufgabe, als ein Teil der Gemeinschaft, die Ausüber, Pflegerin und Patient bilden, ihr eigenes Denken von der Annahme zu läutern, daß die Materie wirklich sei. Die heilenden Eigenschaften wie Erbarmen, Freude, Zartheit und Liebe werden sie dann bei ihrem Wirken im Krankenzimmer erleuchten.

Obwohl die Pflegerin das Heilen nicht öffentlich ausübt, muß sie, wie alle Mitglieder Der Mutterkirche, lernen, das christliche Heilen in ihrem eigenen Leben auszuüben. Bei ihrer Arbeit, für andere zu sorgen, hat sie immer nur einen Patienten — sich selbst. Sie behandelt sich selbst, indem sie täglich auf ihrer wahren, geistigen Identität als individuelle Verkörperung der Erkenntnis Gottes besteht. Dabei erhebt sie ihren Blick über die von den sterblichen Sinnen dargebotenen Informationen, die ihr müde Füße, Überarbeitung, Zeitdruck suggerieren wollen. Glücklicherweise ist es möglich, sich von diesem scheinbaren Selbst zu lösen, sich der Wärme und Gegenwart Gottes zuzuwenden und Seine Liebe für Sein Kind zu fühlen. Wenn die christlich-wissenschaftliche Pflegerin ihre eigene Identität klar sieht, fällt es ihr nicht schwer, das Krankenzimmer zu betreten und zu erkennen, daß dieselbe Wirklichkeit die Argumente von Schmerzen, Krankheit, Furcht und Entmutigung überstrahlt. Der Patient spürt die Freude, die die Pflegerin empfindet, wenn sie die reine Identität des Menschen erkennt; und diese Freude trägt wesentlich dazu bei, ihn zu ermutigen, sein gesundes, vollkommenes Selbst wahrzunehmen.

Von dieser festen Grundlage aus kann die Pflegerin „die im Krankenzimmer nötige praktische Weisheit“ mit Einsicht walten lassen. Weisheit ist eine Eigenschaft, die sich scharfsinnige Menschen zu allen Zeiten gewünscht haben. Die Bibel berichtet im dritten Kapitel des ersten Buches der Könige, wie Salomo Weisheit über Reichtum und Ehre stellte. Mrs. Eddy schreibt dazu: „Bei menschlichen Handlungen beginnt die Weisheit mit dem, was unter den gegebenen Umständen dem Rechten am nächsten kommt, und von da aus vollbringt sie das unbedingt Rechte.“ Vermischte Schriften, S. 288.

Die christlich-wissenschaftliche Pflegerin muß während ihres arbeitsreichen Tages in ständiger Gemeinschaft mit dem göttlichen Gemüt bleiben, um sich die geistige Intuition zu bewahren, die es ihr ermöglicht, die richtigen Entscheidungen beim Pflegen zu treffen und zu erkennen, was in der Fürsorge des Patienten am notwendigsten ist. Hier sind weder medizinische Verordnungen noch stereotype Verfahren für die Pflege der Kranken zu finden. Bei dieser inspirierten Pflege gibt es keine Prognose über die für Fortschritt und Heilung erforderliche Zeit. Wenn die Pflegerin an ihrem Verständnis vom wahren Menschen festhält, der niemals gefallen, gebrochen, gebunden und begrenzt ist, erkennt sie im stillen an, daß sich nur die Tätigkeit Gottes, der Seele, kundtut, was auch immer der physische Zustand zu sein scheint. Das befähigt die Pflegerin, ihre Arbeit auf höchster Ebene zu verrichten und somit die Forderung unserer Führerin an die Pflegerin zu erfüllen, „die Kranken richtig [zu] betreuen“.

Wenn die Pflegerin frische Kraft oder Freude braucht, kann sie aus Jesu Frage Inspiration schöpfen: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?“ Luk. 2:49. Das Pflegen mag zwar wie eine körperliche Routinearbeit erscheinen, doch werden dabei in Wirklichkeit die christlichen Eigenschaften zum Ausdruck gebracht. Sie mögen sich fragen, wie bei solchen normalen Pflichten wie dem Bettenmachen oder der Essenzubereitung der Christus zum Ausdruck kommen kann. Für eine christlich-wissenschaftliche Pflegerin ist das Bettenmachen ein bewußter Ausdruck der Ordnung, Anmut und Genauigkeit. Bei der Zubereitung einer Mahlzeit kann sie ihr Denken dem Verständnis zuwenden, daß Gott immerdar Seine Ideen mit Zufriedenheit und Vollkommenheit nährt. Sie kann über solche inspirierenden Bibelworte nachdenken wie: „Du bereitest vor mir einen Tisch ... und schenkest mir voll ein.“ Ps. 23:5.

Jeder Vorgang im Krankenzimmer wird von geistigen Eigenschaftten gestützt. Menschliches Handeln vermag nicht zu heilen; die Pflegerin weiß, daß die Ursache des Heilens göttlich mental — völlig geistig — ist. Der schöpferische Ausdruck praktischer Fertigkeiten und selbstloser Eigenschaften tragen jedoch dazu bei, dem Patienten Erleichterung, Sauberkeit, Nahrung, Sicherheit und natürliche Tätigkeit zu bringen. Wenn für die menschlichen Bedürfnisse gesorgt ist, kann der Patient ungehindert sein Denken zur geistigen Überzeugung emporheben. Wenn der Patient auf die inspirierte Behandlung des Ausübers reagiert, gelangt er zu dem Punkt, wo für ihn das Zusammentreffen des Menschlichen mit dem Göttlichen sichtbar wird. Dann hat sich die einzig wahre Diagnose über den Menschen bestätigt: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31.

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