Mein erstes Zeugnis erschien vor etwa fünfzig Jahren. Die Heilungen von Mandelentzündung, einem Kropf und Nervosität waren von Dauer; und normale Entbindungen sowie die Verbesserung von Charakterzügen segnen mich heute noch.
Vor einigen Jahren stolperte ich in meinem Zimmer und fiel mit aller Wucht zu Boden. Zunächst war ich ganz benommen, hatte große Schmerzen und wußte mir nicht zu helfen. Dann kamen mir verschiedene Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy in den Sinn. Die folgenden Verse aus dem einundneunzigsten Psalm halfen mir sehr: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Ich mußte darum ringen, mir dieser Botschaften bewußt zu bleiben, aber ich beharrte. Mrs. Eddys Worte trösteten mich (Wissenschaft und Gesundheit, S. 214): „Weder Alter noch Unfall kann störend auf die Sinne der Seele einwirken, und andere wirkliche Sinne gibt es nicht.“ Ich fühlte die Macht, die Gottes Wort besitzt, und konnte nun mein Telefon erreichen und um Hilfe bitten.
Ich bin eine sogenannte Seniorin und wohne in einem Sanatorium für Christliche Wissenschafter, brauche aber keine Pflege. Nach dem Unfall wurde ich in einen Raum gebracht, wo sich die Pflegerinnen meiner annehmen konnten, und jemand rief eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, für mich zu beten. Ich fühlte Gottes Liebe, als ich über die ersten drei Verse aus dem dritten Kapitel des ersten Briefes des Johannes nachdachte. Der erste dieser Verse beginnt: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen.“ Die Inspiration, die ich aus diesen Bibelworten und dem Studium der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468) gewann, half mir durch die erste Nacht.
Nach etwa einer Woche konnte ich mich immer noch nicht ohne die Hilfe der Pflegerinnen bewegen. Ich dachte, daß vielleicht eine Röntgenaufnahme gemacht werden sollte. Das geschah in einem Krankenhaus, wo mir ein Arzt mitteilte, daß ich mir die Hüfte gebrochen hätte. Er sagte, wenn ich mich nicht operieren ließe, würde ein Bein kürzer als das andere sein und sich nach außen drehen. Er fügte hinzu, daß er Vorbereitungen für die Operation am nächsten Morgen treffen werde. Man brachte mich in ein Zimmer, wo ich zu meiner Freude allein war. Während der Nacht kamen mir viele hilfreiche Gedanken. Das Lied Nr. 216 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft sagte mir besonders viel. Der erste Vers lautet:
Wer nur den lieben Gott läßt walten
Und hoffet auf Ihn allezeit,
Den wird Er wunderbar erhalten
In aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
Der hat auf keinen Sand gebaut.
Als der Morgen kam, hatte ich mich gegen die Operation entschieden. Statt dessen wollte ich mein ganzes Vertrauen auf Gott und Seine allmächtige Fürsorge setzen. Der Arzt war überrascht, aber er respektierte meinen Beschluß. Er sorgte für meine Entlassung aus dem Krankenhaus, und ich kehrte am selben Tag in das Sanatorium zurück. Dank der gewissenhaften Hilfe der Ausüberin konnte ich bald, von den Pflegerinnen unterstützt, auf dem Bettrand sitzen und die Füße auf den Boden aufstellen. Als ich dies zum erstenmal fertigbrachte, halfen mir die Pflegerinnen zum Fenster, wo ich auf blühende Sträucher, Sonnenschein und singende Vögel hinausschaute. Demütig empfand ich eine große Gewißheit und Zuversicht, daß Gebet heilt und Gott unermeßlich mächtig und gütig ist.
Zweieinhalb Monate nachdem ich in die Pflegeabteilung gebracht worden war, brauchte ich keinerlei Betreuung mehr; ich kehrte in mein eigenes Zimmer zurück und nahm meine normalen Tätigkeiten wieder auf. Bald fühlte ich mich in der Lage, die christlich-wissenschaftliche Behandlung für mich wieder selbst fortzusetzen. Die Heilung ist schon lange vollständig; ich erfreue mich völliger Bewegungsfreiheit, und es traten keine Nachwirkungen ein.
Ich bin von Herzen dankbar für den Beweis, daß eine solche Verletzung durch Gebet geheilt werden kann. Ich verstehe jetzt besser, wie sich eine Heilung vollzieht und wie wichtig es ist, sich nicht davon abbringen zu lassen, die Wahrheit täglich zu studieren.
Chestnut Hill, Massachusetts, USA