Die scheinbare Unfähigkeit der menschlichen Gesellschaft, die Kriminalität wirksamer zu bekämpfen, sollte die Menschen veranlassen, bei einer höheren Macht Sicherheit zu suchen. Die Bibel berichtet, daß Gott dem Propheten Hosea, der die innige Liebe Gottes predigte, verhieß: „Ich will dein König sein; wo ist ein anderer, der dir helfen kann in allen deinen Städten?“ Hos. 13:10 [n. der engl. King-James-Ausgabe]. Wir finden den notwendigen zuverlässigen Schutz, wenn wir uns durch wissenschaftliches Gebet Gott nähern. Wir lernen dann, daß Furcht und Unsicherheit nicht zu uns gehören, weil wir Gott angehören.
Gott, der Alles-in-allem, ist vollständig gut, und der Mensch spiegelt das göttliche Wesen wider. Das Böse ist nicht wahr. Was eine böse Person zu sein scheint, ist nur eine falsche Vorstellung des sogenannten sterblichen Gemüts. Wenn wir im Sinne der Christlichen Wissenschaft beten, erkennen wir diese Tatsachen an; wir halten uns vor Augen, daß der Mensch sündlos ist. Und dieses Gebet ist so mächtig, daß es uns davor bewahrt, den falschen Instinkten und Handlungen anderer zum Opfer zu fallen.
Die wissenschaftliche Wahrheit enthüllt, daß der Mensch untrennbar von Gott ist. Als das Kind des Geistes, kann der Mensch weder ein Krimineller noch das Opfer krimineller Handlungen sein. Gott schafft weder verletzende noch verletzliche Sterbliche. Ja, Er schafft nur Unsterbliche.
Wer oder was ist eigentlich schuld, wenn beispielsweise das Gebot, nicht zu stehlen, gebrochen wird? Nicht die Person, die einen Geldbeutel schnappt, sondern sowohl der unehrliche Gedanke, der diesen Menschen seiner innewohnenden Güte berauben will, als auch die grundlegende irrtümliche Annahme, er sei ein unvollständiger Sterblicher. In Wahrheit ist der Mensch Gottes Kind und besitzt daher alles, was er benötigt. Der Ausdruck des Geistes, der bereits vollkommen ist, stiehlt nicht.
Je klarer wir uns bewußt sind, daß der Mensch als Gottes eigener Ausdruck in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Gesetz steht, um so seltener werden wir mit Situationen konfrontiert, die darauf hindeuten, wir oder jemand anders sei ein unehrlicher, gesetzesübertretender Sterblicher.
Nehmen wir aber nun einmal, an, wir hielten uns für gut und jemand anders für schlecht. Dann brechen wir Gottes Gesetz, kein falsches Zeugnis wider unseren Nächsten zu reden (s. 2. Mose 20:16). Doch die Wahrheit über Gott und den Menschen wird unsere falsche Anschauung über andere als fehlerhafte Sterbliche berichtigen. Wir müssen jeden einzelnen, ungeachtet seiner menschlichen Geschichte, als Kind Gottes sehen.
Obgleich aufgebrachte Mobs Christus Jesus drohten, wurde er nicht deren Opfer. Als seine Feinde ihn steinigen wollten, ging er durch sie hindurch, ohne verletzt zu werden. Da er Gott so nahe war, konnte das Böse ihn weder berühren noch beunruhigen. Er erkannte die dem Menschen innewohnende Güte und gestand dem Bösen keine Macht zu. Daher konnte es ihn nicht abschrecken.
Jesus erduldete die Kreuzigung — die er hätte vermeiden können —, um durch die Auferstehung die Unzerstörbarkeit des göttlichen Lebens zu beweisen. Er liebte die ganze Menschheit, sogar seine Feinde, und dank seines geistigen Verständnisses triumphierte er über den Haß und die tödliche Bosheit der Welt. Wir können uns in Sicherheit befinden, wenn wir seinem Beispiel folgen. Mrs. Eddy schreibt: „Bist du mit dem Panzer der Liebe angetan, so kann menschlicher Haß dich nicht erreichen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 571.
Wenn wir den Tag damit beginnen, daß wir für uns beten, tragen wir dazu bei, daß er ohne unangenehme Zwischenfälle verläuft. Das Studium der wöchentlichen Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft rüstet uns mit Rechtschaffenheit und Frieden aus — ja mit all jenen Eigenschaften, zu denen Paulus die Epheser ermahnte. S. Eph. 6. Auf diese Weise wird ein Gefühl der Unsicherheit durch das Bewußtsein von der Allgegenwart des Guten ersetzt, was beruhigt und schützt.
Eines Morgens begann eine Freundin, eine Christliche Wissenschafterin, ihren Tag wie gewöhnlich mit dem Studium der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Durch Gebet rüstete sie sich mit geistigem Verständnis aus. Nach der Arbeit besuchte sie einen Abendkurs. Auf dem Nachhauseweg, als sie um etwa zehn Uhr aus der Straßenbahn stieg, hatte sie ein unbehagliches Gefühl, doch sofort kamen ihr die folgenden Worte von Lied Nr. 53 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft in den Sinn: „Liebe, die von oben strömt,/Hält geborgen uns vor Harm.“
Als sie die dunkle, mit Bäumen umsäumte Straße hinunterging, überkam sie ein Gefühl der Geborgenheit; sie fühlte die Gegenwart der göttlichen Liebe. Plötzlich trat ein Mann mit ausgestreckten Armen aus dem Schatten, als ob er sie packen wollte. Augenblicklich hörte sie sich in einem Ton, wie man einen alten Freund begrüßen würde, sagen: „Hallo, wie geht's.“
Der Mann trat zurück, zog den Hut, schwenkte ihn in einem tiefen Bogen und sagte: „Entschuldigen Sie, gnädige Frau.“ Er verschwand in der Dunkelheit, und meine Freundin setzte ihren Weg fort — unerschrocken, aber von großer Dankbarkeit erfüllt. Ihre Ruhe schrieb sie voll und ganz ihrem morgendlichen Gebet zu.
Gute Gedanken, die wir anderen gegenüber zum Ausdruck bringen, helfen nicht nur uns, sondern auch ihnen. Wenn wir auch nicht wissen, was der Mann, der meine Freundin packen wollte, daraufhin erlebte, so wurde er doch sicherlich in jenem Moment von dem Impuls, jemandem Schaden zuzufügen, befreit. Er sprach auf die reinen Gedanken über ihn an. Mrs. Eddy schreibt: „Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Panzer; damit angetan, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid geborgen, sondern alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 210.
Gibt es praktische Maßnahmen, die wir treffen sollten, um unser Hab und Gut zu schützen? Ja. Es mag z. B. nicht weise sein, die Fenster und Türen nicht zu schließen, wenn wir das Haus verlassen. Doch Alarmanlagen und Wachhunde nehmen nicht den Platz der göttlichen Sicherheit ein.
Der Psalmist schrieb: „Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.“ Ps. 121:8. Wir befinden uns in vollständiger Sicherheit, wenn wir uns auf das eine unendliche, göttliche Leben verlassen. Das können wir beweisen.