Als ich die höhere Schule besuchte, hatte meine jüngste Schwester eine Heilung, die mich tief beeindruckte und Jahre später noch immer inspiriert. Sie zeigte mir, daß die Lehren der Christlichen Wissenschaft nichts von ihrer außerordentlichen heilenden Wirksamkeit verloren haben.
Als meine Schwester eines Nachmittags draußen spielte, erlitt sie versehentlich einen heftigen Schlag auf den Kopf. Ich hörte im Haus ihr Schreien und eilte hinaus, um ihr zu helfen. Noch bevor ich sah, was ihr geschehen war, wandte ich mich von ganzem Herzen an Gott und erinnerte mich an die Wahrheiten, die mir von Seiner vollkommenen Schöpfung bekannt waren. Meine Schwester blutete stark, aber mein Gebet hatte mir die Gewißheit gegeben, daß Gott immer gegenwärtig ist, und mir alle Furcht genommen. Während ich meine Schwester an Gottes Liebe und Seine heilende Kraft erinnerte, trug ich sie ins Haus; ich war völlig ruhig.
Wir riefen sofort eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an, und das Bluten hörte fast augenblicklich auf. Als wir meine Schwester an Gottes allmächtige Fürsorge erinnerten, beruhigte sie sich. Kurz nach dem Unfall besuchte uns eine Krankenschwester, die in unserer Nachbarschaft wohnt und mit der wir befreundet sind; sie drängte uns, meine Schwester doch ins Krankenhaus zu bringen. Wir versicherten ihr, daß wir uns mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft in Verbindung gesetzt hätten und überzeugt seien, daß Gott dem Kind alles geben werde, was es brauche.
Und durch Gebet wurde tatsächlich für alles gesorgt. Was uns bei diesem Erlebnis die meiste Ehrfurcht einflößte, war das Gefühl der unmittelbaren Gegenwart Gottes, Seiner Majestät und Allmacht. Wir verließen uns auf Seine erhaltende Kraft und nahmen keinerlei medizinische Behandlung in Anspruch. Das Gesetz Gottes überwand schnell jede Spur einer Verletzung.
Als am selben Abend die Tochter der Krankenschwester zu einem Besuch herüberkam, aß meine Schwester gerade mit den übrigen Familienmitgliedern zu Abend. Inzwischen hatte sie ihr Gleichgewicht, das durch den Unfall gestört worden war, völlig wiedergefunden. Schon am nächsten Tag spielte sie draußen Schlagball. Die Wunde war vollständig verheilt und die Schwellung verschwunden. Die körperliche Heilung war besonders bemerkenswert und machte einen anhaltenden Eindruck auf die Familie, doch am deutlichsten erinnere ich mich an das Gefühl, daß Gott nahe war, und an das völlig unkomplizierte Eintreten der Heilung.
Vor einigen Jahren erkrankte ich und hatte außerordentlich hohes Fieber, das wiederholt von Deliriumsanfällen begleitet war. Das dauerte etwa zwei Wochen. Während dieser Zeit aß ich fast nichts, und oft war es mir nicht möglich, das Bett zu verlassen. Ein Ausüber betete für mich. Da ich allein wohne, war niemand im Haus, der für mich hätte sorgen können. Aber im Grunde war das ein Ansporn für meine Genesung, da ich u. a. gezwungen war, meine Wäsche zu waschen und meine Mahlzeiten zuzubereiten. Das war mir nur möglich, weil ich Gott noch mehr vertraute und mich sehr anstrengte, mein Handeln dem Niveau meines Gebets anzupassen.
Wenn Christus Jesus heilte, forderte er oft den Kranken auf, etwas zu tun, und gelegentlich war es etwas ganz Einfaches. Hätte Jesus von dem Lahmen nicht verlangt, aufzustehen und hinzugehen, wäre der Mann je fähig gewesen zu erkennen, daß dies eine gegenwärtige Möglichkeit war? (S. Joh. 5:1–9.) Ich lernte, daß ich tun muß, was Gott von mir fordert, und daß Gott nie etwas Unmögliches von uns verlangt. Meine Anstrengungen zeigten mir (Phil. 4:13): „Ich vermag alles durch den, mich mächtig macht, Christus“, auch wenn ich unter Schmerzen litt. Sobald ich mich weigerte, mich von den Schmerzen beeindrucken zu lassen, begann die Heilung. Nach zwei Wochen war ich vollkommen geheilt. Es zeigten sich keine anhaltenden Nachwirkungen, und die Krankheit trat nie wieder auf.
Jesu Ermahnung (Joh. 3:7): „Ihr müsset von neuem geboren werden“ gilt ganz gewiß auch heute noch. Ich habe — u. a. durch harte Erfahrung — gelernt, daß die Inspiration und die Heilungen, die ich in der Vergangenheit erlebte, mich nicht davon befreien, die Forderungen zu erfüllen, die Gott jetzt an mich stellt. Aber ich bin froh, diese Lektionen gelernt zu haben. Die Disziplin, die die Mitgliedschaft in einer Zweigkirche und der Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft auferlegen, sind ein großer Segen für mich.
Claremont, Kalifornien, USA
Ich bin die Schwester, die Mark in dem Zeugnis erwähnt. Meine Heilung trug sich genauso zu, wie er sie schilderte. Sie ist von Dauer, und der Unfall hatte keine Nachwirkungen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr die Christliche Wissenschaft unser Leben beeinflußt und uns geholfen hat.