„Die Christliche Wissenschaft erklärt alle Ursache und Wirkung für mental, nicht für physisch“, sagt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 114). Für diese aufrüttelnde Wahrheit bin ich tief dankbar.
Eines Morgens erwachte ich mit Kopfschmerzen (was ungewöhnlich für mich ist), und ich begann sofort, zu Gott zu beten. Ich wußte, daß ich in diesem Fall meine geistige Identität besser verstehen und bestätigen mußte, daß ich gesund, unschuldig, frei von jeglichem Unbehagen war und ganz und gar in der Allgegenwart Gottes, des Gemüts, lebte. Außerdem widerlegte ich die Annahme, der Mensch könne in der Materie eingeschlossen sein. Den Rest des Tages ging ich meiner Arbeit nach, mußte aber oft wegen der Schmerzen innehalten. Jedesmal bestand ich auf der Tatsache, daß ich als die Widerspiegelung der göttlichen Liebe nur Liebe spüren konnte. Bis zum Abend hatte ich deutlicher erkannt, daß Kopfschmerzen eine falsche Annahme sind und ich Schmerzen als einen trügerischen „Sprecher“ bloßstellen konnte.
Als es mir am folgenden Tag jedoch nicht viel besser ging, rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, mich durch Gebet zu unterstützen. Sie erklärte sich dazu bereit und forderte mich auf, über die wahre Bedeutung des Wortes „Frieden“ nachzudenken. Zuerst war ich über diese Anweisung ein wenig überrascht, denn ich fühlte einen inneren Frieden, war glücklich und sorgenfrei. Doch als ich um weitere geistige Führung betete, kam mir der folgende Bibelvers in den Sinn (Hiob 22:21 — n. der engl. King-James-Ausgabe): „Lerne ihn nun verstehen und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.“ Diese Worte veranlaßten mich, Stellen in der Bible und Mrs. Eddys Schriften zu studieren, die sich auf „Geist“ (ein Synonym für Gott) bezogen, um Ihn besser „verstehen zu lernen“.
Durch dieses Studium und die Hilfe der Ausüberin vertiefte sich mein Verständnis von Gott während der nächsten drei Tage. Die folgende Stelle in Wissenschaft und Gesundheit beeindruckte mich besonders (S. 319): „In den unendlichen Kreisen des ewigen Daseins laufen Geist und Materie weder im Menschen noch im Weltall zusammen.“ Ich sah, daß Gott, Geist, Einer ist und daß dieser Eine Alles ist. Deshalb ist des Menschen Sein rein geistig, keine Mischung von Geist und Materie, Harmonie und Disharmonie.
Obgleich sich mein Befinden zu verschlechtern schien, empfand ich während dieser Tage große Freude und Hoffnung. Ich hörte auf einem Ohr immer noch schlecht und litt an Gleichgewichtsstörungen. Am vierten Tag entschloß ich mich, nun selbst für mich zu arbeiten. Ich hielt daran fest, daß die Wahrheit in jedem Augenblick unseres Lebens allerhaben ist und Heilung unvermeidlich folgen muß.
Am fünften Tag trat die Wende ein. Ich saß ein wenig erschöpft im Sessel und beschloß, mich nicht eher zu erheben, bis mich mein Gebet zu einer klaren Erkenntnis geführt hatte. Mir kam das Wort „Erschütterung“ in den Sinn. Aber es schien unlogisch zu sein — ich betrachtete eine Erschütterung als eine Verletzung, und ich hatte mich nicht verletzt. Als mir das Wort wieder einfiel, schlug ich es in einem Wörterbuch nach. Der folgende Teil der Definition von „Erschütterung“ erweckte meine Aufmerksamkeit: „heftig rüttelnde Bewegung; Ergriffenheit“.
Jetzt sah ich deutlich, was vor sich ging. In der ganzen Welt schien Aufregung und Unruhe zu herrschen: eine Krise hier, ein Krieg dort und überall Furcht vor dem Unheil eines Atomkrieges. Aber es war das Weltdenken, das sich in einem Zustand der Erschütterung befand, nicht ich. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 264): „Geist und seine Gebilde sind die einzigen Wirklichkeiten des Seins. Die Materie verschwindet unter dem Mikroskop des Geistes.“ Was ich durch mein Studium des Wortes „Geist“ gelernt hatte und meine Liebe zur Menschheit erfüllten nun mein Bewußtsein. Ich nahm die neueste Ausgabe des Christian Science Monitors zur Hand; nachdem ich jeden Bericht gelesen hatte, betete ich, daß ich die einzigartige, universelle Herrschaft des Geistes erkennen möge.
Einige Stunden später stellte ich fest, daß ich völlig geheilt war. Ich konnte wieder ohne Schwierigkeiten hören, die Gleichgewichtsstörungen und die Kopfschmerzen waren verschwunden. Ich fühlte mich vollkommen gesund.
Der Monitor hat mehrere Male in meinem Leben eindeutig zu meiner Heilung beigetragen. Als ich einmal unter ständiger Müdigkeit und Erschöpfung litt und außergewöhnlich viel schlief, wurde ich dazu geführt, ein Exemplar des Monitors zu lesen. An jenem Tag war die erste Seite mit Nachrichten über die Energiekrise angefüllt. Dies veranlaßte mich, die Vorstellung von Energie in einem mehr geistig wissenschaftlichen Licht zu betrachten. Ich sah, daß Gott, Leben, die nie versiegende Quelle aller Energie ist und Er als unendlicher Geist die Ursache meines Seins ist. Ich war geheilt.
Ein anderes Mal bemerkte ich, daß ich hinkte. Zu der Zeit hatte ich große Angst vor einem Atomkrieg. In einem bestimmten Artikel, der in jener Woche im Monitor erschien, hielt das Wort „Vernichtung“ meine Aufmerksamkeit gefangen. Doch die Definition von „Kirche“ im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit (S. 583) war es, die mir die Heilung brachte. Sie beginnt mit den Worten: „Kirche. Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“
Als ich darüber nachdachte, erkannte ich, daß die Kirche der einzige Bau ist, den es gibt; und weil die Kirche geistig ist, kann sie nie zerstört werden. Der Mensch schließt als Gottes Ausdruck die Kirche ein; deshalb ist er auch nie der Zerstörung ausgesetzt. Die Heilung des Beines trat augenblicklich ein, sie war endgültig, und mit dieser Inspiration verschwand auch meine Furcht vor atomarer Vernichtung.
Ich bin Gott unaussprechlich dankbar für Seine Liebe und für die anhaltenden Segnungen, die durch das Studium der Christlichen Wissenschaft in mein Leben gekommen sind.
Vancouver, Britisch Kolumbien, Kanada