Vor vielen Jahren litt ich an einem schweren Ekzem. Das Problem war zum erstenmal einige Jahre nach meiner Heirat aufgetreten. In kurzer Zeit hatte sich der Zustand so verschlimmert, daß ich beide Hände ständig verbinden mußte.
Ich suchte Hilfe bei einem Arzt, der mir sagte, daß ich wahrscheinlich nie von der Krankheit frei werden würde. Nach dieser düsteren Prognose fühlte ich mich sehr niedergeschlagen. Ich war besonders entmutigt, weil ich glaubte, daß ich meine musikalische Tätigkeit aufgeben müsse. Dazu kam noch, daß das Medikament, das mir der Arzt verschrieben hatte, überhaupt nicht half.
Eines Tages bemerkte eine Bekannte, die ich gerade kennengelernt hatte und die eine Christliche Wissenschafterin war, meine verbundenen Hände. Nachdem sie sich meine Leidensgeschichte geduldig angehört hatte, fragte sie, ob ich damit einverstanden sei, daß sie mir durch Gebet in der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) helfe. Ich willigte freudig ein.
Obwohl ich nie zuvor eine christlich-wissenschaftliche Behandlung erhalten hatte, war mir diese Religion nicht völlig unbekannt. Mein Mann war in seiner Jugend in eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule gegangen, und nach unserer Heirat besuchten wir gelegentlich die Gottesdienste. Außerdem war ich wenige Wochen vor den ersten Anzeichen des Problems von einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, in unserem Ort als Organist für die Gottesdienste angestellt worden. Damals hörte ich mir zwar gern die Gottesdienste an, hatte jedoch kein großes Interesse an der Religion.
Nachdem ich das Angebot meiner Bekannten angenommen hatte, ging ich nicht mehr zum Arzt, benutzte keine Medikamente mehr und studierte jeden Tag viele Stunden in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy sowie die Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft und las die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften.
Ich kann mich nicht mehr an bestimmte wissenschaftliche Wahrheiten erinnern, die mir meine Bekannte erklärte; doch ich werde weder ihre feste Überzeugung vergessen, daß ich geheilt werden würde, noch ihre liebevollen ermutigenden Worte, weiterzustudieren. Ihre wundervolle Unterstützung und auch der Beistand meines Mannes halfen mir über manchen Tiefpunkt hinweg.
Was ich las, gefiel mir immer mehr. Ich lernte verstehen, daß Gott der eine Schöpfer ist, der einzig wirkliche Vater-Mutter Gott, der völlig gut ist und Seine Kinder immerdar liebt, umhegt und führt. Die Erkenntnis dieser Tatsachen tröstete mich ungemein.
Als ich die Christliche Wissenschaft ungefähr sechs Monate studiert hatte, begannen die Hände zu heilen Innerhalb kurzer Zeit bildete sich neue Haut — weich und glatt. Das war das Ende des Problems.
Bald nach dieser Heilung traten mein Mann und ich Der Mutterkirche und einer Zweigkirche bei. Seitdem wurden alle möglichen Schwierigkeiten überwunden, wenn wir unser Denken von Furcht frei machten und wirklich davon überzeugt waren, daß bei Gott alle Dinge möglich sind. Mrs. Eddy sagt uns in Wissenschaft und Gesundheit (S. 1): „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.“
Als mein Mann im Zweiten Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen wurde, mußte ich sofort eine Arbeitsstelle finden, da unsere Mittel erschöpft waren. Ich wußte von keinen offenen Stellen auf dem Gebiet der Musik und hatte nicht die geringste Idee, auf welche Weise ich in der Geschäftswelt nützlich sein könnte. Da ich nicht wußte, wo ich meine Arbeitssuche beginnen sollte, beschloß ich, eine Weile zu Hause zu bleiben und die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zu studieren. Anstatt mich auf das Problem zu konzentrieren, bemühte ich mich, Gottes Allmacht und Allgegenwart besser zu verstehen.
Innerhalb einer Woche wurden mir zwei Arbeitsstellen angeboten, ohne daß ich einen einzigen menschlichen Schritt unternommen hatte. Da sich die Arbeitszeiten nicht überschnitten, konnte ich beide Stellen annehmen. (Auf dem einen Platz erhielt ich sogar ein freies gutes Mittagessen!)
Beide Positionen fielen mit dem Schuljahr zusammen, und ich wußte, daß ich im Sommer eine andere Arbeit finden mußte. Einen Monat vor dem Beginn der Sommerferien bot mir eine Bekannte ihre Arbeitsstelle in einem Musikgeschäft an. Das war die beste Lösung für mich. Ich nahm die Stelle an. Die Arbeit machte mir Freude, und ich war dort lange tätig. Während dieser Zeit brachte ich mir anhand eines Übungsbuches das Maschineschreiben bei. Später begleitete ich meinen Mann während seines Militärdienstes, und durch meine Fertigkeit im Maschineschreiben konnte ich jedesmal sofort eine Arbeitsstelle finden, ganz gleich, wo er stationiert war.
Alle diese Ereignisse waren für mich ein wunderbarer Beweis dafür, daß Christi Jesu Ausspruch im Matthäusevangelium wahr ist (6:33): „Trachtet am ersten Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“
Vor kurzem entwickelte sich ein schmerzhafter Zustand an einer Hand. Die Schmerzen tauchten periodisch auf und hielten oftmals mehrere Stunden an. Als das Problem meinem eigenen Gebet nicht zu weichen schien, bat ich eine Ausüberin um Hilfe. In kurzer Zeit war meine Furcht verschwunden, und ich war mir der Wahrheit bewußt, daß ich als Ausdruck Gottes vollkommen war. Innerhalb von zwei Tagen war ich geheilt und konnte ohne jede Behinderung schwere Gegenstände heben. Der Zustand ist in den drei oder vier Jahren, die seit der Heilung vergangen sind, nicht wieder aufgetreten.
Ich bin dankbar, daß ich zur Christlichen Wissenschaft geführt wurde. Mein aufrichtiger Dank gilt auch unserem Vater-Mutter Gott für Mrs. Eddy, die die Wissenschaft des Christus mit der Welt geteilt hat.
Cleveland Heights, Ohio, USA