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Jetzt!

Aus der September 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wird Gott als der große Ich war oder als der große Ich werde sein bezeichnet?

Mose zufolge nennt sich die Gottheit: „Ich bin, der ich bin.“ 2. Mose 3:14 [n. der Mengebibel].

Ist das für Sie und mich von Bedeutung? Es geht nicht wie bei Shakespeare — möge er mir verzeihen — um „Sein oder Nichtsein“, mit anderen Worten, Gottes Kinder zu sein oder nicht zu sein. Wir sind die Söhne und Töchter Gottes. Doch wie steht es mit der Vergangenheit, der Zukunft oder selbst der Gegenwart?

Wenn der Mensch, wie die Bibel erklärt, das ausdrückliche Ebenbild Gottes ist, dann haben wir schon jetzt unser Sein in dem Höchsten Wesen. Die erste Person Präsens ist unser göttliches Erbe. Wir können dies in unserem Leben wahrnehmen. Mrs. Eddy bestätigt: „Uns gehört keine Vergangenheit und keine Zukunft; wir besitzen nur das Jetzt.“Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 12. Bedenken Sie es einmal: Sie können den Augenblick niemals zurückholen, wo Sie diesen Artikel zu lesen begannen. Sie wissen nicht genau, was Sie tun werden, wenn Sie ihn zu Ende gelesen haben. Das Jetzt jenes Augenblicks ist noch nicht da; und Sie besitzen nur die Gegenwart.

In der Bibel deutet der Prediger mit den folgenden Worten auf die Gegenwärtigkeit des Seins hin: „Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.“ Pred. 3:15. Zugegeben, zu beweisen, daß das Leben sich immer in der Gegenwart abspielt, erfordert großes Vertrauen auf Gott und sehr viel Verlaß auf das Jetzt des Ich bin. Die Christliche Wissenschaft behauptet jedoch, daß unsere Bemühungen bestimmt belohnt werden. „Der Glaube an die göttliche Liebe verleiht die immergegenwärtige Hilfe, und zwar jetzt, und gibt die Kraft, ‚in der lebendigen Gegenwart zu handeln‘ “ Verschiedenes, S. 12., versichert uns Mrs. Eddy.

Sie meinen, daß Sie sich diese „immergegenwärtige Hilfe, und zwar jetzt“ nicht immer zunutze machen? Daß Sie es schwer finden, konsequent „ ‚in der lebendigen Gegenwart zu handeln‘ “? Das ist kein Wunder, denn die Welt hegt im allgemeinen die Vorstellung, daß der Mensch gegenwärtig vom Fleisch abstamme und erst im Jenseits einen geistigen Zustand sowie geistige Macht erlangen werde. Das fleischliche Gemüt möchte versuchen, das „ist“ unseres göttlichen Erbes durch „war“ oder „wird sein“ zu ersetzen.

Sie sagen, Sie wissen, daß Ihr Weg zur Erlösung darin besteht, in der lebendigen Gegenwart zu denken und zu handeln? Und Sie stimmen Paulus zu, der sagte: „Siehe, jetzt ist die angenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“ 2. Kor. 6:2.? Für Sie gibt es kein Verschieben auf morgen, nicht wahr?

Sie würden also Gutes nicht mit dem Gedanken aufschieben: „Die Zukunft wird Besseres bringen.“? Sie haben z. B. während der Schulzeit nicht an die Berufsausbildung gedacht, während der Berufsausbildung an die Ehe, in der Ehe an die Zeit, wo die Kinder erwachsen sind, und in jedem Lebensabschnitt an die so flüchtige finanzielle Sicherheit? Sie nicht! Aber es gibt Menschen, die den größten Teil ihrer Zeit damit verbringen, auf den rechten Augenblick zu warten, um all die Dinge zu tun, für die sie niemals Zeit hatten. (Bei Christlichen Wissenschaftern mag dies auf Mitgliedschaft in einer Zweigkirche, die Übernahme von Kirchenämtern oder auf den Klassenunterricht zutreffen.)

Da Sie Erlösung schon jetzt erwarten, schieben Sie geistiges Wachstum natürlich nicht bis zu einem späteren Zeitpunkt auf. Sie denken z. B. nie: „Ich bin jetzt so in Eile, ich werde etwas später beten und mir morgen das Gute aus der Bibellektion Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. zu eigen machen.“ Sie denken so etwas bestimmt nicht, nicht wahr?

Sie haben sicher schon erlebt, daß „das Wort Gottes ... lebendig und kräftig und schärfer denn ein zweischneidig Schwert“ Hebr. 4:12. ist. Sie geraten daher niemals in die Versuchung zu erwarten, daß Gottes Wort nur langsam in der Zukunft wirken wird. Das wäre genauso, als ob Sie die Heilung bis zum nächsten Gebet oder, wenn Sie ein Christlicher Wissenschafter sind, bis zur nächsten Behandlung aufschieben würden. Sie würden, niemals denken: „Ich weiß, daß die Wahrheit mich frei machen wird, aber jetzt noch nicht.“ Sie nicht, nicht wahr?

Der wachsame Christliche Wissenschafter erwartet, daß Gottes Wort jetzt heilt. Diese Erwartung beruht nicht auf blindem Optimismus oder sogenanntem positivem menschlichem Denken, sondern auf der christlich-wissenschaftlichen Erklärung, daß Gott, der Ich bin, jetzt unendlich gut ist. Wir bestätigen die augenblickliche Macht des Christus, der Wahrheit, die das Gute in der menschlichen Erfahrung entfaltet. Wir brauchen nicht besorgt oder furchterfüllt in die Zukunft zu schauen, oder sie uns auszumalen. Aber es ist praktisch und weise, zweckmäßige Vorkehrungen für sie zu treffen — in dem Wissen, daß sich das Morgen nach Gottes Plan entfalten wird.

Das Gute, das „schon längst gewesen“ ist, zu erleben stellt allerdings einige Anforderungen an uns — wir müssen aufmerksam lauschen und dem stillen, sanften Sausen der Wahrheit in uns gehorsam sein. Wir sollten unser Denken so schulen, daß wir es mit dem Göttlichen in Einklang bringen. Warum? Damit wir Gottes Gesetz des gegenwärtigen, immer verfügbaren, grenzenlosen Guten beweisen können.

Soviel zum Thema „morgen“. Doch das fleischliche Gemüt möchte uns auch dazu verleiten, das Jetzt unseres göttlichen Geburtsrechts durch ein „Gestern“ zu ersetzen! Wie? Indem wir uns an die Vergangenheit klammern!

Fällt es Ihnen leichter, die Zukunft Gott anzuvertrauen, als die Bürde der Vergangenheit abzuwerfen? Finden Sie es z. B. leichter, anzuerkennen, daß Sie in Ihrem wahren Sein als Ausdruck des Ich bin niemals sterben werden, als zu begreifen, daß Sie aus dem gleichen Grunde niemals geboren wurden? Vielleicht ist das letztere schwerer zu verstehen, weil wir ständig an einen Anfang erinnert werden, an unsere Kindheit und unsere Reife — durch Geburtstage, Wiedersehensfeiern, Familienalben und Heimfilme.

Ein „Gestern“-Denken, das uns dazu führt, Irrtümer, besonders körperliche, aufzufrischen, läßt sie wirklich erscheinen und verleiht ihnen eine Vorgeschichte. Es wird allgemein angenommen, daß eine Lüge mit dem Verstreichen der Zeit wirklicher werden und dadurch schwerer ausgelöscht werden kann. Haben Sie nicht auch schon sagen hören: „Es ist mir angeboren“ oder: „Ich habe es seit meiner Kindheit“ oder: „Es muß wirklich sein; es besteht schon so lange.“? Aber das Verstreichen von hundert Jahren in einem Traum kann dem Traum nicht eine Sekunde Wirklichkeit verleihen!

Welche Vorstellung schließen Redewendungen wie „die gute alte Zeit“ oder: „Es ist heute alles nicht mehr so wie früher“ mit ein? Hinter diesen bekannten Redewendungen verbirgt sich die Vorstellung, daß man die Vergangenheit Gott nicht überlassen hat und sie der Gegenwart vorzieht, daß das Gute einer materiellen Quelle entspringt und daher schwanken kann, daß die Güte, die Gott vor vierzig Jahren entfaltet hat, sich heute nicht entfaltet.

Sie sagen, Sie stimmen mir zu, daß der Mensch jetzt die beste Gelegenheit habe, das Reich Gottes zum Ausdruck zu bringen? Daß Sie jetzt ein Zeuge für Gottes unerschöpfliche, unwandelbare Stärke, Intelligenz und Tatkraft sind? Sie denken also niemals: „Nun, zu meiner Zeit ... “! Sie würden nämlich damit sagen: „Ich habe meinen Höhepunkt überschritten und lege nun die Hände in den Schoß.“ Das denken Sie nicht, nicht wahr? Da Sie wissen, daß Ihr wahres Selbst eine geistige Identität ist, können Sie die Vorstellung verneinen, altmodisch zu werden und überholte Anschauungen zu haben. Durch solch einen erleuchteten Standpunkt fällt es uns leichter, Gott die Vergangenheit zu überlassen und uns selbst als Gottes ewiges Ebenbild zu sehen.

Obgleich wir etwas Gutes, das wir in der Vergangenheit erlebt haben, mit Recht schätzen mögen, ist das Gute selbst zeitlos und ohne Ende. „Was geschieht, das ist schon längst gewesen.“ Es liegt in der Natur des Ich bin, das Gute unverändert und unparteiisch zu geben, denn Gott ist Liebe. Als geistiger Ausdruck der Liebe besitzen und erleben wir immer die unerschöpfliche Güte der Liebe.

Lassen Sie es mich noch einmal wiederholen: „Uns gehört keine Vergangenheit und keine Zukunft; wir besitzen nur das Jetzt. “ Erste Person Präsens! Jetzt ist die Zeit, das Jetzt unseres Seins aufrechtzuerhalten. Offensichtlich können wir uns nicht nach unserem unschätzbaren und einzigen Besitztum sehnen, noch müssen wir versuchen, es wiederzuerlangen, wenn wir es niemals verwirkt haben.

Welch eine gute Nachricht! Das Gute ist die unveränderliche, ewige Substanz von jedermanns Jetzt. Sie können also mit Recht freudig und bewußt erkennen, daß Sie jetzt das Kind Gottes, des ewigen Ich bin, sind.

Freuen Sie sich! Sie können sich jetzt die Intelligenz, Weisheit und Macht der Gottheit zunutze machen. Sie können jetzt den unverminderten Scharfsinn, die unbehinderte Tätigkeit und die fehlerlosen Fähigkeiten des göttlichen Gemüts zum Ausdruck bringen! Sie können Gottes zeitloses Sein und Seine unwandelbare Vollkommenheit widerspiegeln — und zwar jetzt!

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