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Die Lösung für Mangel

Aus der Juli 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt eine Lösung für Mangel. Sie ist im Grunde immer die gleiche, ob es sich nun um Arbeitslosigkeit, mangelnden menschlichen Kontakt, begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten handelt oder um irgend etwas anderes, was man entbehrt, oder auch um ein Gefühl der Leere. Die Lösung liegt darin, daß wir uns der Vollständigkeit des Menschen bewußt werden, der als Idee Gottes Seine unendliche Güte widerspiegelt.

Um diese Lösung verwirklichen zu können, müssen wir unseren Standpunkt prüfen. Sehen wir alles aus einer sterblichen Perspektive? Oder nehmen wir einen geistigen Standpunkt ein, der mit der Wirklichkeit von Gott und dem Menschen übereinstimmt?

Im Lehrbuch der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns), Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, stellt Mary Baker Eddy fest: „Mit dem materiellen Sinn im Bunde gewinnen die Sterblichen begrenzte Anschauungen von allen Dingen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 255. Das ist das Wesen des sterblichen Denkens, das nichts von der geistigen Wahrheit weiß — des sterblichen Gemüts, wie wir es in der Christlichen Wissenschaft nennen.

Das sterbliche Gemüt trügt, weil es im eigentlichen Sinne unwirklich ist. Es ist tatsächlich leer, weil ihm jede wirkliche Substanz und Intelligenz fehlt, denn diese sind geistig und kommen von Gott. Das sterbliche Gemüt ist in seinen eigenen Grenzen gefangen, weil es von Natur aus endlich ist. Es versucht deshalb ständig, das zu bekommen, was es nicht hat. Dies zeigt sich in einem besorgten, quälenden, unzufriedenen Gedankenzustand, den die Christliche Wissenschaft als den Glauben an Mangel bezeichnet.

Zweifellos müssen wir einen höheren Standpunkt erreichen — einen Standpunkt, der von der Erkenntnis der unbegrenzten Natur des geistig Guten durchdrungen ist. Diese Änderung des Bewußtseins muß sich viel tiefer als nur an der Oberfläche des Denkens vollziehen, weil die Sterblichen dazu neigen, die einem materiellen Ausblick zugrundeliegenden falschen Annahmen zu akzeptieren, ohne sich dessen bewußt zu sein. Wenn wir unser Denken von diesen begrenzten Hypothesen bestimmen lassen, nehmen wir die Widerspiegelung unserer eigenen beschränkenden Vorstellungen wahr, die ihrem eigenen falschen Augenschein Fortdauer verleihen. Mrs. Eddy bezieht sich auf die Neigung, die trügerischen Bilder des sterblichen Gemüts als unsere eigenen Gedankenbilder anzuerkennen, und schreibt: „Die Folge davon ist, daß du geneigt bist, diesen niederen Mustern zu folgen, deine Lebensarbeit zu begrenzen und die eckigen Umrisse und Mißgestaltungen materieller Vorbilder in dein Leben aufzunehmen.“ Ebd., S. 248.

Christus Jesus arbeitete mit einer geistigen Erkenntnis, die den sterblichen Ansichten so grundlegend entgegengesetzt war, daß er mit nur wenigen Broten und Fischen eine Menge von fünftausend speisen konnte. Er verstand, daß sein himmlischer Vater, die göttliche Liebe, immer gegenwärtig und der Ursprung uneingeschränkter Versorgung ist, völlig frei von irgendwelchen sterblichen Begrenzungen. Er wußte, daß dem Menschen durch seinen Vater die unermeßlichen Mittel des Guten zur Verfügung stehen. Er verstand, daß die Gotteskindschaft des Menschen unantastbar ist. In seinem Gleichnis vom verlorenen Sohn faßte er diese Wahrheiten in folgender Zusicherung zusammen, die der Vater dem älteren Bruder gab: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.“ Luk. 15:31. Diese eindrucksvolle Zusammenfassung des Meisters bekräftigt unsere Führerin, Mrs. Eddy, mit den Worten: „Gänzlich getrennt von diesem sterblichen Traum, dieser Täuschung und Verblendung des Sinnes, kommt die Christliche Wissenschaft, um den Menschen als Gottes Ebenbild zu offenbaren, als Seine Idee, mit Ihm zugleich bestehend — Gott, der alles gibt, und der Mensch, der alles hat, was Gott gibt.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 5.

Christus Jesus bewies, daß diese Wahrheiten in jeder Lage praktisch anwendbar sind. Seine Demonstrationen zeigen uns den Weg. Denken Sie nur an den Gegensatz zwischen der Art und Weise, in der er an die Lösung allgemeiner Probleme heranging, und der Angst und Unruhe, die heute so oft unsere Suche nach einem Arbeitsplatz, einer Wohnung, wahren Freunden, einem Gefühl der Sicherheit oder Zufriedenheit begleiten. Wie oft neigen wir dazu — ausgelöst durch ein Gefühl des Mangels —, alles Mögliche zu unternehmen; vielleicht klappern wir z. B. die ganze Stadt nach einer Arbeitsstelle ab, weil wir die Lösung ausschließlich auf der menschlichen Ebene suchen, außerhalb von uns selbst!

Als jedoch Jesus und seine Jünger gerade in Jerusalem eingetroffen waren und eine geeignete Unterkunft brauchten, um das Passah zu feiern, beantwortete der Meister die Fragen seiner Jünger mit einem Gleichmut, der auf seinem Verständnis beruhte, daß die Versorgung durch den Vater nicht abreißen konnte. Er sagte: „Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folget ihm, und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist das Gemach, darin ich das Osterlamm mit meinen Jüngern essen kann? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen und bereit ist; daselbst richtet für uns zu.“ Mark. 14:13–15.

Das taten die Jünger; und wie Markus uns berichtet, wurde das Abendmahl gehalten. Weder fieberhaftes Jagen, Bürokratie noch irgendwelche Hast konnten sich eindrängen und den sichtbaren Augenschein von der Fürsorge der göttlichen Liebe verbergen.

In Übereinstimmung mit den Worten aus dem angeführten Gleichnis zeigt uns die Christliche Wissenschaft, daß unsere grundlegende Beziehung die zu unserem Vater-Mutter Gott ist. Manchmal hört man: „Um in dieser Welt voranzukommen, zählt nicht, was man weiß, sondern wen man kennt.“ Was aber wirklich zählt, ist, daß wir Gott kennen. In dem Maße, wie wir des Menschen wahre Einheit mit Gott, der göttlichen Liebe, verstehen lernen, gewinnen wir einen neuen Gesichtspunkt. Wenn wir dieses neue Verständnis nun unser Denken und unsere Schlüsse prägen lassen, stellen wir fest, daß sich vieles müheloser entfaltet: unser Gefühl von Vollständigkeit und innerem Frieden, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, unsere Gelegenheiten zu produktiver Tätigkeit, unser Empfinden von Ordnung und Harmonie in unserem Leben.

Obwohl für den menschlichen Sinn die Ursache für Mangel und dessen Behebung oft jenseits unserer Kontrolle zu liegen scheinen, gibt es doch eine Lösung, die unmittelbar verfügbar ist: das Gebet. Die Lösung liegt also grundsätzlich in uns — d. h. in unserem sich entfaltenden geistigen Bewußtsein, daß das Himmelreich inwendig im Menschen ist. Sie liegt im Verständnis davon, daß der Mensch als Ausdruck Gottes vollständig ist. In dem Verhältnis, wie wir unser Verständnis davon, was das bedeutet, erweitern und schärfen, vollziehen sich in unserem Leben sichtbare Änderungen. Richtige Schritte zeigen sich. Durch unser wachsendes Vertrauen in die Führung des göttlichen Gemüts wissen wir, was wir wissen müssen; wir gewinnen nicht nur geistige Intuition und Einsicht, sondern auch die Weisheit, ihr zu folgen. Die große Wahrheit, daß Gott „alles gibt“ und der Mensch „alles hat, was Gott gibt“, wirkt, wenn sie verstanden wird, als ein geistiges Gesetz; sie vertreibt Angst und Unruhe und zerstört den Glauben an Mangel.

Das wissenschaftliche Verständnis, daß der Mensch vollständig ist, bringt den praktischen Beweis der Fürsorge der göttlichen Liebe ans Licht. Solche Beweise können für uns nicht nur in Form eines Arbeitsplatzes, einer Wohnung, neuer Chancen und täglicher Versorgung sichtbar werden, sondern auch in der Stillung tiefer gehender Bedürfnisse. Wir gewinnen einen höheren Begriff von Identität und der uns von Gott gegebenen Individualität. Suggestionen von Leere, Einsamkeit und Unzufriedenheit geben dem Bewußtsein von der Überfülle der göttlichen Liebe Raum und von dem wahren Status und Sein des Menschen, der den Segen der göttlichen Liebe empfängt. Wir entdecken, daß wir auf all die Elemente der göttlichen Intelligenz, den Reichtum des unendlichen Lebens, die wohltuende Anmut der Seele zurückgreifen können.

Diese Elemente des von Gott ausgehenden, geistigen Seins des Menschen zeigen sich äußerlich in Zuneigung, Treue und Selbstlosigkeit; in Zärtlichkeit, Reinheit und Vertrauen; in der aufrichtigen Herzenswärme und Wertschätzung, die wir anderen gegenüber und andere uns gegenüber zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise entdecken wir unsere Fähigkeit, Freundschaften zu schließen; wir erfreuen uns reinerer und befriedigenderer Beziehungen; wir gewinnen ein von der göttlichen Liebe ausgelöstes Gefühl der Führung und Sinngebung, das ein produktives Leben zur Folge hat.

Wenn wir unsere Einstellung und Denkweise durch dieses geistige Verständnis prägen lassen, heben wir die täuschenden, uns selbst auferlegten Begrenzungen des sterblichen Denkens auf. Dann erleben wir mehr und mehr die Fülle der göttlichen Liebe und die Vollständigkeit des Menschen, der ewig gesegnet ist und inneren Frieden hat.

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