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Obgleich ich die Christliche Wissenschaft* viele Jahre als wahr...

Aus der Juli 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Obgleich ich die Christliche WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns) viele Jahre als wahr und logisch akzeptiert hatte, nahm ich zu einer Zeit, in der ich physisch litt, ganz unbewußt an, daß das Leiden wirklich und mächtig sei. Ich sehnte mich in erster Linie danach, von dem physischen Unbehagen geheilt zu werden. An einem Bein hatten sich kleine Geschwüre gebildet. Im Verlauf eines Jahres bat ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft wiederholt um Hilfe und fand auch etwas Linderung, doch wurde ich von dem Problem nicht vollständig frei.

Die Ausüberin schlug zahlreiche Stellen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy vor, die ich studieren sollte. Sie erklärte, daß mir dieses Studium helfen werde, ein besseres Verständnis von Gott zu gewinnen und mich dadurch selbst kennenzulernen. Das hatte ich aber eigentlich nicht im Sinn. Ich wollte von den Geschwüren frei werden, und es schien, daß die Zitate lediglich meine Gedanken von einem schmerzenden Bein ablenken sollten. Ich mußte erst noch lernen, daß der Patient in der Christlichen Wissenschaft aktiv und nicht passiv beteiligt ist.

Es gab noch viel mehr für mich zu lernen; so z. B. die Tatsache, daß Gott gerade jetzt allgegenwärtig ist und wir uns an Ihn wenden können. Da der Mensch Gottes Widerspiegelung ist, konnte ich mich selbst besser verstehen, wenn ich Ihn besser verstand. Ich begann, demütig auf Gott zu lauschen, anstatt zu versuchen, Ihn dazu zu bewegen, auf mich zu hören, und was am schwierigsten für mich war, mich der Disziplin des göttlichen Gesetzes zu fügen, mit dessen Hilfe wir die materiellen Sinne überwinden.

Als ich eines Tages die Bibellektion aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft las, stieß ich auf die folgende Stelle in Wissenschaft und Gesundheit (S. 18): „Jesus von Nazareth lehrte und bewies das Einssein des Menschen mit dem Vater, und dafür schulden wir ihm endlose Ehrfurcht. Seine Mission galt ihm selbst wie der Gesamtheit. Er erfüllte sein Lebenswerk in der rechten Weise, nicht nur, um sich selbst gerecht zu werden, sondern auch aus Erbarmen mit den Sterblichen — um ihnen zu zeigen, wie sie ihr Lebenswerk zu erfüllen hätten, nicht aber, um es für sie zu tun oder sie einer einzigen Verantwortung zu entheben.“ Als ich über den letzten Satz nachdachte, fragte ich mich: „Welche Aufgabe habe ich bei dieser Heilarbeit?“ Dann wurde mir klar, daß ich überhaupt keine Verantwortung übernommen hatte. Aber ich beschloß, daß sich das ändern sollte. Ich bat die Ausüberin, nicht mehr für mich zu beten. Ich wußte, daß ihre gebeterfüllte Arbeit eine heilende Wirkung hatte. Ich beschloß, selbständig zu studieren und zu beten, um mir meiner Beziehung zu Gott deutlicher bewußt zu werden.

In den Sprüchen lesen wir (4:7): „Erwirb Weisheit, und erwirb Einsicht mit allem, was du hast.“ Es heißt nicht: „Erwirb Heilung mit allem, was du hast.“ Es ist das Verständnis von einem vollkommenen Gott und einem vollkommenen Menschen, das die Heilung fördert, denn es befähigt uns, über die Körperlichkeit und den sterblichen Sinn hinauszublicken. Im Buch des Propheten Jesaja wird uns versichert (40:5): „Die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat's geredet.“

Zwei Wochen nachdem ich begonnen hatte, selbständig zu beten und zu studieren, war ich von den Geschwüren frei. „Die Herrlichkeit des Herrn“ hatte sich mir offenbart, und die Anzeichen einer Krankheit waren vor der Wahrheit gewichen. Dies war das erste, aber keineswegs das letzte mal, daß ich wußte und fühlte, ich hatte mich an einer christlich-wissenschaftlichen Heilung wirklich aktiv beteiligt. Dieser Sieg beeinflußte mein Leben sehr und ermöglichte es mir später, auch anderen zu helfen.

Je mehr ich geistige Fortschritte machte, um so klarer wurde mir, daß sich die Heilung von den Geschwüren verzögert hatte, weil ich nach Erleichterung in der Materie suchte. Unbewußt hatte ich den sterblichen Menschen als wirklich akzeptiert, so daß mir der von Gott erschaffene Mensch illusorisch erschien; und eine Zeitlang litt ich unter den Folgen dieser Annahme. Doch durch das aufrichtige Bemühen, das wahre Selbst des Menschen besser zu verstehen, wurde ich von dem Traum erweckt und von dem Leiden geheilt.

Durch geistige Erneuerung gewinnt unser Leben höhere Bedeutung und Wirkung, so daß unser inniger Wunsch, die Vollkommenheit, Gott, zum Ausdruck zu bringen, in Erfüllung gehen kann.


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