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Der neue Himmel und die neue Erde: Phantasie oder göttliche Offenbarung?

Aus der April 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wird es jemals eine Zeit geben, in der Kummer und Schmerz und Leiden aufhören? Ist es nur Phantasie, eine Welt zu erwarten, in der Sünde, Krankheit und Tod nicht existieren? Ist es bloßes Wunschdenken, himmlische Freude zu erhoffen? Das Neue Testament beantwortet diese Fragen, und die Schriften Mrs. Eddyszeigen, wie diese Wirklichkeit erreicht werden kann.

Im einundzwanzigsten Kapitel der Offenbarung wird berichtet: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde vergingen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet wie eine geschmückte Braut ihrem Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott, wird mit ihnen sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Offenb. 21:1–4.

Was Johannes auf der Insel Patmos sah, war nicht die müde Vision eines selbstsüchtigen Asketen, der sich angestrengt bemühte, über Jahrhunderte hinweg einen Blick in eine unbestimmte Zukunft zu werfen. Durch nichts getrübt, erschaute der Offenbarer den Menschen und das Universum, wie sie wirklich sind: völlig geistig. Aufgrund seines erhobenen Denkens und weil er Gott in den Mittelpunkt seines Lebens stellte, konnte er über den falschen Begriff von der Menschheit und dem materiellen Universum hinausblicken und den wahren Himmel und die wahre Erde erfassen. Er nahm den wirklichen Menschen wahr, den von Gott erschaffenen, vollkommenen Menschen. Dank Mrs. Eddys Entdeckung — der Christlichen Wissenschaft — kann jeder beginnen, das zu erkennen, was der Offenbarer auf seiner entlegenen Insel sah. Alle können die Verheißung gegenwärtiger Wirklichkeit in diesem Moment und in ständig zunehmendem Maße erleben. Alle können jetzt verstehen, daß die geistige Schau des Johannes die Nebel des Irrtums und der Sünde durchdrang und die Dinge so zeigte, wie sie wirklich sind, Gott und Sein Universum der Ideen, den vollkommenen Gott und den vollkommenen Menschen in ursprünglicher Harmonie.

Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift — das Hauptwerk Mrs. Eddys und das Lehrbuch für alle, die wirklich danach streben, zu sehen, was Johannes sah — erklärt in logischer Weise, wie man eine unbegrenzte Schau gewinnen kann. Ein gründliches Studium dieses Buches und die konsequente Anwendung der darin enthaltenen Lehren rütteln einen zu der gegenwärtigen Wirklichkeit auf. Wir fangen an, den Menschen als Ebenbild Gottes zu sehen, das vom Geist regiert wird.

Die grundlegende Aussage dieses Lehrbuchs ist, daß Gott und Seine Widerspiegelung, der Mensch, vollkommen sind. Folgert man von diesem Standpunkt aus, dann gelangt man unumgänglich zu der Erkenntnis, daß der allumfassende Geist regiert, und man sieht den Menschen in all der Schönheit und Herrlichkeit seiner gegenwärtigen Vollkommenheit. Logisches Folgern verlangt, daß uns die Tatsachen über Gott klar sind, ehe wir versuchen, logische Schlüsse über Seine Idee — Seine Widerspiegelung, den Menschen — zu ziehen. Wenn wir logisch folgern, beginnen wir mit dem Begriff von einem vollkommenen Gott und gelangen unausweichlich zu dem Schluß, daß der Mensch vollkommen ist. Richtiges Folgern bürgt für das richtige Ergebnis: harmonisches Sein. Der geistige Zustand des Seins, der neue Himmel und die neue Erde, ist die Wirklichkeit des Seins, eine gegenwärtige Tatsache, die verstanden, erkannt und erlebt werden muß.

Das geistige Leben ist nicht in die Struktur von Zeit und Raum eingefügt, sondern ist das ungestörte In-Erscheinung-Treten der geistigen Schöpfung in der Struktur der Ewigkeit. Diese geistige Schau vom Universum und vom Menschen ist wirklich, und das materielle Universum, wie die unerleuchtete Menschheit es sieht, ist unwirklich. In dem Verhältnis, wie wir verstehen, daß der Mensch nicht in der Struktur von Zeit und Raum lebt, sondern in dem ewigen Jetzt — wie wir verstehen, daß das Wesen des Seins nicht sterbliche Illusion, sondern geistige Wirklichkeit ist —, in dem Verhältnis werden wir die Wunder des Seins im Glanz göttlicher Wirklichkeit sehen und erleben. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Um richtig folgern zu können, sollten wir nur eine Tatsache vor Augen haben, nämlich das geistige Dasein. In Wirklichkeit gibt es kein anderes Dasein, denn Leben kann nicht mit seinem Ungleichnis, der Sterblichkeit, vereinigt werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 492.

Der neue Himmel und die neue Erde ist kein Utopia, in den verschleiernden Nebeln von Theorie und Wunschdenken schwebend. Das Hier und Jetzt der Harmonie der Seele, die erkannt und bewiesen werden muß, ist eine gegenwärtige Wirklichkeit; sie wird nicht dadurch erreicht, daß man über die rätselhafte Natur des sterblichen Gemüts und seine sichtbare Erscheinung, die Materie, nachdenkt, sie erwägt oder analysiert. Wenn wir Christus Jesus, unserem Beispielgeber, folgen, lernen wir die Tiefen der Gottheit und des zu Seinem Ebenbild erschaffenen Menschen verstehen, indem wir über die Schablonen der fleischlichen Gesinnung hinaus in die unendliche Reinheit des göttlichen Lebens, der göttlichen Wahrheit und Liebe schauen. Wenn wir hinter den Vorhang der Materialität blicken und die Wirklichkeit der geistigen Tatsachen des Universums erschauen, sehen wir jenseits der optischen Wahrnehmung das, was rein geistig, ganz und gar unkörperlich ist. Eine solche Wahrnehmung ist nicht Selbsthypnose, das Ergebnis transzendentaler Meditation oder ein von den Sinnen ausgelöstes Hochgefühl. Erziehung in den Dingen des Geistes, die über die Betrachtung der Materie und letzten Endes auch über die Verbesserung menschlicher Gedankenzustände hinausführt, hilft uns, die geistige Wirklichkeit zu erfassen: das Reich des allwissenden göttlichen Gemüts.

Um unsere ursprüngliche Frage zu beantworten: Ja, es gibt eine Zeit, in der Sünde, Krankheit und Tod in der Gegenwart des Christus verschwinden — in der Gegenwart des unmittelbaren Ausdrucks von dem heilenden und erlösenden Wesen Gottes. Es gibt einen Ort, wo Kummer, Schmerz und Leiden ausgelöscht sind, und zwar in dem Wissen, daß die Beziehung von Gott und dem Menschen, Seinem Ebenbild, verstanden werden kann. Diese Zeit ist jetzt. Dieser Ort ist hier. Und das Wie ist die Anwendung der Christus-Wissenschaft.

Die Insel Patmos, auf der Johannes die Vision von einer jetzt bestehenden Wirklichkeit hatte — einer geistigen Vollkommenheit ohne eine Spur von Sterblichkeit —, war keine Phantasieinsel; er empfing dort durch Gebet die göttliche Offenbarung der Beziehung von Gott und dem Menschen, so wie sie wirklich sind. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft nimmt auf diese Schau mit folgenden Worten Bezug: „Fasse Mut, lieber Dulder, denn diese Wirklichkeit des Seins wird sicherlich einmal und in irgendeiner Weise erscheinen. Es wird keinen Schmerz mehr geben, und alle Tränen werden getrocknet sein. Wenn du dies liest, gedenke der Worte Jesu:, Das Reich Gottes ist inwendig in euch.‘ “ Ebd., S. 573.

Das Streben, hinter den Schleier falscher menschlicher Begriffe zu blicken, findet göttliche Unterstützung. Jesus sah über falsche menschliche Begriffe hinaus und erkannte den wirklichen Menschen und das wirkliche Universum. Das Resultat war, daß er die Kranken heilte, die Sünder umwandelte und die Toten aufweckte. Wenn wir ernsthaft daran arbeiten, über die Nebel der Sterblichkeit hinauszublicken, dient das nicht dem eigenen Selbst, sondern es geschieht für Gott. Das Bemühen, über die begrenzten Horizonte der Materie hinauszuschauen, ist nicht Egoismus, sondern wahre Demut. Wie Johannes so können auch wir einen Schimmer von unserer und eines jeden Menschen Beziehung zu Gott erhaschen sowie von dem neuen Himmel und der neuen Erde. „Dieses geistige Bewußtsein“, fährt Wissenschaft und Gesundheit fort, „ist daher eine gegenwärtige Möglichkeit.“ Ebd., S. 574. Wir können damit im Land der Wirklichkeit leben.

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