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Gottes Liebe spüren

Aus der April 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir uns einsam fühlen, wird uns oft gesagt, wir selbst sollten mehr Liebe zum Ausdruck bringen. Und gewöhnlich stimmt es auch, daß wir anderen mehr von Herzen kommende Liebe entgegenbringen müssen. Wenn wir aber schon unser Bestes tun, um anderen mit wahrer Nächstenliebe zu begegnen, und uns immer noch einsam fühlen — was dann? Vielleicht müssen wir eine tiefere Lektion lernen.

In Wissenschaft und Gesundheit stellt Mrs. Eddy eine Frage, die uns sehr zum Denken anregen mag: „Wäre das Dasein ohne persönliche Freunde ein leeres Blatt für dich? Dann wird die Zeit kommen, wo du einsam sein und des Mitgefühls entbehren wirst; aber diese scheinbare Leere ist bereits von der göttlichen Liebe erfüllt. Wenn diese Stunde der Entwicklung kommt, wird die geistige Liebe dich zwingen, selbst wenn du dich an einen Sinn persönlicher Freuden klammerst, das anzunehmen, was deinem Wachstum am förderlichsten ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266.

Erleben wir eine „Stunde der Entwicklung“, wenn wir keine persönlichen Freunde haben? Gott, der Liebe ist, ist wenn abwesend, noch hat Er sich von uns zurückgezogen, denn Gott ist immer gegenwärtig. Doch unser Gefühl, allein zu sein, kann uns eine gute Gelegenheit bieten, die Annahme zurückzuweisen, daß unser Glück völlig vom Kommen und Gehen anderer Menschen abhängig sei. Wir können klarer erkennen, daß wir unseren Blick zu Gottes Liebe erheben müssen, um die Freuden zu finden, die Er jedem Seiner Kinder gibt.

Wenn wir uns einsam oder verlassen fühlen, sind wir mitunter versucht zu glauben, wir seien es nicht wert, geliebt zu werden. Gottes Liebe für Seine Idee, den Menschen, versiegt niemals; sie schließt alle ein und ist immer gegenwärtig. Die göttliche Liebe weiß nichts von unseren menschlichen Fehlern, denn die Bibel sagt von Gott: „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen!“ Hab. 1:13. Gott erhält Seine Kundwerdung, den Menschen, so vollkommen, daß er es wert ist, geliebt zu werden. Gott kennt oder sieht uns nur als Sein genaues Ebenbild. Wir können uns auf Seine Liebe stützen, in ihr ruhen, uns auf sie verlassen, uns an ihr freuen. Er kennt uns so, wie wir wirklich sind: schön und liebenswert.

Um aber Gottes Liebe spüren zu können, müssen wir zuerst Gottes Liebe zum Menschen als die Wahrheit akzeptieren. Der Mensch ist kein sterbliches, einsames Geschöpf, das sich bemüht, die Liebe eines weit entfernten Gottes zu fühlen, und das versucht, anderen gegenüber liebevoller zu sein. Der Mensch ist der geliebte Ausdruck Gottes. Das trifft auf jeden zu. Also können wir in Wirklichkeit weder von Gott noch voneinander getrennt sein. Wir müssen jedoch wissen, daß Gott Liebe ist, wir müssen unsere Identität als Ausdruck der göttlichen Liebe erkennen und uns dann alle Mühe geben, unsere wirklich liebenswerte Individualität gegenüber jedem, dem wir begegnen, zu bekunden. So stillt die göttliche Liebe auf zärtliche Weise sowohl unsere Bedürfnisse wie auch die der anderen.

Wir spüren ganz bestimmt Gottes Liebe, wenn wir lernen, die moralischen und geistigen Eigenschaften der göttlichen Liebe, die jeden umgeben, in unserem Leben zu beweisen. Freundlichkeit, Rücksichtnahme, Barmherzigkeit zeigen, daß wir auf das Wohl unserer Mitmenschen aufrichtig bedacht sind. Auch fühlen andere sich stärker zu uns hingezogen, wenn wir Gottes Liebe zum Ausdruck bringen, weil wir all die unschönen und uninteressanten Besorgnisse der Ichbezogenheit überwinden. Und wenn unsere Zuneigung nicht ausschließlich uns selbst oder einer ausgewählten Gruppe von Freunden gilt, können wir weitere Möglichkeiten sehen, Herzlichkeit und Mitgefühl zu zeigen, was unweigerlich zu zahlreichen Freundschaften führt.

Es gibt so viele Wege, diese umfassendere Liebe zu beweisen. Sie ist im Grunde eine fürsorgliche Liebe. Geistige Liebe zu anderen kann mit dem täglichen Gebet für die Menschheit beginnen — dem Gebet, das bestätigt, daß jeder einzelne in der Welt in Wahrheit Gottes Idee ist und daher von Gott beschützt, genährt und geliebt wird. Ein solches Gebet könnte uns vielleicht dazu anregen, freiwillig mitzuhelfen, um in unserem Gemeinwesen bestehende Schwierigkeiten zu beseitigen; jemanden, der keine Angehörigen hat, zum Essen einzuladen oder einem Nachbarn mit tröstenden, heilenden Worten zur Seite zu stehen. Dann könnte unser Gebet sich zu dem Wunsch entfalten, Zeit für jene bereitzustellen, die uns bitten, speziell für sie zu beten.

In welche Richtung das göttliche Gemüt uns auch führen mag, wir werden entdecken, daß wir das befriedigende Gefühl haben können, tatsächlich Gottes Liebe zu spüren und der ganzen Menschheit ein Freund zu sein. Mrs. Eddy schreibt; „Allumfassende Liebe ist der göttliche Weg in der Christlichen Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266.

Wenn wir beginnen, die Wahrheit über die Beziehung des Menschen zu Gott zu akzeptieren — und nicht nur unseren eigenen geistigen Wert anerkennen, sondern auch unsere Fähigkeit, Gottes Liebe zum Ausdruck zu bringen —, fühlen wir uns sicher, getröstet, geliebt. Wir entdecken dann etwas Wunderbares: Wir brauchen uns unseren eigenen Wert nicht mehr durch persönliche Freundschaften bestätigen zu lassen. Wir wissen, daß Gott uns liebevoll umsorgt.

Das bedeutet nun nicht, daß wir unsere engen Freunde nicht länger lieben oder keine schönen Stunden mehr mit ihnen verbringen; vielmehr sind wir freier, jeden in unsere Liebe einzuschließen, und spüren etwas von der Liebe, die Christus Jesus für andere empfunden haben muß, als er zu seinen Jüngern sagte: „Gleichwie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch.“ Joh. 15:9.

Wir können nicht bestimmen, auf welche Weise sich Gelegenheiten zeigen werden, die göttliche Liebe zum Ausdruck zu bringen; wenn wir aber auf Gott vertrauen und in unserem Leben Seine Liebe leuchtend widerspiegeln lassen, werden wir Seine liebevolle Gegenwart überall spüren.

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