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Der Wahrheit Raum geben

Aus der April 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was zu Jesu Zeiten bewiesen wurde, kann auch heute demonstriert werden, nämlich daß der Irrtum keine andere Wahl hat, als der Wahrheit, Gott, und Seinem Christus zu weichen. In dem Maße, wie wir geistig wachsen, erleben wir sichtbare, greifbare Beweise der Macht Gottes und der Vollmacht des Menschen. Vergangene Erfahrungen fördern dieses Wachstum, wenn der Irrtum durch den Ausdruck unseres wahren Selbst zum Rückzug gezwungen wird. Mary Baker Eddy erklärt: „In den fallenden Blättern des althergebrachten Glaubens sehen die Menschen ein Gleichnis unserer Zeit: aller körperliche, sittliche oder religiöse Irrtum wird vor der demonstrierten Wahrheit fallen, wie trockene Blätter fallen, um den Boden fruchtbarer zu machen.“ Vermischte Schriften, S. 251.

Wenn wir die Lehren der Christlichen Wissenschaft gewissenhaft anwenden, erzielen wir sowohl unmittelbare wie auch langfristige Ergebnisse. Unsere Prüfungen werden uns letzten Endes bereichern. Die Anwendung der Christlichen Wissenschaft führt zwar häufig zu augenblicklicher, vollständiger Heilung, doch einige Erfahrungen beginnen mit innerer Umwandlung.

Sanftmut und Geduld müssen vielleicht stärker zum Vorschein kommen. Das geistige Verständnis mag eine kräftige Entwicklung nötig haben. Und selbst wenn der Körper dann noch unverändert erscheint, so ist doch eins gewiß: Wenn wir an der Wahrheit festhalten, daß Gott das einzige Leben und Gemüt ist und daß der wirkliche, gottähnliche Mensch dieses vollkommene Leben und Gemüt widerspiegelt, werden wir unweigerlich unser wahres, vollkommenes Sein zuversichtlich erkennen und unbegrenzter zum Ausdruck bringen.

Wir werden eine geistige Wiedergeburt erleben, wenn wir beständig dafür aufgeschlossen sind. Der Frühling geistiger Erneuerung, die an der zunehmenden Verchristlichung des Charakters zu erkennen ist, zwingt schließlich allen Mangel und alles Leiden zum Verschwinden, ja alles, was eine Abwesenheit des vollkommenen Lebens und unendlichen Gemüts suggeriert, wo doch Gott Alles-in-allem ist. Und wenn wir uns weiterhin streng an Gottes moralische und geistige Gesetze des Heilens halten, die in der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden, dann wird eine wachsende innere Gnade die volle Gelegenheit zu unendlicher Entfaltung fordern und finden.

Geistiger Fortschritt erweckt uns zu unserer wahren Individualität, die tatsächlich zu Gottes Ebenbild erschaffen ist. Mary Baker Eddy erklärt die völlige Erneuerung, die durch das Studium und die Ausübung der Christlichen Wissenschaft bewirkt wird, wobei das göttliche Gemüt die Seele — den geistigen Sinn — als auch den Körper wiederherstellt; sie schreibt: „Den Gedanken falscher Stützen und des materiellen Augenscheins zu entkleiden, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden. Auf diese Weise können wir in Wahrheit den Tempel oder Körper aufrichten, dessen ‚Baumeister und Schöpfer Gott ist‘.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 428.

Christus Jesus war so von der Allerhabenheit des göttlichen Gemüts und Lebens überzeugt, daß er selbst den äußeren Augenschein des Todes nicht als endgültig akzeptierte. Als der Meister zu dem Haus kam, in dem die Tochter des Jairus tot dalag, sagte er zu den Trauernden, die sich versammelt hatten: „Weichet! denn das Mägdlein ist nicht tot, sondern es schläft.“ Matth. 9:24.

Sie unterbrachen ihr Klagen lange genug, um ihn zu verlachen. Aber Spott schreckte ihn nicht ab. Die geistige Autorität, die auf dem rechten Verständnis von Gott beruht und die Jesus besaß, besiegte — und besiegt auch heute — Zweifel und Furcht. Die göttliche Theologie, die Christus-Wissenschaft, die Jesus lehrte, verdrängte die damals wie in unserer Zeit weitverbreitete Annahme, daß der Tod unvermeidlich sei. Jesus bewies, daß wir dem Leben Raum geben, wenn wir Gott, Wahrheit, Raum geben. Matthäus berichtet weiter: „Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand. Da stand das Mägdlein auf.“ Matth. 9:25.

Die Erfahrungen, die einzelne machen, können auch weite Kreise ziehen. Die geistige Wiedergeburt eines einzelnen mag z. B. zur Wiederherstellung von Harmonie und Gesundheit in der Familie führen. Sie mag in der Kirche oder im Gemeinwesen ein gewisses Maß an Geistigkeit erwecken. Matthäus berichtet, daß, nachdem Jesus die Tochter des Jairus auferweckt hatte, „diese Kunde ... in jenes ganze Land“ Matth. 9:26.

Selbst festverwurzelte falsche Vorstellungen von Gott, Seinem Christus und Seinem Menschen können das All-Wirken der allmächtigen Wahrheit nicht aufhalten. Zwar scheint weder die Auferweckung der Tochter des Jairus noch Jesu eigene Auferstehung an den in der Welt verbreiteten Annahmen über den Tod viel geändert zu haben, doch die vereinten Anstrengungen des Römischen Reiches und der hebräischen Hierarchie konnten das unmittelbare Ergebnis von Jesu Wirken — die Einführung des Christentums — nicht abwenden. Nichts hätte die langfristigen Auswirkungen von Jesu Lebenswerk — die Entdeckung des von ihm verheißenen Trösters, der göttlichen Wissenschaft — verhindern können. Und nichts kann die Demonstration dieser Wissenschaft vereiteln. Jedesmal, wenn individuell oder kollektiv in demütiger, standhafter, gehorsamer Ausübung der Christlichen Wissenschaft ein Verständnis der Wahrheit zum Ausdruck gebracht wird, werden durch die fortschreitende Demonstration Bollwerke sündhafter Vorurteile überwunden und Fesseln geistiger Armut abgelegt.

Mrs. Eddy fragt: „Wann wird die Erde mit der wahren Erkenntnis Christi gekrönt werden?“

Und sie antwortet: „Wenn die Christliche Wissenschaft die Wolke falscher Zeugen aufgelöst hat, der Tau göttlicher Gnade auf die welken Blumen flüchtiger Freuden gefallen ist und jedes Gedankenblättchen geistwärts richten wird, wenn ‚das Israel nach dem Fleisch‘, das seine eigenen Altäre hat, nicht mehr sein wird, dann wird ‚das Israel nach dem Geist‘ die Erde mit göttlichen Energien füllen, mit göttlichem Verständnis und den ewig strömenden Fluten geistiger Empfindung und geistigen Bewußtseins.“ Verm., S. 360.

Der Christus, die Wahrheit, der in diesem Zeitalter durch die Ausübung der Christlichen Wissenschaft wirkt, verdrängt noch immer den Widerstand, fördert noch immer die Empfänglichkeit und erweckt noch immer jene, die in Unwissenheit und Sünde begraben sind, zur Demonstration des Lebens in der Christlichen Wissenschaft. Für den Christen hat der Frühling des Christus begonnen, und er wird niemals aufhören. Wenn wir in der Ausübung der Christlichen Wissenschaft dem Christus Raum geben, geben wir dem ewigen Leben, der unendlichen Substanz, der vollkommenen Gesundheit Raum — ja, der Gegenwart des Himmels, der Harmonie. Und wenn wir in unserem eigenen Leben der Wahrheit Raum geben, erkennen wir die Möglichkeit, anderen zu helfen.

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