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Laß Gottes Engel den Stein wegwälzen

Aus der April 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Materie erscheint uns meistens als felsenfest. Um aber den Glauben an ihre Wirklichkeit zu überwinden, müssen wir so lange beten, bis wir gewahr werden, daß die Materie kein fester Gegenstand ist, sondern eine falsche Denkweise. Wenn diese Illusion durchschaut und durch Liebe aufgelöst wird, sei es auch nur teilweise, erfüllt strahlendes Licht unser Bewußtsein.

Wie oft stellt sich dieser Mythos von der Wirklichkeit der Materie zwischen uns und unsere Erfolge, unsere Pläne, unsere Hoffnungen und unsere Gesundheit! Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, fragt in den Vermischten Schriften: „Was erscheint uns wie ein Stein zwischen uns und dem Auferstehungsmorgen?“ Im nächsten Abschnitt antwortet sie: „Es ist der Glaube an Gemüt in der Materie. Nur wenn wir das alte Bewußtsein von Seele als im Sinn aufgeben, können wir zur geistigen Auferstehung gelangen.“ Verm., S. 179.

Eine Untersuchung des Wortes „Materie“ anhand der Konkordanzen zum Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, und zu den anderen Werken Mrs. Eddys kann zur Offenbarung und Auferstehung unseres Denkens werden. Es zeigt uns, daß der Anspruch der Materie, unser Dasein regieren zu können, unwirklich ist.

Hartherziges Denken, das sich als Arger, Eifersucht, selbstsüchtiger Stolz, rücksichtsloses Übergehen von anderen, um an die Spitze im Geschäftsleben oder in der Gesellschaft zu gelangen, zeigt, verbirgt das geistig Gute und die Christus-Gegenwart, die diese Hindernisse beseitigen könnte.

Was ist die Christus-Gegenwart? Paulus spricht von „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ Kol. 1:27.. Paulus’ Leben und seine großartigen Heilungen und Siege veranschaulichen Christus, Wahrheit. Erbarmen im Angesicht von Tyrannei, Beschuldigung und Haß bekundet den Christus. Vertrauen auf das Gute, Gott, der Alles-in-allem ist — wie die Christliche Wissenschaft lehrt —, überstrahlt Sünde jeglicher Art. Wenn auch Furcht in vielen Fällen wie ein kalter, harter Stein erscheinen mag, so sagt uns doch die Bibel: „ ... die völlige Liebe treibt die Furcht aus.“ 1. Joh. 4:18.

Das Sehnen nach einem guten und mehr geistigen Leben veranschaulicht ebenfalls das Wirken des Christus im Bewußtsein. Andererseits kann ungerechtfertigter, selbstsüchtiger Wettbewerb im Geschäftsleben, im geselligen Leben und dort, wo immer Menschen sich treffen, miteinander verkehren und zusammenarbeiten, dem sensiblen Denken wie ein harter Stein vorkommen.

Dadurch, daß Jesus die Christus-Idee lebte und ein zeitloses Beispiel für die ganze Menschheit war, hat er für jeden die Auferstehung erreichbar gemacht, der ihm nachfolgt und die Geburt des Christus-Kindes zuläßt — sein Erwachen im individuellen Denken, Leben, Sein und Tun.

Eine sehr verheißungsvolle und erregende Erklärung in der Bibel lautet: „ ... ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein ab und setzte sich darauf.“ Matth. 28:2. Der Abschnitt in Wissenschaft und Gesundheit mit der Randüberschrift „Der Stein weggewälzt“ ist ein Segen, den jeder ernsthafte Sucher nach der Wahrheit anehmen sollte. Wir lesen da: „Ehre sei Gott und Friede den ringenden Herzen! Christus hat den Stein von der Tür menschlicher Hoffnung und menschlichen Glaubens abgewälzt und hat sie durch die Offenbarung und Demonstration des Lebens in Gott zu der Möglichkeit des Einsseins mit der geistigen Idee des Menschen und seinem göttlichen Prinzip, Liebe, emporgehoben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 45.

Wenn man die Wärme der Liebe tief in sein Denken eindringen läßt und sie dann lebt, ist sie das Gegenmittel für diesen Stein der Sterblichkeit, der so kalt und unverrückbar erscheinen kann, es aber in Wirklichkeit nicht ist. Unser großer Meister, Christus Jesus, hat ganz sicherlich in zahllosen Fällen diesen Stein weggewälzt.

Das Bibelzitat, auf das sich diese Ausführungen gründen, ist sehr verheißungsvoll. Auch wir können den Engel des Herrn, die geistige Inspiration und Intuition, den Stein der Sterblichkeit abwälzen und uns so aus der Gefangenschaft befreien lassen, in der uns das sterbliche Gemüt hält. Dann werden wir dort, wo einst der Stein zu sein schien, allmählich die geistige Substanz von „Fels“ erkennen, die im Glossarium des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft folgendermaßen erklärt wird: „Geistige Grundlage; Wahrheit.“ Ebd., S. 593.

Wenn wir mit Hilfe der Konkordanzen zu Mrs. Eddys Schriften den Begriff „Stein“ und die dazugehörigen Wörter untersuchen, kann das ein sehr aufschlußreiches Studium sein. Ich hatte einmal eine eindrucksvolle Heilung von einer starken, langwierigen Erkältung aufgrund der Erleuchtung, die ich aus einer Stelle in den Vermischten Schriften erhielt, in der Mrs. Eddy das Wort „Kiesel“ benutzt. Sie fragt: „Räumen wir die kalten, harten Kiesel der Selbstsucht hinweg, decken wir die Geheimnisse der Sünde auf und reiben die verborgenen Edelsteine der Liebe wieder blank, damit ihre reine Vollkommenheit erscheine?“ Verm., S. 343. Wenn wir diese Frage ehrlich bejahen können, dann tragen wir unser Teil dazu bei, den Stein der Sterblichkeit wegzuwälzen.

Die ganze Menschheit bedarf der großen Wärme und Sanftheit, die dem Wirken geistiger Liebe entstammen. Wenn unsere Liebe tief, heilig und hingebungsvoll genug ist, kann sie die Herzen derer erreichen, die sich danach sehnen, von der Härte und Kälte des sterblichen Gemüts und der Sterblichkeit befreit zu werden. Das sterbliche Gemüt — die gesamte Sterblichkeit — ist eine Lüge und daher keine zuverlässige Grundlage für unser Leben. Der Verlaß auf die Sterblichkeit wird den Stein niemals wegwälzen. Ja, Liebe befreit, wo immer man sie uneingeschränkt im individuellen Bewußtsein wirken läßt — vom kleinsten Ausdruck von Liebe bis hin zum umfassendsten.

In unserem täglichen Leben treffen wir kleine, doch wichtige Entscheidungen. Man kann es lieben, Kartoffeln zu schälen; man kann es lieben, zu einer großen Versammlung zu sprechen. Oder man kann diese Dinge auch routinemäßig tun. Das erste ist der Ausdruck des Engelsgedankens. Das andere ist die Art und Weise des falschen, sterblichen Sinnes.

Wir müssen unbedingt die große Liebe, die durch unseren Meister und seine Nachfolgerin, Mrs. Eddy, veranschaulicht wurde, in allen Einzelheiten unseres täglichen Lebens wirken lassen. Die reine Inspiration, die wir dadurch erlangen, ist der Engel, der den Stein der Sterblichkeit abwälzt und uns den Weg auftut, jedem Grab mentaler Umnachtung oder körperlicher Schmerzen zu entrinnen, hinein in die Wirklichkeit des gegenwärtigen geistigen, harmonischen Seins.

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