„Ich werde morgen als erstes den Scheck mit der Post abschicken“, versprach sie.
Ein Monat später war der Scheck immer noch nicht da, und ich befand mich in finanziellen Schwierigkeiten, weil ich das Geld, mit dem ich so fest gerechnet hatte, bereits ausgegeben hatte.
Schließlich sandte sie den Scheck. Diese beiläufige Episode veranlaßte mich jedoch, die ganze Versorgungsfrage eingehender zu prüfen. Folgte ich wirklich der Ermahnung unserer Führerin Mary Baker Eddy: „Vertraut auf die Wahrheit, und vertraut auf nichts anderes.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 171.?
Alles wahre Gute ist nur in Gott, Geist, zu finden. Die Bibel enthält zahlreiche Verheißungen für alle, die auf Gott vertrauen, daß Er sie versorgt. Wir lesen in den Psalmen: „... die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.“ Ps. 34:11. Wenn wir unser Vertrauen auf Geist setzen und an der Integrität seiner Idee, des Menschen, festhalten — anstatt der Materie oder den Sterblichen zu vertrauen —, entdecken wir, daß Gottes Verheißung niemals leer ist.
Was bedeutet es, unser Vertrauen auf Geist anstatt auf die Materie zu setzen? Es bedeutet, das erste Gebot ganz wörtlich zu befolgen. „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3. Die Christliche Wissenschaft enthüllt die wissenschafliche Erklärung dieser göttlichen Forderung. Mrs. Eddy bezieht sich auf das erste Gebot, wenn sie in Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Dieses mir ist Geist. Daher bedeutet dieses Gebot: Du sollst keine Intelligenz, kein Leben, keine Substanz, keine Wahrheit, keine Liebe haben außer der, die geistig ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 467.
Um das beständige und verbürgte Gute, das unsere wahre Versorgung ausmacht, zu erkennen und zu erleben, müssen wir beginnen, Gott, Geist, als Alles anzuerkennen. Zu Gott gibt es keinen Gegensatz, der Materie, sterbliches Gemüt oder das Böse genannt wird und uns Gutes geben oder vorenthalten könnte — trotz des starken gegenteiligen Eindrucks der körperlichen Sinne. Gottes Versorgung besteht auch nicht aus materieller Substanz, denn Geist kann nicht geben, was Geist nicht besitzt.
Die Versorgung, die Gott zu geben hat, ist geistige Substanz — die beständige Gabe wahrer Güte, die so zu uns kommt, daß sie den menschlichen Bedürfnissen entspricht. Diese Gabe schließt Ideen der Weisheit, Integrität, Reinheit und Liebe ein. Sie vergeistigen unseren Begriff von Heim, Beschäftigung, Familie. Gott verleiht uns die Eigenschaften wahrer Christlichkeit, die sich in Zuneigung, Ehrlichkeit und Sanftmut zeigen. Er gibt moralische und geistige Gesetze der Rechtschaffenheit und Gelegenheiten, die wahre Individualität und den wahren Wert des Menschen zu bekunden.
Wir beginnen diese Versorgung der Güte Gottes in unserem Leben in dem Verhältnis zu erfahren, wie wir das, was über uns als Gottes Widerspiegelung wirklich wahr ist, anerkennen und in Übereinstimmung damit leben. Der geistige Mensch, Gottes Widerspiegelung, ist unsere und der anderen wahre Identität. Und die Versorgung des Menschen besteht aus den unendlichen göttlichen Ideen, die Gott ewiglich in Seinem Kind sich widerspiegeln läßt. Da Vollständigkeit und Unmittelbarkeit charakteristische Merkmale der Widerspiegelung sind, bringt unsere wahre Identität immer all das zum Ausdruck, was Gott hat, ist und tut.
Gerade jetzt versorgt Gott den Menschen mit Seinen unerschöpflichen Eigenschaften der Schönheit, Harmonie, Stärke, Freude, Zufriedenheit und Entschlußkraft. Daß uns ständig geistig Gutes zuteil wird, gehört ganz natürlich zu unserer wirklichen Identität. Wir müssen uns also jetzt als Seine Idee zu erkennen geben, die wir ja auch sind, und die Christlichkeit verkörpern, die unsere Erfahrung mit Seiner unbegrenzt ausströmenden Güte zusammenführt. „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht“ Verm., S. 307., sagt uns Mrs. Eddy in den Vermischten Schriften.
Hier könnte jemand fragen: „Aber welche praktische Bedeutung hat das Verständnis, daß mir Gott geistige Ideen für meine Versorgung gibt, für meine unmittelbaren täglichen Bedürfnisse?“ In der Antwort liegt die Forderung, daß das Bewußtsein von einer materiellen auf eine geistige Basis gehoben wird. Die Materie hat in der Allheit des Geistes keine Wirklichkeit. Wenn wir aber unser Denken auf die schon an sich endliche falsche Annahme gründen, daß alles materiell sei, sehen wir überall Begrenzung. Unsere tägliche Erfahrung ist der sichtbare Ausdruck unseres Denkens; sie zeigt, was wir glauben.
Wenn wir jedoch durch unsere Gebete und unsere Lebensweise anerkennen, daß Leben Gott ist, das unendlich Gute, und daß unsere wirkliche Identität die unendliche Widerspiegelung von Gottes Güte ist, erschauen wir überall Beweise von Gottes reicher Fülle und erfreuen uns daran. Unsere Erfahrung wird anstatt materiell mental geistig mental und bezeugt Gottes immergegenwärtige Güte.
Christi Jesu Leben veranschaulicht gewiß diesen Punkt. Als er mehr als viertausend Menschen in der Wüste speisen sollte, ihm aber nur wenig Speise zur Verfügung stand, wandte er sich an Gott. Die Bibel berichtet: „Und [er] nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt... “ Matth. 15:36, 37.
Jesu Bewußtsein von dem Christus, der Wahrheit, zeigte sich äußerlich darin, daß vorhanden war, was gerade zu diesem Zeitpunkt gebraucht wurde — Speise für alle. Das Bewußtsein des Meisters muß mit geistigem Segen für alle erfüllt gewesen sein; er wußte, daß der Mensch das Kind Gottes ist und daher von unser aller Vater versorgt und aufrechterhalten wird. Er verstand, daß jedem wirklich jederzeit Gottes Güte zuteil wird.
Es ist unvermeidlich und natürlich, daß sich das geistige Gute, das wir in unserem Bewußtsein hegen, äußerlich in der Weise zeigt, die unserer Not abhilft. Wir können also dankbar sein, wenn — nachdem wir inbrünstig um die Erkenntnis gebetet haben, daß Gottes geistige Fülle uns mit dem versorgt, was wir nötig haben — eine Beziehung erfreulicher geworden ist, ein Haus verkauft wurde, ein Scheck zum rechten Zeitpunkt eintrifft, wir ein Geschenk erhalten oder eine bessere Anstellung bekommen; denn diese menschlichen Beweise der Versorgung sind Symbole unseres geistigen Verständnisses, daß Gott für Seine Idee, den Menschen, sorgt. Wir werden uns jedoch nicht zu dem Gedanken verleiten lassen, daß das Symbol uns jetzt oder in Zukunft tatsächlich aus unserer Schwierigkeit befreie.
Statt dessen werden wir erkennen, daß unsere Versorgung unserem Vertrauen und dem Verständnis entspricht, daß Gott Seinen Menschen jetzt und immer geistig gut aufrechterhält. Lassen Sie uns unsere wahre Identität als Mensch, der ewiglich von unserem Vater-Mutter Gott geliebt wird, beanspruchen. Dann werden wir uns der Erfüllung Seiner Verheißung erfreuen, daß Er unaufhörlich für uns sorgt.
