Das folgende Zeugnis wurde von einer Frau eingesandt, die in einem Gebiet lebt, in dem die Rechte und die Religionsfreiheit des einzelnen stark eingeschränkt sind.
Vor einigen Jahren machte ich eine Krise durch, die mein Leben völlig veränderte. Finanziell war ich vorerst gesichert; ich erhielt auch eine Wohnung, und trotz Arbeitsplatzmangel konnte ich bald eine Stellung antreten. Ich war für jeden Tag dankbar.
Bald zeigte sich, daß die göttliche Liebe einen weiteren Segen für mich bereit hatte. Ich traf die Entscheidung, alles aufzugeben — die Menschen, die mir nahestanden, und mein geliebtes Heimatland —, um einen mir seit meiner Kindheit bekannten Christlichen Wissenschafter zu heiraten.
Durch Gebet kam ich zu dem Schluß, daß dieser Schritt richtig war. Doch stellten sich uns viele Hindernisse in den Weg — vom Augenblick meiner Entscheidung an bis zur Eheschließung. Aber wir wurden aus großen Schwierigkeiten hinausgeführt, als wir die Vergangenheit losließen, Gott als die alleinige Macht bestätigten und an den Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft festhielten. Die folgenden Worte aus dem Buch Nehemia gaben mir Kraft in Zeiten der Verzweiflung (8:10): „... die Freude am Herrn ist eure Stärke.“
Während dieser Zeit dachte ich oft über das „Tägliche Gebet“ im Handbuch Der Mutterkirche (Art. VIII Abschn. 4) nach. Mit ihm gibt Mrs. Eddy uns die Anweisung: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, täglich zu beten: ‚Dein Reich komme‘; laß die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!“ Auch die Worte aus dem Lehrbuch unserer geliebten Führerin Mrs. Eddy bedeuteten mir sehr viel (Wissenschaft und Gesundheit, S. 261): „Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“ Manchmal hielt ich mich an das Lied „Der Mutter Abendgebet“, zu dem Mrs. Eddy die Worte geschrieben hat (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207). Wenn ich dieses Lied sang, das folgendermaßen beginnt: „Kraft, Freude, Friede, holde Gegenwart“, fühlte ich mich frei und in Gott geborgen. Ich konnte spüren, daß Gott mit Wort und Tat bei mir war, denn die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften erreichten mich auch in meiner neuen Umgebung, obwohl das ursprünglich unmöglich schien.
Es ereigneten sich Dinge, die zu einer allmählichen Klärung meines Aufenthalts im Heimatland meines Mannes führten, und somit begann ich den neuen Lebensabschnitt. Heute weiß ich, daß das geistige Verständnis von Gott, das ich durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft gewonnen habe, mich Schritt für Schritt geführt hat. Mein Mann und ich leben nun schon seit einigen Jahren als glückliches Ehepaar zusammen. Wir studieren weiterhin die Christliche Wissenschaft und lassen andere an dem, was wir lernen, teilhaben.
Diese Erfahrung hat mich gelehrt, daß Gott alle Hindernisse, die unserem geistigen Fortschritt im Wege stehen, beseitigt und die göttliche Liebe alle rechten Wünsche erfüllt, wenn wir uns von Gott regieren lassen. Dies wurde mir bewiesen, als ich trotz des Widerstands sogenannter menschlicher Gesetze am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilnehmen konnte. Für diese einmalige Gelegenheit danke ich Gott von ganzem Herzen. Vor allem habe ich gelernt, daß geistiges Wachstum jetzt vor sich geht, dort, wo ich bin — ob im Osten, Westen, Süden oder Norden. Durch das Vertrauen auf Gott und meine Liebe zu Ihm kann ich die Wahrheit in meinem Leben zum Ausdruck bringen, und ich stelle dankbar fest, daß mein Charakter dadurch gemodelt und geläutert wird.
Dank sei all den Freunden, die mir während der letzten Jahre zur Seite standen, sowie meinen lieben Eltern und meinem lieben Mann für ihre Geduld und Liebe. Meine Dankbarkeit gilt auch der Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung, in der ich, ehe ich wegzog, einige Jahre mitarbeiten konnte.
Dankbar kann ich sagen, daß ich beständig zu einem größeren und besseren Verständnis der göttlichen Wissenschaft geführt werde. Ich wende diese Lehre täglich an und strebe danach, mich nur von Gott, dem Guten, regieren zu lassen.
Ich bin sehr dankbar, das Zeugnis meiner Frau bestätigen zu können. Mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft haben wir scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten überwunden. Mein Begriff von Freiheit hat sich über die von Menschen gemachten Grenzen erhoben und mir ein Gefühl der Sicherheit gegeben, das ich meines Erachtens nur dieser Wissenschaft zu verdanken habe. Das jahrzehntelange Studium der Schriften Mrs. Eddys und die Anwendung ihrer Lehren haben mir den sicheren Beweis gebracht, daß nur das Vertrauen auf Gott uns aus den menschlichen Nöten heraushelfen kann. Es wird weiterhin mein Ziel sein, an der Einheit des göttlichen Guten, der Einheit der Menschen untereinander, die der Einheit von Gott und dem geistigen Menschen entspringt, festzuhalten, während ich im Weinberg des Herrn arbeite.
