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Während meiner gesamten Laufbahn als Armeeoffizier litt ich...

Aus der Mai 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Während meiner gesamten Laufbahn als Armeeoffizier litt ich unter Kreuzschmerzen. Jeden Monat machten sie mir normalerweise einige Tage zu schaffen, und oftmals blieb ich über das Wochenende im Bett, um meinen Rücken zu schonen. Während unserer häufigen Umzüge mußte ich mich immer davor hüten, etwas Schweres zu heben, sonst wäre ich eine Zeitlang nicht einsatzfähig gewesen. Vor über zehn Jahren wurde ich einmal ins Krankenhaus eingeliefert; ich war durch einen eingeklemmten Rückennerv vorübergehend von der Hüfte abwärts gelähmt.

Ich freute mich, als ich vierzig wurde, denn die Armee würde von nun an keine körperlichen Eignungstests mehr von mir verlangen. Doch dann wurden die Vorschriften geändert, und auch die über Vierzig mußten sich untersuchen lassen. So nahm ich mein Fitnesstraining wieder auf. Eines Tages lief ich während des Trainings gegen eine Mauer und verletzte mich am Rücken; in den darauffolgenden drei Monaten wurde der Rücken immer schlimmer.

Nur wenige Monate vor diesem Unfall hatte ich angefangen, mich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren. Doch wartete ich eine Weile, ehe ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe bat, da ich glaubte, der Rücken werde „von allein“ heilen. Die Ausüberin machte mir viel Mut, und einige Tage lang meinte ich, ich sei geheilt. Doch wenige Tage später verschlechterte sich mein Zustand drastisch. Ich hatte starke Schmerzen und konnte weder gehen noch aufrecht stehen. Nach einem miserablen Wochenende unterrichtete ich die Ausüberin unter Tränen, daß ich mich in ärztliche Behandlung begeben würde. (Mehr als alles andere wollte ich augenblicklich von den Schmerzen frei werden.)

Ich quälte mich hinaus zum Wagen, und meine Frau fuhr mich zum örtlichen Militärkrankenhaus. Dort kam ich zu einem Chirurgen der Orthopädie, der den Rücken untersuchte und Röntgenaufnahmen machen ließ. Er teilte mir dann mit, daß meine Wirbelsäule langsam degeneriere und unbedingt operiert werden müsse, ich aber großes Glück habe, da er der erfahrenste Chirurg für Wirbelsäulenschäden in diesem Teil der Streitkräfte sei. Dennoch machte er mir wenig Hoffnung, daß ich mit dem Ergebnis der Operation ganz zufrieden sein würde, und er erwähnte, daß es mir nach der Operation sogar noch schlechter gehen könne. Was mich aber am meisten erschütterte, war seine Feststellung, daß sich der Zustand der Wirbelsäule ohne Operation weiter verschlechtern werde und ich unter Umständen nie mehr würde gehen können.

Widerstrebend willigte ich in die Operation ein — denn ich wollte unbedingt von den Schmerzen frei werden, und außerdem fürchtete ich mich vor dem Folgen, falls ich nicht zustimmte. Als ein Krankenhausangestellter das Formular für meine Einweisung ausfüllte, betrat meine Frau die Unfallstation, um nach mir zu schauen. Während meiner Untersuchung hatte sie gebetet und christlich-wissenschaftliche Literatur gelesen. (Sie besuchte erst seit sechs Monaten eine Zweigkirche Christi, Wissenschafter, und weder sie noch ich war Mitglied.) Nachdem wir ein wenig miteinander gesprochen hatten, redete mir meine Frau zu, es doch noch einmal mit der Christlichen Wissenschaft zu versuchen. Ich erklärte mich damit einverstanden. Der Chirurg unterschrieb nur zögernd den Freistellungsschein für zwei Wochen absoluter Bettruhe und gab mir noch ein Rezept für ein Linderungsmittel. Er sagte, er rechne damit, daß er mich in zwei Wochen wiedersehe, denn er habe noch nie davon gehört, daß eine degenerierende Wirbelsäule ohne Operation wieder heil werde. Die Schmerzen würden mich sicherlich, wie er meinte, zwingen, wiederzukommen. Das Rezept wurde nie angefertigt, und ich ging auch nicht in das Krankenhaus zurück.

Im Rollstuhl und mit Krücken kehrte ich hach Hause zurück. Dann rief ich die Ausüberin an und sagte: „Was Sie mir sagen, gefällt mir viel besser als das, was mir der Chirurg verkündet“. Die Prognose des Chirurgen über meinen körperlichen Zustand war völlig negativ, während mir die Erklärungen der Ausüberin, daß ich Gottes geliebtes Kind und somit jetzt vollkommen sei, Hoffnung gaben. In den folgenden Wochen betete die Ausüberin für mich und sprach täglich mit mir. Sie gab mir spezielle Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, die ich lesen sollte.

Obgleich ich während dieser Wochen noch Schmerzen hatte, erlebte ich doch viel geistige Freude, da meine Bettlägerigkeit mir nun Gelegenheit gab, die Christliche Wissenschaft zum erstenmal ernsthaft zu studieren.

Von allem, was ich in dieser Zeit las und studierte, war für mich Christi Jesu Gleichnis von dem Unkraut unter dem Weizen am verständlichsten. Ich betrachtete den „guten Samen“ als die geistige Wahrheit und den Irrtum, die falschen Vorstellungen von Gott und dem Menschen, als das „Unkraut“ (siehe Matth. 13:24–30). Im Gleichnis vom Säemann setzte ich geistige Gesinnung mit dem fruchtbaren Boden gleich und das sterbliche Gemüt, den Glauben an eine von Gott getrennte Macht, mit dem Wegrand, dem Felsigen und den Dornen, wo der Same der Wahrheit niemals gedeihen würde (siehe Matth. 13:3–8, 18–23).

Da ich erleben wollte, daß sich das Unkraut des sterblichen Gemüts von dem Weizen des geistigen Bewußtseins trenne, studierte ich insbesondere folgende Worte Mrs. Eddys (Wissenschaft und Gesundheit, S. 392): „Steh Wache an der Tür des Denkens. Wenn du nur solche Schlüsse zugibst, wie du sie in körperlichen Resultaten verwirklicht zu sehen wünschst, dann wirst du dich harmonisch regieren. Ist die Bedingung vorhanden, die deiner Meinung nach Krankheit herbeiführt, sei es Luft, Anstrengung, Erblichkeit, Ansteckung oder Unfall, so walte deines Amtes als Wächter und schließe diese ungesunden Gedanken und Befürchtungen aus. Halte dem sterblichen Gemüt schadenbringende Irrtümer fern; dann kann der Körper nicht unter ihnen leiden.“ Bemerkenswerterweise sind im dritten Satz dieses Zitats fünf irrige Zustände aufgezählt, die zu jener Zeit direkt auf meine Lage zutrafen: Krankheit, Anstrengung, Erblichkeit, Unfall und Furcht.

Welche „schadenbringenden Irrtümer“ hatte ich in mein Denken eingelassen? Welches Unkraut hatte das sterbliche Gemüt in meinem mentalen Garten ausgesät? Liebevoll und geduldig half mir die Ausüberin, durch das Studium der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit folgendes zu erkennen:

• Der Glaube, das materielle Leben verschlechtere sich infolge zunehmenden Alters, war ein Unkraut. Wissenschaft und Gesundheit verkündet die Wahrheit,d die das Unkraut ausrottet (S. 246): „Leben und seine Fähigkeiten werden nicht nach Kalenderjahren bemessen“.

• Meine Einstellung zu den Pflichtuntersuchungen bei der Armee war ein weiteres Unkraut. Ich hatte dieses Erfordernis als einen Test angesehen, dem ich mich unterwerfen mußte, um anderen meine körperliche Fitness zu beweisen, und nicht als eine willkommene Gelegenheit, meine gute Kondition — meine Vollkommenheit als Kind Gottes — , wie Er sie schon kennt, freudig zu bestätigen.

• Ferner war der Glaube, ich hätte die Rückenbeschwerden von meinem Vater ererbt, ein Unkraut. Wahr aber ist, daß ich als Gottes Kind nur Gutes geerbt habe.

• Die Annahme, ich könne mir infolge eines Unfalls eine Verletzung zuziehen, war noch ein weiteres Unkraut. Die Wahrheit darüber finder wir wiederum in Wissenschaft und Gesundheit (S. 424): „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Annahme verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinigen, um die Vorstellung von Zufall in den richtigen Begriff von Gottes unfehlbarer Leitung zu verwandeln, und müssen auf diese Weise Harmonie ans Licht bringen.

Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, denn in der Vollkommenheit ist kein Raum für Unvollkommenheit„.

• Das hartnäckigste Unkraut, das ausgejätet werden mußte, war schließlich die Furcht vor dem sogenannten Zustand, die sich in meinem Denken durch den „fotografischen Beweis“ der Röntgenaufnahme und die beunruhigende Prognose des Chirurgen festgesetzt hatte. Durch die Christliche Wissenschaft fing ich an zu begreifen, daß ich nicht aus gesunder und kranker Materie bestand, wie es die Prognose des Arztes und die Röntgenaufnahmen auszusagen schienen. Ich wurde nun mit der Wahrheit vertraut, daß ich in meinem wahren Sein ein vollkommenes Kind Gottes und somit vollständig geistig und vollkommen gut war.

Ich machte nur langsame Fortschritte, und oftmals war ich versucht, zu dem Arzt zurückzukehren; doch die Ausüberin gab mir immer wieder Mut. Als ich einmal bemerkte, daß mir der Glaube fehle, um in der Christlichen Wissenschaft weiterzumachen, da meinte sie, ich solle mir keine Sorgen machen, sie habe so viel Glaube, daß es für uns beide ausreiche. Den hatte sie wirklich!

Schließlich trug die Wahrheit den Sieg davon. Zwei Wochen später konnte ich aufstehen und langsam gehen; ich nahm wieder meine Arbeit auf, und zwar stundenweise. Nach vier Wochen konnte ich normal gehen, obgleich noch einige Schmerzen zurückblieben. Nach sechs Wochen waren die Schmerzen vollständig verschwunden. Seitdem sind Jahre vergangen, und ich habe keine Rückenschmerzen irgendwelcher Art mehr gehabt, obwohl ich noch zweimal umgezogen bin und dabei viele schwere Kisten und Möbelstücke heben mußte.

Durch diese Heilung überwand ich nicht nur den irrigen Glauben, daß ich einen Unfall gehabt hatte, sondern auch andere falsche Annahmen in bezug auf Erblichkeit, Alter und Krankheit. Meine Heilung durch die Christliche Wissenschaft ist vollständig und von Dauer gewesen; Wahrheit, Gott, war ganz offensichtlich der beste aller Ärzte. Ich hatte das Gefühl, als sei mir eine völlig neue Wirbelsäule gewachsen. Ich konnte so aufrecht und gerade stehen wie nie zuvor!

Zweifellos ist die Christliche Wissenschaft das Rückgrat wahren Christentums, denn sie zeigt uns, wie wir Christi Jesu Beispiel folgen können. Jesus sagte (Joh. 8:32): „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“. Ist die Wahrheit unser geistiges „Rückgrat“, so können wir alle an Christi Heilarbeit teilhaben und durch sie gesegnet werden. Wir alle können echte Freiheit und Freude erfahren — unser wahres Erbe als Kinder Gottes.


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