Als ich einmal Verwandten half, mit einer Motorsäge Brennholz zu zerkleinern, stieß die Säge plötzlich zurück und traf dann auf die Finger der linken Hand. Ich hob die Säge schnell hoch und, ich muß gestehen, zählte die Finger; alle waren noch da. Meine Frau ging mit mir ins Haus. Dort hielt ich die Hand im Waschbecken unter laufendes Wasser. Sie blutete immer noch sehr stark. Ich fühlte mich recht schwach, ging aber im Gebet dagegen an, daß ich bewußtlos werden könne. Ich wußte, daß Gemüt unendlich ist und daß ich aufgrund meiner wahren Identität als Gottes Idee dieses Gemüt widerspiegelte. Folgende Zeilen aus einem Lied, zu dem Mrs. Eddy die Worte geschrieben hat, gaben mir Trost (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 253):
So auf des Lebens Felsen stellt
Mich Wahrheit hehr;
Der Wind, die Woge, stürmisch droh’n
Mir nimmermehr.
Jetzt konnte ich wieder klar und ruhig denken. Ich vergegenwärtigte mir, daß Gott das einzige Leben ist und daß ich eins mit diesem Leben bin. Wenn Gott mein Leben ist und Gott Geist ist, dann muß Leben unkörperlich sein, unberührt von einer begrenzten, sterblichen Auffassung. Ich fühlte mich gestärkt und frei. Kurz darauf hörten die Finger auf zu bluten.
Eine Verwandte, eine ehemalige Krankenschwester, gab mir den Rat, die Wunde sofort im Krankenhaus behandeln oder doch zumindest nähen zu lassen. Ich war für ihre liebevolle Fürsorge dankbar, konnte ihr aber versichern, daß wir das Problem durch christlich-wissenschaftliches Gebet handhabten. Sie war verständnisvoll, so daß sie unsere Einstellung respektierte und uns dann allein ließ. Wir wikkelten die Hand in ein Handtuch. (Sie war jetzt angeschwollen.) Dann setzten wir uns mit unseren Verwandten zusammen und erklärten ihnen, daß ich ein Sanatorium für Christliche Wissenschafter aufsuchen könnte, falls wir es für erforderlich hielten. Von einer derartigen Einrichtung hatten sie noch nie etwas gehört.
Nachdem wir uns alle etwas beruhigt hatten, fuhr meine Frau mich nach Hause. Ich bin sicher, daß auch sie gewissenhaft um die Erkenntnis betete, daß die göttliche Liebe mich beschützte und Gottes heilende Gegenwart für jeden sichtbar war. Am darauffolgenden Tag verbanden wir die Finger nur leicht. Die Schwellung war verschwunden. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt als Pianist. Am gleichen Abend konnte ich zusammen mit meiner Gruppe auftreten, benutzte allerdings kaum die linke Hand.
Innerhalb von zwei Wochen konnte ich die Finger wieder normal bewegen; die Wunden waren so gut verheilt, daß kaum Narben zu sehen waren. Da unsere Gruppe öffentlich auftrat, hatten mich viele auf das Problem angesprochen und wollten wissen, was ich dagegen tat. Im allgemeinen antwortete ich: „Ich bete viel.“ Ein Angehöriger der Gruppe, der weiß, daß ich Christlicher Wissenschafter bin, sagte, er freue sich darüber, daß er die Heilung miterlebe und auch die Ursache dafür kenne.
Gern berichte ich noch von einer weiteren Heilung, und zwar hatte ich eine Warze an der Fußsohle. Während der Monate, in denen ich im Sinne der Christlichen Wissenschaft an diesem Problem arbeitete, sann ich oft über zwei Zitate aus den Schriften Mrs. Eddys nach. Das eine stammt aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 242): „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstrechtfertigung und Eigenliebe — auflösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist.“ Das andere Zitat bezieht sich auf den sterblichen, materiellen Sinn und ist aus dem Buch Die Einheit des Guten (S. 60): „Dieser falsche Sinn von Substanz muß Seiner ewigen Gegenwart weichen und sich so auflösen.“
Einige Heilungen gehen schnell vor sich, andere scheinen etwas länger zu dauern. Wir können jedoch gewiß sein, daß eine Heilung zustande kommen wird, sobald wir eine falsche Auffassung hinter uns lassen und uns der Wahrheit über Gott und Seine vollkommene Schöpfung zuwenden — einer Wahrheit, die Sie und mich umfaßt. Für viele körperliche Heilungen, u. a. die von schmerzhaften Nierensteinen, für den Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft sowie für aktive Mitgliedschaft in einer Zweigkirche bin ich sehr dankbar.
Blue Bell, Pennsylvanien, USA
Ich konnte meinen Mann Joe während der ersten Heilung, die er beschrieb, durch Gebet unterstützen. Viele Wahrheitsgedanken trösteten und stärkten uns. Was die zweite Heilung betrifft, so bewirkte Joe sie durch sein eigenes Gebet, ohne daß ich überhaupt etwas von diesem Problem wußte. Wir spielten Tennis, machten Radtouren und gingen wie üblich unseren Tätigkeiten im Freien nach. Ich bin für die Christliche Wissenschaft tief dankbar.