Mit großer Dankbarkeit möchte ich von einer Heilung berichten, die mich mit der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiens) bekannt machte und meinem Leben eine geistige Richtung gab.
Als meine Tochter acht Jahre alt war, erkrankte sie schwer. (Ich war damals geschieden und hatte das alleinige Sorgerecht für das Kind.) Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, wo man Gehirnhautentzündung diagnostizierte. Sie kam sofort auf eine Isolierstation; ich durfte sie täglich besuchen, durfte aber nur bis zur Tür ihres Zimmers gehen. Nachdem sie seit Tagen bewußtlos war und hohes Fieber hatte, eröffnete mir der Chefarzt, daß meine Tochter sterben werde und daß das auch besser sei, da sie sonst geistig nicht normal sein werde. Von da an wurde die ärztliche Behandlung eingestellt.
Ich kann nicht beschreiben, wie mir zumute war. Der Kummer legte sich wie eine Zentnerlast fühlbar auf mein Denken und meinen Körper. Obwohl ich in der Zeit die Menschen mied, wurde ich auf dem Heimweg dazu geführt, zu einer Bekannten zu gehen, die Gemeindeschwester war. Als ich mir alles von der Seele geredet hatte, sagte sie, daß vom ärztlichen Standpunkt aus keine Hoffnung für meine Tochter bestehe, daß ich es aber mit der Christlichen Wissenschaft versuchen könnte. Ihr sei durch sie auch schon geholfen worden.
Ich klammerte mich an diesen Rat wie eine Ertrinkende an einen Strohhalm und ging sofort zu einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, deren Anschrift mir meine Bekannte gegeben hatte. Die Frau, die mir die Tür aufmachte, strahlte viel Liebe und Güte aus. Ich war ungefähr zwei Stunden bei ihr. Wegen meiner schlechten körperlichen und seelischen Verfassung und weil mir die Christliche Wissenschaft fremd war, begriff ich nicht viel von dem, was die Ausüberin mir sagte. Was ich jedoch aufnehmen konnte, ist noch heute so klar in meinem Gedächtnis, als hätte ich es gestern gehört. Die Ausüberin fragte mich, ob ich an Gott glaube. Sie sagte, daß mein Denken wichtig sei, weil zwischen Mutter und Kind eine enge mentale Verbindung bestehe. Diese Frage konnte ich bejahen. Dann erklärte sie mir: Wie ein Sonnenstrahl von der Sonne kommt, so kommt der Mensch von Gott und kann nicht von Ihm getrennt werden. Danach fragte sie, ob ich glaube, daß mein Kind gesund werde. Ich sagte, ohne zu zögern, „Ja!“ Das erscheint mir noch heute wunderbar, denn aus meinem Verstand kam diese schnelle Antwort nicht; sie kam aus dem Herzen.
Die Last, die mich so schwer bedrückte, fiel von mir ab; ich war frei und froh. Nichts auf der Welt wäre imstande gewesen, mir diese freudige Gewißheit der Heilung zu nehmen.
Als ich nach Hause kam, dachten alle, daß meine Tochter gestorben sei. Doch ich sagte sehr bestimmt und freudig: „Sie wird gesund!“ Am nächsten Morgen fuhr ich ins Krankenhaus. Die Schwester, die mir auf dem Korridor begegnete, teilte mir mit, daß das Fieber meiner Tochter in der Nacht gewichen sei und daß sie wieder bei vollem Bewußtsein sei. Als ich an der offenen Tür stand, saß meine Tochter im Bett. Sie erkannte mich und lächelte.
Welch eine wunderbare Wandlung war in mir und meiner Tochter vorgegangen, seit ich mit der Ausüberin gesprochen hatte! Noch heute bin ich für das hingebungsvolle Gebet der Ausüberin von Herzen dankbar.
Nach ungefähr einer Woche wurde meine Tochter aus dem Krankenhaus entlassen — mental und körperlich gesund. Ja, einige Zeit nach der Heilung bestand sie die Aufnahmeprüfung für die Mittelschule, und sie hatte ein besseres Zeugnis als in den Jahren zuvor.
Zur Zeit der Heilung dachte ich vor Freude: „Was für ein Wunder!“ Heute weiß ich, daß ich durch die gebeterfüllte Arbeit der Ausüberin einen Schimmer von Gottes Liebe erhascht hatte, in der es keine Krankheit gibt und alles vollkommen ist. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 134): „Der Glaube an die Überlegenheit geistiger Macht über materiellen Widerstand hat göttliche Autorität.“ Und auf Seite 261 lesen wir: „Schau vom Körper hinweg und in Wahrheit und Liebe hinein, das Prinzip allen Glücks, aller Harmonie und Unsterblichkeit.“ Genau dazu war ich geführt worden, und Heilung war die Folge.
Heute ist meine Tochter ein aktives Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, und hat zwei prächtige Kinder. Auch ich bin ein aktives Mitglied in einer Zweigkirche. Für diese Heilung und viele andere Erfahrungen, insbesondere aber für den Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft, bin ich sehr dankbar. Die Bibel und das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit, sowie die anderen christlich-wissenschaftlichen Schriften sind für mich die zuverlässigsten Wegweiser auf dem Weg zum geistigen Wachstum. Ich danke Gott und gebe Ihm die Ehre.
Hamburg, Bundesrepublik Deutschland
Gern bestätige ich die wunderbare Heilung, die ich als Kind erlebte. Schon damals erfaßte ich die Tatsache, daß mich keine Person geheilt hatte, sondern daß Gott der Heiler war. Später besuchte ich die Ausüberin, zu der meine Mutter gegangen war, und spürte die heilige Atmosphäre. Der Samen der Christlichen Wissenschaft wurde damals in mein Bewußtsein gesät, der aufgeht und sich weiter entfaltet.
Meine Mutter und ich sind aktive Mitglieder einer Zweigkirche und sehr dankbar, daß wir zur Christlichen Wissenschaft geführt wurden. Ich danke Gott für die Ausüberin, die bereit war, der Wahrheit in so vollem Maße zu dienen.
Norderstedt, Bundesrepublik Deutschland