Verfolgen wir die biblischen Prophezeiungen und deren Erfüllung, so erkennen wir, daß Gott immer mit Seinem Volk war und es sein wird. Jesaja prophezeite folgendes über das Kommen des Messias: „Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel“ Jes. 7:14. (ein hebräisches Wort, das „Gott ist mit uns“ bedeutet).
Gottes Sohn, Christus Jesus — von der Jungfrau Maria geboren —, erfüllte diese Prophezeiung. Er erlöste hartgesottene Sünder, heilte unheilbar kranke Menschen, erweckte die Toten auf und bewies dadurch, was das Verständnis, daß Gott mit uns ist, für uns tun kann. Petrus, ein Jünger Jesu, der mit eigenen Augen Jesu Werke gesehen hatte, sagte zusammenfassend: „[Gott hat] diesen Jesus von Nazareth gesalbt ... mit heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat wohlgetan und gesund gemacht alle, die ... überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.“ Apg. 10:38.
Jesus veranschaulichte den Immanuel; doch sein kurzes Wirken war weder der Anfang noch das Ende des sich entfaltenden Beweises, daß Gott mit uns ist. Jahrhunderte zuvor hatte Gott Mose verheißen: „Ich will mit dir sein“ und Seine Verheißung erfüllt. Und von der göttlichen Offenbarung, die diese Verheißung begleitete — „Ich werde sein, der ich sein werde“ 2. Mose 3:12, 14. —, schrieb Mrs. Eddy Jahrhunderte nach Jesus: „Dieses erhabene, machtvolle Prinzip herrscht im Reich des Wirklichen und ist, Gott mit uns‘, der Ich bin.“ Vermischte Schriften, S. 331.
In Wirklichkeit gibt es keine Gegenwart außer Gott, dem Guten. Und der Mensch, Gottes vollkommenes und vollständiges geistiges Ebenbild und unsere wahre Identität, verweilt bewußt in Seiner Allgegenwart. Auf der menschlichen Ebene jedoch, wo Gut und Böse scheinbar gleichzeitig bestehen, brauchen die Menschen oft die Zusicherung und geistiges Erwachen, um auch nur einen Schimmer davon zu erhaschen, daß Gott gegenwärtig sein kann, um sie von Leiden, Sünde und Sorge zu erlösen.
Dem Propheten Jeremia, der seiner Generation half, das Joch der Knechtschaft zu brechen — sie glaubten, von Gott getrennt zu sein —, gab der göttliche Ich bin die folgende aufrüttelnde Zusicherung: „Ich bin bei dir und will dich erretten.“ Jer. 1:8. Und gegen Ende der Bibel wird die Fortdauer des Erlösung bringenden Immanuel verheißen. Der Offenbarer sagt dort: „Und er selbst, Gott, wird mit ihnen sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ Offenb. 21:3, 4.
Diese tröstende biblische Verheißung hat sich in der Entdeckung und Gründung der Christlichen Wissenschaft erfüllt. Mrs. Eddy war sich der gnadenreichen Gegenwart Gottes demütig bewußt, der sie darauf vorbereitete, die Offenbarung des göttlichen Prinzips zu empfangen, und sie befähigte, diese Offenbarung mit der Menschheit zu teilen. Offenbarung und Demonstration stimmen überein in der Christlichen Wissenschaft, dem Sichmitteilen des Immanuel an dieses Jahrhundert. Mrs. Eddy verweist auf die erlösenden und heilenden Werke, die das Merkmal der christlich-wissenschaftlichen Ausübung sind, und erklärt: „Sie sind das Zeichen des Immanuel oder, Gott mit uns‘ — ein göttlicher Einfluß, der im menschlichen Bewußtsein immer gegenwärtig ist, sich wiederholt und heute kommt, wie vor alters verheißen ward:
Zu predigen den Gefangenen [des Sinnes], daß sie los sein sollen,
und den Blinden, daß sie sehend werden,
und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. xi.
Jeder, der sich täglich bemüht, für den errettenden, befreienden Einfluß des Christus, der Wahrheit, Zeugnis abzulegen, hat an der ewigen Mission des Immanuel — nämlich der Heilung und Erlösung der Nationen — ebenso gewiß teil, wie Mose, Jeremia und Petrus daran teilhatten. Gott ist immer mit uns, wie Er auch mit ihnen war; Er ist immer mit allen, einschließlich denen, die noch nicht wissen, daß Er allgegenwärtig und allmächtig ist.
Da Gott Alles-in-allem ist, können wir uns tatsächlich nicht aus Seiner Gegenwart entfernen. Wir sind von Ihm untrennbar, weil Er unsere Ursache ist und wir Seine Wirkung sind. Dank Seiner Wissenschaft können wir erkennen, daß Er überall ist — nicht das Leiden, die Sünde und Sorge, die so weit verbreitet zu sein scheinen. Die unendliche Liebe kann niemals abwesend oder fern sein. Die Liebe ist ewig hier und nah. Wenn wir Jesus in diesem Verständnis und dieser Demonstration nachfolgen, erwachen wir zu der Erkenntnis, daß Gott schon immer bei uns gewesen ist — uns beschützt und geführt hat, selbst wenn wir glaubten, weit von Ihm entfernt zu sein.
Christlich-wissenschaftliche Behandlung und Heilung stehen in direktem Bezug zu der fortwährenden Entfaltung des Immanuel im Bewußtsein. Deshalb können wir jederzeit in unserem individuellen Fortschritt wissen, daß unsere vollständige Heilung und völlige Erlösung aufgrund der ewigen Tatsache des Immanuel bereits fest begründet sind. Die göttliche Führung bei unserer Mission für die Menschheit zeigt sich uns mit der Klarheit und Gewißheit des Weihnachtssternes. Und die heilende Wirkung unserer Gebete und Ausübung wird mit all der pfingstlichen Kraft göttlicher Herrlichkeit empfunden. Denn Gott ist mit uns.