Johanna und Markus fuhren fast jedes Wochenende mit ihren Eltern zu einem Haus am Wald. Die Kinder freuten sich schon die ganze Woche darauf, denn es gefiel ihnen dort sehr gut. Sie hatten einen wunderschönen Garten. Und wie ruhig und friedlich es war! Man spürte richtig Gottes Gegenwart. Abends saß die Familie manchmal auf der Terrasse und sang Lieder; einige waren aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Johanna half ihrem kleinen Bruder, die Worte auswendig zu lernen.
Tagsüber waren sie mit allem möglichen beschäftigt, auch mit Hausarbeit. Eines Nachmittags — der Vater war Pilze sammeln gegangen — brauchte die Mutter Feuerholz. Sie nahm die Axt und versuchte, etwas Holz zu spalten. Plötzlich schrie sie auf. In ihrer Hand klaffte eine tiefe Wunde. Markus fing an zu weinen, als er das Blut sah, aber Johanna war sehr tapfer.
„Bedecke die Hand, Mutter, und setze dich bitte auf den Stuhl hier“, sagte sie. Johanna lief eilends ins Haus und holte die Bibel und das Buch Wissenschaft und Gesundheit. Sie erinnerte sich noch gut an das, was sie in der Sonntagsschule über Unfälle gelernt hatte, nämlich daß sie überhaupt keinen Platz in Gottes Reich haben. Ihre Hände zitterten, und sie preßte die Lippen zusammen, um nicht zu weinen. Aber sie sagte zu ihrem kleinen Bruder: „Markus, bete mal ein bißchen. Dann singen wir ein paar von den Kirchenliedern, die du gestern gelernt hast.“
Johanna erinnerte sich an eine Stelle in Wissenschaft und Gesundheit, die in der Bibellektion Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. der vorhergehenden Woche vorgekommen war. Mrs. Eddy sagt dort etwas über Unfälle. Sie schlug die Seite auf und las: „Wenn sich ein Unfall ereignet, denkst du oder rufst du aus:, Ich habe mich verletzt!‘ Dein Gedanke trägt mehr dazu bei, die Verletzung wirklich zu machen, als deine Worte, ja mehr als der Unfall selbst.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 397. Johanna zweifelte nicht im geringsten daran, daß das, was sie las, die Wahrheit war. Und nun las sie ihrer Mutter mit dem ganzen Eifer einer liebevollen Tochter die wertvollen Worte laut vor. Sie war überzeugt, daß Gottes Liebe und Gegenwart mächtiger waren als Gedanken an einen Unfall.
Die Zeit verstrich, aber keiner von ihnen nahm Notiz davon. Als Johannas Vater aus dem Wald zurückkehrte, erklärte die Mutter kurz, was geschehen war. Inzwischen hatte die Wunde aufgehört zu bluten. Und nun brach Johanna in Tränen aus, aber es waren Tränen der Dankbarkeit. Nach ein paar Tagen war die Narbe verschwunden. Jeder freute sich darüber, und alle erfüllte eine tiefe Dankbarkeit, ein starkes Vertrauen und eine feste Zuversicht, daß Gott für sie sorgt.
Heilungen, die in Herold-Artikeln erwähnt werden — auch in denen, die von Kindern oder für Kinder geschrieben wurden —, werden sorgfältig geprüft.
