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Gott und den Menschen besser kennenlernen

Aus der Juli 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Glaube an ein göttliches Wesen, eine göttliche Intelligenz oder Macht ist weit verbreitet. Nicht so weit verbreitet ist aber das praktische heilende und erlösende Wirken, das mit dem reinen Verständnis Christi Jesu begann. Wenn man besser mit Gott vertraut wäre — so wie Jesus es war —, würde das sicherlich die Lücke schließen, die zwischen dem Glauben an die Gottheit und dem Beweis, daß Gott tatsächlich existiert und alles regiert, besteht.

Jesus nannte Gott „Geist“, „Vater“, „gut“. Er sagte, sein unbeschreiblich guter Vater „läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte“  Matth. 5:45.. Doch den „Teufel“ oder das Böse nannte er einen Lügner (siehe Joh. 8:44). Und er behandelte Missetaten als Lügen, indem er die Übeltäter umwandelte und so bewies, daß das Böse überwunden werden kann, weil es weder gleichberechtigt ist noch zugleich mit dem unendlichen Guten, Gott, besteht.

Jesus sagte auch: „Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet.“  Matth. 6:8. Durch seine Heilungen, die er ohne materielle Hilfe und ohne hörbare Bittgebete vollbrachte, bewies er, daß das Gute, weil es Geist ist, immer überall ist. Das Böse, die Materie, die Sünde, das Leiden und der Tod haben keinen Raum in Gott oder in Seinem Bild und Gleichnis, dem geistigen Menschen.

Die christliche Welt hat noch immer nicht ganz begriffen, was Jesus über Gott und den Menschen predigte und auch praktizierte. Tatsächlich werden die geistig vollbrachten heilenden, erlösenden Wirkungen, die das Merkmal des christlichen Verständnisses von Gott und dem Menschen sind, oft mißverstanden und verleumdet. Doch sie lassen erkennen, wie weit wir mit dem göttlichen Prinzip, das Jesus demonstrierte, vertraut sind. Und dieses Prinzip ist Gott.

Eine Frau aus Neuengland suchte Heilung. Dies führte sie zur Entdeckung der Christlichen Wissenschaft, der Offenbarung des göttlichen Prinzips. Mrs. Eddy lernte, daß man zunächst erfassen muß, was Gott ist, ehe man beweisen kann, was Er tut. Wir alle können unser Verständnis von Gott erweitern, wenn wir die Offenbarung durchdenken und anwenden, die Mrs. Eddy aufgrund ihres Bibelstudiums zuteil wurde und heute durch ihre Schriften der ganzen Menschheit zugänglich ist. Wir können dann immer mehr erkennen, daß unser wahres Selbst Gottes Ebenbild ist — der geistige, vollkommene Mensch —, und das auch ausdrücken.

Mrs. Eddy macht einige bedeutende Feststellungen über die Wirkung, die das Verständnis von Gott und dem Menschen auf unser Leben hat. Sie schreibt in ihrer Predigt Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott: „Die Anbeter von Holz und Stein haben eine materiellere Gottheit und stehen daher auf einer niedrigeren Stufe der Menschheit als diejenigen, die glauben, Gott sei ein persönlicher Geist. Doch die Anbeter einer Person stehen auf einer niedrigeren Stufe des Christentums als derjenige, der versteht, daß das göttliche Wesen mehr ist als eine Person, und der dieses große unpersönliche Leben, diese große unpersönliche Wahrheit und Liebe bis zu einem gewissen Grade beweisen kann, indem er den Irrtum austreibt und die Kranken heilt. Dieses höchst bedeutsame Verständnis wird in der Christlichen Wissenschaft erlangt, die den einen Gott und Seine Allmacht und Immergegenwart offenbart, sowie die Brüderschaft der Menschen in der Einheit des Gemüts und dem Einssein des Prinzips.“ Ansch., S. 13.

Wissenschaft und Gesundheit, das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, das von Mrs. Eddy, der Führerin der Kirche Christi, Wissenschafter, geschrieben wurde, unterstützt rückhaltlos alle unsere Bemühungen, dieses überaus wichtige Verständnis zu erlangen. Wissenschaft und Gesundheit erschließt die Schätze der Bibel, die Gottes wahres Wesen offenbaren. So können wir im Alten und im Neuen Testament z. B. Stellen finden, in denen Gemüt, Leben, Seele, Wahrheit und Liebe — ebenso wie Geist und Vater — in Verbindung mit Gott gebraucht werden. Wir erfahren weiter, daß Er unsichtbar, heilig, allmächtig und völlig gut ist. In Wissenschaft und Gesundheit werden diese biblischen Offenbarungen in einer Definition zusammengefaßt, die in ihrer Knappheit und Präzision selbst eine Offenbarung ist. Sie lautet: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 465.

Wir können diese Definition in wenigen Minuten auswendig lernen und Wort für Wort herunterrasseln. Sie jedoch zu verstehen und zu demonstrieren ist eine endlose Arbeit. In Wissenschaft und Gesundheit wird uns diese Arbeit dadurch erleichtert, daß, wie in der Definition, die Synonyme für Gott durch fettgedruckte Anfangsbuchstaben gekennzeichnet werden. Diese Systematisierung der Wahrheit eröffnet uns unermeßliche Möglichkeiten, besser zu verstehen, was Gott ist, wie Er sich durch Seinen idealen Menschen ausdrückt und was das für das geistige Erwachen bedeutet, das der Menschheit Heilung bringt.

Wer das Lehrbuch von Anfang bis Ende liest und dabei besonders auf die so gekennzeichneten Synonyme für Gott achtet, wird zahlreiche Stellen finden, die sein Verständnis von Gott erweitern. Mit Hilfe der Konkordanz zum Lehrbuch können wir uns die Bedeutung eines jeden Synonyms erarbeiten, wenn wir alle entsprechenden Stellen nachlesen. Ein derartiges Studium wird unsere metaphysische Arbeit, unsere christlich-wissenschaftliche Behandlung, stärken; es wird sie spezifischer machen und unser Verständnis mit wissenschaftlicher Demonstration untermauern. Es hat eine machtvolle, heilende Wirkung.

Mrs. Eddy hat durch das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft die Bibellektionen, die sonntags als Predigt in unseren Kirchen verlesen werden, für unser individuelles Studium zugänglich gemacht. So können wir z. B. zweimal im Jahr durch das Studium der Lektion zu dem Thema „Gemüt“ unser Verständnis von Gott als dem einzigen Gemüt erweitern. Ein Abschnitt mag sich mit der unendlichen, vollkommenen Intelligenz des Gemüts befassen, die der Mensch widerspiegelt, und uns zeigen, daß wir durch Gebet zu unfehlbarer Weisheit Zugang haben; der Schwerpunkt eines anderen Abschnitts könnte die Einheit des Gmüts sein und wie dieses Verständnis Familien und Völker vereinen kann; wieder ein anderer mag die beruhigende, heilende Macht des Gemüts hervorheben und erläutern, wie der Christus, Gottes Idee, dem menschlichen Gemüt und Körper Frieden und Harmonie bringt. Wenn wir das praktisch anwenden, was wir durch das laufende Studium solcher Lektionen lernen, können wir immer häufiger Fehler, Zwietracht, Disharmonie und Sünde aus unserer Erfahrung verbannen.

Gottes Offenbarung entfaltet sich ständig. Deshalb werden wir nie der Notwendigkeit enthoben, Gott besser zu verstehen. Alle Menschen werden wie unsere Führerin zu der Erkenntnis gelangen: „Gott ist unser Vater und unsere Mutter, unser Seelsorger und der große Arzt. Er ist der einzig wirkliche Verwandte des Menschen im Himmel und auf Erden.“ Vermischte Schriften, S. 151.

Wenn uns klar wird, was Gott ist, werden wir die prüfende Frage und liebevoll dringende Bitte besser verstehen, die Mrs. Eddy an jeden Leser ihrer Schriften richtet: „Bruder, Schwester, im Herrn geliebt, kennst Du Dich selbst, und bist Du vertraut mit Gott? Wenn nicht, so bitte ich Dich als einen Christlichen Wissenschafter, zögere nicht, Ihn zu Deinem ersten Vertrauten zu machen.“  Ebd.

Wer dieser Aufforderung konsequent nachkommt, die Wahrheit zu erkennen, erlebt reichen Segen. Denn ein besseres Verständnis von Gott und dem Menschen wird unweigerlich Stärke, Trost, Inspiration und Heilung bringen.

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