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Das Wettrüsten, das Segen bringt

Aus der September 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Welt ringt mit Idealen und Ideologien. Wenn auch zerstörende, menschliche Methoden angewandt worden sind, um beides durchzusetzen, kann doch der Kampf, den wir gewinnen müssen, nicht auf diesem Niveau oder mit solchen Methoden ausgefochten werden. Der Apostel Paulus hatte erfaßt, was christlicher Kampf bedeutet und welche Mittel zum Sieg führen. Hören Sie nur, was er in seinem Brief an die Kirche in Korinth schreibt: „Ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen. Wir zerstören damit Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi.“ 2. Kor. 10:3–5. Paulus hatte gelernt, daß Gottes Waffen göttlich mental sind. Sein Ratschlag gilt uns heute genauso wie den Menschen damals.

Wir weisen zurück, was dem wahren Frieden entgegensteht. Wir bringen den falschen Stolz, der sich gegen die wahre Kenntnis von Gott erhebt, nicht dadurch zum Schweigen, daß wir körperlich kämpfen, sondern dadurch, daß wir die unsicheren menschlichen Überlegungen durch Gebet verdrängen. Im Gebet finden wir die Gewißheit der göttlichen Führung und Intelligenz, und so sind wir in der Lage, gehorsam jeden Gott unähnlichen Gedanken vor der Macht Gottes aufzugeben.

In Wissenschaft und Gesundheit trägt ein Absatz die Randüberschrift „Christlicher Kampf“. In diesem Absatz erklärt Mrs. Eddy: „Daheim und draußen müssen die Christen die Waffen gegen den Irrtum erheben. Sie müssen mit der Sünde in sich und in anderen ringen und diesen Kampf fortsetzen, bis sie ihren Lauf vollendet haben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 29. Das ist das Wettrüsten, dem wir uns verpflichten sollten. Wir bewaffnen uns geistig, ergreifen die Waffen gegen den Irrtum und die Sünde, die die Feinde des Friedens sind; wir kämpfen nicht gegen Völker und Nationen. Irrtum — jeder Anspruch, daß es neben Gott eine Macht gebe — und Sünde können nicht physisch vernichtet werden. Das Wettrüsten, das Segen bringt und das wir gewinnen können, findet in unserem individuellen Denken und Leben statt, in dem uns Christus vollständige Herrschaft verleiht. Mrs. Eddy definiert Christus wie folgt: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“ Ebd., S. 583.

Unser Kampf besteht darin, Irrtum gegen Wahrheit, und Sünde gegen Reinheit auszutauschen. Zu diesem Zweck bedienen wir uns der Macht der Wahrheit und Rechtschaffenheit, die niemals tödlich, sondern immer ein Segen sind und der ganzen Menschheit Leben spenden. Wir können, ja wir müssen in der Welt tätig sein und heilen, indem wir uns von negativen Beweggründen, Haß, Eigenwillen, Habgier und Furcht frei machen. Diese negativen Empfindungen nämlich führen zu immer mehr vernichtenden Waffen und Kämpfen. Wenn das Böse und die Furcht vor ihm durch die mächtigste aller Waffen, die allmächtige göttliche Liebe, die Gott ist, besiegt werden, können wir unsere Schwerter zu Pflugscharen und unsere Spieße zu Sicheln machen.

In der Unendlichkeit der immergegenwärtigen, ewigen Liebe ist für Furcht und Schrecken kein Raum. Die Bibel sagt: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht muß vor der Strafe zittern. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe.“ 1. Joh. 4:18. Wer Furcht empfindet, braucht nur die Allheit, Allgegenwart und die Universalität der göttlichen Liebe zu verstehen.

Wie können wir aber jemanden überzeugen, der nicht an Gott, Liebe, glaubt, geschweige denn an Gebet; der nicht glaubt, daß Liebe anstatt Haß allen Raum erfüllt? Indem wir lieben. Nicht dadurch, daß wir rufen: „, Friede, Friede!‘, und ist doch nicht Friede.“ Jer. 6:14. Auch nicht dadurch, daß wir uns auf Eigenwillen oder persönlichen Einfluß verlassen. Wir müssen dem vertrauen, der unser Vertrauen niemals enttäuschen wird — Gott.

Da Sünde, Furcht und Habgier zum Krieg führen, müssen Wahrheit, Reinheit, Liebe und geistige Zufriedenheit Frieden stiften. Diese Eigenschaften Gottes, die wir in unserem Leben zum Ausdruck bringen, sind unsere Waffen. Wir müssen zwar täglich demütig und gehorsam geistige Macht und Autorität beweisen, doch brauchen wir sie nicht herzustellen oder zu beschaffen. Unser Vater-Mutter Gott hat uns bereits mit ihnen ausgestattet. Liebe und Wahrheit kommen von selbst auf intelligente Weise zum Ausdruck, und der Mensch ist der Ausdruck der Liebe. In dem Maße, wie sich die Welt der göttlichen Liebe zuwendet und die Menschen bereit sind, egoistische Ziele aufzugeben und dem Willen Gottes zu folgen, wird offenbar, daß die unendliche Liebe alles verleiht, was zur Verwirklichung universaler Vollständigkeit und Zufriedenheit benötigt wird. Wir können der Liebe vertrauen, denn sie ist die einzig wahre Macht; ihr Reich ist allumfassend, und sie macht jedes andere Mittel, mit dem man den Sieg erringen möchte, überflüssig.

Ich hatte einen kleinen, aber für mich überzeugenden Beweis von der Macht der göttlichen Liebe. Ein Bekannter, ein Grundstücksmakler, zeigte uns ein Grundstück, das wir zu unserer Freude erwarben. Nachdem der Architekt die Pläne für ein Haus entworfen hatte, entdeckte er, daß das uns gezeigte Grundstück, das wir meinten gekauft zu heben, nicht das war, das wir tatsächlich erworben hatten. Das Grundstück, das nun uns gehörte, war nicht bebaubar und hatte also für uns keinen praktischen Wert.

Als wir der Sache nachgingen, stellte sich heraus, daß uns bewußt falsche Angaben gemacht worden waren. Wir hätten gerichtlich vorgehen können, um einen Vergleich zustande zu bringen. Aber in diesem Falle fühlten wir uns veranlaßt, dem göttlichen Gesetz zu vertrauen und zu erwarten, daß die Angelegenheit durch das göttliche Prinzip gelöst würde. Die Christliche Wissenschaft hatte uns gelehrt, kriminelle Tätigkeiten nicht zu ignorieren, aber sie auch nicht zu bekämpfen, als ob sie eine wirkliche Macht darstellten, die mit Gott streitet. Vielmehr müssen wir den Irrtum aufdecken und ihn durch das erleuchtete Verständnis berichtigen, daß der Mensch als Gottes Zeuge nur in Übereinstimmung mit dem allwirkenden Guten handeln kann. Die Anerkennung dieser Tatsache bewirkt aufrichtige Reue und Besserung.

Wir waren entschlossen, friedfertig zu sein. Daher gaben wir keiner Person die Schuld. Wir beteten statt dessen um die Erkenntnis, daß die einzig wahre Individualität des Menschen das eine göttliche Prinzip, Liebe, zum Ausdruck bringt. Wir wußten, daß alle rechte Tätigkeit die Absicht der göttlichen Liebe erfüllen mußte und niemals gewissenlos sein konnte, weil Prinzip die einzige Ursache, der Ursprung allen wahren Handelns ist. Wenn auch der menschliche Augenschein das Gegenteil behauptete, hielten wir doch an dieser Wahrheit fest. Wir waren überzeugt, daß die Intrige, die durch Betrug finanziellen Gewinn einbringen sollte, niemals wirklich zum Ziel kommen konnte, weil das einzige Gemüt Gott ist. Jedes gegenteilige Argument war eine bloße Fiktion über Gott und Seinen Ausdruck — eine Fiktion, die behauptete, daß Gott nicht Alles und Sein Ausdruck nicht gut sei. Wir wußten, daß es unsere Verantwortung war, die Wahrheit in unserem Denken aufrechtzuerhalten und sie in unserem Leben zu beweisen. Wahrheit, nicht das fleischliche oder sterbliche Gemüt, war aktiv.

Durch Gebet wurde die ganze Situation berichtigt. Ohne unser Zutun rief uns der Makler an und sagte, daß es ihm möglich gewesen sei, uns das ursprünglich gewünschte Grundstück zum ursprünglich genannten Preis zu beschaffen. Für keine der beiden Seiten war ein Verlust entstanden. Diese Erfahrung endete damit, daß wir mit dem Grundstücksmakler Familienfotos austauschten und als Freunde auseinandergingen. Für meinen Mann und mich war in reichem Maße das vollkommene Gesetz Gottes bewiesen worden, das sich im menschlichen Denken als Besserung — als Wiederherstellung — auswirkt, aber in Wirklichkeit die sichtbare Kundwerdung der ununterbrochenen Fortdauer von Gottes ewiger Vollkommenheit ist. Diese Wahrheit, die ein Gesetz Gottes ist, kann ebenso in internationalen Angelegenheiten bewiesen werden.

In dem Maße, wie wir die Waffen gegen eine jede Lüge über das Wesen des Menschen ergreifen und entschlossen sind, individuell die Gegenwart der Wahrheit zu bezeugen — diesen Kampf fortzusetzen, bis unter den Menschen Harmonie herrscht —, werden wir erkennen, daß diese Handlungsweise sowohl die beste Verteidigung als auch der beste Angriff ist. Wir werden feststellen, daß das Himmelreich nicht nur inwendig in uns ist, sondern auch in jedem anderen. Gott kann nichts anderes sein als Gott. Daher kann der Mensch als Widerspiegelung Gottes nichts anderes sein als Sein Ebenbild. Die heilende Macht der göttlichen Wahrheit und Liebe ist universal, und früher oder später wird jeder einzelne die Gegenwart Gottes innerlich und äußerlich spüren und erkennen.

Wenn wir uns mit dem Beweis des wissenschaftlichen Christentums rüsten und so unsere Gedanken über andere Menschen und andere Nationen unter den Gehorsam Christi stellen, wird die Zeit kommen, wo niemand mehr Feinde haben wird. Da es nur ein Gemüt, Gott, gibt, müssen schließlich alle Gott als Gemüt erkennen. Und da wir nur ein Gemüt haben, halten wir nur an dem fest, was Gott kennt — nämlich die Gottähnlichkeit Seiner Schöpfung. Und so beweisen wir universell Schritt für Schritt die wirkliche Gegenwart und Herrschaft Gottes, des göttlichen Prinzips, der göttlichen Wahrheit, der göttlichen Liebe. Das bedeutet Sicherheit, Furchtlosigkeit, Zufriedenheit für alle, und jeder gegenteilige Augenschein wird verschwinden. Da wir friedfertig sind, werden wir „Gottes Kinder“ Matth. 5:9. heißen, wie es Christus Jesus verheißen hat.

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