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Das Leben des Menschen in Gott: kostbar und schätzenswert

Aus der Oktober 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Trotz aller Fortschritte, die die Zivilisation gebracht hat, scheint es, daß die Menschheit den eigentlichen Wert des Lebens noch viel mehr schätzenlernen muß. Und doch gibt es etwas, was diesem Mangel abhilft und der Menschheit einen umfassenderen Begriff vom Wert des Lebens vermittelt. Die Christliche Wissenschaft bietet der Menschheit eine geistige Sicht der Wirklichkeit, durch die dem menschlichen Bewußtsein der wahre Wert und Zweck des Lebens offenbar wird. Und in dem Maße, wie das Denken die Herrlichkeit und Verheißung der göttlichen Wirklichkeit erfaßt, erkennt man auch, daß das sogenannte menschliche Leben selbst wertgehalten, beschützt und erhoben werden muß, wenn die Menschheit jemals das höhere Ideal des Lebens in Gott — und dies stellt die geistige und wissenschaftliche Tatsache dar — in vollem Umfang verwirklichen soll.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott das göttliche Leben ist und daß dieses Leben, das Gott ist, sich in seiner unendlichen Offenbarwerdung — nämlich den Söhnen und Töchtern Gottes — allumfassend widerspiegelt. Da Gott sowohl unendlicher Geist wie auch unendliches Leben ist, ist der Mensch tatsächlich der geistige Ausdruck des einen allmächtigen Lebens. Der Mensch ist nicht materiell, körperlich oder sterblich. Das Leben des Menschen hat seinen Ausgangspunkt nicht in Materie, befindet sich nicht in Materie und stirbt nicht als Materie. Das Sein des Menschen ist ewig, unsterblich. Seine Identität ist völlig geistig und wird von Gott bestimmt. Sie wird immer von Gott gestützt und aufrechterhalten und kann daher niemals ein Ende finden. Es gibt keine Macht, die sich dem göttlichen Leben und seiner Offenbarwerdung widersetzen könnte.

Die Tatsache, daß das Leben des Menschen in Wirklichkeit geistig und unsterblich ist, schafft nun aber nicht irgendeine metaphysische Grundlage, von der aus zu folgern wäre, daß ein Ausdruck endlichen menschlichen Lebens also leicht zu entbehren sei. Christus Jesus ist unser Wegweiser, und sein gesamtes Wirken konzentrierte sich darauf, das menschliche Leben zu lieben und zu erheben, es wiederherzustellen, zu heilen und zu erretten. Durch sein Heilungs- und Erlösungswerk wurden dem menschlichen Bewußtsein höhere und geistigere Ausblicke auf das wahre Sein entfaltet. Er lehrte nicht, daß das Dasein aus irgendeinem Grund beendet werden solle; tatsächlich weckte er die Toten auf und lieferte so den unwiderlegbaren Beweis, daß das Sein des Menschen wahrhaftig die geistige Widerspiegelung des göttlichen Lebens ist. Die in der Bibel aufgezeichneten Werke und Worte Jesu lenken auch heute noch das Denken zu einer geistigeren Erkenntnis der unsterblichen Identität des Menschen als Widerspiegelung Gottes hin. Seinen Nachfolgern sagte Jesus: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh 10:10.

Mrs. Eddy spricht in ihren Schriften davon, wie die frühe christliche Kirche durch die heidnische Gesellschaft Verfolgungen ausgesetzt war und wie die tatsächlichen Lehren und Praktiken des Christentums in bezug auf seine Demonstration der Fülle des Lebens in Gott grob verfälscht wurden. Sie weist darauf hin, daß die heidnischen Gegner der christlichen Gemeinde diese durch die Behauptung verleumdeten, die Christen achteten das Leben keineswegs, vielmehr gehörten sogar Menschenopfer zu ihrer Religionsausübung. Mrs. Eddy schreibt: „In Wirklichkeit lenkte das Christentum die Menschen von dem Gedanken an fleischliche Opfer ab und führte sie zu geistigen Erkenntnissen. Das Leben, nicht der Tod, stand und steht im Mittelpunkt seines Glaubens. Die Christliche Wissenschaft trägt diesen Gedanken noch höher und besteht auf der Demonstration moralischen und geistigen Heilens als einem erhabenen Beweis dafür, daß Gott verstanden und erklärt worden ist.“ Vermischte Schriften, S. 345.

Wegen der Komplexität unserer modernen Gesellschaft scheinen viele moralische und gesellschaftliche Fragen vielleicht nicht klar umrissen zu sein. Menschlich betrachtet, gibt es Bereiche, wo Entscheidungen schwierig sind. Wir müssen aber die ganze Spannweite dessen, was die Gesellschaft als menschlichen Fortschritt darstellen möchte, sorgfältig im Gebet durchdenken. Das ist besonders dann wichtig, wenn in zunehmendem Maße die Tendenz besteht, den Wert des Lebens mißzuverstehen. Dies zeigt sich etwa darin, daß Euthanasie Von Interesse ist der Artikel der Schriftleitung „Euthanasia“ (Euthanasie) im Christian Science Sentinel vom 5. Oktober 1899, S. 72., Schwangerschaftsabbruch und Selbstmord ganz allgemein in größerem Maße als angemessene Lösungen für die tiefgreifenden Probleme akzeptiert werden, mit denen sich der einzelne oder die Gesellschaft konfrontiert sehen mag.

Die Lehren der Christlichen Wissenschaft machen klar, daß man sich individuell wie auch kollektiv über alle im täglichen Leben geltenden Normen erheben kann, die sich lediglich auf Bequemlichkeit, auf ichbezogenes Verlangen oder Wohlbehagen in der Materie gründen. Gottes Wille und Leitung müssen beständig die liebevolle Norm sein, die den Kurs unseres Lebens bestimmt. Mrs. Eddy rät uns: „Laßt uns wachen und beten, daß wir nicht in die Anfechtung fallen, uns in der Sünde wohl zu fühlen ... “ Und sie fügt hinzu: „Das Denken muß gebessert und das menschliche Leben fruchtbarer gemacht werden, damit die göttliche Kraft es vorwärts- und aufwärtsführen kann.“ Verm., S. 343.

Anstatt zuzulassen, daß unsere Einstellung zu wichtigen gesellschaftlichen und moralischen Fragen von einer Woge öffentlicher Meinung geformt wird, müssen wir beten und uns von unserem höchsten Verständnis der geistigen Tatsachen des Seins führen lassen. Eine sichere Einstellung liegt immer in dem Bestreben, unser Leben so weit wie möglich mit dem geistigen Ideal in Einklang zu bringen. Das bereichert das menschliche Leben und führt es vorwärts und aufwärts.

Eine tiefere moralische Einstellung, unbeirrbare Treue zu Gottes Geboten sowie Keuschheit und Reinheitsliebe sind unabdingbare Bollwerke für den Fortschritt der Zivilisation. Und die Gesellschaft als Ganzes muß verstehen lernen, wie nötig es ist, Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu übernehmen und die Verheißung und das Potential, die jedem individuellen Ausdruck des Lebens innewohnen, wertzuschätzen. Letzten Endes brauchen wir alle eine höhere und heiligere Wertschätzung dessen, was das Leben des Menschen wirklich ausmacht — und eine tiefere Liebe zu Gott, dem göttlichen Leben. Jedes Kind Gottes ist in Wahrheit die geliebte, wertvolle, geistige Widerspiegelung des Lebens.

Das wirkliche Sein des Menschen ist wahrlich unsterblich, und die tatsächliche Verheißung seines Lebens hat sich in der göttlichen Ordnung der Schöpfung bereits erfüllt. Lassen Sie uns erwachen und uns all dessen bewußt werden, was dies schon jetzt für uns bedeutet. Die Gesundheit der Gesellschaft und sogar der Friede der Welt hängen davon ab.

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