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Geistigkeit: der Schlüssel für die Zukunft der Menschheit

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Oktober 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Menschen sehen der Zukunft mit Furcht entgegen. Sie betrachten sie so, als wäre sie voll schreckenerregender Gefahren, die sogar in der Auslöschung der Menschheit gipfeln könnten. Die Zukunft kann aber auch anders gesehen werden — nämlich als die fortschreitende Vergeistigung der Menschheit.

Vor über hundert Jahren brachte Mary Baker Eddy mit ihrer Entdeckung und Gründung der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjәn s'aiәns) ein neues Verständnis der Wirklichkeit ans Licht. Sie erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „In der göttlichen Wissenschaft ist das Weltall, einschließlich des Menschen, geistig, harmonisch und ewig. Die Wissenschaft zeigt, daß das, was Materie genannt wird, nur der subjektive Zustand von dem ist, was von der Verfasserin sterbliches Gemüt genannt wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 114.

Die bahnbrechende Erkenntnis von dem rein mentalen Wesen des Seins eröffnet eine neue Zukunftserwartung. Infolge dieser Entdekkung hat sich uns ein neuer Weg aufgetan, zu leben und die menschlichen Probleme auf der Grundlage der Lehren und Werke Christi Jesu zu überwinden. Der Meister schritt unbeschadet durch eine aggressive, feindselige Menschenmenge hindurch, die ihm nach dem Leben trachtete; er heilte seelische und körperliche Krankheiten. Auf diese praktische Weise verkündigte und bewies er die Überlegenheit der göttlichen Macht des Geistes über die angeblichen Kräfte der Materie. Was er demonstrierte und vorlebte, hat Mrs. Eddy unserem Zeitalter als Christliche Wissenschaft zum Erlernen und Betätigen dargelegt.

Um das Geistige als die einzige Wirklichkeit demonstrieren zu können, müssen wir jenen besonderen Frieden in unserem Bewußtsein gewinnen, der dem Verständnis der geistigen Wirklichkeit entspringt, und ihm Ausdruck verleihen.

Zunächst aber: Wie erlangen wir den nötigen Frieden, und wie überwinden wir unsere Zukunftsangst? So, wie wir es in anderen Fällen auch tun: Wir gehen von Gott als der einzigen Kraft und Ursache aus. Wir müssen uns der steten Gegenwart und Allmacht der göttlichen Liebe tief bewußt werden. Im ersten Brief des Johannes lesen wir: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh 4:16. Das Gute, Gott, ist ewig. Da Er unendlich, todlos ist, kann Seine geistige Idee, der Mensch, niemals aufhören zu existieren. Dieser tröstende Gedanke ist voller Kraft und kann die Ungewißheit über das Kommende umwandeln. Diese eine große Wahrheit stellt sich allen negativen äußeren Erscheinungen und Tendenzen entgegen. Sie erklärt, daß uns überall nur eins erwartet: Gottes Güte.

Kann jemandem, der wegen Massenvernichtungswaffen, ökologischer Zerstörung oder Überbevölkerung unseres Planeten tief beunruhigt ist, durch solche Worte wie die des Johannes geholfen werden? Gewiß nicht durch Worte allein, aber sicher durch die Macht des Christus, der Wahrheit, die den Worten zugrunde liegt, und durch die Fähigkeit — die jeder einzelne besitzt —, die geistigen Tatsachen für sich selbst zu beweisen. Wenn wir mit den gewaltigen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert werden, fertig werden wollen, müssen wir sie mit der Macht des Geistes angehen. Die unverletzliche Einheit zwischen dem Menschen und seinem schöpferischen Prinzip ist ewig, und dies ist die einzige Realität sowohl jetzt wie auch in der Zukunft. Das in sich ruhende göttliche Gemüt wird von den Wellen und Wellentälern der materiellen Erscheinungen und sterblichen Befürchtungen überhaupt nicht berührt. Und der wahre Mensch — unlösbar mit dem Gemüt verbunden — ebensowenig!

Ist das unrealistisch? Möglicherweise für den, der nur in der Materie das Wirkliche sieht. Nicht aber für den, dem sich die Kraft des Geistes und ihre Tatsächlichkeit in ihren praktischen Wirkungen schon gezeigt hat. Wenn wir auf erlebte Heilungen und gelöste Probleme zurückblicken, stellen wir fest, daß wir selbst Zeugen der Macht der Wahrheit sind.

Die Beschaffenheit unseres Denkens, der Zustand unseres Bewußtseins, bestimmt in hohem Maße die Qualität und Art unseres Lebens. Selbst Hiob mußte bekennen: „Was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen.“ Hiob 3:25.

Wenn wir auch die Schwere der menschlichen Probleme nicht ignorieren, sondern im Gegenteil durch sie zum Handeln angespornt werden, so müssen wir doch wachsam sein, daß wir uns nicht von der materialistischen Betrachtung beeinflussen lassen. Viele Menschen guten Willens — und jeder von uns sollte sich zu diesen Menschen zählen — setzen sich für die Besserung der Zustände auf unserem Planeten ein. Aber durch bloße materielle Mittel läßt es sich nicht erreichen! In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Den Gedanken falscher Stützen und des materiellen Augenscheins zu entkleiden, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 428. Dieses Umdenken bringt das Gute ans Licht, das schon immer da war und stets da sein wird. Die Menschheit muß zum Verständnis der geistigen Wirklichkeit des Seins heranreifen. Und der Christliche Wissenschafter steht an vorderster Front in diesem Prozeß.

Die Zukunft muß nicht unentrinnbare Gefahren mit sich bringen. Doch vielfach wird sie von einem pessimistischen Standpunkt aus so gesehen. Wir schieben der Zukunftsangst einen Riegel vor, wenn wir tatsächlich verstehen, daß es keine Macht neben Gott gibt. Das Wissen, daß Geist, Gott, die einzig wirkliche Macht ist, beseitigt jede irrtümliche, negative Zukunftsvorstellung, und zwar erst einmal im individuellen Bewußtsein, und das wirkt sich auf das menschliche Denken im allgemeinen aus.

Dem materiellen Sinn gemäß geht alles dem Verfall entgegen, und für diesen Sinn mag sich das in Form von zerstörerischen Ereignissen wie Terroristenaktionen, Krieg usw. zeigen. Wenn diese eintreten, werden von jedem einzelnen Mut und Standhaftigkeit gefordert. Wer sich aber auf den geistigen Sinn stützt, wird dennoch in dem Maße, wie er sich auf Geist und den geistigen Sinn verläßt, die Geborgenheit, die Liebe und den Frieden erkennen und erleben, die der Geistigkeit entstammen. Die Zukunft kann demnach als ein Spannungsfeld zwischen zwei Denkweisen — der geistigen und der materiellen — angesehen werden. Sie ist kein automatischer Ablauf von Ereignissen, den man resigniert akzeptieren muß. Ein geistig begründetes Denken, das uns zur Demonstration der Wahrheit antreibt, kann die Zukunft entscheidend verändern und zu dem Beweis beitragen, daß die einzige Wirklichkeit geistig ist.

Im Leben des einzelnen dienen Schwierigkeiten oftmals als energische Herausforderungen, an denen man sich selbst auf Schwächen prüfen kann. Oft sind die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, für unsere Gebete richtungweisend. Falsche Annahmen wie Furcht, Neid und Sinnlichkeit werden dadurch überwunden, und Schwächen und Krankheiten werden geheilt. Wenn wir in Einklang mit der Macht Gottes, des göttlichen Gemüts, leben, bekommen wir unsere Zukunft in den Griff.

Was ist dann eine gute Zukunftsvorsorge? Der Aufbau einer Karriere oder das Ersparen eines Vermögens? Das mag zu unserem Leben gehören. Doch wie sich unsere äußere Erfahrung auch gestaltet, die Hauptsache ist, daß wir geistig wachsen. Wenn wir das tun, ähnelt unsere Erfahrung dem Gleichnis Jesu vom Fischnetz: „Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich und lesen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten werfen sie weg.“ Mt 13:48. Wenn wir das Unnütze in unserem Gedankenhaushalt so aussondern, sorgen wir in rechter Weise für unsere Zukunft. Wie wir beim Überwinden von Schwierigkeiten unsere Beweggründe im Vertrauen auf die göttliche Führung umformen lassen, entscheidet darüber, was mit uns geschieht.

Vieles deutet darauf hin, daß die Menschheit an einem historischen Scheideweg steht. Der Christliche Wissenschafter weiß aus seiner Lebenspraxis, daß sein Denken durch den Christus ständig erneuert werden muß, wenn er Fortschritte machen möchte. Er wird gewissenhaft daran arbeiten, seine Gedanken über die Zukunft der Menschheit zu vergeistigen. In seinen Gebeten wird er schwankenden, angstvollen materiellen Vorstellungen mit der Realität und Unzerstörbarkeit der vollkommenen Schöpfung Gottes entgegentreten. Auf diese Weise trägt er dazu bei, daß diese völlig gute Schöpfung immer sichtbarer wird.

Die Zukunft besteht letzten Endes darin, daß die ewige Wahrheit demonstriert wird und der Schleier des Irrtums fällt.

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