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Die Jahresversammlung Der Mutterkirche

8. Juni 1987

Aus der Oktober 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Dezember 1897 schrieb Mary Baker Eddy an ihre Nachfolger in Concord, New Hampshire: „Aus dem Innern Afrikas bis zu den äußersten Enden der Erde rufen mich die Kranken und die von Heimweh nach dem Himmel erfüllten hungernden Herzen um Hilfe, und ich helfe ihnen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 147).

Auf der diesjährigen Jahresversammlung Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, wurden die Mitglieder aufgefordert, sich gemeinsam der ganzen Menschheit zuzuwenden, und zwar durch die Heiltätigkeit der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns). Die auf der Versammlung gegebenen Berichte werden hier in gekürzter Form abgedruckt. Näheres über die Versammlung teilen wir Ihnen in den kommenden Monaten mit.

Die Versammlung wurde mit Lied Nr. 253 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft eröffnet. Die zurücktretende Präsidentin Jean K. Weida las aus der Bibel und den Schriften Mrs. Eddys. Die Besucher vereinigten sich im stillen Gebet und sprachen dann gemeinsam das Gebet des Herrn. Jean Weida gab daraufhin die folgenden Beamten Der Mutterkirche bekannt: Schriftführer, Virginia Sydness Harris aus Birmingham, Michigan; Schatzmeister, Donald C. Bowersock aus Boston, Massachusetts; Präsident, Charles W. Ferris aus Minneapolis, Minnesota.

Bemerkungen des neuen Präsidenten

Als ich den Lesungen von Jean Weida zuhörte, wurde mir klar, daß wir die Menschheit mit der heilenden Wahrheit umfangen müssen. Wir werden später hören, welche spezifischen Schritte unsere Kirche unternimmt, um sich der Menschheit durch eine umfassendere Rundfunk- und Fernseharbeit zuzuwenden. Dazu gehören auch die Kurzwellensendungen, die unsere heilende Botschaft buchstäblich „über Land und Meer bis zu den fernsten Grenzen des Erdballs“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 559. tragen, wie wir in den Lesungen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gehört haben. Natürlich tut die Kirche noch vieles andere. Aber ich sehe darin ein tieferes Engagement unserer Bewegung — nicht nur eine heilende Verpflichtung gegenüber einer größeren Anzahl von Menschen (was an sich schon eine Inspiration ist), sondern auch die Verpflichtung, ein noch klareres Verständnis von Gott und dem Menschen zu erlangen. Außerdem bemühen wir uns ernsthaft, die Nöte der ganzen Menschheit besser zu verstehen.

Wir müssen auf diese Nöte eingehen. Während wir uns dem Ende des zweiten Jahrtausends nähern, wird die Welt von Nöten bedrängt, die vielleicht größer sind als je zuvor.

Eine Artikelserie im Christian Science Monitor wies kürzlich darauf hin. Sie trägt den Titel „Tagesordnung für das 21. Jahrhundert“ und behandelt sechs Bereiche, die verschiedene prominente Denker als entscheidend bezeichnet haben. Kurz, es handelt sich um nuklearen Holocaust, Bevölkerung, Umwelt, um das Nord-Süd-Gefälle, Erziehung und Moral.

Welche Lösungen hat die Christliche Wissenschaft für die drängenden Nöte der Menschheit? In erster Linie vermittelt sie uns ein Verständnis von Gott und dem Menschen. Dieses Verständnis erleuchtet das menschliche Bewußtsein derart, daß sich praktische Lösungen zeigen, die dem unmittelbaren Bedürfnis abhelfen.

Wo treten die Lösungen in Erscheinung? Immer im Bewußtsein des einzelnen. Woanders können die Lösungen für die Nöte der Welt gefunden werden als im Denken des einzelnen?

Im Johannesevangelium lesen wir über den Christus, der von Jesus veranschaulicht wurde: „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ Joh 1:9.

Jeder einzelne hat in Wirklichkeit dieses Licht, und wir erkennen immer mehr, daß Kommunikation nicht länger als eine Einbahnstraße betrachtet werden kann. Die Lösungen für die Probleme der Welt können nicht einfach von einer Person an die andere weitergegeben werden, sondern die Ideen müssen ausgetauscht werden — das Licht, das in jedem menschlichen Bewußtsein ist, muß mit anderen geteilt werden.

Und was tut Licht? Es vertreibt die Dunkelheit. Es beseitigt Zweifel und Furcht. Und wenn diese Hindernisse aus dem Weg geräumt sind, geraten die Dinge in Bewegung. Und genau das haben wir: eine Bewegung mit Triebkraft — einer Triebkraft, die uns mit Hoffnung, Zuversicht und wahren Lösungen für die Nöte der Menschheit in das dritte Jahrtausend trägt. Ja, auf ebendiese Weise umfängt die Christliche Wissenschaft heute die Welt!

Die Besucher sangen Lied Nr. 82.

Bericht des Schatzmeisters

Ich freue mich, berichten zu können, daß Ende dieses Geschäftsjahres der Buchwert der Kapitalanlagen Der Mutterkirche sich auf 228,2 Millionen Dollar belief — zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Der Marktwert aller unserer Anlagen betrug Ende dieses Geschäftsjahres 283 Millionen Dollar — ebenfalls zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Dieses Jahr wurden die Bauarbeiten am Kurzwellensender in Maine in den Vereinigten Staaten abgeschlossen, der die Programme nach Europa, der Sowjetunion, dem Nahen Osten und Afrika ausstrahlt. Außerdem erwarben wir einen Kurzwellensender auf Saipan in den Marianen, der Japan, Korea, China, Südostasien, Australien und Neuseeland erreicht. Ferner haben wir mit dem Bau eines Kurzwellensenders im Süden der Vereinigten Staaten begonnen, der Mittel- und Südamerika, Kanada und die Vereinigten Staaten erreichen soll. Diese Investitionen beliefen sich auf 11 Millionen Dollar. Die Ausgaben für die Einrichtung und die technischen Ausrüstungen für unsere Fernseh- und Rundfunksendungen betrugen 4,6 Millionen Dollar. Dann erwarben wir einen kommerziellen Fernsehsender in Boston für insgesamt 8,1 Millionen Dollar, von dem wir nun ebenfalls Programme ausstrahlen. Die Investitionen beliefen sich also insgesamt auf 23,7 Millionen Dollar.

Als wir alle diese Programme planten und einführten, um die hungernden Herzen zu erreichen, standen all die notwendigen Mittel zur Verfügung — die geeigneten Mitarbeiter, die erforderlichen Geräte und Anlagen und die notwendigen Gelder, um jede Aktivität zu unterstützen. Und dafür sind wir sehr dankbar.

Berichte aus dem Feld

Ein Videobericht, gesprochen von David Driver, begann mit Chandrakant, einem elfjährigen Jungen aus Bombay, Indien, der einige Worte in Marathi, seiner Muttersprache, sagte. Dann berichtete Herr Driver, daß Chandrakants Mutter vor mehreren Jahren starb und er nun von seinem Vater und seinem Onkel erzogen wird. Sie sind im Haushalt von zwei Schwestern angestellt, die Ärztinnen sind. Diese Ärztinnen interessieren sich zunehmend für die Christliche Wissenschaft und besuchen Erste Kirche Christi, Wissenschafter, Bombay.

Vor einigen Jahren erkrankte Chandrakant. Der Zustand wurde als eine ernste Leberkrankheit diagnostiziert. Seine Angehörigen versuchten es mit verschiedenen Heilmethoden — Allopathie, Homöopathie, ja mit jedem erdenklichen materiellen Mittel. Schließlich bezeichnete man die Krankheit als unheilbar, und der Fall wurde aufgegeben. Da schlung eine der Schwestern christlich-wissenschaftliche Behandlung vor. Sie fuhr mit Chandrakant und seinem Onkel zu dem einzigen Mitglied der Kirche in Bombay, dessen Muttersprache ebenfalls Marathi war, Frau Tambe.

Sie erzählten ihr, daß Chandrakant an Leberschrumpfung leide und die Ärzte seinen Fall aufgegeben hätten. Dann fragten sie Frau Tambe, ob sie für ihn im Sinne der Christlichen Wissenschaft beten würde. Frau Tambe ist noch nicht im Christian Science Journal als Ausüberin eingetragen, doch sie half natürlich gern.

Leelan Tambe: Ich nahm also die Behandlung auf. Dann erklärte ich, was Gott ist und welche Beziehung auf. Dann erklärte ich, was Gott ist und welche Beziehung der Mensch zu Ihm hat. Da der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist, kann er nichts haben, was Gott nicht hat.

Chandrakants Onkel erfaßte etwas von dieser Erklärung, und Frau Tambe strich einige Bibelstellen an, die er und Chanrung, und Frau Tambe strich einige Bibelstellen an, die er und Chandrakant lesen sollten. Es trat sofort eine Besserung ein, und als sie in diesem Sinne weiterarbeiteten, war Chandrakant bald vollständig gesund. Alle Schmerzen und Teilnahmslosigkeit waren verschwunden, und sein Körper sah wieder normal aus.

Leelan Tambe: Nach seiner vollständigen Genesung war er sehr munter und aktiv, ja er war ein ganz anderes Kind.

David Driver: Chandrakant besucht nun die Sonntagsschule in der Kirche von Bombay, und zwar ist er in einer besonderen Klasse, in der Marathi gesprochen wird. Seine Lehrerin, Roda Tamboli, hatte in ihrem Beruf als Lehrerin einen Kursus in Marathi genommen. Obgleich sie diese Sprache noch nicht fließend spricht, war sie doch bereit, diese Aufgabe zu übernehmen; und dabei gibt es kaum irgendwelche christlich-wissenschaftliche Literatur in dieser Sprache.

Roda Tamboli: Ich übernahm diese Aufgabe, weil ich wußte, daß Gott mich dazu führte, das Richtige zu tun. Ich wußte nicht, daß Chandrakant krank war. Ich sah ihn einfach als ein Kind Gottes. Er war ein eifriger Schüler und wollte mehr über die Wahrheit lernen.

David Driver: Diese Einstellung beschleunigte natürlich Chandrakants Fortschritte. Er sieht jetzt großartig aus und sprüht nur so von Leben!

Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung, Lissabon, Portugal

Die vier Christlichen Wissenschafter, die die erste Gruppe in Portugal gründeten, lernten die Christliche Wissenschaft durch das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften kennen. Als sie den ersten Sonntagsgottesdienst in Lissabon hielten, waren zwei bereits Mitglied Der Mutterkirche, die beiden anderen bewarben sich im darauffolgenden Jahr um Mitgliedschaft. Jener erste Gottesdienst bestand nur aus dem Lesen der Bibellektion. Aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. Doch welch ein wichtiger Schritt!

In den nächsten drei Jahren wurden die Gottesdienste bei den Mitgliedern der Gruppe gehalten. Ihnen war sehr daran gelegen, andere mit der Christlichen Wissenschaft vertraut zu machen. Sie waren sehr aktiv, und es ergaben sich kleine Zusammenkünfte mit Freunden.

Inzwischen erkannte die Gruppe, daß die Gottesdienste in einem Raum gehalten werden sollten, der der Öffentlichkeit zugänglich ist. Sie fanden ein Büro, das ihnen sonntags zur Verfügung stand. Nachdem die Gruppe dort eingezogen war, kamen neue Besucher zu den Gottesdiensten. Dadurch wurde die Gruppe gestärkt, und in den Mitgliedern wurde erneut der Wunsch wach, mit Der Mutterkirche enger verbunden zu sein, d. h. eine Zweigkirche Christi, Wissenschafter, zu werden.

Als Heilungen stattfanden und die Dankbarkeit wuchs, beschloß die Gruppe, mittwochs Zeugnisversammlungen zu halten. Da ihr aber mittwochs das Büro nicht zur Verfügung stand, suchten die Mitglieder nach einem anderen Platz und fanden eine Garage im Hof eines gutgelegenen Wohnhauses. Hier wurde die Gruppe die erste von Der Mutterkirche anerkannte und im Christian Science Journal eingetragene Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung in Portugal — die Vereinigung, Lissabon. Innerhalb eines Jahres wurde ein Mitglied als Ausüber der Christlichen Wissenschaft eingetragen, und ein drittes Mitglied erhielt Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft.

In den darauffolgenden vier Jahren arbeitete die Vereinigung daran, wachsam zu sein und geistig zu wachsen, um dabei helfen zu können, den Hunger der Welt nach der Wahrheit zu stillen. Die Mitglieder sahen, daß sie nur dann empfängliche Herzen anziehen und behalten konnten, wenn sie den Lehren Mrs. Eddys gemäß lebten und das anwandten, was sie lernten. Sie beteten um Einheit — daß sie eine Familie, eines Glaubens sein und das Gemüt haben möchten, das auch in Christus Jesus war. Die Mitgliedschaft wuchs, und der eine Raum war manchmal zu klein. Doch es waren die Kinder, die die Vereinigung zwangen, sich nach neuen Räumlichkeiten umzusehen. In dem einen Raum war kein Platz für eine Sonntagsschule, doch die Kinder, die zwar von ihren Eltern unterrichtet wurden, hatten in der Schule und mit Freunden Schwierigkeiten.

Ein eigenes Gebäude zu kaufen schien für die Vereinigung undenkbar. Sie hatte keinerlei Mittel, und es standen auch keine in Aussicht. Die Mitglieder wurden aufgefordert, darüber zu beten und sich noch hingebungsvoller der Kirchenarbeit und den ihnen gestellten Aufgaben zu widmen. Jeder wurde gebraucht. Wir verpflichteten uns, bei jedem Gottesdienst, jeder Zeugnisversammlung und jeder Mitgliederversammlung anwesend zu sein. Das Talent eines jeden wurde benötigt.

Die für den Kauf eines Gebäudes erforderlichen Gelder wurden aufgebracht, und schließlich fanden wir auch den richtigen Platz — eine Wohnung, die für einen Kirchenraum, eine Sonntagsschule, einen Leseraum und andere Räume genügend Platz hatte. Das Komitee arbeitete viele Monate, um den Kauf in die Wege zu leiten. Während dieser Zeit beteten die Mitglieder um ein größeres Vertrauen auf die unfehlbare Führung des Prinzips. Es war uns klar, daß wir den Platz erst dann finden würden, wenn wir selbst gestärkt waren, um neue Besucher zu empfangen, und fest in der Wahrheit standen.

Wir wissen, daß unsere Arbeit damit nicht abgeschlossen ist. Wir haben lediglich den ersten Schritt zu weiterem Fortschritt getan. Große Freude und Erwartung erfüllt unsere Vereinigung, und wir fühlen uns wirklich wie eine Familie, wo wir uns nun darauf vorbereiten, in unsere neuen Kirchenräume zu ziehen.

Ich lernte die Christliche Wissenschaft durch einen libanesischen Jungen kennen, der von Leukämie geheilt worden war. Ich hatte viele Jahre nach Heilung gesucht. Ich hatte Ärzte konsultiert — einige sind weltbekannte Professoren —, doch ich wurde immer schwächer. Dieser Junge gab mir ein Exemplar der französischen Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft und erklärte mir die Christliche Wissenschaft. In jener Nacht erlebte ich eine unglaubliche Heilung. Ich schlief — was ich neun Jahren kein einziger Arzt. kein Mensch mir helfen konnte und Mrs. Eddys Entdeckung mir in einigen wenigen Stunden half, dann muß hier etwas sein, worüber ich mehr lernen und was ich, wie der Junge, an die Welt weitergeben muß.“ Diese Erfahrung hat mich zur Christlichen Wissenschaft geführt und es mir ermöglicht, vorwärtszugehen.

Als ich vor einigen Jahren einen Fisch ausnahm, riß ich mich an einer Gräte, von der ein Stückchen im Finger steckenblieb. Das verursachte große Schmerzen, die mir lange Zeit zu schaffen machten. Eines Tages dann drängte mich meine ganze Familie, zum Arzt zu gehen. Ich lebte in einer sehr ärztlich orientierten Atmosphäre. Mehrere Verwandte sind Apotheker und Ärzte. Die Hand hatte sich infiziert, und alle Angehörigen meinten, daß ich den Brand hätte. Zu meinem Mann sagten sie, er sei für meinen Tod verantwortlich, und sie drängten ihn, mich ins Krankenhaus zu bringen. Während dieser Zeit beteten mein Mann und ich. Durch unser zunehmendes Verständnis von Gott hatten wir bereits viele, viele Probleme überwunden. Und ich wollte auch nicht ins Krankenhaus gehen.

Dann wurde im Krankenhaus ein Bett frei, und mein Mann sagte, daß ich am Morgen mit dem Krankenwagen abgeholt würde. Die folgenden Worte Mrs. Eddys kamen mir deutlich in den Sinn: „Du kannst in keine Lage gebracht werden, sei sie auch noch so ernst, wo die göttliche Liebe nicht schon vor dir gewesen ist und wo ihre liebreiche Lektion dich nicht erwartet.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 149. Es war, als ob jemand zu mir spräche. Ich dachte: „Es ist wahr! Ich kann in keine Lage gebracht werden, wo die göttliche Liebe nicht gegenwärtig ist.“ Und mit diesem Gedanken schlief ich ein.

Um vier Uhr morgens öffneten und entleerten sich die entzündeten Stellen. Ich hatte keine Schmerzen mehr. Als ich aufwachte, erfüllte mich tiefe Ehrfurcht und Dankbarkeit. Mein Mann half mir beim Waschen, und er freute sich, dem Krankenhaus mitteilen zu können, daß wir nicht kämen.

Ich bin so sehr dankbar für die Christliche Wissenschaft, für Mrs. Eddys Güte und für die Arbeit, die sie jedem verfügbar gemacht hat.

Bericht vom Vorstand der Christlichen Wissenschaft

An jenem besonderen Tag im Dezember 1984, als wir uns weltweit versammelten, waren wir uns alle bewußt, daß es nicht ein Satellit war, der es uns erlaubte, Zeit und Raum zu vermindern, um gemeinsam zu beten. Diese Einheit war bereits in uns. Sie war der Beweis dafür, daß die Mission der Kirche in unserem Leben am Wirken ist.

Unser Gebet an jenem Tag war nicht eigennützig. Vielmehr verschrieben wir uns dem Gebet, das Mrs. Eddy in Nein und Ja beschreibt: „Wahrhaft beten heißt nicht Gott um Liebe bitten, es heißt lieben lernen und die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen.“ Nein und Ja, S. 39.

Das aufrichtige Verlangen, unsere Gebete in die Tat umzusetzen, ist seit jenem Tage auf vielerlei Weise zum Ausdruck gekommen. Wir fanden Zugang zum Herzen der Menschen durch den Wettbewerb „Friede 2010“, durch das Buch, in dem Artikel zu diesem Thema veröffentlicht sind; durch die Broschüre Waging Peace (Frieden stiften); durch die Vorträge, die sich mit dem Frieden befassen; durch das Treffen von Mitgliedern Christlich-Wissenschaftlicher Hochschulvereinigungen aus aller Welt; durch eine Versammlung für unsere Mitarbeiter hier in Boston, die zwei Tage lang Gelegenheit hatten, unsere Mission neu zu bewerten und ihre Angehörigen in unsere Arbeit einzuweihen; durch eine Konferenz für künftige Radiojournalisten von 188 Ausbildungsstätten, auf der zum erstenmal über Satellit fünf Kontinente verbunden wurden — in diesem Jahr folgte für viele dieser angehenden Journalisten und deren Professoren ein Symposium. Und selbstverständlich fanden wir auch Zugang zum Herzen der Menschen (und zwar mit großem Erfolg!) zunächst über Rundfunk, dann Fernsehen und nun auch über Kurzwelle. Ja, wir erreichen unzählige Menschen.

Der Vorstand der Christlichen Wissenschaft, der darauf achtet, wie die verschiedenen Aktivitäten sichtbare Formen annehmen und fortwährenden Segen verleihen, ist sich bewußt, daß die von uns allen eingegangene Verpflichtung auf keinen Fall nur schöne Worte sind, die nur vorübergehende Bedeutung haben. Es war und ist eine Entwicklung, die uns voranträgt und uns zwingt, dem Gebot unseres Meisters Christus Jesus nachzukommen, in alle Welt zu gehen, das Evangelium zu predigen und die Kranken zu heilen. Wir spüren erneut das Verlangen, besser zu verstehen, wie wichtig es ist, das Mandat zu befolgen, das Mrs. Eddy für alle Christlichen Wissenschafter im Handbuch Der Mutterkirche in Artikel VIII Abschnitt 16 niedergelegt hat: „Es ist die Pflicht der Mitglieder Der Mutterkirche und ihrer Zweige, Frieden auf Erden und Wohlwollen unter den Menschen zu fördern.“ Dieser Abschnitt schließt mit den Worten „und sie sollen bestrebt sein, die Wohlfahrt der ganzen Menschheit dadurch zu fördern, daß sie die Vorschriften der göttlichen Liebe demonstrieren.“

Gerade in dieser Demonstration — in der heilenden Praxis der Vorschriften der göttlichen Liebe — finden wir unseren wirksamsten Beitrag.

In dem Bewußtsein, daß die Menschheit am Scheidewege steht — oder wie wir in der Propheten Joel lesen: „Es werden Scharen über Scharen von Menschen sein im Tal der Entscheidung“ Joel 4:14. —, stellt der geistige Druck des Augenblicks hohe Anforderungen an jedes Mitglied, jede Zweigkirche Christi, Wissenschafter, und an die Bewegung als Ganzes.

Unsere Führerin sah das Dilemma der Menschheit voraus und sprach davon in ihrem Buch Nein und Ja: „Die Frage, die heute erörtert wird, lautet: Wollen wir ein praktisches, geistiges Christentum haben, mit seiner heilenden Kraft, oder wollen wir eine materielle Heilkunde und eine oberflächliche Religion haben?“ Nein und Ja, S. 46.

Der Scheideweg scheint uns vor die Wahl zu stellen zwischen einer auf der Materie beruhenden Wissenschaft mit Mikrobiochip-Technologie, die ungeahnte Möglichkeiten verspricht und buchstäblich jeden Lebensbereich berührt, und einem geistigen Weg, der vielen veraltet oder zumindest rätselhaft erscheint. Doch allein geistige Antworten können das menschliche Sehnen durch die Botschaft von einem praktischen, heilenden Christentum stillen. Gibt es wirklich eine „Entweder-Oder“-Entscheidung? Ist eine Wissenschaft, die sich auf Materie gründet, wirklich wissenschaftlich? Bietet sie wirklich bleibende Lösungen? Unser Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit ist das Schild am Scheideweg: „Es ist gesagt worden, und zwar mit Recht, das Christentum müsse Wissenschaft und die Wissenschaft müsse Christentum sein, sonst sei das eine oder das andere falsch und nutzlos; doch keins von beiden ist unwichtig oder unwahr, und in der Demonstration sind sie einander gleich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 135. Wir wissen, daß unsere Führerin christlich und Wissenschaft als „die beiden umfassendsten Wörter im Sprachschatz des Denkens“ Nein und Ja, S. 10. bezeichnet. Die Offenbarung der Wissenschaft des Christus ist die zeitlose Antwort auf alle philosophische Spekulation und auf die Sorgen, mit denen die Menschheit am Scheideweg konfrontiert ist.

In Anerkennung der Prophezeiung Mrs. Eddys im Hinblick auf das Ende dieses Jahrhunderts Siehe Kanzel und Presse 22:11-19. wurde im vergangenen Jahr das Institut für die Erforschung des christlichen Heilens gegründet. Es hat in bescheidenem Umfang begonnen und soll die wachsenden Beweise für geistiges Heilen in anderen christlichen Konfessionen beobachten.

Wir bemühen uns beständig, unsere Kommunikation mit dem Feld zu verbessern, wobei wir hauptsächlich die von unserer Führerin vorgesehenen Mittel benutzen — ihre Zeitschriften. Wir betrachten sie nicht nur als das wirksamste Mittel, Sie auf dem laufenden zu halten, sondern wir freuen uns auch, daß sie Sie anregen, sich mit Ihrem Nächsten in Verbindung zu setzen.

Auch sind wir sehr dankbar für die Vielzahl von Briefen, die uns aus dem Feld erreichen. Besonders bewegend sind diejenigen, die wir sowohl von unseren neuen als auch von unseren langjährigen Mitgliedern erhielten; es wurden uns Berichte über die verschiedensten Heilungen eingereicht. Ebenso rührend ist die Flut von Zuschriften, die wir aufgrund der Kurzwellensendungen von Leuten bekommen, die mit den „beiden umfassendsten Wörter[n] im Sprachschatz des Denkens vertraut gemacht werden ― Christian Science. Außerdem erhielten wir Briefe von jenen, die unsere religiösen Sendungen Der Herold der Christlichen Wissenschaft gehört haben. Das weist daraufhin, was vor uns liegt, wenn unser Lehrbuch immer mehr die wartende Welt erreicht. Das Echo deutet schon jetzt auf die Mölichkeiten hin. Die Frage aber ist: Sind wir für sie bereit?

Nun sollte niemand glauben, die Probleme der Welt seien so groß und die eigenen Fähigkeiten so klein, daß er lieber beiseite stehen sollte. Erinnern Sie sich an die Geschichte in der Bibel, wo uns berichtet wird, daß Jesus seine siebzig Jünger voller Erwartung aussandte? Auch wir können hinausgehen, um unsere Mission zu erfüllen, und wie die Jünger voller Freude zurückkehren! Der Erfolg unserer Mission hängt von jedem einzelnen ab. Wir müssen nur bereit sein, uns zu den Jüngern zu zählen und für die Kraft und Gegenwart des Christus zu zeugen. Jesus zeigte uns, wie wir von jedem Zweifel und jeder Unfähigkeit frei sein und dann mit ihm sagen können: „Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch.“ Joh 5:17.

Es ist ganz gleich, ob wir Mitglied einer kleinen Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung fernab oder einer großen Zweigkirche in einer Großstadt sind, Die Mutterkirche ist der Weinstock, und jeder Zweig ist notwendig. Wie groß der Zweig ist, hat nichts damit zu tun, wie wichtig er für den Weinstock ist. Jedes Mitglied hat eine Aufgabe, jeder Zweig hat eine Aufgabe, und jede Funktion innerhalb der Kirche hat eine Aufgabe.

Vielleicht sollten wir uns alle die Frage stellen, die sich unsere Führerin 1901 in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche gestellt hat: „Hat Gott mich mit einer Botschaft an die Menschheit betraut?“ Und sollten wir nicht wie sie darauf antworten: „Dann bleibt mir keine andere Wahl als zu gehorchen.“ Botschaft an Die Mutterkirche für 1901, S. 31.?

Ja, die Menschheit steht am Scheidewege, und das tun auch wir ― und zwar mit einer Botschaft der Hoffnung, einer Botschaft der Heilung, einer Botschaft der Erlösung. Vom Scheidewege führen nicht mehr viele verschiedene Wege ab, die in unbekannte Seitenstraßen münden. Es gibt wirklich nur einen Weg. Das Ziel liegt klar vor Augen und ist für jeden erreichbar. Wir bewegen uns in dieser Richtung, und kein Hindernis kann uns aufhalten. Wir sind eine Bewegung mit Triebkraft ― vorwärts!

Die Versammlung schloß mit der Doxologie, Lied Nr. 1.

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