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Einen Gott zu haben heilt

Aus der Juli 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das erste Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ 2. Mose 20:3. erscheint in der Bibel in verschiedenen Formen. Eine für den Christen besonders schöne Aussage findet sich in jenem Wort Christi Jesu, das sich auf Vers 5, Kapitel 6 des fünften Buches Mose bezieht: „, Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot.“ Mt 22:37, 38.

Das Wissen, daß wir keinen Gott außer dem einen Gott, dem einen Gemüt, haben sollen, hält uns dazu an, Seine Gesetze gewissenhaft zu befolgen. Das Verständnis, daß es nur einen Gott gibt, erzwingt äußersten Gehorsam Ihm gegenüber. Aber nur einen Gott zu haben, weil wir Ihn über alles lieben, läßt uns freudig zu unserem wahren Sein erwachen.

Unsere Liebe zu Gott erwächst aus der Liebe Gottes zu uns. Im ersten Brief des Johannes lesen wir: „Laßt uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.“ 1. Joh 4:19. Gottes Liebe zu uns spiegelt sich in unserer Liebe zu Ihm wider. Wenn wir diese Liebe ausdrücken, indem wir in Übereinstimmung mit Seinen Gesetzen leben, können wir schließlich unsere Einheit mit Gott als Seine Widerspiegelung, als der geistige Mensch akzeptieren — jene Einheit, die Jesus veranschaulichte. Wir gelangen zu der Erkenntnis, daß der Mensch seinen Schöpfer als seinen einzigen Gott ganz natürlich liebt, weil Gott den Menschen, Seinen Sprößling, liebt.

Einen Gott zu haben bedeutet, alles Gute zu kennen und auszudrücken und nichts Böses, denn Gott ist das unendliche Gute. Heilung und Erlösung zeigen unseren Fortschritt in dieser Richtung an. Mrs. Eddys Lieblingsspruch war das Erste Gebot; sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Einen Gott, ein Gemüt, haben bringt die Kraft zur Entfaltung, die die Kranken heilt, und läßt folgendes Schriftwort in Erfüllung gehen:, Ich bin der Herr, dein Arzt‘ und:, Ich habe ein Lösegeld gefunden.‘ “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 276.

Das göttliche Heilen wird für uns zur Wirklichkeit, wenn wir Gott wahrhaft lieben und das göttliche Gemüt verherrlichen, indem wir kein Empfinden, Wissen, Zeugnis, keine Gegenwart oder Macht neben dem unendlichen und ewigen Guten anerkennen. Wir machen es uns zu leicht, wenn wir die Menschen, die wir lieben oder hassen, faktisch zu Göttern machen. Es ist allgemein üblich, daß die Menschen vor körperlicher Krankheit oder körperlicher Fitneß in die Knie gehen. Aber es ist unmöglich, nur einen Gott zu haben, wenn wir nicht die falschen Einflüsterungen und Empfindungen der materiellen Sinne als Götzen zurückweisen. Sie verkünden, daß es ein Gemüt neben dem einen Gemüt gebe und daß es Ihm entgegengesetzt sei. Doch rein persönliche Zuneigung, Abneigung, sinnliches Vergnügen oder Mißvergnügen und Schmerzen haben keine wahre Ursache und keinen wahren Rückhalt. Wenn wir Gott und Gottes unsterblichen, unkörperlichen Menschen wirklich lieben, wird offenkundig, wie wenig Rückhalt der persönliche Sinn hat, und wir lassen uns nicht länger von dem traumhaften Trugbild eines sterblichen, körperlichen Sinnes von uns selbst und anderen irreführen.

Dann werden wir weniger darüber nachdenken, was die materiellen Sinne berichten, und aufhören, die Materie zu beobachten, um Anzeichen für Zufriedenheit oder Unzufriedenheit, für Verbesserung oder Verschlechterung zu entdecken. In dem Maße, wie wir das tun, können wir freier auf das göttliche Gemüt schauen und uns der unablässigen Offenbarung des Gemüts erfreuen, daß der Mensch geistig ist, stets das vollkommene und geliebte Ebenbild Gottes. Wissenschaft und Gesundheit gibt uns klare Anweisungen, damit wir auf diesem Wege vorankommen. So fordert uns das Buch z. B. auf: „Laßt uns die Wissenschaft annehmen und alle Theorien fallenlassen, die sich auf das Sinnenzeugnis gründen, laßt uns unvollkommene Vorbilder und illusorische Ideale aufgeben und also einen Gott, ein Gemüt, haben, der vollkommen ist und Seine eigenen Vorbilder der Vortrefflichkeit hervorbringt.“ Ebd., S. 249.

Wir können nur das anbeten, woran wir auch glauben, was wir achten und lieben. Wenn wir nur einen Gott haben wollen, dürfen wir uns keinen Geringeren zum Vorbild nehmen als Jesus, der uns veranschaulicht hat, wie man diesen einen Gott anbetet und liebt. Wenn wir uns seine Geistigkeit zum Vorbild nehmen, können wir der Versuchung widerstehen, wir oder andere seien von Gott getrennt — getrennt von Seiner Weisheit, Reinheit, Gerechtigkeit, Gesundheit oder Harmonie. Diese Vergeistigung des Denkens und des Charakters macht den Weg dafür frei, daß Gottes „Vorbilder der Vortrefflichkeit“ in unserem Leben sichtbar werden und die „unvollkommenen Vorbilder und illusorischen Ideale“ des materiellen Sinnes ersetzen.

Das Aufgeben des Glaubens an etwas neben Gott erfordert mehr als nur Selbstdisziplin, nämlich die Arbeit eines christlichen Jüngers. Wenn wir aber auf die Wahrheit, die das Wissen des Gemüts ausmacht, lauschen und achthaben und ihr selbst angesichts einer scheinbar überwältigenden gegnerischen Übermacht treu bleiben, bringt uns das einen Lohn, der die Kosten für die sterbliche Selbstrechtfertigung bei weitem übersteigt. Wenn wir z. B. dem biblischen Gebot der selbstlosen Nächstenliebe im Licht der Lehre Jesu über die Feindesliebe Folge leisten, werden wir lernen, schnell zu vergeben und nicht mehr so leicht an etwas Anstoß zu nehmen. Siehe 3. Mose 1918; Mt 22:39; Mt 5:44. Dann wirkt dieses Gebot in unserem Leben wie ein Gesetz des Friedens.

Wenn wir nur ein Gemüt haben, können wir vom Verlangen nach dem Guten zur Demonstration der Güte vordringen. Es läßt Gebet zur Tat werden. Auch wenn wir uns nach besten Kräften bemühen: wir können keinen vollkommenen Menschen schaffen; das kann nur Gott. Doch müssen wir uns nach besten Kräften anstrengen, wenn wir die falsche Auffassung, die sich sterbliches Selbst nennt, gegen unser ursprüngliches, unsterbliches Menschentum eintauschen wollen. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Gib deine materielle Annahme von Gemüt in Materie auf und habe nur ein Gemüt, ja Gott; denn dieses Gemüt bildet sein eigenes Gleichnis.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 216.

Wenn wir nur einen Gott haben, und sei es auch nur in geringem Grade, so hat das zur Folge, daß wir erlöst, ja wiederhergestellt werden. Dennoch sind wir keine Sterblichen, die sich zu Unsterblichen wandeln. Der Mensch ist jetzt unsterblich — selbst wenn wir gerade erst zu der Erkenntnis erwacht sein mögen, daß Gott eigentlich unsere Seele ist, das einzig mögliche Gemüt und alle Liebe, die es gibt. Auf jedem Menschen, der sich entschließt, nur einen Gott zu haben, und der seine weltliche Gesinnung aufgibt, um Liebe um der Liebe willen auszudrücken, ruht die Verheißung: „Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ Offb 21:7.

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