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Warum das neunte Gebot so bedeutsam ist

Aus der August 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wen interessiert schon das neunte Gebot? Und dabei ist es für uns alle wichtig!

Falsch Zeugnis zu reden — zu lügen — spielt im normalen Alltagsleben, wie es scheint, eine erschreckend große Rolle. Die Leute reden falsch Zeugnis, wenn sie meinen, es sei nötig und auch möglich, die Umstände zu ihren Gunsten zu manipulieren.

Ob nun im Zusammenhang mit schlampiger Arbeit in einer Zulieferfirma für eine Raumfähre gelogen, ob Bilanzverluste vertuscht, persönliche Unmoral verschwiegen oder etwas, was ein anderer gesagt oder getan hat, leicht verfälscht wiedergegeben wird: es ist alles eine Form von Sünde. Und da es Sünde ist, bestraft es sich selbst. Mit anderen Worten, dieses Verhalten schadet uns selbst wie auch anderen. Und grundsätzlich hindert es uns daran, die geistige Wahrheit zu erkennen, das Himmelreich, das uns schon jetzt gehört.

Es mag wie eine Binsenwahrheit klingen, wenn wir sagen, dem Lügen liege eine unehrliche Mentalität zugrunde. Was wir aber damit meinen, ist, daß wir durch Lügen in etwas viel Schwerwiegenderes verwickelt werden als nur eine kleine Missetat. Wenn wir daran denken, daß Christus Jesus den Teufel als „Lügner“  Joh 8:44. bezeichnete, können wir erkennen, worum es hier geht.

Ein unehrlicher Charakter kann jeden zu einem Handlanger des Teufels machen. Er beraubt uns der Individualität, so daß wir dann nur dem allgemeinen hypnotischen Vorbild des Materialismus und der Feindschaft gegen Christus, Wahrheit, folgen. Solch ein Mensch dient blindlings den insgesamt zerstörerischen Absichten des Bösen — wie es auch jene in der Menschenmenge taten, die für die Freilassung von Barabbas anstatt von Jesus stimmten, oder jene Soldaten, die sich an der Verspottung des Meisters beteiligten.

Wenn das Begleiterscheinungen oder Folgen des Lügens sind, wer kann es sich dann leisten, irgend etwas mit Lügen, ob kleinen oder großen, wichtigen oder unwichtigen, im Sinn zu haben?

Die Christliche Wissenschaft
Christian Science (kr’istjən s’aiəns) zeigt, weshalb Lug und Trug so eng mit dem Bösen verbunden sind, indem sie die grundlegende Tatsache über das Böse selbst darlegt, nämlich daß es eine Lüge ist. Die ganze Wirkung des Bösen beruht darauf, daß es eine Lüge präsentiert, die dann auch geglaubt wird. Die Lüge behauptet, daß Gott abwesend sei, wenn Er es nicht ist, und daß das Böse mächtiger und begehrenswerter sei als das Gute.

Welch eine Erleichterung ist es doch zu wissen, daß die ganze düstere und belastende Vorstellung vom Bösen nur daraus resultiert, daß man an etwas geglaubt hat, was nicht wahr ist. Anstatt ein Übel, auf das wir gestoßen sind, als etwas Wahres und Eindrucksvolles zu bekämpfen, sind wir als Christen dazu aufgerufen, zu erkennen, daß es nicht von Gott und somit auch nicht wahr ist.

Dieser Wahrheitsgedanke verschafft uns in jeder Situation sofort den Vorteil. Wo es so aussehen könnte, als wäre das Gute in der Minderheit und das Böse in der Mehrheit, wird uns klar, daß es nur deshalb so zu sein scheint, weil wir fälschlicherweise eine Lüge akzeptieren. Die Tatsache ist, daß das Gute niemals weniger Macht besitzt als das Böse. Das geringste Gute, das sich in unserem Leben zeigt, ist ein Aspekt der göttlichen Wirklichkeit, wohingegen Berge des Bösen lediglich angehäufte Unwahrheiten sind.

Wenn wir z. B. mit irgendeiner Krankheit oder Disharmonie im Körper konfrontiert werden, sind wir diesem Übel dennoch nicht unterlegen. Unser Begriff vom geistig Guten, sei er auch noch so begrenzt, ist tatsächlich mit den unendlichen Quellen des göttlichen Guten verquickt.

Wenn wir für die Berührung durch den Christus, die Wahrheit, empfänglich sind und die Tatsache anerkennen, daß das Böse eine Lüge ist und auch nicht die geringste Substanz, Gesetzlichkeit oder Ursache besitzt, können wir leichter erkennen, wieviel Gutes uns zur Verfügung steht — nämlich eine Welle von Gutem nach der anderen, ein beständiger Strom des Guten von Gott zum Menschen. Alle Eingebungen der göttlichen Güte und Macht, die wir je gehabt haben, sind wahr. Über Gott und Seinen Menschen können wir unendlich viel Gutes lernen. Dieses Gute ist konkret und anwendbar, machtvoll und wirksam. Und mit dieser Erkenntnis hat sich die Waagschale zu unseren Gunsten geneigt, und die Heilung hat begonnen.

Gleicherweise werden wir, wenn das Böse uns einreden will, es könne eine Situation durch Unwahrheiten oder Mesmerismus beherrschen, nicht einfach dadurch frei, daß wir dem Bösen genügend Gutes entgegenzustellen versuchen, sondern dadurch, daß wir beständig zwischen einer Lüge und dem Christus, der Wahrheit, unterscheiden. Die große Herausforderung liegt nicht in der sogenannten „Macht“ des Bösen, durch Lug und Trug zu herrschen, sondern in der Lüge, daß das Böse existiere und es Gemüter gebe, die Böses begehen oder daran glauben, daß es begangen wird.

Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und gründete, erklärt dazu: „Abgötterei, die Annahme, daß es viele Gemüter und mehr als einen Gott gäbe, hat sich die ganzen Jahrhunderte hindurch in aller Art von Täuschungen wiederholt, und sie sagt wie zu Anfang:, Glaubt an mich, und ich will euch zu Göttern machen‘; das heißt, ich will euch ein von Gott (dem Guten) getrenntes Gemüt geben, das das Böse heißt; dieses sogenannte Gemüt wird euch die Augen öffnen und euch das Böse erkennen lassen, und so werdet ihr materiell, sinnlich, böse werden. Bedenkt aber, daß eine Schlange das sagte; diese Worte kamen also nicht aus dem Gemüt, dem Guten, oder der Wahrheit. Gott war nicht ihr Urheber; daher die Worte unseres Meisters:, Er ist ein Lügner und ein Vater der Lüge‘ ...“ Vermischte Schriften, S. 196.

Ständiger Gehorsam gegen das erste und große Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“  2. Mose 20:3. hilft uns sehr im Hinblick auf das neunte Gebot, denn das hält uns davon ab, an irgendwelche anderen Götter oder Ursachen zu glauben. Es gibt sie nicht, und unser Gehorsam bewahrt uns vor der Versuchung, der Lüge, daß es sie gebe, Glauben zu schenken.

Falsch Zeugnis zu reden und Böses als Gutes zu maskieren mag heutzutage gang und gäbe sein. Durch Christi Jesu Lehren sind wir jedoch gerüstet, solche Lügen zu erkennen und zu besiegen. Wir werden nicht mehr glauben, die Lügen hätten irgendeinen Ursprung oder würden durch irgend etwas aufrechterhalten, denn uns wird Gottes Allgegenwart gezeigt. Wie schon Paulus fragte: „Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen?“  Gal 5:7.

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