„Ermüdetes Mitgefühl“. Darunter sollen die Bürger und Regierungen der entwickelten Länder leiden, wie Vertreter von Hilfsorganisationen, die in Afrika die Hungersnot bekämpfen, meinen. Die Zeichen dafür seien, daß der Gürtel in bezug auf Auslandshilfe enger geschnallt werde; die Herzen sich verhärtet und man den Nöten Afrikas den Rücken gekehrt habe.
Hinzu komme noch, so wird von offizieller Seite aus gesagt, daß diese Ermüdung zu einem Zeitpunkt eingetreten sei, wo immer noch eine akute Not an Nahrungsmitteln und anderen Gütern bestehe. Wichtiger sei jedoch die Finanzierung langfristiger Entwicklungsprojekte — Projekte, die dazu beitragen würden, daß Afrika nie wieder unter einer solch großen Hungersnot wie in den letzten paar Jahren leiden würde.
Der am häufigsten angeführte Grund für das „ermüdete Mitgefühl“ ist nach Aussage der Vertreter dieser Hilfsorganisationen mangelndes Interesse. Ihres Erachtens ist es eine Tatsache, daß die Menschen in der entwickelten Welt ohne den beständigen Hinweis durch die Medien — durch Bilder von den Notleidenden — die gegenwärtigen Nöte in Afrika vergessen.
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