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Wir haben Grund zu großer Hoffnung

Aus der Oktober 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Überzeugung, daß wir nicht geschaffen wurden, um in Unwissenheit und Ungewißheit zu leben, macht es uns möglich, die Unendlichkeit der Liebe und Gegenwart Gottes zu ermessen. Christus Jesus stellt einen wichtigen Punkt seiner Lehren klar mit den Worten: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh 10:10. Zu diesem Leben gehört auch, daß wir den Zweck der Schöpfung Gottes und unseren Platz darin verstehen.

Gottes Gnade zeigte sich in den Heilungen Christi Jesu und in der Gewißheit, die dieser uns gab, daß das Böse weder von Gott stammt, noch Teil Seines Plans für den Menschen ist. Es ist wichtig, daß Jesus nicht lehrte, die Gotteskindschaft sei einzig ihm vorbehalten. Was uns beim Gleichnis vom verlorenen Sohn so nachhaltig beeindruckt, ist der Gedanke, daß wir nicht von unserem Vater getrennt werden können. Siehe Lk 15:11–24.

Die geistige Wahrheit, daß wir eine feste Beziehung zu Gott haben, gibt uns das Gefühl, wir können uns immer wieder an Seine Beständigkeit und Liebe wenden, auch wenn wir meinen, die Verbindung zu Ihm sei abgerissen. Das ist ein Punkt in den Lehren der Christlichen Wissenschaft, der oft als erstes das Interesse der Menschen an dieser Wissenschaft weckt. Wir möchten Gott kennen, die Zuversicht empfinden, die einer hat, der nicht im Ungewissen lebt. Das ist ein begreiflicher Wunsch. In unserer Vorstellung sehen wir Gott zuerst wohl oft als den verständnisvollen Vater, der uns genausowenig allein läßt, wie der Vater des verlorenen Sohnes bei dessen Rückkehr den Hof verkauft gehabt hätte und weggezogen wäre.

In dieser Vorstellung liegt viel Trost und praktische Hilfe, selbst wenn wir glauben, unser geistiges Verständnis oder unsere Erfahrung sei nicht sehr groß. Mrs. Eddy schreibt: „Nun, dieser selbe Gott ist unser Helfer. Er erbarmt sich unser. Er zeigt uns Barmherzigkeit und leitet jede Begebenheit auf unserem Lebensweg. Er ist denen nahe, die Ihn anbeten. Ihn zu verstehen, ohne eine einzige Spur unseres sterblichen, endlichen Bewußtseins von Sünde, Krankheit und Tod, heißt Ihm nahekommen und Ihm gleich werden.“ Die Einheit des Guten, S. 3.

Wir können Gott als reine, umfassende Liebe begreifen. Und durch dieses Verständnis können wir die göttliche Liebe in unserem Verhalten anderen gegenüber besser ausdrücken. Das ist besonders für Eltern und Kinder wichtig. Man könnte sagen, daß sie einander brauchen, weil sie in ihrer Beziehung zueinander die geistige Zuneigung erlernen, die aus Gott herrührt. Selbst wenn wir nicht in einer Familie oder mit Kindern zusammenleben, werden wir Gelegenheit finden, in dieser Hinsicht Erfahrungen zu machen. Wenn wir das Wesen Gottes in vollerem Maße als unendliche Liebe und göttliche Intelligenz verstehen, werden wir mehr Geduld, Weisheit und Zuneigung für die uns nahestehenden Menschen aufbringen.

Einige nüchterne Tatsachen zeigen deutlich, wie dringend notwendig es heutzutage ist, daß wir Gott als immer gegenwärtigen Helfer und Gefährten verstehen. Nach verschiedenen Berichten leiden viele Jugendliche heute unter schweren Depressionen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Zahl der Selbstmorde unter Jugendlichen in den Vereinigten Staaten fast verdreifacht. Kürzlich hieß es in einem Zeitungskommentar dazu: „Es ist kein Wunder, daß die Jugendlichen verwirrt sind. Die Werte verändern sich. Das Leben ist rastloser, intensiver und anstrengender geworden als alles, was die Eltern in ihrer Jugend gekannt haben. Durch den Zerfall der traditionellen Familienbindungen verlieren viele Jugendliche ihren Rückhalt gerade dann, wenn sie ihn am meisten brauchen. Und wer weiß, wie sehr sie betroffen werden durch die Liberalisierung des Sexuallebens, durch die Entpersönlichung des Lebens, die Verherrlichung der Gewalt im Film, die atomare Bedrohung, durch Aids und durch die Ernüchterung der sogenannten, Ich-Generation‘ mit ihrer Drogen- und Alkoholabhängigkeit.“ The Boston Globe, 22. April 1987, S. 66. Wenn diese plastische Darstellung auch über das hinausgeht, was Jesus im Gleichnis vom verlorenen Sohn beschreibt, so zeigt der Vergleich beider Berichte doch den bleibenden Wert der trostreichen, Gewißheit bringenden Worte Jesu.

Durch die Christliche Wissenschaft haben viele eben diese Gewißheit gefunden, daß Gottes Hilfe ständig nah ist. Fortschreitendes geistiges Verständnis hat ihnen offenbart, wie Leben wirklich sein kann, ohne Mangel und ohne das traurige Bild einer Welt, die unaufhörlich unter immer neuen Übeln und Nöten zu leiden scheint. Es liegt in unserer geistigen Natur, gut zu sein, Liebe geben zu können, zu wissen, daß unser wahres Gemüt und unsere wahre Seele nicht verlorengeht, sondern wirklich Gott ist. Wir entdecken, daß wir die Güte und vollkommenheit Gottes widerspiegeln können, wenn wir die geistige Tatsache erfassen, daß unsere Einheit mit Gott unversehrt ist. Wir können nichts an Gottes Wesen verändern, und wir müssen schließlich Seine Fürsorge erkennen und Ihn zum Ausdruck bringen.

Die Erkenntnis dieser geistigen Wahrheit hat die Macht, uns sowohl von Schaden als auch von schädlichen Trieben zu befreien — das gilt für Erwachsene wie für Kinder. Wenn wir begreifen, daß wir niemals wirklich aus der Allheit Gottes herausfallen können, werden wir erleben, daß sich in uns die Freundlichkeit, die Einsicht und die geistige Selbsterkenntnis entwickeln, durch die wir unser und anderer Menschen Bedürfnis nach Geistigkeit schätzen lernen. Wer dieses Bedürfnis versteht, ist auf dem Weg dahin, auch das göttliche Gesetz zu begreifen, das unser Verlangen stärkt, Gott als immer bei uns zu erkennen.

Der Mensch ist nicht sterblich, er ist Gottes Kind; und unser geistiges Verlangen nach der Erkenntnis dieser Tatsache bringt die moralische und geistige Umwandlung voran, die unser völlig gutes Wesen offenbart. Es ist im Grunde nicht normal, daß uns der Materialismus, der Hoffnung untergräbt und uns gegen die unendliche Liebe Gottes, gegen unseren eigenen Wert und unsere geistige Natur blind macht, attraktiv erscheint. Sondern es ist normal — ist geistig natürlich —, daß wir uns Gott nähern und Seine unendliche Güte suchen.

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