Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Als Jugendlicher fand ich mich im Widerspruch zu den Glaubenslehren...

Aus der März 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Jugendlicher fand ich mich im Widerspruch zu den Glaubenslehren, die in der kleinen Stadt im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten, wo ich aufwuchs, von der Kanzel herab gepredigt wurden. Fegefeuer und Verdammung paßten einfach nicht in mein Gottesbild. Intuitiv fühlte ich, daß Erbarmen mehr im Einklang mit dem Wesen Gottes stand.

Eines Nachts — nach einer längeren Diskussion über diesen Punkt mit jemandem, für den ich große Hochachtung empfand — lag ich lange noch wach, rang und betete. Ich wandte mich an Gott und bat darum, von meinen ständigen Zweifeln und meiner Verwirrung erlöst zu werden. Auf dem Höhepunkt meiner mentalen Qual schien das Zimmer plötzlich von Licht erfüllt zu sein. Ein Vers aus den Psalmen kam mir so eindringlich in den Sinn, als ob jemand mit mir gesprochen hätte (Ps 138:8): „Der Herr wird meine Sache hinausführen." Ein wunderbarer Frieden erfüllte mich.

Einige Tage später nahm ich aus reiner Neugier ein Buch aus dem Bücherregal. Meine Großmutter mütterlicherseits hatte es meiner Mutter vor vielen Jahren gegeben. Die Seiten waren neu und sauber. Es war das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy.

Ich begann es zu lesen und konnte es kaum noch aus der Hand legen. Als ich ein Drittel des Buches gelesen hatte, entfaltete sich mir eine ganz neue Auffassung von Gott als Liebe, und es wurde mir klar, daß meine Fragen endlich beantwortet wurden.

Als mein Verständnis von Gottes Wesen und der Beziehung des Menschen zu Ihm zunahm, erlebte ich Heilungen. Diese Heilungen waren das Ergebnis meiner eigenen Gebete oder der Gebete eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft. Die folgenden Heilungen ereigneten sich mit der Hilfe eines Ausübers.

Eines Nachts wurden meine Frau und ich um ein Uhr durch einen Lautsprecher geweckt, der die Einwohner in unserer Nachbarschaft aufforderte, ihr Haus sofort, noch vor der einsetzenden Flut zu verlassen. Das letzte, was wir am Abend vorher gehört hatten, war, daß der tropische Sturm, der durch unser Gebiet fegte, keine ernsthafte Gefahr darstelle. In der Nacht war der Sturm jedoch nicht weitergezogen und hatte durch sein Verharren orkanartige Winde entwickelt. Es gab düstere Vorhersagen von einer außergewöhnlich hohen Flut und einer möglichen Flutwelle. (Einige Gebiete der Insel, auf der wir leben, sollen gefährlich weit unter dem Meeresspiegel liegen, und die Flut während eines Wirbelsturm verursacht beträchtliche Überschwemmungen.)

Meine Frau und ich warfen einige Kleidungstücke in einen Koffer, füllten einen Korb mit Konserven und fanden Obdach auf höher liegendem Gebiet. Wir verbrachten die halbe Nacht im Studium und im Gebet und die andere Hälfte in unruhigem Schlaf auf dem Fußboden.

Am nächsten Tag wurde berichtet, daß sich die Situation verschlimmert habe, und unser Vertrauen in die Wirksamkeit unserer Gebete erlahmte. Wir riefen daraufhin einen Ausüber an, und mit seiner Hilfe erkannten wir, daß jenseits der falschen Annahme von einer zerstörerischen materiellen Kraft, Orkan genannt, eine mächtige geistige Idee steht, die für Harmonie sorgt. Diese Wahrheit stillte unsere Furcht und stärkte unser Vertrauen auf Gott. Wir waren sicher, daß wir nach Mrs. Eddys Worten mit dem „Ruder in Seinen Händen“ unseren „richtigen Kurs“ halten konnten (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 232). In Wissenschaft und Gesundheit heißt es (S. 293): „Es gibt keine sinnlose Raserei des sterblichen Gemüts, die sich in Erdbeben, Wind, Wellen, Blitz, Feuer und bestialischer Grausamkeit ausdrückt, und dieses sogenannte Gemüt zerstört sich selbst.“ Auf einmal fühlten wir uns weniger einem katastrophalen Phänomen ausgeliefert und mehr Herr unseres Denkens, und es wurde uns klar, wie wir beten mußten.

Am selben Abend bewegte sich der Orkan von unserer Küste fort, und die Gefahr weiterer Überschwemmungen und einer Flutwelle ließ nach. Viele Menschen in dieser Gegend waren dankbar, daß ihre Gebete erhört worden waren. Am nächsten Nachmittag wateten wir auf die Insel, um saubere Kleidung zu holen. Das Wasser war immer noch knietief, aber wir waren sehr erleichtert und priesen Gott, als wir nur geringen Schaden in unserer Nachbarschaft feststellten. Angeschwemmtes Holz und Geröll, das von den zurückweichenden Fluten zurückgelassen worden war, bedeckte nur die untere Hälfte unserer Auffahrt.

Ein anderes Mal ereignete sich eine Heilung, nachdem ich mehrere Wochen lang gebetet hatte. Ich hatte bereits seit Tagen wegen eines Gewächses in meinem Gesicht gebetet, das sich täglich zu vergrößern schien. Nachdem ich dann zufällig einen kurzen Bericht in den Regionalnachrichten gesehen hatte, der die Gefährlichkeit solcher Gewächse betonte, und Bemerkungen von zwei besorgten Kollegen gehört hatte, entschloß ich mich, eine Ausüberin anzurufen.

Ein Punkt insbesondere, den die Ausüberin erwähnte, blieb haften und förderte die Heilung. Sie sprach davon, daß wir manchmal das Gefühl hätten, Wasser auf einer Straße zu sehen, wenn wir über eine lange gerade Strecke fahren. Wir sind dadurch nicht beunruhigt, denn wir wissen, daß es sich nur um eine Fata Morgana handelt. Ebensowenig brauchte ich das Gewächs zu fürchten, das tatsächlich niemals ein Teil meines wahren geistigen Wesens gewesen war. Das Gewächs war genauso eine Illusion wie das Wasser auf der Straße.

Mit Hilfe der Konkordanzen zu den Schriften Mary Baker Eddys studierte ich Bezugsstellen zu Wörtern wie Körper, Annahme, sterbliches Gemüt. Bei jeder Stelle kehrten meine Gedanken zu der Fata Morgana zurück. Mein Verständnis, daß das wirkliche Sein des Menschen geistig und unbefleckt und immer im Gemüt begründet ist, vertiefte sich. Es wurde mir dann klar, daß das Gewächs nur eine falsche sterbliche Annahme war, eine Illusion, ohne Substanz, Form oder Leben.

Nach wenigen Wochen fiel das Gewächs einfach ab. Als eine Mitarbeiterin mich fragte, ob ich es von einem Arzt hätte entfernen lassen, und ich ihr erzählte, daß es durch Gebet entfernt worden sei, sah sie mich einige Augenblicke lang an und entgegnete: „Das ist ein Wunder.“

Heilungen durch die Christliche Wissenschaft sind immer etwas Besonderes. Jede bewirkt, daß unser Verständnis von Gott und Seiner Idee, dem Menschen, sich vertieft. Geistige Erneuerung ist die Folge. Ganz natürlich entfaltet sich auch eine umfassendere Wertschätzung unseres Meisters, Christus Jesus, und seiner hingebungsvollen Nachfolgerin, Mrs. Eddy.


Ich bestätige gern die Berichte meines Mannes von seiner physischen Heilung und von unserer Erfahrung während des Orkans. Im letzteren Fall waren wir, als unsere Furcht nachließ, von Gottes allmächtiger Fürsorge überzeugt. Das Wissen um die Gebete aller anderen, auch der Christlichen Wissenschafter, in unserem Bundesstaat und im ganzen Land, war ebenfalls ein großer Trost.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1988

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.