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Bei Licht besehen

Eine Rückschau auf Nachrichten und Kommentare

Aus der März 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Seattle Times


„Vielen Menschen, die an die christliche Theologie glauben, fällt es heutzutage schwer, auch an die christliche Ethik zu glauben. Noch vor wenigen Generationen sagten selbst Nichtchristen: Wir glauben zwar nicht an die christlichen Lehren über Gott, doch die ethischen Prinzipien, die Jesus lehrte, sind die Hoffnung der Welt.

Angesichts terroristischer Anschläge und sinnlosen Tötens finden es jedoch viele Menschen heutzutage schwer, an diese gleichen ethischen Prinzipien, die Jesus lehrte, zu glauben oder sie anzuwenden.

Unter christlicher Ethik verstehen wir nicht einfach normale, menschliche Anständigkeit — die zu lieben, die uns lieben —, sondern die radikale, oft unglaubliche Forderung Jesu, unsere Feinde zu lieben, die andere Backe darzubieten, wenn uns jemand auf die eine geschlagen hat, oder mit jemand, der uns nötigt, eine Meile mitzugehen, zwei zu gehen; denen wohlzutun, die uns hassen, und für die zu bitten, die uns beleidigen und verfolgen.. .

Abraham Lincoln verstand das. Er war überzeugt, daß man einen Feind nur dann besiegen kann, wenn man ihn als Freund gewinnt.. .

Kann die Philosophie, die Lincoln anwandte — daß man in einem persönlichen Streit die Mauern der Entfremdung abreißen muß —, auch von Wert sein, wenn Nationen sich feindlich gegenüberstehen?

Das Heil der Welt hängt von Männern und Frauen ab, die bereit sind, das Risiko einzugehen, Böses mit Gutem zu vergelten; es hängt von Menschen ab, die willens sind, den Versuch zu machen, den Teufelskreis des Bösen zu brechen. Schimpfworte, Faustschütteln, Säbelrasseln und Raketenhorten sind nicht die Lösung. Die Welt wird nicht durch Kriege Frieden oder Heil finden, sondern durch Verhandlungen; nicht durch Kugeln, sondern durch Klugheit; nicht durch Raketen, sondern durch Köpfe — Köpfe, die unerschütterlich und bedingungslos am Guten festhalten.. .

Ein eiserner Wille muß in samtweiche Höflichkeit gekleidet sein; starker Mut muß durch Freundlichkeit gemäßigt werden; Weisheit muß von Bescheidenheit durchdrungen sein; Überzeugung muß mit Toleranz einhergehen. Wenn wir gewinnen wollen, muß ein Geist vorherrschen, der sich über den Haß erhebt, der Rache und selbst eine gerechte Bestrafung überwindet.''

Anmerkung der : Vielleicht müssen wir die Quelle von Jesu Ethik in einem neuen Licht betrachten, wenn wir den „Geist, der sich über den Haß erhebt'', erreichen wollen. Wenn Jesus uns ermahnt, unsere Feinde zu lieben, dann heißt das nicht, daß wir versuchen sollen, diese Liebe aus einem begrenzten Vorrat mentaler und gefühlsmäßiger Energie heraufzubeschwören. Wir müssen unsere Liebe in Gott finden, wie Jesus es tat. Warum würde er uns sonst das noch viel radikalere Gebot in der Bergpredigt geben: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist'' (Mt 5:48)?

Göttliche Kraft bringt Jesu „Ethik'' in den Bereich des Möglichen. Wenn wir beharrlich lieben und Böses mit Gutem vergelten, beugen wir uns der Macht Gottes. Und mit diesem Sichbeugen erfolgt ein Einfluß, der Umwandlung bringt, — der Geist selbst, der unserem Geist Zeugnis gibt. Wir und diejenigen, die wir unsere Feinde nennen, werden durch die Macht der göttlichen Liebe umgewandelt.

Diese Spalte erscheint von Zeit zu Zeit, um unseren Lesern Gelegenheit zu bieten, aktuelle Nachrichten und Kommentare in neuem Licht zu betrachten — im Licht der Christlichen Wissenschaft.

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