Als im Mai 1894 der Grundstein des Originalgebäudes Der Mutterkirche gelegt wurde, brachte Mary Baker Eddy den folgenden Wunsch für ihre Schüler und Nachfolger zum Ausdruck: „Heute sei die Hoffnung in unser aller Herzen, daß sich unser sichtbares Leben von den Steinen der Erde zu Gott emporheben möge — sie ist so kostbar im Angesichte Gottes, wie die Versammlung Seines Volkes in diesem Tempel sein wird, so süß wie die Ruhe, die für die Gerechten vorhanden ist, und so frisch wie ein Sommermorgen. Wie sich ein Samenkorn entwickelt, so möge unsere irdische Aussaat Frucht bringen, die die Inspiration des Weines ausstrahlt, der den Kelch Christi füllte.” Miscellaneous Writings (Vermischte Schriften), S. 144: “To-day, be this hope in each of our hearts,—precious in God's sight as shall be the assembling of His people in this temple, sweet as the rest that remaineth for the righteous, and fresh as a summer morn,—that, from earth's pillows of stone, our visible lives are rising to God. As in the history of a seed, so may our earthly sowing bear fruit that exudes the inspiration of the wine poured into the cup of Christ.”
Durch die umfangreichen Tätigkeiten Der Mutterkirche wird der Samen der Wahrheit in reichem Maße ausgesät, und Menschen überall in der Welt ernten die Frucht der Inspiration, Erneuerung und Heilung. Auf der diesjährigen Jahresversammlung wurde über die Herausforderungen berichtet, denen die Bewegung der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) bei ihrer heilenden Mission bei dem Bemühen, die Not der Menschheit zu stillen, gegenübersteht, und es wurde über die Fortschritte gesprochen, die zu verzeichnen waren.
Um einen tieferen Einblick in die einzelnen Aktivitäten Der Mutterkirche gewähren zu können, gaben die verschiedenen Beamten und Leiter ihren Jahresbericht in Form eines Gesprächs mit dem neuen Präsidenten Der Mutterkirche. Es folgt der gekürzte Text der Versammlung.
Die Mitglieder sangen Lied Nr. 304 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft.
Lesungen der zurücktretenden Präsidentin
Die Bibel
Röm 11:33, 34, 36 (bis Dinge)
Mk 4:26 Mit, 28, 29
Joh 4:34, 35
Lk 10:3 (bis hin), 5, 9
Aus den Schriften von Mary Baker Eddy
Wissenschaft und Gesundheit
mit Schlüssel zur Heiligen Schrift
275:17–18, 20–23
348:32
Handbuch Der Mutterkirche
92:4–14 Das
Vermischte Schriften
313:20
Danach vereinten sich die Mitglieder im stillen Gebet und beteten dann gemeinsam das Gebet des Herrn.
Pearline Thompson gab die Beamten Der Mutterkirche bekannt:
[Stand: 5. Juni 1989]
Rev. Mary Baker Eddy
Pastorin Emerita
Der Vorstand der Christlichen Wissenschaft
Harvey W. Wood
Ruth Elizabeth Jenks
John Lewis Selover
Jill Gooding
Richard C. Bergenheim
David E. Sleeper
Präsident
Horacio Omar Rivas
Erster Leser
Marion Sheldon Pierpont
Zweiter Leser
Virginia Sydness Harris
Schriftführer
Donald C. Bowersock
Schatzmeister
Bemerkungen des neuen Präsidenten
Vor Jahren bat mich Die Mutterkirche, das Amt des Leiters der Komitees für Veröffentlichungen zu übernehmen. Eine meiner ersten Aufgaben war eine Reise nach Westdeutschland. Der sehr hingebungsvolle Leiter des dortigen Komitees für Veröffentlicheungen war mein Gastgeber und Dolmetscher. Er fragte mich während des Besuchs, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er einige Christliche Wissenschafter einlud, damit ich ihnen etwas über die Arbeit des Komitees für Veröffentlichungen erzählen könnte. Und er fügte hinzu: „Wenn Sie etwas Interessantes sagen, werde ich es gern übersetzen.”
Hochinteressante Neuerungen sind im vergangenen Jahr in Der Mutterkirche eingeführt worden, und die Berichte, die Sie heute hören, werden das verdeutlichen, beziehungsweise es für Sie „übersetzen", um Ihnen zu zeigen, was getan worden ist, um die ganze Menschheit zu erreichen, und warum es getan wurde. Ich möchte kurz darauf eingehen, warum wir der Meinung sind, daß das, was wir getan haben, dem göttlichen Vorsatz entspringt.
Wie Sie sich erinnern werden, hat unser großer Meister gegen Ende seiner Laufbahn verheißen, daß Gott einen andern Tröster senden werde. Er sagte: „Der Tröster. .. wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.” Joh 14:26. Dieser Tröster ist hier. Er ist durch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft, durch Mary Baker Eddys Entdeckung, zu den Menschen gekommen. Die ganze Menschheit kann jetzt an den Segnungen dieser großen Offenbarung der göttlichen Wissenschaft Christi teilhaben, die uns durch Gottes eigene Offenbarung gegeben wurde.
Und dieser Tröster, diese Offenbarung der göttlichen Wissenschaft Christi, hat den einen Zweck, nämlich alle Menschen überall zu segnen. Er ist ein greifbarer Ausdruck von Gottes großer Liebe zum Menschen. Und dieser liebevolle Ausdruck von Gottes Fürsorge ist heute am Wirken; er erhebt die ganze Menschheit und wandelt sie um. Durch den Christus wendet sich Gott an die „vorurteilsfreie[n] Gemüter”, von denen Mrs. Eddy spricht, wenn sie sagt: „Millionen vorurteilsfreier Gemüter — schlichte Sucher nach der Wahrheit, müde Wanderer, in der Wüste verschmachtend — harren und warten der Ruhe und Erquickung.” Science and Health (Wissenschaft und Gesundheit), S. 570: “Millions of unprejudiced minds—simple seekers for Truth, weary wanderers, athirst in the desert— are waiting and watching for rest and drink."
Wir als Christliche Wissenschafter, als Mitglieder Der Mutterkirche, reagieren natürlich auf Gottes Ruf, so wie Mrs. Eddy es uns aufgetragen hat, wenn sie schreibt: „Gib ihnen einen Becher kalten Wassers in Christi Namen, und fürchte niemals die Folgen.” Ebd.: “Give them a cup of cold water in Christ's name, and never fear the consequences.”
Und woanders schreibt sie: „Wie der Sauerteig, den ein gewisses Weib unter drei Scheffel Mehl mengte, so durchsäuert die Wissenschaft von Gott und der geistigen Idee, in diesem Jahrhundert Christliche Wissenschaft genannt, den Teig des menschlichen Denkens, bis es ganz durchsäuert sein wird und aller Materialismus verschwindet.” Miscellaneous Writings (Vermischte Schriften), S. 166: “Like the leaven that a certain woman hid in three measures of meal, the Science of God and the spiritual idea, named in this century Christian Science, is leavening the lump of human thougth, until the whole shall be leavened and all materialism disappear.” Dieser geistige Sauerteig ist heute überall in der Welt am Werk, und die Energie seines umwandelnden Wirkens ist unwiderstehlich. Er bewirkt eine unwiderstehliche fundamentale Umwandlung, so daß sich die Menschheit allmählich von der Materie dem Geist zuwendet. Das menschliche Gemüt hat jedoch eine solche Umwandlung nicht immer gern, und wir beobachten, wie es ihr großen Widerstand entgegensetzt.
Dieser Widerstand weist auf einen tieferen Aufruhr hin, eine Gährung, die sich in der Menschheit vollzieht, wenn das sterbliche Denken von dem Sauerteig der Wahrheit durchsäuert wird. Ein Ergebnis dieses umwandelnden Wirkens ist der ausgesprochene Widerstand in gewissen Kreisen gegen die Christliche Wissenschaft. Das betrifft ganz besonders die Verpflichtung zum christlichen Heilen, die wir als Beweis der göttlichen Autorität und Verfügbarkeit der Lehren Christi eingegangen sind.
Aber Mrs. Eddy versichert uns: „. .. die Wissenschaft achtet des gefällten Bajonetts nicht und schreitet vorwärts” Wissenschaft und Gesundheit, S. 225., trotz dieses Widerstandes, Und auf Grund dieses Vormarsches fühlt sich Die Mutterkirche von Gott dazu veranlaßt, sich an alle Menschen zu wenden in der Gewißheit, daß Gott die Menschheit darauf vorbereitet, Seinen großen Segen zu empfangen. Und Gott fordert von uns allen, daß wir uns Seine Vorbereitungen in jeder nur möglichen Weise zunutze machen. Und unsere Kirche reagiert mit Tatkraft, mit Stärke, mit Liebe und mit Heilung.
Bericht des Schriftführers
David E. Sleeper: Unser erster Bericht ist von Virginia Harris, der Schriftführerin Der Mutterkirche. Frau Harris hat ein sehr breites Aufgabenfeld. Ihre Abteilung unterstützt die Arbeit des Vorstands der Christlichen Wissenschaft. Frau Harris ist für die Förderung der Aktivitäten unserer Kirchen, Vereinigungen, Sonntagsschulen und Hochschulvereinigungen zuständig. Sie arbeitet auch mit Mitgliedern, Ausübern und Pflegern im Interesse der heilenden Mission unserer Bewegung zusammen.
Ginny, berichten Sie uns etwas über die Arbeit im Büro des Schriftführers. Sie haben vielfältige Aufgaben, wie ich schon erwähnte, doch könnten Sie uns sagen, worauf Sie sich in erster Linie konzentrieren?
Virginia S. Harris: Ja, David, es ist ein breites Aufgabenfled, aber im Mittelpunkt steht das Heilen. Und die verschiedenen Aufgaben, auf die Sie hinwiesen, geben uns hier im Schriftführerbüro die Gelegenheit, die Möglichkeiten der einzelnen Aktivitäten zum Nutzen und Wohl der Menschheit zu erkennen. Wir sorgen dabei mit mütterlicher Liebe für die von Mrs. Eddy im Kirchenhandbuch dargelegten Tätigkeiten und fördern sie. Die grundlegende Mission dieser Kirche ist das Heilen, das haben wir heute gehört. Das Heilen von Sünde, Krankheit und all den falschen Vorstellungen über Gott. Und alle, die sich mit dieser Kirche vereinen, haben in der einen oder anderen Weise selbst geistige Heilung und Erneuerung erlebt. Und das hat ihr Herz berührt. Es hat ihr Leben verändert; es läßt sie nach größerer Geistigkeit streben. Sie suchen und hungern danach, und das bringt die christlich-wissenschaftliche Bewegung voran.
Sleeper: Können Sie uns etwas über die in diesem Jahr aufgenommenen Mitglieder sagen? Haben Sie irgendwelche charakteristischen Eigenschaften?
Harris: Nein, gar nicht. Es gibt eigentlich keinen typischen Christlichen Wissenschafter!
Jeder, der zwölf Jahre alt und älter ist, kann dieser Kirche beitreten. Und jedes Jahr haben wir einen recht großen Prozentsatz junger Leute, die sich unserer Kirche anschließen. Im vergangenen Jahr sind Mitglieder aus 44 verschiedenen Ländern der Erde dazugekommen. Bei unserem Kontakt mit diesen Menschen haben wir festgestellt, daß sie aus vielen verschiedenen Kulturen kommen und viele verschiedene Sprachen sprechen, aber es ist eine Vielfalt in Einheit. Sie haben alle eines gemeinsam. Sie verlassen sich beim Heilen auf geistige Mittel.
Es ist interessant, von den Heilungen zu hören, die diese Menschen hatten: eine gebrochene Hüfte, Krebs, Ohrenenttzündung, Schlaflosigkeit, Drogenabhängigkeit, eine unheilbare Nervenkrankheit. Wir freuen uns über diese Leistungen im Heilen.
Sleeper: Verweilen wir doch einen Augenblick beim geistigen Heilen und insbesondere bei der Arbeit der Ausüber — was der Ausüber tut und welche Anziehung die Praxis auf den Neuling auf diesem Gebiet ausübt.
Harris: Bei meinen Gesprächen mit Mitgliedern im vergangenen Jahr habe ich festgestellt, daß die einzelnen ernsthafter beten, und zwar für sich selbst und für ihre Kirchen und ihre Umwelt. Und durch dieses Gebet werden sie sich natürlich in stärkerem Maße ihrer Mitmenschen und der Probleme der Öffentlichkeit bewußt. Und sie sind bereit und fähig, geistige Behandlung zu geben. Christliche Wissenschafter werden um Behandlung durch Gebet gebeten, und sie kommen den Bitten nach.
Aber nun zu Ihrer Frage über die Ausüber, also jene, die bereit und fähig sind, sich vollzeitig dem Heilen zu widmen. Sie kamen im vergangenen Jahr aus 18 Ländern, und sie schließen sich natürlich den Hunderten an, die es schon auf der ganzen Welt gibt. Auch sie haben gute Heilarbeit geleistet. Ich möchte nur einige Heilungen erwähnen: Asthma, Herzkrankheiten, Kokainsucht, Krebs, Zuckerkrankheit, Arthritis, Geschwüre, Nierenbeschwerden, hoher Blutdruck, schwere Verbrennungen, Stichwunden und Schlaganfall.
Sleeper: Das sind also Heilungen, die andere mit Unterstützung der Ausüber erlebt haben.
Harris: Ja genau. Wenn Ausüber im Christian Science Journal eingetragen werden wollen, müssen sie körperliche Heilungen nachweisen können. Aber wie wir wissen, ist das christlich-wissenschaftliche Heilen nicht nur für körperliche Probleme. Die Ausüber helfen bei Geschäftsproblemen, bei unharmonischen zwischenmenschlichen Beziehungen, Leid und vielen anderen Schwierigkeiten. Das geistige Heilen ist nicht nur für Christliche Wissenschafter. Das geistige Heilen ist für jeden. Es ist nicht nur für bestimmte Personen. Jeder auf der Welt, jedes Kind, jeder Mann, jede Frau, kann heilen und geheilt werden.
Sleeper: Zeigt sich das also in den weltweiten Aktivitäten? Wir sprachen bisher von einzelnen Mitgliedern, aber wie steht es mit der Arbeit unserer Kirchen?
Harris: Ja, wir sehen das in den Kirchen, David. Ich habe im vergangenen Jahr eine echte Bewegung in den Kirchen wahrgenommen. Und zum großen Teil ist das auch gut so. Bei meinen Besuchen und Gesprächen mit den Mitgliedern höre ich von dieser Bewegung und den Herausforderungen und dem Fortschritt. Aber diese Herausforderungen und diese Bewegung mögen manchmal beunruhigen. Doch wenn die Leute sich damit auseinandersetzten, führte das zu Fortschritt und Heilung.
Die Leute erkennen, daß Kirchen mehr sind als nur Gebäude. Die Kirchen sind wirklich eine geistige Quelle für ihr hingebungsvolles Leben. Und wenn sie das volle Potential der Kirche erkennen, dann wenden sie sich den Mitmenschen zu. Und wenn sie ihre Mitmenschen lieben, dann öffnen die Kirchenmitglieder ihre Herzen weit, und Mitbürger und Freunde kommen zu den Gottesdiensten und bringen ihre Kinder in die Sonntagsschule.
Sleeper: Aus Ihrer Sicht, wie erfolgreich sind wir weltweit?
Harris: Wir haben im vergangenen Jahr weiterhin ein bescheidenes, aber beständiges Wachstum in der ganzen Welt gesehen, besonders in Afrika, Südamerika und Osteuropa. Einige wissen vielleicht nicht, daß wir etwa 300 Gruppen Christlicher Wissenschafter haben, die überall in der Welt zusammenkommen und Gottesdienste abhalten, und diese Gruppen sind bescheidene Anfänge einer Kirche. Aber ich möchte davon berichten, wo im vergangenen Jahr neue Kirchen gegründet wurden: in den Vereinigten Staaten, in Portugal, Zaire, Argentinien, Ghana, Nigeria und Jerusalem. Und ich glaube, es sollte ganz besonders erwähnt werden, daß im vergangenen Jahr in Osteuropa die erste Kirche der Christlichen Wissenschaft seit dem Zweiten Weltkrieg in Warschau, Polen, anerkannt wurde.
Sleeper: Das ist sehr vielversprechend. Doch jetzt zu einem anderen Thema. Ihre Tätigkeit schließt die Zusammenarbeit mit den jungen Leuten ein. Was können Sie über die jungen Menschen berichten? Werden sie wirklich zu Hause und in ihren Sonntagsschulen im geistigen Heilen unterwiesen? Gibt es irgendwelche praktischen Resultate?
Harris: Ja, die gibt es meines Erachtens wirklich. Wir sehen das aus den Briefen der jungen Leute und aus unseren Gesprächen mit ihnen, wenn wir sie besuchen. Sie finden ihren Weg zur Sonntagsschule, ob es nun Kinder von Christlichen Wissenschaftern sind oder nicht; die Sonntagsschule ist ja eine geistige Quelle, die für sie da ist, ein Erziehungssystem für alle. Diese Kinder finden konkrete Lösungen zu ihren Problemen, und sie lernen auch, sich auf konstruktive Weise mit Weltproblemen auseinanderzusetzen. Sie sind oft so glücklich über ihre Heilungen und so tief berührt davon, daß sie uns gern davon erzählen, und wir erhalten das ganze Jahr über Briefe. Ich habe zwei ausgesucht, die ich für besonders erwähnenswert hielt.
Der eine Brief handelte von einem Schüler der Oberschule. Er hatte sich bei einem Eischockeyspiel das Bein schwer verletzt. Sein älterer Bruder spielte in derselben Mannschaft. Und als das geschah, beteten beide Jungen. Die Eltern saßen auf der Tribüne und beteten auch. Sie gingen dann mit ihm nach Hause, und der Junge bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft, für ihn zu beten. Sein Bein war bald völlig geheilt. Und die Woche drauf war er wieder auf dem Eis und spielte Hockey. Man sagte ihm, daß sie es noch nie gesehen hatten, daß solch eine Verletzung so schnell geheilt war. „Beide Jungen werden von ihren Trainern als Christliche Wissenschafter respektiert“, schrieb die Mutter.
Der andere Brief betraf einen sechsjährigen Jungen. Er half seiner Mutter beim Benzintanken. Die Düse rutschte aus dem Auto, und das Benzin spritzte ihm ins Gesicht. Als er sich die Augen auswusch, betete er, wie er es in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt hatte. Er erinnerte sich an die biblische Geschichte von Schadrach, Meschach und Abed-Nego, die in den glühenden Ofen geworfen wurden. Und als sie freigelassen wurden, konnte man „keinen Brand an ihnen riechen“. Siehe Dan 3:8–30. Er dachte darüber nach, und er wußte, daß sie bestimmt keine Angst gehabt hatten und daß er auch keine Angst zu haben brauchte. Nun, bei diesem kleinen Jungen zeigten sich keinerlei Nachwirkungen, und seine Mutter sagte, daß er diese Heilung oft erwähnt.
Mrs. Eddy, unsere Führerin, hatte eine große Liebe zu jungen Leuten und erkannte ihre Bedeutung. Sie schrieb: „O Kinder, ihr seid das Bollwerk der Freiheit, der Zement der menschlichen Gesellschaft, die Hoffnung unseres Geschlechts!"Pulpit and Press (Kanzel und Presse), S. 9: “Ah, children, you are the bulwarks of freedom, the cement of society, the hope of our race!” Die Mutterkirche respektiert und schätzt den Beitrag, den junge Menschen heute in der Welt leisten, und zu diesem Zweck haben wir im vergangenen Jahr Treffen für junge Leute in den Vereinigten Staaten veranstaltet. Die Treffen haben das Potential zum Guten in diesen jungen Menschen gefördert und machen die geistige Revolution deutlich, die im Weltdenken vor sich geht. Diese Treffen waren so erfolgreich, daß wir sie auch an anderen Orten in aller Welt abhalten werden, darunter im Herbst in Brasilien, Chile und Mexiko.
Sleeper: Wissen Sie heute morgen habe ich mit einer Frau gesprochen, und sie erzählte mir, wie praktisch die Bibel für sie geworden ist, seit sie zur Christlichen Wissenschaft kam. Es ist wunderbar zu sehen, daß unsere jungen Leute lernen, wie das geistige Heilen im Leben praktisch angewandt werden kann. Eine letzte Frage bitte. Wir alle sind sehr dankbar dafür, was wir durch Gebet für uns selbst, unsere Familie, unser Berufsleben usw. tun. Was aber tun wir Ihrer Meinung nach für die Menschheit, wenn wir uns beim Heilen rückhaltlos auf Gebet verlassen?
Harris: Das ist eine gute Frage, und wie Sie schon erwähnt haben, ist unser Beitrag der geistige Sauerteig, der am Wirken ist. Wenn jeder von uns geheilt wird und Gottes Gesetze beweist, werden die Völker geheilt. Wir müssen erkennen, daß wir wirklich einen Beitrag leisten — und zwar jeder von uns —, und unser Beitrag zum Heilen von Krankheit und Sünde ist für die ganze Welt wichtig. Wenn wir das weiterhin tun, dort, wo wir sind, so ist das ein wunderbarer Schritt zur Verbesserung der Menschheit.
Bericht des Schatzmeisters
David E. Sleeper: Wir hören jetzt von Donald C. Bowersock, dem Schatzmeister Der Mutterkirche. Die stark intensivierten Bemühungen der Kirche, einen größeren Teil der Menschheit zu erreichen, brachte Herrn Bowersock im vergangenen Jahr viel Arbeit. Besonders viel Umsicht war bei der Investition und Nutzung der Gelder Der Mutterkirche erforderlich. Und ich kann Ihnen aus erster Hand bestätigen, daß er dabei besonderes Fingerspitzengefühl bewiesen hat. Hören wir also, was der Schatzmeister im vergangenen Jahr getan hat.
Fangen wir mit der Frage an, die sicherlich sehr viele Mitglieder beschäftigt, nämlich der Umfang der Beiträge. Die Mitglieder dieser Kirche haben die Mission Der Mutterkirche immer sehr großzügig unterstützt. Sagen Sie uns, haben die Beiträge im vergangenen Jahr abgenommen?
Donald C. Bowersock: Die Mitglieder waren auch weiterhin großzügig mit ihren Zuwendungen, und sie sind nicht zurückgegangen. Wie Sie wissen, setzen sich die Spenden für Die Mutterkirche zusammen aus den Spenden der Mitglieder, der Zweigkirchen und der Schülervereinigungen. Im letzten Jahr berichtete ich, daß die Spenden um sechs Prozent angestiegen waren. Und in diesem Jahr kann ich voller Freude berichten, daß sie um ungefähr 8½ Prozent angewachsen sind.
Sleeper: Also 8½ Prozent mehr als im Vorjahr.
Bowersock: Richtig. Ein Teil dieses Anstiegs ist zurückzuführen auf einen Brief vom Dezember über unsere Kurzwellenprogramme. Um es ganz klar zu sagen: Die Kopfsteuerzahlungen sind in diesem Jahr ebenfalls angestiegen; das bedeutet, daß der Anstieg keineswegs allein auf den Brief über die Kurzwellenprogramme zurückzuführen ist. Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung durch die Mitglieder, aber wichtiger sind für mich die Dankesschreiben, die wir mit den Spenden erhalten haben.
Außerdem haben Mitglieder in Testamenten und Treuhandurkunden künftige Schenkungen an Die Mutterkirche vorgesehen. Im vergangenen Jahr berichtete ich, daß wir weiterhin solche Schenkungen erhalten und daß sie nicht zurückgegangen sind, wie durch Gerüchte angedeutet worden war. Mit Freude kann ich berichten, daß sich der Trend dieses Jahr fortsetzt — ein Zeichen für die Liebe der Mitglieder und ihre Unterstützung.
Sleeper: Im Dezember 1984 haben wir uns dazu verpflichtet, der ganzen Menschheit zu dienen. Und seitdem sind beträchtliche Gelder Der Mutterkirche zu diesem Zweck verwendet worden. Wie denken Sie darüber, und wie haben Sie die Reserven Der Mutterkirche eingesetzt, um das zu erreichen?
Bowersock: Ich hoffe, mit Umsicht. Zuallererst muß es dem Schatzmeister darum gehen, daß die Verwaltung der Gelder gekennzeichnet ist durch „Weisheit, umsichtiges Haushalten und brüderliche Liebe” Siehe Handb., Art. XXIV Abschn. 5.. Mrs. Eddy hat das im Kirchenhandbuch klar dargelegt. Darüber hinaus muß sich die Kirche darüber im klaren sein, ob sie eine Bank ist, die Gelder für irgendeinen zukünftigen Tag anzuhäufen sucht, oder ob sie die Gelder zur Erfüllung der Mission der Kirche verwenden möchte.
Sleeper: Sie sprachen in bezug auf die Kirche von einer Bank. Das ist ein interessanter Vergleich. Was meinen Sie damit?
Bowersock: Wenn der Schatzmeister wie ein Bankier mit den Geldern umginge, dann würde er sie anhäufen, sie investieren und horten.
Sleeper: Und es ginge ihm mehr um das Anwachsen der Gelder — wollen Sie nicht das damit sagen?
Bowersock: Das stimmt. Wir beschäftigten uns dann mehr mit der Wiederanlage als mit der Verwendung der Mittel zur Förderung und Ausbreitung der Christlichen Wissenschaft.
Der Schatzmeister hat somit die Aufgabe, die Mission der Kirche zu unterstützen. Wie Sie wissen, David, plant die Kirche jedes neue Projekt sehr sorgfältig. Täten wir das nicht, so würden wir die Forderung unserer Führerin nach Weisheit außer acht lassen. Wir dürfen aber auch nicht unsere Augen vor den Nöten der Menschheit, und das schließt unsere Mitglieder ein, verschließen, wenn wir Mrs. Eddys Forderung nach brüderlicher Liebe nachkommen wollen. Und schließlich müssen wir, wie es im Kirchenhandbuch heißt, umsichtig haushalten. Umsichtiges Haushalten bedeutet, daß wir das tun, was notwendig ist, es aber mit Sorgfalt und Bedacht tun im Hinblick auf die Gelder, die uns die Mitglieder liebevoll anvertraut haben.
Meines Erachtens müssen wir sehr sorgfältig und weise vorgehen, um sicher zu sein, daß wir die Gelder der Kirche nicht auf ein Niveau zurückführen, wo es für uns schwierig wäre, unerwartete Ausgaben zu bestreiten oder schlechte Zeiten zu durchstehen. Daher haben wir eine Schwelle festgelegt, unter die die frei verfügbaren Gelder Der Mutterkirche nicht absinken dürfen.
Sleeper: Sie erwähnten die Ausgaben der Kirche, und die sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Meine Frage ist: Waren die Ausgaben wirklich beträchtlich höher als erwartet? Oder verlief alles so ziemlich wie geplant?
Bowersock: Die Ausgaben haben sich während der letzten Jahre nach Plan entwickelt. Das ist die kurze Antwort. Doch lassen Sie mich dazu noch einiges sagen.
Unsere Pläne und die finanziellen Auswirkungen wurden den Mitgliedern während der letzten Jahre in Briefen, im Christian Science Journal und auf den Jahresversammlungen dargelegt. Zu den Projekten, die auf den letzten Jahresversammlungen vorgestellt wurden, gehören (1) der Bau eines weltumspannenden Kurzwellensendernetzes; (2) Pläne für die Nutzung des Fernsehens, insbesondere für die Nutzung unseres eigenen Fernsehsenders, Kanal 68; (3) Pläne zur Erforschung neuer Möglichkeiten, einen größeren Leserkreis zu erreichen; das Resultat ist das neue Monatsmagazin World Monitor; und (4) die Veränderungen für unsere Tageszeitung, den Christian Science Monitor, um die Bedürfnisse der Leserschaft besser abzudecken.
In bezug auf Ihre Frage ist es wichtig, zu erwähnen, daß all diese Projekte abgeschlossen sind und daß die Plankosten eingehalten oder nur wenig überschritten wurden. Die Mutterkirche hat bekanntlich seit Jahren eine sehr lückenlose Jahresplanung und gewinnt dadurch einen Überblick über die voraussichtlichen Ausgaben des jeweiligen Geschäftsjahres. Der Vorstand der Christlichen Wissenschaft erhält jedes Jahr eine detaillierte Kostenvorausschau für das kommende Geschäftsjahr und das folgende Jahr. Außerdem haben wir dem Vorstand von Zeit zu zeit einen Fünfjahresplan vorgelegt. Der Vorstand hat damit immer zumindest eine Vorausschau für zwei Jahre und mitunter eine Kostenvorausschau für fünf Jahre.
Ich meine, David, daß unsere Ausgaben sehr sorgfältig geplant wurden und daß Die Mutterkirche keine Projekte in Angriff genommen hat, ohne zuvor mit dem Schatzmeister über die finanziellen Auswirkungen auf die Gelder Der Mutterkirche Rücksprache zu nehmen. Der Vorstand hat aber ganz bewußt die Betriebsmittel Der Mutterkirche für neue Projekte angezapft, weil wir eine Kirche sind, keine Bank, und wichtige Aufgaben vor uns liegen.
Sleeper: Können wir etwas ausfürlicher darüber sprechen, was im letzten Jahr geschehen ist? Haben die Ausgaben einen Höchststand erreicht?
Bowersock: Die Ausgaben haben in dem Jahr tatsächlich einen Höchststand erreicht. Im Geschäftsjahr, das am 30. April 1989 endete, beliefen sich die Gesamtausgaben Der Mutterkirche auf 138 Millionen Dollar gegenüber 120 Millionen Dollar im Vorjahr und 99 Millionen Dollar im Jahr davor. Nach unseren Schätzungen sollten die Ausgaben des gerade abgeschlossenen Geschäftsjahres zwischen 130 Millionen und 140 Millionen Dollar liegen. Und das ist eingetroffen. Die Einnahmen, die sich aus Zinseinnahmen, Spenden und Überschreibungen zusammensetzen, beliefen sich im Geschäftsjahr, das am 30. April endete, auf insgesamt 103 Millionen Dollar.
Sleeper: Don, ist es angebracht zu sagen, daß wir wieder am Bauen sind? Am Aufbau eines erweiterten Missionsprogramms, eines umfassenderen Begriffs von verlegerischer Tätigkeit?
Bowersock: Ja. Ich glaube, daß die vier erwähnten Projekte, die wir geplant und ausgeführt haben, genau diesen Zweck erfüllen — den Ausbau unseres Tätigkeitsbereiches, um die hungernden Herzen zu erreichen.
Sleeper: Können Sie uns etwas mehr über den gegenwärtigen Stand der Reserven Der Mutterkirche sagen?
Bowersock: Aber gerne. Auf der letzten Jahresversammlung berichtete ich, daß sich der Buchwert unserer Betriebsmittel auf 203 Millionen Dollar belief. Und in diesem Jahr beträgt er 168 Millionen Dollar — ein Rückgang um 35 Millionen. Dieser Rückgang erklärt sich aus dem Rückgang der frei verfügbaren Gelder, die am 30. April 72 Millionen Dollar ausmachten, etwa 43 Prozent unserer Betreibsmittel.
Die restlichen 96 Millionen Dollar sind zweckgebundende Gelder. Davon entfällt ein großer Teil auf den Treuhandfonds für den Christian Science Monitor und auf den Treuhandfonds für Die Mutterkirche. Beide Fonds bilden etwa 57 Prozent der zweckgebundenen Gelder. Die zweckgebundenen Gelder sind gemäß der Fondsbestimmung verwendet worden. Und ich sage das, David, weil im letzten Jahr einige Fragen darüber aufgetaucht sind. So sind zum Beispiel alle Einnahmen aus dem Treuhandfonds für den Christian Science Monitor für die Tageszeitung verwendet worden. Und anderslautende Gerüchte sind hier einfach falsch.
Sleeper: Nehmen Sie noch immer Beiträge zum Treuhandfonds des Monitors an?
Bowersock: Aber ja. Wir erhalten ziemlich regelmäßig Spenden für diesen Fonds. Er ist immer noch offen.
David, ich sollte wohl noch eine wichtige Aussage über die Finanzstärke Der Mutterkirche machen. Unsere Betriebsmittel sind heute beträchtlich höher als nach dem Bau des Kirchenzentrums Anfang der siebziger Jahre. Ich glaube, das hilft, die Dinge im richtigen Verhältnis zu sehen.
Sleeper: Ich kann das bezeugen, denn ich war damals hier, und Sie haben recht. Unsere Mittel sind jetzt beträchtlich höher.
Bowersock: Sprechen wir doch noch über das kommende Geschäftsjahr, das am 1. Mai begann. Die Ausgaben werden jetzt voraussichtlich stark zurückgehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr beliefen sie sich auf 138 Millionen Dollar, wie ich schon sagte. Die Kurzwellensender sind errichtet, und die größten Ausgaben für die neuen Projekte liegen hinter uns. Nach unseren Schätzungen werden die Ausgaben im kommenden Jahr bei 94 Millionen Dollar liegen, und in den Folgejahren werden sie weiter absinken.
Wie Sie wissen, wurden die Kosten für den Bau der Kurzwelleneinrichtungen und für die Einführung all der anderen neuen Aktivitäten aus laufenden Geldern beglichen, ohne daß wir Schulden zu machen brauchten. Unser Brief vom Dezember 1988 an alle Mitglieder, in dem wir über die Kurzwellensendungen berichteten, hat viele Mitglieder zur Einsendung von Spenden bewogen. Doch es werden weiterhin Gelder gebraucht. Wir haben Briefe erhalten, in denen man uns schrieb, daß wir mit den Programmen nicht hätten beginnen sollen, ehe die nötigen Mittel zur Verfügung standen. Aber das Geld hatten wir, und wir haben es zur Unterstützung der Mission unserer Kirche verwendet. Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir diese Fonds wieder auffüllen müssen, damit wir auch künftig unseren Nächsten — egal, wer er ist und wo er ist — erreichen können!
Sleeper: Glauben Sie, daß einige der neuen Verlagstätigkeiten sich bald selber tragen werden und wir nicht ständig auf die Reserven zurückgreifen müssen, um die laufenden Ausgaben zu decken?
Bowersock: Ja, als wir mit den vier neuen Projekten, von denen ich gesprochen habe, begannen, ging unsere Erwartung dahin, daß nur ein Projekt weiterhin aus den Reserven oder den Spenden finanziert würde, und das sind die Radiosendungen über Kurzwelle, denn wir betrachten sie als eine missionarische Tätigkeit der Kirche. Aber die Fernseh-Aktivitäten, das Magazin World Monitor und der Monitor sollen sich selber tragen.
Sleeper: Don, wenn andere Religionsgemeinschaften Gelder benötigen, veranstalten sie gewöhnlich irgendwelche Sammlungen. Beabsichtigen Sie, etwas Ähnliches in Der Mutterkirche zu tun?
Bowersock: Nein, durchaus nicht. In Briefen, die wir 1988 and die Mitglieder geschickt haben, und auf Jahresversammlungen wie der heutigen haben wir darauf hingewiesen, daß weitere Spenden nötig sind. Ich hoffe, David, daß wir alle, wenn wir heute die Versammlung verlassen, die Herausforderung annehmen und unsere Betriebsmittel wieder auffüllen.
Unsere Spenden an Die Mutterkirche sind Ausdruck unserer Dankbarkeit für das, was uns die Christliche Wissenschaft bedeutet. Und natürlich wollen wir die Bedürfnisse Der Mutterkirche decken, und wir werden es auch tun. Wichtiger ist jedoch, daß Dankbarkeit unsere Herzen erfüllt, weil wir geheilt und geistig erneuert wurden.
Die Antwort auf Ihre Frage lautet daher: Kein besonderer Spendenaufruf wird nötig sein. Die Situation ist den Mitgliedern bekannt. Liebe und Dankbarkeit für all das, was die Christliche Wissenschaft uns und der Welt bedeutet, muß Ausdruck finden in überreicher Versorgung.
Bericht des Leiters der Komitees für Veröffentlichungen
David E. Sleeper: Ich möchte kurz etwas über das Komitee für Veröffentlichungen sagen, bevor wir mit dem Gespräch beginnen. Dieses Komitee, das Mrs. Eddy gebildet hat, besteht aus einer Einzelperson, der eine besondere Aufgabe anvertraut ist. Diese Person vertritt unsere Kirche in der Öffentlichkeit. Man könnte sich dieses Amt als Informationsbüro der Kirche vorstellen. Nun, da ich selbst einmal Leiter der Komitees für Veröffentlichungen gewesen war, weiß ich wahrscheinlich ein bißchen mehr als die meisten von Ihnen darüber, was zu einem erfolgreichen Komitee gehört, und ich kann Ihnen sagen, und sicherlich stimmen Sie mir da bereits zu, daß wir in Nathan Talbot den richtigen Mann zur richtigen Zeit haben. Nate, beginnen Sie doch damit, indem Sie uns einen Überblick geben — wie Sie über die Aufgabe denken, die Ihnen als Komitee für Veröffentlichungen anvertraut wurde.
Nathan A. Talbot: Ich möchte als erstes sagen: Ich glaube, wir haben auch die richtige Bewegung zur richtigen Zeit. Davon bin ich überzeugt.
Ich spüre ein wunderbares Erwachen unter unseren Mitgliedern, sie werden auf wunderbare Weise aufgerüttelt, und in meinen Augen ist das ein sehr verheißungsvolles Zeichen. Wohl die meisten Anwesenden hier und viele unserer Zuhörer draußen, die diese Versammlung im Radio verfolgen, werden selbst feststellen, daß sie Teil des Geistes der Komiteearbeit sind, denn überall, wo es Mißverständnisse über die Christliche Wissenschaft gibt, korrigieren die Christlichen Wissenschafter sie im eigenen Leben.
Natürlich ist das besonders die Aufgabe, die unser Komitee erfüllt. Ich würde sagen, daß im vergangenen Jahr vor allem zwei Bereiche unsere Aufmerksamkeit gefordert haben. Der eine betrifft unsere Führerin Mary Baker Eddy. Unser Büro hat die Aufgabe, Mißverständnisse über unsere Führerin zu berichtigen. Es ist wunderbar, eine Verpflichtung zu haben, der man auch gerne nachkommt. Es ist schon ein Unterschied, ob man etwas tut, weil man es muß, oder ob man es von Herzen gern tut.
Sleeper: Wissen Sie, Nate, ich freue mich, daß Sie uns das erklärt haben. Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder erstaunt festgestellt, daß die Öffentlichkeit eigentlich kaum etwas über Mrs. Eddy und ihren Platz in der Geschichte weiß und daß diejenigen, die vielleicht etwas wissen, es zum größten Teil nicht verstehen oder es völlig falsch auslegen.
Talbot: Das scheint tatsächlich der Fall zu sein. Und ich bin nicht ganz sicher, ob ich die vollständige Erklärung dafür habe. Als Christliche Wissenschafter könnten wir wohl einige Gründe für dieses Mißverständnis nennen. Ganz allgemein gesagt, ist es wohl leichter, daß die Leute jemanden, der einen wichtigen Beitrag zur Welt geleistet hat, mißverstehen, anstatt verstehen. Und das gilt für viele Menschen, die Großes geleistet haben.
Man kann die Bedeutung eines Menschen nicht erkennen und schätzen, ohne sich ehrlich darum zu bemühen. Ich glaube, das ändert sich jetzt in bezug auf Mary Baker Eddy. Wir sehen Zeichen dafür, daß sie als religiöser Denker unserer Zeit ernster genommen wird. Und wir finden neue Wege, wie wir der Öffentlichkeit helfen können, sie richtig zu verstehen.
Sleeper: Ihre Abteilung hat einen Dokumentarfilm über Mrs. Eddy vorbereitet. Ist er schon erhältlich? Und wird er einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt werden?
Talbot: Wir haben damit begonnen, ihn zu zeigen. Wir waren an der Herstellung dieses wichtigen Dokumentarfilms beteiligt, die einige Jahre in Anspruch nahm. Es spricht sich so langsam herum, daß es den Film gibt. Ja, er ist schon in verschiedenen Gegenden angelaufen. Er wurde vor etwa einem Monat landesweit in Kanada ausgestrahlt. Wir werden ihn hier in den USA im Kabelfernsehen auf dem „Learning Channel” zeigen. Übrigens, David, wird er dort bereits zum erstenmal morgen abend, am 6. Juni, zu sehen sein. Und Anfang September soll er über den „Discovery channel” ausgestrahlt werden. Unseres Wissens wird es mit einem Sonderprogramm am Sonntagabend beginnen.
Ferner erwarten wir, daß der Film in verschiedenen Ländern in der ganzen Welt im Lokalfernsehen gezeigt wird. Interessant ist vielleicht, daß auch andere außerhalb der christlich-wissenschaftlichen Bewegung von dem Film angetan sind. Er hat auf Filmfestivals hier in den Vereinigten Staaten schon drei bedeutende Auszeichnungen erhalten. Er findet also seinen Platz, und die Leute beginnen sich über Mary Baker Eddy Gedanken zu machen.
Sleeper: Eine der umstrittensten Fragen in bezug auf Mrs. Eddy und ihre Arbeit ist wohl ihr Beitrag zum geistigen Heilen. Weshalb führt dies immer noch zu Kontroversen in der Öffentlichkeit? Warum dieser Widerstand gegen das wahre geistige Heilen?
Talbot: Da gibt es verschiedene Gesichtspunkte, Dave. Es geht um mehr als nur die Tatsache, daß es eine andere Heilmethode ist. Natürlich könnte das schon zu einer Kontroverse führen, wenn der größte Teil der Gesellschaft sich einer Methode zuwendet, und hier ist eine andere. Doch meiner Meinung nach geht die Sache sehr viel tiefer. Aber es ist nichts Ungewöhnliches.
Als unser Meister Christus Jesus heilte, rührte das die Menschen auf. Als Mrs. Eddy heilte auf der Basis seiner Lehren, so rührte das die Menschen auf. Und heute geschieht das gleiche. Ich habe viel darüber nachgedacht, darüber gebetet. Dabei ist mir folgendes klargeworden: Wenn die Christliche Wissenschaft einen Fall heilt, dann geschieht mehr, als daß nur die körperlichen Symptome verschwinden und die betreffende Person sich wieder wohlfühlt. Was wirklich geschieht, ist, daß die geistige Behandlungsmethode die Tatsache bestätigt, daß der Mensch das geliebte Kind Gottes, das geistige Kind Gottes ist. Mit anderen Worten, die Anschauung wird gefördert, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist.
Wenn andererseits eine Heilung oder das Beseitigen von Symptomen durch eine materielle Methode erfolgt, wird dadurch die Auffassung bestätigt oder gefördert, daß der Mensch materiell sei oder daß er aus biologischer oder physiologischer Sicht zu betrachten sei. Wir haben hier also mehr als nur den Kontrast zwischen zwei Heilmethoden. Wir erleben hier zwei fundamentale Auffassungen vom Menschen und von der Wirklichkeit.
Sleeper: Ist es nicht zum Teil die Gärung, von der ich vorhin schon gesprochen habe, der Konflikt, den das menschliche Gemüt durchmacht, wenn es gezwungen wird, sich von der Materie zum Geist hinzuwenden, und der Widerstand dagegen?
Talbot: Ja. Ganz bestimmt.
Sleeper: Es ist keine angenehme Sache, Konflikten und Mißverständnissen entgegenzutreten. Weiß der Himmel, Sie hatten im vergangenen Jahr bei Ihrer Arbeit reichlich damit zu tun. Gibt es da einen Hoffnungsschimmer für uns und auch die Menschheit in dieser Auseinandersetzung mit dem Widerstand gegen das geistige Heilen und angesichts der zunehmenden Anerkennung unseres Rechts, dieses Heilen zu praktizieren?
Talbot: Ich kann Ihnen kaum sagen, wieviel Hoffnung ich in all dem sehe. Meines Erachtens ist dies die verheißungsvollste Zeit, die unsere Bewegung je erlebt hat. Das Potential, das sich daraus ergibt, ist wahrlich enorm. Ich habe mit diesem Widerstand — der Reaktion und der Opposition — manchmal täglich zu tun, und ich hoffe, ich bin nicht naiv angesichts der Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen. Doch ich empfinde eine tiefe geistige Verheißung in alledem. Sie gebrauchten das Wort Opposition. Es geht hier wohl nicht nur oberflächlich darum, daß einige Atheisten gegen uns sind oder daß es Leute gibt, die ein persönliches Interesse an der Medizin hätten oder ähnliches. Furcht ist vielmehr das Wort, das ich gebrauchen würde. Neues wird im menschlichen Denken mit Furcht aufgenommen. Als Jesus auf dem Wasser wandelte, fürchteten sich seine Jünger. Sie verstanden das nicht, und doch sagte er: „Fürchtet euch nicht!” Mt 14:27. Er hatte Erbarmen — wir müssen mehr davon haben. Wir müssen die Nachsicht, die Vergebung, die Geduld empfinden, und das wird unserem Mitmenschen Heilung bringen. Doch, ich sehe sehr große Hoffnung, ja wirklich.
Sleeper: Für uns ist es so natürlich und grundlegend, uns beim Heilen ganz auf Gebet zu verlassen. Vielleicht können Sie uns helfen, zu verstehen, was man am besten jemandem entgegnet, der sagt: „Nun gut, es ist schön zu beten, doch man muß auch etwas Praktisches tun. Man muß einen Arzt hinzuziehen oder etwas dergleichen.”
Talbot: Das ist ein berechtigter Punkt. Die Leute wollen das Gefühl haben, daß wirklich etwas Praktisches getan wird. Tatsächlich haben aber die Christlichen Wissenschafter festgestellt, daß dies das Praktischste ist. Gerade durch Gebet erfolgt Heilung am beständigsten. Es ist so wichtig, daß wir alle unseren Mitchristen und anderen erkennen helfen, daß der große Beitrag, den das Christentum für die Menschheit geleistet hat, gerade in seiner praktischen Wirkung liegt. Und das muß lebendig gehalten werden. Es muß gestärkt und gefördert werden, und das ist der große Segen. Virginia Harris sprach vorhin von den Heilungen, die stattfinden. Daran zeigt sich doch, wie praktisch das Christentum ist, nicht wahr?
Sleeper: Ja. Sorgen wir dabei aber nur für unser eigenes Wohl? Oder bringen wir auch der ganzen Menschheit Segen durch unser Einstehen für das geistige Heilen, für das christliche Heilen?
Talbot: Ich sehe viele Zeichen dafür, Dave, und ich würde sagen, daß unsere ganze Kirche sich wirklich hingebungsvoll um die Mitmenschen bemüht. Das zeigt sich auf so vielerlei Weise. Und das hat bedeutende Auswirkungen. Und diese Auswirkungen bringen manchmal eine Unruhe mit sich. Aber sie haben auch eine durchsäuernde Wirkung.
Wir haben uns vor einigen Tagen über dieses Durchsäuern unterhalten. Ich weiß, daß Sie dieser Begriff sehr interessiert. Es ist zweifellos etwas, was ich in der Komiteearbeit beobachtet habe. Ich glaube, daß weit mehr vor sich geht, als nur diese Unruhe. Es zeigt sich eine echte durchsäuernde Wirkung, eine heilende Wirkung. Christus Jesus hinterließ der Christenheit ein wunderbares Erbe: das christliche Heilen. Mrs. Eddy hat die christliche Welt dazu aufgerufen, diesem Erbe treu zu sein, es sich zu eigen zu machen. Und ihr Aufruf, scheint mir, hat das Gewissen der Christenheit berührt, und das hat einige Christen beunruhigt. Es hat sie veranlaßt, ihr eigenes Denken zu prüfen. Wir sehen Anzeichen von christlichem Heilen in den christlichen Kirchen. All das ist die durchsäuernde Wirkung des Christus, der Wahrheit.
Sleeper: Das ist ein entscheidender Schritt vorwärts, daß mit dem Sauerteig auch die Gärung und schließlich die Umwandlung kommt, nicht wahr?
Talbot: Da haben Sie völlig recht. Und die Umwandlung geht jetzt vor sich. Und wir sind alle Teil davon.
Sleeper: Können Sie etwas darüber sagen, was der einzelne zur Sicherstellung unserer Heilmethode beitragen kann?
Talbot: Unsere Heilmethode und alles, was zum geistigen Heilen gehört, kann wirklich nur durch das geschützt werden, was wir als einzelne tun. Es ist zwar unbedingt notwendig, daß wir unsere Kirche haben, daß unsere Glaubensgemeinschaft eine Organisation hat; aber bei meinen Gesprächen mit Vertretern der Öffentlichkeit — sei es mit Gesundheitsbeamten, Ärzten, Reportern, Abgeordneten, Theologen oder Geistlichen — ist mir klar: Wenn ich ihnen nicht verständlich machen kann, was die einzelnen Christlichen Wissenschafter tun, dann haben wir keine Basis, auf die wir uns gründen können. Und ich bin so dankbar, daß ich diesen Leuten ehrlich erklären kann, was die Christlichen Wissenschafter individuell tun.
Wenn ein Christlicher Wissenschafter glaubt, daß er keine Rolle hat in all dieser Bewegung, die heutzutage stattfindet in bezug auf das geistige Heilen, dann sagt er im Grunde: „Ich habe in meinem eigenen Leben nichts zu heilen.“ Wir haben aber viel zu heilen, und jedesmal, wenn eine Heilung vor sich geht, geschieht etwas ganz Besonderes. Es hilft uns, unsere Komiteearbeit zu erfüllen. Und offen gesagt, Dave, ich glaube, es wird immer schwieriger werden, ein nichtengagierter Christlicher Wissenschafter zu sein.
Sleeper: Immer schwieriger, ein nichtengagierter Christlicher Wissenschafter zu sein. Sagen Sie uns etwas mehr darüber.
Talbot: Das bedeutet einfach, daß wir aufgefordert werden, mutig und demütig hervorzutreten und unser Leben für uns sprechen zu lassen. Mir scheint, daß die Öffentlichkeit sich ernsthaft damit zu befassen beginnt, was Mrs. Eddy der Welt gegeben hat und wie wir es im Leben verwirklichen. Und ich glaube, wir müssen in größerem Maße bereit sein, aus dem Schatten herauszutreten und unsere Überzeugungen ehrlich zum Ausdruck zu bringen.
Nach dem Bericht von Nathan Talbot sangen die Anwesenden Lied Nr. 314.
Bericht der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft verlesen
David E. Sleeper: Ich habe Der Mutterkirche 25 Jahre lang in den verschiedensten Ämtern gedient. Ich habe so manche hervorragende, wirklich hingebungsvolle Christliche Wissenschafter in unserer Bewegung gesehen, doch keiner erschien mir so beispielhaft wie unser nächster Sprecher John Hoagland, der Geschäftsführer der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft. Während des vergangenen Jahres gab es Zeiten der Tränen, Zeiten des Sieges, ja Zeiten großen Fortschritts. Doch Jack Hoagland hat sehr konsequent und mit großer Hingabe alles in seinen Kräften Stehende getan, um unserer Kirche zu helfen, sich der Menschheit zuzuwenden. Und davon werden wir jetzt hören.
Jack, was für ein Jahr haben wir doch hinter uns! Wie würden Sie die letzten zwölf Monate beschreiben?
John H. Hoagland: Ich glaube, man muß erwähnen, daß wir den Angestellten hier für ihre im vergangenen Jahr geleistete Arbeit außerordentlich großen Dank schulden. Wenn Herausforderungen oder Schwierigkeiten der einen oder anderen Art überwunden oder auch nur umfassende Aufgaben erledigt werden mußten, haben wir immer wieder beobachtet, wie Mitarbeiter zunächst einen heiligen Zweck anerkannten, dann ihren gegenseitigen Beitrag anerkannten und schließlich gemeinsam Erfolg erzielten. Das zu beobachten, war eine große Inspiration. Ich bin sicher, daß das vergangene Jahr, wenn man später darauf zurückschaut, als ein historisches Jahr für das Wachstum und den Ausbau der christliche-wissenschaftlichen Zeitschriften und ihrer heilenden Mission für die ganze Menschheit angesehen wird. Das gilt insbesondere für den Christian Science Monitor und die Ausgaben des Herolds der Christlichen Wissenschaft.
Mrs. Eddy hat jeder Zeitschrift eine geistige Aufgabe übertragen, wir finden sie in dem Artikel „Was in einem Namen liegt”. Der Herold soll „die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit ... verkünden”, und der Monitor hat die wunderbare Aufgabe, die wir immer wieder aufs neue ausloten und die uns jedesmal eine neue Bedeutung auftut, nämlich „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten” Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 353..
Wir haben deutlich den Auftrag, durch unsere Veröffentlichungstätigkeit der ganzen Menschheit zu dienen, und wir sehen auch mehr und mehr positive Ergebnisse. Einen Punkt sollte ich noch dazu erwähnen — ich glaube wirklich, daß die Arbeit, die hingebungsvolle Mitarbeiter seit den sechziger Jahren getan haben zur Vorbereitung auf eine wirksamere Verbreitung der Christlichen Wissenschaft und insbesondere zur Ausweitung der Heilarbeit der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, in den vergangenen zwölf Monaten ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Welt verändert sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit, und wir müssen darauf vorbereitet sein, dieser Welt und der Menschheit zu dienen.
Sleeper: Jack, vielleicht schweife ich ein wenig ab, aber um nochmal auf die Erklärung von Mrs. Eddy über des Zweck des Monitors zurückzukommen, „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten”, es scheint mir, das ist eine wichtige Entscheidung, die Mrs. Eddy da getroffen hat. Man möchte meinen, daß man normalerweise, wenn man diese Wissenschaft ungeteilt verbreiten möchte, sich dabei der Public-Relations-Methoden oder etwas Ähnlichem bedient. Doch sie entschied sich für den Christian Science Monitor. Möchten Sie darüber etwas sagen?
Hoagland: Zunächst einmal hat sie hier einen Satz aus dem „Essay über den Menschen” von Alexander Pope für ihre Zwecke umgestaltet und damit den Worten „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten” eine völlig neue geistige Bedeutung gegeben. Sie bringt diesen Gedanken nur mit dem Monitor in Verbindung. Sie sah, daß der Monitor alles Trennende zwischen Völkern, Nationen, Kulturen und Religionen überwinden kann, so daß die Einheit der Menschheitsfamilie unter dem einen Gemüt sichtbar wird — unter einem Gesetz Gottes, das uns alle regiert.
Wir sehen in vielem, daß diese umwandelnde Wirkung vom Monitor ausgeht durch sein Vorbild, durch das lebendige Vorbild, das Mrs. Eddy anderswo in ihren Schriften als „den Geist der Menschlichkeit, der Ethik und des Christentums” Siehe ebd. 129:5–11. bezeichnet.
Sleeper: Stimmt es, daß diese neuen Veröffentlichungstätigkeiten, die wir in diesem Jahr gestartet haben, als erweiterter Arm des Christian Science Monitors zu sehen sind?
Hoagland: Ja, jede dieser Maßnahmen bedeutet eine Ausweitung, einen Ausbau der Zeitschriften, die Mrs. Eddy gegründet hat. Nehmen wir zum Beispiel die Kurzwelle, die internationalen Rundfunksendungen, zu denen der World Service of The Christian Science Monitor gehört. Dieses Nachrichtenprogramm bringt die tiefschürfenden Berichte, die Nachrichten und Informationen des Monitors einer breiten internationalen Zuhörerschaft. Und der Herold der Christlichen Wissenschaft mit seinen religiösen Programmen ist eine Erweiterung unserer Zeitschriften.
Sleeper: Lassen Sie uns nun über einige der neuen Projekte sprechen. Da ist der neue World Monitor, das allabendliche Fernsehprogramm. Würden Sie kurz etwas dazu sagen, warum unsere Kirche das Gebiet der Fernsehnachrichten betreten hat? Und welche Verbindung sehen Sie zur Mission der Zeitung, zur Mission des Monitors?
Hoagland: Zusätzlich zu dieser Aussage über die Aufgaben der Zeitschriften, der wunderbaren Erklärung von Mrs. Eddy „Was in einem Namen liegt”, gibt es eine grundlegende Aussage des ersten Redakteurs des Christian Science Monitors. Sie erschien im Christian Science Sentinel vom 17. Oktober 1908, nur wenige Wochen vor der Erstausgabe des Monitors. Archibald McLellan schrieb einen ziemlich langen und detaillierten Leitartikel darüber, wie die neue Zeitung aussehen würde und welchen Zweck sie erfüllen sollte, denn es gab eine Menge Fragen hinsichtlich ihres Zwecks. Und dieser Artikel hat den nachfolgenden Generationen als Vorbild gedient, weil er offensichtlich von Mrs. Eddy befürwortet und zweifellos von ihre revidiert worden war.
Was Archibald McLellan schrieb, ist recht interessant. Er sagte, der Monitor solle „die wirklichen Weltnachrichten klar und sauber berichten, ohne. .. die Methoden der Boulevardpresse. . .” Und dann sagte er, er solle alle Haushalte erreichen, und ich zitiere hier, „in denen Reinheit und Werte hochgehalten werden”. Meine Lieblingsaussage in diesem Artikel lautet, daß der Monitor „überall guten Männern und Frauen” dienen soll, „die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen und für die moralische und geistige Erhebung der Menschheit einsetzen”.
Das sind wunderbare Aussagen über den Zweck des Monitors. Und sie werden in einem erweiterten Rahmen erfüllt. Als diese Aussage über den Monitor im Jahre 1908 geschrieben wurde, hatte der Zeitungsjournalismus in der Blütezeit der Boulevardpresse einen Tiefpunkt erreicht. Und Mrs. Eddy setzte das schlichte, doch bedeutende Beispiel für guten Journalismus. Heute Zeigen sich Parallelen im Fernsehjournalismus. Und als unser Fernsehprogramm begann, wurde der hohe Standard, den wir mit ins Fernsehen brachten, fast augenblicklich erkannt. Nach unserer ersten Sendung schrieb ein Fernsehkritiker der New York Times: „, World Monitor’. .. versucht nichts Geringeres als ein ganzheitliches, ausgewogenes Weltbild zu vermitteln.. . Allein schon die Integrität des, World Monitors’ ist ermutigend.” The New York Times, 20. September 1988. Hier zeigt sich der Sauerteig.
Sleeper: Er bezog sich auf die Fernsehnachrichten.
Hoagland: Er sprach von dem neuen Fernsehprogramm. Und ein Kolumnist der Minneapolis Star Tribune sagte: „Das ist ein Journalismus der Hoffnung,. .. und er macht den, World Monitor’ zur wichtigsten neuen Serie dieser Saison.” Minneapolis Star Tribune, 22. September 1988. Das trägt dazu bei, den Standard des Journalismus zu heben.
Sleeper: Haben wir Erfolg?
Hoagland: Ja, das haben wir. Vertreter des „Discovery Channels”, auf dem das Programm ausgestrahlt wird, haben in den letzten Monaten verschiedene Male der Industrie gegenüber erklärt: „Es ist das Juwel in unserer Krone.” Und ich glaube, es ist ein charakteristisches Beispiel, und gegenwärtig zeigt es einer breiteren Öffentlichkeit unsere Werte — wofür wir eintreten und wer wir sind. Das hat natürlich großen Wert.
Sprechen wir jetzt etwas über die Kurzwellensendungen.
Sleeper: Ja, tun wir das.
Hoagland: Wir betrachten sie zweifellos als eine Missionsaufgabe Der Mutterkirche. Ich würde gern den gegenwärtigen Stand der Entwicklung wiedergeben. Nach der Jahresversammlung des letzten Jahres nahmen wir unseren Sender auf Saipan auf den Marianen im Westpazifik mit dem World Service of the Monitor und den Herold-Programmen in Betrieb. Unsere Sendungen werden bis zur Fertigstellung der Anlage hauptsächlich nach Norden und Nordwesten ausgestrahlt.
Wir erreichen regelmäßig Japan, Korea, den Norden und den Nordosten Chinas. Und wir erhielten einen wunderbaren Brief von einem Studenten an der Jilin-Universität im Norden Chinas, nahe der Grenze zur Mandschurei. Dieser Brief ist gerade jetzt besonders wichtig. Ich möchte einen Absatz daraus vorlesen.
„Erst durch Ihre Sendungen erfuhr ich, daß unheilbare Krankheiten durch Gebet geheilt werden können. Ihre Sender bringt die besten religiösen Sendungen, die ich je gehört habe. Ihre Sendungen geben den Menschen Mut. Seit langem schlage ich mich mit eigenen Problemen herum. Jetzt aber weiß ich, daß ich darauf vertrauen kann, daß Gott mich heilt. Ich hätte gern das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und Ihre Zeitschrift Christian Science Sentinel.” Wir haben ihm das natürlich zugeschickt. Im letzten Jahr haben wir fast zweitausend Lehrbücher an unsere Hörer im Ausland verschickt.
Sleeper: Ich möchte noch mit Ihnen über das neue Magazin World Monitor sprechen, aber würden Sie zunächst etwas über den Sender berichten, der gerade in Südkarolina in Betrieb genommen wurde? Was ist sein Hauptzielgebiet?
Hoagland: Am 1. April wurde unser Sender in Cypress Creek eingeweiht und auch in Betrieb genommen. Wir decken damit die ganze westliche Hemisphäre — von der Spitze Südafrikas bis hoch nach Kanada — mit den Programmen des World Service of the Monitor ab, nur hier senden wir das Programm in Englisch und in Spanisch aus und daneben das Programm des Herolds der Christlichen Wissenschaft in Englisch, Französisch und Spanisch. Uns erreichen viele Hörerbriefe. Die Auswahl fällt mir schwer. Doch hier sind Auszüge aus Zwei Briefen, die mich besonders inspiriert haben.
Der erste kam aus Santiago, Chile. Der Hörer hat das Wesen des Monitors klar erfaßt, und das hat mich beeindruckt. Der Brief wurde übrigens aus dem Spanischen übersetzt. „Ihre Sendung fasziniert mich. Sie bringt mir die Welt in meine Wohnstube. Ich mag die ruhige Art, in der ihr Moderator spricht, so daß man weiß, daß er die Nachrichten versteht, und er vermittelt das Gefühl, daß nicht alles gleich eine Tragödie ist. Er hat einen ganz leichten amerikanischen Akzent, der sich sehr gut anhört.”
Sleeper: Jack, weshalb messen wir den Sendungen in spanischer Sprache soviel Bedeutung bei?
Hoagland: Ja, bei Südamerika, Mittelamerika, der Karibik denkt man zuerst an das Bevölkerungswachstum, wir aber vor allem an den Hunger nach geistigen Dingen, den Hunger nach Freiheit, nach Fortschritt. Wir müssen darauf eingehen. Und schauen wir uns nun die Bevölkerungsentwicklung in unserem eigenen Land an: Es sprechen immer mehr Menschen Spanisch. Wie sehr lieben wir unseren Nächsten? Ich glaube, um diese Frage geht es hier.
Sleeper: Wenden wir uns jetzt der neuen Monatsschrift zu, World Monitor genannt. Viele Leute fragen nach dem Zweck eines solchen Magazins und seiner Beziehung zur Mission des Christian Science Monitors.
Hoagland: Ich glaube, hier gilt dasselbe wie für die Fernsehsendungen, über die wir schon gesprochen haben. Vielleicht sollte ich auch in diesem Falle einige Stimmen außenstehender Beobachter anführen, um diese Frage zu beantworten.
Sleeper: Ich bin besonders daran interessiert, den Brief von dem Kommandanten des US-Marine-Corps zu hören.
Hoagland: Dieser Kommandant schrieb spontan einen Brief an den Herausgeber des Magazins, Earl Foell, dem früheren Redakteur unserer Tageszeitung. Darin sagt er: „Dieses Magazin setzt deutlich und klar die Tradition intelligenter, informativer und ausgewogener Berichterstattung des Christian Science Monitors fort. Ich freue mich auf jede neue Ausgabe. Ich ziehe die Informationen darin für meine Entscheidungen heran.”
Auch hier glaube ich, daß wir für den Mut und die stille Hingabe der Mitarbeiter des World Monitors dankbar sein können. Hier ist noch ein Brief, aus dem ich vorlesen möchte.
Das Library Journal ist ein sehr einflußreiches Magazin für Bibliothekare. Es spielt eine wichtige Rolle bei ihrer Entscheidung, welche Literatur die Regale der öffentlichen Büchereien und der Schulbibliotheken füllen soll. Vor einigen Monaten enthielt es eine Besprechung des World Monitors. Und hier ist ein kurzer Auszug daraus: „. .. er ist weit überlegen in der Berichterstattung und in grundlegender intellektueller Ehrlichkeit.” Und weiter heißt es: „. .. . Bibliothekare werden den Lesern einen wahren Dienst erweisen, wenn sie dieses Magazin abonnieren.” Und es wurde abonniert. Und dann noch eine faszinierende Aussage aus dem Library Journal: „Zwar hat es wegen der Bemühungen des Christian Science Monitors, in den Bereich des Fernsehens und der Zeitschriften vorzudringen, Kontroversen gegeben, doch wenn der World Monitor ein Beispiel für diese Ausweitung ist, dann ist es nur zum Besten.” Library Journal, 1. April 1989.
Sleeper: Jack, der Christian Science Monitor ist der Kern unserer Nachrichtenmedien. Hilft uns das Magazin, neue Abonnements für die Zeitung zu gewinnen?
Hoagland: Beinahe hätte ich das vergessen. Doch zunächst folgendes: Von den 250 000 Abonnenten des Magazins hatten nur wenige zuvor den Monitor abonniert. Wir haben nun einen völlig neuen Abonnentenkreis erschlossen, Leute erreicht, die wenig Zeitung lesen. Interessant ist aber, daß wir seit Oktober über den World Monitor fünftausend neue Abonnenten auf die Tageszeitung gewonnen haben.
Sleeper: Gut. Sprechen wir doch einen Augenblick über das neue Format der Zeitung. Das war an sich ein großes Projekt, und doch folgte es den Kurzwellensendungen, dem Nachrichtenmagazin und dem Fernsehen auf den Fersen. Warum haben wir das Format geändert?
Hoagland: Nun auch hier können wir nicht genug über den Einsatz der Redakteure und Journalisten in der Nachrichtenzentrale unserer Zeitung sagen, die auf ein höheres Ziel zugearbeitet haben, um uns dahin zu bringen, wo wir heute stehen. Es ist vielleicht hilfreich, einen Augenblick über die Zeitungsindustrie allgemein zu sprechen und darüber, warum der Monitor nicht nur, wie Sie gesagt haben, der Kern aller unserer Veröffentlichungstätigkeiten ist, sondern warum er in der Zeitungsindustrie allgemein eine Pfadfinderrolle spielen kann. Eine freie Gesellschaft braucht Zeitungen von hoher Qualität. Das Zeitungswesen steht heute vor Problemen, zu deren Lösung, davon sind wir überzeugt, der Christian Science Monitor den Weg weisen wird. Eine Reihe der heutigen Herausforderungen hat der Monitor in den sechziger und siebziger Jahren schon überwunden. Wir wurden frühzeitig mit ihnen konfrontiert. Nur ein Beispiel: Die Verlage haben während der letzten Monate ihre Hauptversammlungen abgehalten. Und ich möchte einige Bemerkungen von führenden Fachleuten zitieren, die wir seit vielen Jahren gut kennen.
Ein Experte sagte auf einer Hauptversammlung: „Es ist unerhört wichtig, daß uns klar wird, daß wir es hier nicht mit unbedeutenden Problemen zu tun haben. Es geht um eine bevorstehende Krise.” Steve Star, zitiert in „Executive Summary of the American Newspaper Publishers' Association Conference”.
Sleeper: In der Zeitungsindustrie.
Hoagland: In der Zeitungsindustrie. Nun, anstelle von einer „Krise” sehen wir „die Gelegenheit für größere Dienstleistung”. Und ein anderer Experte, der den Monitor-Redakteuren seit Jahren gut bekannt ist, sagte folgendes: Die Verleger „können. .. die Zeitungen in ihrer gegenwärtigen Form nicht einfach mit mehr Werbung besser an den Mann bringen. .. Man wird alle herkömmlichen Elemente, die eine Zeitung ausmachen,. .. überdenken müssen — die Größe, das Format, die Berichte, die graphische Gestaltung.” Christian D. Urban, zitiert in der Los Angeles Times, 15. März 1989. Der Monitor erfüllt hier erneut die Pfadfinderrolle für die freie Tagespresse. Und das ist äußerst wichtig. All die Argumente, daß Zeitungen immer weniger gelesen werden, daß vor allem Jugendliche immer seltener Zeitung lesen, daß das Anzeigenvolumen zurückgeht — ich glaube, daß wir da dem zeitungswesen neue Wege aufzeigen. Der Monitor hat hier eine ganz neue Vorreiterfunktion für die Zeitungsindustrie.
Sleeper: Eine letzte Frage, Jack. Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, so stimmen wir beide überein, daß es ein Jahr der Prüfung war, in einigen Fällen größer interner Meinungsverschiedenheiten. Möchten Sie etwas über die Kritik sagen, die überall zu hören war?
Hoagland: Ich glaube, einen wichtigen Punkt müssen wir immer vor Augen haben und dann folgt das andere in der richtigen Weise, nämlich die Erkenntnis, daß wir heute in der Geschichte der christlich-wissenschaftlichen Bewegung eine bedeutungsvolle Zeit erleben. Ja, es ist eine äußerst wichtige Zeit. Und in einer solchen aktiven, lebendigen Zeit ist es durchaus möglich — ja, so ist es auch früher schon geschehen —, daß es Meinungsverschiedenheiten gibt unter Mitarbeitern, die alle gleich hingebungsvoll, gleich treu sich der Aufgabe verpflichtet haben, die die göttliche Liebe in der Welt für sie bereithält. Und wenn wir das in dem anderen erkennen, dann kann selbst aus Meinungsverschiedenheiten ein Segen erwachsen.
Eine Stelle bedeutet mir besonders viel, und ich möchte ganz kurz darüber sprechen. Versetzen wir uns einmal in eine andere Zeit der Erweiterung zurück, und zwar in das Jahr 1906. Dieser herrliche Erweiterungsbau, in dem wir heute versammelt sind, war gerade eingeweiht worden, und zwei Tage später wurde am 12. Juni 1906 die erste Jahresversammlung in diesem Gebäude gehalten. Der Präsident Der Mutterkirche war William P. Mckenzie; er war außerdem ein Treuhänder.
Es ist interessant zu hören, worüber er zu dieser bedeutsamen Zeit sprach. In Bezug auf Mrs. Eddy sagte er: „Seit Jahren hat sie den Wunsch gehegt, daß ihre Kirche imstande sein möge, jenen, die nach einer praktischen Gerechtigkeit hungern und dürsten, einen angemessenen Empfang zu bereiten; und wir sind gewiß, daß nun auch die Zweigkirchen Der Mutterkirche ihre Gastlichkeit erweitern werden, damit diese Sucher überall befriedigt werden können.“ Und dann sagt er folgendes: „Dies wird ein Nachlassen des Kritisierens unter den Mitgliedern zur Folge haben. Es mag sich dabei sogar ergeben, daß ehemalige Friedensstörer willig zu gesegneten Friedensstiftern werden. Diejenigen aber, die lange gehegten Groll überwinden, Feindseligkeiten fallenlassen und Hochburgen der Rivalität aufgeben, werden dabei nichts verlieren.. .; unsere Zeit. .. verlangt nach Friedensstiftung, damit das Christentum erneut und in vollerem Umfang seine ursprüngliche Macht geltend machen kann, der von Schmerzen gefolterten und leidgebeugten Menschheit Gesundheit und Heilung zu bringen.“ Verschiedenes, S. 40. Und das hat mir viel bedeutet, weil es das Heilen interner Kritik mit unserer Fähigkeit in Verbindung bringt, den Fremden willkommen zu heißen und der Menschheit auf breiterer Basis zu dienen.
Sleeper: Das ist ganz gewiß eine Kirche der Liebe, und wir lieben alle Menschen, und da haben wir schon Platz für einige Mißverständnisse und Meinungsverschiedenheiten. Aber wir wissen im Herzen, daß unsere Kirche wirklich bemüht ist, der Forderung unserer Führerin Folge zu leisten, nämlich „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten“.
Hoagland: Sie haben recht.
Berichte aus dem Feld
Die Berichte aus dem Feld wurden von drei bei den Kurzwellensendungen des Herolds der Christlichen Wissenschaft Mitwirkenden verlesen, und zwar
aus Nigeria, Westafrika (heute in Boston wohnhaft); , aus England (zur Zeit in Brookline, Massachusetts, ansässig) und , aus Luxemburg (sie lebt jetzt in New York).Jacqueline Als-Schmit: Ich bin sicher, daß Sie sich ebenso wie wir über die vielen Berichte freuen, die aus aller Welt eingetroffen sind, Berichte von einzelnen Christlichen Wissenschaftern und von Zweigkirchen über Heilung und Erneuerung. Wir sind so dankbar für diese Beweise der Stärke, der Hoffnung und Freude. Es sind Berichte von körperlichen Heilungen, von Umwandlungen und neuen Gelegenheiten, unseren Mitmenschen zu helfen und Heilung zu bringen. Mit großer Freude berichten wir hier von einigen Beispielen. Derek hat den ersten Bericht.
Derek J. Holmes: Der erste Bericht ist von einer Frau, die dringend der Heilung bedurfte. Sie wurde während eines Sonntagsgottesdienstes geheilt. Ihr Name ist Kathleen Clementson, und sie lebt in Cape Coral, Florida. Hier ist eine Bandaufnahme Ihres Berichts:
: Ich hatte ein schönes Heim, ein Wochenendhaus, ein erfolgreiches Geschäft, und ich verlor alles durch Drogensucht. Ich nahm Heroin und Kokain und litt an körperlichen Problemen und unter Furcht, und schließlich unternahm ich einen Selbstmordversuch. Man fand mich und brachte mich ins Krankenhaus. Als ich wieder zum Bewußtsein kam, wurde mir klar, daß es einen anderen Ausweg geben mußte. Und so verließ ich das Milieu, in dem ich gelebt hatte — die ganze Drogenszene. Ich besuchte meine Mutter, und sie nahm mich mit zum Gottesdienst in eine Kirche der Christlichen Wissenschaft.
Das Thema der Bibellektion war „Leben”. Und ich erinnere mich, daß ich weinte, denn ich empfand etwas, was ich lange, lange zeit nicht gefühlt hatte. Ich spürte die Gegenwart der Liebe. Ich fühlte, daß Gott bei mir war. Da wußte ich, daß mein Leben sich geändert hatte.
Von diesem ersten Tage an, als ich den Gottesdienst besuchte und erfuhr, daß Gott Leben ist und daß ich einen Grund zum Leben hatte, nahm ich keine Drogen mehr. Ich hörte ganz damit auf. Ich hatte keine andere Hilfe. Ich gab einfach die Drogen völlig auf. Ich konnte es kaum glauben, daß ich kein Kokain mehr nehmen würde.
Ich lernte, was Kirche bedeutet, und wollte Mitglied werden. Alles in meinem Leben begann sich zu ändern. Ich hatte keine Arbeit, fand aber wieder eine neue Anstellung. Gleichzeitig lernte ich mehr über das Heilen. Und ich wandte das an, was ich über Gott und den Menschen, Sein Ebenbild, gelernt hatte. Ich freue mich, das Gelernte an andere weitergeben zu können, damit sie ebenfalls die Liebe, die Gott ist, empfinden.
Moji Anjorin Solanke: Ja, das Leben ändert sich wirklich zum Guten, wenn wir etwas über Gott lernen. In unserem nächsten Bericht hören wir von Eleanor F. Gilman aus Campbell, Kalifornien. Sie wird uns erzählen, wie sie und ihre Familie durch eine christlich-wissenschaftliche Zeitschrift, den Christian Science Sentinel, über Gott erfuhren. Hören wir uns den Bericht an.
: Bei uns wurde nie, nie über Gott gesprochen. Wir beteten nicht, wir gingen nicht zur Kirche. Wir dachten einfach nicht daran. Als unsere Waschmaschine einmal nicht funktionierte, gingen wir zu einem Waschsalon, und eine meiner Töchter fand dort einen Sentinel. Sie nahm ihn mit, und ich las ihn, weil ich ganz einfach gern lese. Als ich das Heft aufschlung, geschah etwas in mir. Mir kam der Gedanke, daß Gott mich liebt und daß es einen Gott gibt. Ich fühlte mich wie ein Kind Gottes. Es war ein wunderbares Gefühl. Ich meldete unsere vier Kinder sofort in der Sonntagsschule an. Jetzt habe ich acht Enkelkinder, und sie alle besuchen die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft. Unser Leben hat sich völlig verändert. Und all das war das Ergebnis des Sentinels, den ich in einem Waschsalon fand.
Als-Schmit: Man kann wirklich sagen, daß ein frischer Wind im Leben dieser Frau weht. Und das wird auch in einem Artikel aus dem Christian Science Journal vom April gesagt. Es heißt dort in bezug auf Vorträge: „Es weht ein frischer Wind.“ Das kann man wohl sagen, wenn man all die Berichte von den Zweigkirchen sieht. Darin wird von großem Fortschritt gesprochen: Mehr Zuhörer werden erreicht, und es besteht ein großes Interesse unter den Besuchern der Vorträge für das Buch Wissenschaft und Gesundheit.
Zweigkirchen in aller Welt finden verschiedene Wege, wie sie ihre Mitmenschen in ihre Liebe einschließen können. Hier einige Beispiele.
Holmes: Dieser Bericht ist von Dritter Kirche Christi, Wissenschafter, Brooklyn, New York. Es heißt dort, daß Drogen und Alkohol in ihrem Stadtteil ein so schwerwiegendes Problem waren, daß die Mitglieder beschlossen, dieses Thema in einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft anzusprechen. Der Vortrag fand auf dem Gelände des Brooklyn College statt. Sie luden Geistliche und Bürgergruppen ein. Und es heißt dann weiter in dem Bericht: „Ein Pfarrer rief an und sagte, daß er den Vortrag in seiner Gemeinde ankündigen werde und daß er ebenfalls kommen würde. Die Leiter zweier Jugendgruppen kamen vor dem Vortrag zu einem Gottesdienst. Die Leiter von mindestens acht anderen Gruppen, die mit Jugendlichen und Drogenproblemen arbeiten, besuchten den Vortrag. 42 Exemplare von Wissenschaft und Gesundheit, Bibeln, viele Sentinels und Broschüren mit Artikeln über Drogen und Familienprobleme wurden ausgegeben. Ein Echo der Dankbarkeit erreichte uns.“
Solanke: Wie Dritte Kirche, Brooklyn, so wenden sich viele Zweigkirchen der Christlichen Wissenschaft ihren Mitmenschen zu. Und Erste Kirche, Fullerton, Kalifornien, ist da keine Ausnahme. Die Mitglieder wollten die Öffentlichkeit in ihren Vortrag einschließen. Und so beschlossen sie, den Videovortrag „The Ring of Truth“ („Die Stimme der Wahrheit“) zweimal im Fernsehen zu zeigen. 66 andere Zweigkirchen der Christlichen Wissenschaft trugen zu den Kosten bei.
Die Sendung erreichte 60 000 Haushalte in Los Angeles und Umgebung allein. In der Zahl sind nicht die anderen Bezirke eingeschlossen, in denen das Programm ebenfalls zu sehen war. Die Mitglieder haben auch eine Telefonnummer eingerichtet, die die Zuhörer kostenlos anrufen konnten, um ein Freiexemplar von Wissenschaft und Gesundheit anzufordern. Der Vorsitzende des Vortragskomitees berichtet darüber:
: Wir hatten auch Anrufe von Leuten, die offensichtlich noch nie etwas von der Christlichen Wissenschaft gehört hatten. Man spürte ihre große Not und ihre Dankbarkeit für den Vortrag und für das Buch Wissenschaft und Gesundheit. Die Mitglieder waren von dem Vorhaben begeistert. Es brachte uns aus dem alten Trott, und wenn man sich für neue Denkweisen öffnet, dann zeigen sich auch neue Möglichkeiten.
Holmes: Neue Denkweisen und neue Möglichkeiten haben wir auch in Dritter Kirche, Sydney, Australien, gesehen. Die Mitglieder planten einen Vortrag, der auf die Nöte der Jugendlichen in ihrer Stadt eingehen sollte. Und so beschlossen sie, ein Café zu mieten. Und sie entwarfen tatsächlich Werbungen, die über die populärste Radiostation für Rockmusik in Sydney ausgestrahlt wurden. Der Vortrag war ein durchschlagender Erfolg; es gab nur Stehplätze, und die jungen Leute drängten sich durch die Tür, um den Vortrag hören zu können. Besonders interessant finde ich, daß die Mitglieder absichtlich nicht zum Vortrag kamen, um für die jungen Leute, denen der Vortrag ja galt, Platz zu machen. Und während des Vortrags versammelten sie sich in ihrer Kirche, um den Vortrag durch Gebet zu unterstützen.
Als-Schmit: Diese wunderbare Unterstützung sehen wir auch in dem Bericht von Erster Kirche Christi, Wissenschafter, Stockton, Kalifornien. Sie erinnern sich vielleicht an den tragischen Vorfall, der sich dort ereignete. Ein bewaffneter Mann erschoß auf einem Schulhof mehrere Kinder und verletzte etliche andere. Zu der Zeit hatte diese Kirche einen Vortrag geplant, und jetzt arbeiteten der Vortragende und die Kirche sehr eng zusammen, um auf dieses Problem einzugehen, wir hören jetzt eine Tonbandaufnahme mit der Vorsitzenden des Vortragskomitees Marylou Robinson. Sie berichtet, wie ihre Kirche im einzelnen vorging:
: Es war ein einzigartiger Vortrag, der das Bedürfnis nach Heilung in unserem Gemeinwesen stillen und uns helfen sollte, Furcht, Trauer, Bitterkeit und Erinnerungen an das tragische Ereignis zu überwinden, die unsere Stadt zu lähmen versuchten. Wir schrieben mehr als fünfzig Briefe an die verschidensten Glaubensgemeinschaften in unserer Stadt. Wir erklärten, daß dieser Vortrag unser Geschenk für das Gemeinwesen sei und daß wir damit, wie sie es auch taten, zum Heilprozeß beitragen wollten. Und wir wollten damit die Kinder und ihre Eltern erreichen. Wir hatten eine größere Zuhörerschaft als gewöhnlich, und viele Besucher waren keine Christlichen Wissenschafter. Eine Frau, die keine Christliche Wissenschafterin ist, erklärte hinterher, daß sie die im Vortrag geäußerten Ideen wunderbar erleuchtend gefunden habe und daß sie sie mit den Mitgliedern ihrer Kirche und anderen teilen werde.
Wir gewannen eine solche Überzeugung von Gottes Macht und Gegenwart und Schutz und Trost, daß wir sie auf mancherlei Weise in der Stadt ausgedrückt sahen. Ein größeres Gefühl brüderlicher Liebe herrscht vor, verschiedene Glaubensgemeinschaften fanden sich zusammen, und wir sind überzeugt, daß das Gebet einen heilenden Einfluß ausgeübt hat.
Solanke: Die Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung Bogotä, Kolumbien, schrieb uns darüber, wie sie ihrer Stadt hilft. Ich lese aus dem Bericht. „Trotz der Tatsache, daß wir in Kolumbien in einer Atmosphäre großer Gewalttätigkeit leben, verstärkt durch Drogensucht und weitverbreitete Arbeitslosigkeit, wächst und gedeiht unsere Zweigkirche und bringt Früchte hervor.“ In dem Bericht heißt es weiter, daß mehrere Mitglieder gelernt haben, bessere Heiler zu werden und jetzt als Ausüber der Christlichen Wissenschaft in der Stadt arbeiten. „Es ist uns eine große Freude, Ihnen von diesem kraftvollen, wunderbaren Erwachen in unserer Zweigkirche zu berichten.“
Holmes: Es ist wirklich eine Inspiration, zu hören, daß so viele ihrer Mitglieder jetzt Ausüber der Christlichen Wissenschaft sind. Ich selbst kann es kaum in Worte fassen, wie dankbar ich war, daß ich, als die Christliche Wissenschaft noch neu für mich war, mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft sprechen konnte. Er zögerte nie, mir nötigenfalls einen „liebevollen Schubs" zu geben.
Der nächste Bericht ist von George E. Okantah aus Ghana in Westafrika. Er erzählt uns, daß er fast völlig erblindet war und immer jemanden brauchte, der ihn führte. Er berichtet uns von seinem ersten Besuch bei einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft.
: Ich bin aus Accra; das liegt in Ghana. Ein Freund brachte mich zu einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft. Ich sagte ihr: „Bitte, helfen Sie mir. Ich bin schon fast erblindet.“
Sie bot mir einen Stuhl an und erklärte mir dann liebevoll meine identität als Gottes Kind. Und interessanterweise konnte ich das „ Tägliche Gebet“ lesen, das sie mir aufgeschrieben hatte, ehe ich ihr Büro verließ. Sie gab mir auch das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Sie sagte, ich müsse das Buch lesen und würde dann geheilt. Ich nahm das Buch und begann es zu lesen. Schon zu dem Zeitpunkt fühlte ich, daß es mit den Augen besser wurde. Und diese Besserung ermutigte mich, noch mehr in dem Buch zu lesen. Und wenn es auch noch so lange dauerte, um nur einen Absatz zu lesen, ich las und las, bis ich immer besser lesen konnte. Und heute kann ich wieder alles klar erkennen. Ich brauche keine Brille. Ich brauche jetzt niemanden mehr, der mich herumführt. Ich kann selber frei gehen. Ich kann jetzt ohne Schwierigkeiten die Straße überqueren. Ich glaube, daß Gottes Wort machtvoll ist.
Als-Schmit: Ja, das Wort Gottes ist wirklich machtvoll. Es ist wunderbar zu hören, wie die Menschen das finden, wonach sie sich sehnen. Und dieser Mann hat zweifellos etwas sehr Kostbares gefunden.
Wir haben hier einen Brief von einem Mutterkirchenmitglied aus der DDR. Die Dame berichtet davon, wie sie das Buch Wissenschaft und Gesundheit kennenlernte, obgleich es offiziell nicht zu erhalten war. Und sie berichtet uns davon, wie sie Wissenschaft und Gesundheit zum erstenmal las.
Solanke: Jacqueline, der Brief ist in deutscher Sprache verfaßt, nicht wahr?
Als-Schmit: Ja. Wir haben hier eine Übersetzung, und ich lese einige Auszüge. Sie schreibt: „Eines Tages schenkte eine liebe Nachbarin meiner Freundin das Buch Wissenschaft und Gesundheit. Schon beim Lesen der ersten Zeilen erkannte sie, daß das etwas war, wonach sie schon immer gesucht hatte. Mir erging es genauso. Wir trafen uns täglich und sprachen darüber. Damals wußten wir noch nicht, wie weitverbreitet das Buch war. Wir spürten nur, daß es die Wahrheit enthielt. Ich wollte das Buch abschreiben, denn ich erkannte seinen Wert. Aber dann bot sich die Gelegenheit, selbst ein Exemplar zu bekommen. Dieses Buch hat uns so sehr aufgerüttelt, daß man es mit einer Revolution vergleichen könnte. Während dieser Zeit gab es viele innere Kämpfe, als der alte Wein ausgeschüttet wurde. Aber je größer unser Verständnis wurde, desto mehr legten sich die Wogen.
Nach drei Jahren der gemeinsamen Arbeit zog meine Freundin in ein anderes Land, und auf diese Weise lernten wir mehr über die Christliche Wissenschaft. Wir erfuhren, daß es Kirchen gibt und daß in Boston Die Mutterkirche besteht. Wir traten mit anderen Christlichen Wissenschaftern in Verbindung, die uns liebevoll aufnahmen. Seit 1986 bin ich Mitglied Der Mutterkirche. Ich bin unsäglich dankbar dafür, daß ich das Kostbarste gefunden habe, das man sich wünschen könnte, wie die kostbare Perle, die ein Kaufmann fand und verkaufte alles, was er hatte. Siehe Mt 13:45, 46. Und ich freue mich, daß ich für die Christliche Wissenschaft arbeiten kann.“
Solanke: Kürzlich sprach ich telefonisch mit einer Frau in Bombay in Indien. Auch sie sagte mir, daß das Verständnis und die Befolgung des Gesetzes Gottes, des Guten, wirklich die kostbare Perle ist. Beena Kanani sagte mir, man habe vor sieben Jahren festgestellt, daß ihr Sohn an Gehirnhautentzündung litt. Beena war damals Ärztin. Sie wollte ihren Sohn nicht ärztlich behandeln lassen, weil die Erfolgsaussichten so gering waren. Sie rief also eine ehemalige Kollegin an, die, wie sie dann erfuhr, jetzt als Ausüberin der Christlichen Wissenschaft durch Gebet heilte. Hier ist ein Teil des Gesprächs.
: Sie sprach am Telefon zu mir von der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit. Ich erinnere mich nur an eines: daß Gott nichts schuf, was Seinem Kind schaden konnte.
Solanke: Und was geschah dann?
Kanani: Am nächsten Tag ging es dem Kind noch schlechter. Ich nahm ihn auf den Schoß und sprach zu ihm. Und als ich meinem Sohn sagte: „Gott hat nichts geschaffen, was dir schaden kann“, akzeptierte er das sofort. Und er erwiderte: „Ja, Mammi, Gott hat nichts geschaffen, was mir schaden kann, und es geht mir gut.“ Ich wußte nicht, daß das die Heilung war, daß ich eine wundervolle Heilung miterlebte, als er sagte: „Es geht mir gut.“ Mein Kind lächelte, und ich war glücklich. Und ich brachte ihn wieder zu Bett.
Solanke: Er schlief zum erstenmal ruhig in zwanzig Tagen?
Kanani: Ja, mehr als das sogar.
Solanke: Und dann als er aufwachte?
Kanani: Er stand einfach auf und kam in die Küche und bat um etwas zu essen. Ich wußte nicht, daß er essen würde, deshalb gab ich ihm nur zögernd etwas. Er aß gut und behielt es bei sich. Und dann ging er spielen. Ich war so froh, das Kind spielen zu sehen!
Solanke: Hat sich das Problem wieder gezeigt?
Kanani: Nein, es ist nie wiedergekehrt. Es war ein deutlicher, beständiger Fortschritt in sehr kurzer Zeit, als ob nie etwas geschehen wäre. Ich kann nicht beschreiben, wie dankbar ich für die Christliche Wissenschaft bin. Sie hat mein Leben verändert, sie hat mir die kostbare Perle gegeben, wirklich und wahrhaftig.
Als-Schmit: Als nächstes haben wir einen Brief von einem Hörer der Kurzwellensendungen des Herolds der Christlichen Wissenschaft. Dieser Hörer hatte uns vorher schon einmal geschrieben und das Buch Wissenschaft und Gesundheit angefordert. Diesmal berichtete er uns, wie er das Buch zum erstenmal las. Er lebt in Nigeria.
Solanke: „Als ich Wissenschaft und Gesundheit zum erstenmal lesen wollte, bekam ich kalte Füße, weil es schwer zu verstehen war. Dann schlug ich das Kapitel, Früchte der Christlichen Wissenschaft‘ auf und las zwei oder drei Zeugnisse. Ich glaubte augenblicklich, daß jeder, der das Buch regelmäßig liest und die darin dargelegte Wahrheit und Theologie versteht, jedes Problem überwinden und sein Leben ändern kann.
Ich nahm allen meinen Mut zusammen und las das Buch von der ersten bis zur letzten Seite, einschließlich des Vorworts.
Ich lese es jetzt zum zweitenmal. Ich muß sagen, daß ich ein großes Interesse dafür entwickelt habe, die Heilige Schrift zu lesen. Die Bücher haben mir die Augen geöffnet, so daß ich nun wirklich an die Göttlichkeit Gottes glaube. Ich habe allen Aberglauben aufgegeben.“
Holmes: Und nun noch ein kurzer, freudiger Bericht von Erster Kirche, Stockholm, Schweden. „Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, daß wir bei unserem Vortrag über die Christliche Wissenschaft am 8. April mehr als 65 neue Besucher hatten. 45 von ihnen liehen sich das Buch Wissenschaft und Gesundheit und andere Bücher aus. Wir möchten Sie an dieser Freude teilhaben lassen.“
Ich muß einfach an die Zeit denken, als Mary Baker Eddy zu einer ähnlichen Gruppe von Schülern sprach; und am Ende des Unterrichts, es war 1889, sagte sie: „In Zukunft wird euch die Praxis nötiger sein als die Theorie. Ihr geht hinaus, um einen lebendigen Glauben, ein wahres Verständnis des unendlichen Guten zu bekunden, ein Verständnis, das Gott nicht begrenzt, sondern eine erweiterte Auffassung von der Gottheit ins menschliche Blickfeld rückt.“ Miscellaneous Writings (Vermischte Schriften), S. 281: “You will need, in future, practice more than theory. You are going out to demonstrate a living faith, a true sense of the infinite good, a sense that does not limit God, but brings to human view an enlarged sense of Deity.”
Als-Schmit: Und hier sind wir jetzt, hundert Jahre später, und alle, die wir hier in diesem Auditorium vereint sind, wie auch alle, die das Christian Science Journal und den Herold der Christlichen Wissenschaft lesen sowie die Zuhörer der Radiosendungen, wir alle haben die Gelegenheit, diesen „lebendigen Glauben“ zu demonstrieren.
Bericht des Vorstands der Christlichen Wissenschaft
David E. Sleeper: Als die Gründerin unserer Kirche, Mary Baker Eddy, Die Mutterkirche schuf, legte sie auf einzigartige Weise fest, wie ihre Kirche verwaltet werden sollte. Zum Beispiel: Anstatt die Verwaltung der Kirchenangelegenheiten einem einzelnen, sagen wir, einem Präsidenten, zu übertragen, gab sie die Verantwortung fünf Personen, die den Vorstand der Christlichen Wissenschaft ausmachen. Diese fünf sind gemeinsam und zu gleichen Teilen für die Leitung der Tätigkeiten Der Mutterkirche verantwortlich. Und sie sind bei der Erfüllung ihrer Aufgaben sehr darum bemüht, dem Lebenszweck unserer Pastorin Emerita, Mary Baker Eddy, gerecht zu werden. Mrs. Eddy beschreibt ihren Lebenszweck mit den Worten: „ ... der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen.“ Vermischte Schriften, S. 207. Dieser Zweck steht über allem, was Die Mutterkirche tut. John Lewis Selover, der Vorsitzende des Vorstands der Christlichen Wissenschaft, wird jetzt darüber berichten, was der Vorstand getan hat, um den Lebenszweck unserer geliebten Führerin zu erfüllen.
John Lewis Selover: Wir haben heute darüber gesprochen, daß wir die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Platz haben. Das stimmt wirklich: der Schriftführer, der Schatzmeister, der Leiter der Komitees für Veröffentlichungen, der Geschäftsführer der Verlagsgesellschaft, sie alle sind die richtigen Leute, und wir haben auch das richtige Feld. Das Richtige zur richtigen Zeit am richtigen Platz.
Es war kein ruhiges Jahr gewesen. Aber was erwarten wir von einer voranschreitenden geistigen Epoche? Tumult, Aufruhr, Zusammenstöße des Denkens, moralische Chemikalisation. Das sind nur einige Begriffe, die Mrs. Eddy gebraucht, um das Wesen unserer Zeit zu beschreiben. Doch selbst inmitten dieses Aufruhrs finden wir bei ihr tröstende Worte über die absolute geistige Gegenwart des Friedens, der Liebe, der Zuflucht — die Gegenwart Gottes und Seines Christus. Äußerst wichtig ist für uns und die Welt, daß sie die Kirche, die sie gegründet hat, und deren Rolle für dieses Jahrhundert und für die folgenden Zeiten beschreibt.
Die Wichtigkeit der Kirche von Mary Baker Eddy, der Kirche Christi, Wissenschafter, ist nie von den Mitgliedern in Frage gestellt worden. Ihr Wirken hat unser aller Leben so machtvoll erfaßt, daß wir voller Dankbarkeit und Liebe den Beschluß gefaßt haben, uns mit dieser Kirche zu vereinen. Religiöse Symbole haben den Menschen zu allen Zeiten viel bedeutet, wie zum Beispiel Kirchentürme und Kuppeln. Mrs. Eddy greift in poetischer Sprache auf diese Symbole zurück, um die Rolle der Kirche zu beschreiben: „Das Sonnenlicht schimmert von der Kuppel des Domes, leuchtet in die Gefängniszelle, gleitet in das Krankenzimmer, läßt die Blume erglänzen, verschönt die Landschaft und segnet die Erde.“ Science and Health (Wissenschaft und Gesundheit), S. 516: “The sunlight glints from the church-dome, glances into the prison-cell, glides into the sick-chamber, brightens the flower, beautifies the landscape, blesses the earth.”
„Das Sonnenlicht schimmert von der Kuppel des Domes ... “ Die Kirche ist nicht die Lichtquelle, sondern spiegelt das Licht wider, gibt ihm Richtung. Dieses Christuslicht kommt auf spezifische, praktische, selbstlose, demütige, machtvolle und intelligente Weise im Gemeinwesen zum Ausdruck. Die Kirche ist für den Fortschritt der Menschheit wesentlich. „Das Sonnenlicht schimmert von der Kuppel des Domes“ und „verschönt die Landschaft“. Die Aufgabe der Kirche erstreckt sich über das Pastorale hinaus auf den Umweltschutz, reinigt das mentale und das physische Umfeld, segnet die Erde. „Das Sonnenlicht ... gleitet in das Krankenzimmer ...“ Die Kirche hat die Aufgabe, Furcht zu überwinden, zerbrochene Herzen zu verbinden und die Kranken zu heilen. „Die Sonnenlicht ... leuchtet in die Gefängniszelle ...“ Die Kirche ist kein untätiger Zuschauer. Sie bewirkt Lösungen für Bandenkriege, politischen Streit; sie heilt Drogensucht und Sünde. Sie hält das Verbrechen im Zaum.
Gute Institutionen mit hochmotivierten Mitarbeitern sind nützlich, um die große Palette sozialer Fragen zu lösen. Ein positives Beispiel ist der Kampf gegen das Analphabetentum. Viel Gutes kann daraus erwachsen. Aber es gibt ein anderes, ein sehr viel tiefergehendes Analphabetentum: geistiges Analphabetentum. Und darunter leidet die Welt am meisten! Vielen wurde fälschlicherweise beigebracht, daß Beten nichts bringe. Allein die Kirche hat die Mittel, um dieses Analphabetentum zu beseitigen.
Erziehung in geistigen Dingen bietet der Menschheit unbegrenzte Möglichkeiten. Die Kirche ist eine Kraft im Gemeinwesen und unentbehrlich für die Lösung sozialer Probleme. Es heißt in diesem Zitat nicht, daß das Sonnenlicht vom Dach des Gerichtsgebäudes, der Polizeidirektion oder von einer Ölraffinerie, einer Bank oder gar einer Universität ausgeht. Niemand leugnet deren Nützlichkeit. Doch die Kirche und ihr Werk und die Mitglieder, die diese geistige Arbeit tun, sind unentbehrlich.
Wie Sie heute gehört haben, hat diese Kirche, deren Kuppel auch die Verlagsgesellschaft mit einschließt, in diesem Jahr wichtige Maßnahmen ergriffen. Neue Arbeitsgebiete haben ihren Platz neben bereits bestehenden eingenommen. Und das bedeutet Heilung für unsere Kirche — Heilung davon, daß wir nicht verborgen sind, auch nicht verborgen für die „Millionen vorurteilsfreier Gemüter“ Siehe Wissenschaft und Gesundheit 570:15–18., daß wir nicht länger bequem und in ängstlicher Ruhe leben, daß wir nicht länger für unwichtig gehalten werden.
Die Anerkennung des geistigen Heilens, wie es in der Christlichen Wissenschaft praktiziert wird, stößt auf enormen Widerstand. Aber heute sind wir in einer besseren, weiseren Position als je zuvor, um dem Skeptizismus und dem Hohn der Welt mit Liebe zu begegnen, mit Heilung, mit kräftiger geistiger Nahrung für eine bisweilen trübe und öde Erde.
Mrs. Eddy definiert die Kirche unter anderem als „diejenige Einrichtung,. .. die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis. .. erweckt. .. “ Siehe ebd. 583:16–23. Wir, die Mitglieder, verstehen immer klarer, daß sich unsere Kirche in diesem Sinne engagieren muß, um zu beweisen, daß sie es auch wirklich tut.
Ein beredter Aufruf für dieses Erheben und Erwecken der Menschheit befand sich kürzlich im Christian Science Monitor. Der Autor Robert Coles wurde zum Drogenproblem interviewt. Vielleicht erinnern sich einige von Ihnen daran. Coles sagte, das Drogenproblem stelle einen „moralischen und geistigen Zusammenbruch dar,. .. ist ein Zeichen geistiger Leere und der Beschäftigung mit sich selbst.“ The Christian Science Monitor, 24. Mai 1989.
„Geistige Leere?“ Kann die Kirche etwas dagegen tun? Ich glaube, Coles hätte aus Mrs. Eddys Worten an ihre Mitglieder Mut geschöpft. In dem Artikel „Eine zeitgemäße Herausgabe“ schreibt sie: „Wenn mindern, wir dazu beitragen können, Schmerzen zu stillen und Sünde zu vermindern, werden wir viel vollbracht haben; aber wenn wir dem allgemeinen Denken die große Tatsache nahebringen können, daß Arzneimittel nicht Gesundheit und Harmonie hervorbringen und nicht hervorbingen können, da wir, in Ihm [Gemüt] leben, weben und sind‘, dann werden wir mehr vollbracht haben.“ Mis. (Verm.), S. 8: “If we can aid in abating suffering and diminishing sin, we shall have accomplished much; but if we can bring to the general thought this great fact that drugs do not, cannot, produce health and harmony, since ‘in Him [Mind] we live, and move, and have our being,’ we shall have done more.”
Wenn die Mitglieder dieser Kirche für die Menschheit beten, ändert sich unsere Welt auf eine Weise, die selbst der mutigste Zukunftsforscher kaum so schnell für möglich gehalten hätte. Es ist eine Bewegung im Gange. Die Menschen werden moralisch erweckt. Es gibt Anzeichen für den Zusammenbruch des Materialismus. Die Kirche Christi, Wissenschafter, spiegelt, durch das Sonnenlicht, das von ihrer Kuppel schimmert, etwas Machtvolles und Liebevolles, etwas für eine manchmal verunsicherte Welt Notwendiges wider. Und das ist der verheißene Tröster.
Wir alle kennen die machtvolle Bibelgeschichte, die für die Frühkirche sehr wichtig war. Es ist die Geschichte von Saulus, dem erbarmungslosen Pharisäer, der sich auf dem Wege nach Damaskus befand, um die Christen zu verfolgen und ins Gefängnis zu werfen. Diese Geschichte ist auch wichtig für uns heute. Mit gewissem Erstaunen stellen wir fest, daß sich das öffentliche Denken selbst nach hundert Jahren christlich-wissenschaftlichen Heilens kollektiv auf dem Wege nach Damaskus befindet. Drohungen und Verfolgung sind weiterhin gegen jene gerichtet, die heute die Heilungswerke des Christentums ausüben. Aber Saulus erreichte Damaskus als ein völlig gewandelter Mann. Und der Christus wartet auch heute am Wegesrand, um jenen Wandel vom irregeleiteten Saulus zum geistig gebildeten Paulus zu bewirken. Und was für einen Freund hat das Christentum durch diesen Wandel gewonnen!
Das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, Mrs. Eddys Hauptwerk, und die Bibel bewirken heute diese geistige Umwandlung. Diese Bücher sind Lehrbücher für die geistige Entwicklung des einzelnen, und als Pastor dienen sie dem kollektiven Fortschritt. Die Macht und Gnade sollte nie unterschätzt werden, die Wissenschaft und Gesundheit hat, um Krankheit, Einsamkeit, Armut, Obdachlosigkeit und Sünde zu heilen. Ein Neuling kann es lesen, verstehen und geheilt werden. Es ist die in diesem Buch enthaltene Wahrheit, nach der sich die Menschheit sehnt und um die sie betet. Die universelle Liebe zum Nächsten drängt uns dazu, dieses Buch denen zu geben, die geistig hungern, die von Sorgen und Schmerzen, von den Fesseln des Materialismus freikommen möchten.
Die letzten hundert Seiten in Wissenschaft und Gesundheit, das Kapitel „Früchte der Christlichen Wissenschaft“, und die in den Vermischten Schriften enthaltenen Heilungszeugnisse erinnern uns an die Wirkung, die das Lehrbuch auf die hatte, die es vor vielen Jahren zum erstenmal lasen. Dasselbe geschieht auch heute. Einige Briefe wurden bereits vorgelesen. Hier sind Auszüge aus zwei weiteren Briefen aus jüngster Zeit von Leuten, die Wissenschaft und Gesundheit zum erstenmal gelesen haben.
Im ersten Brief heißt es: „Ich bin dankbar, daß ich das Buch Wissenschaft und Gesundheit erhalten habe. Seitdem lese ich es mit großem Eifer. Es hat mich sehr beglückt, denn es hat mir viele Fragen beantwortet, die ich stellen wollte. Ich wurde auch von Nervosität und Furcht geheilt, und ich mache mir keine Sorgen mehr.“
Und der zweite: „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy ist ein außergewöhnliches Buch. Es ist Gold wert. Ich befasse mich erst seit kurzem damit, aber ich habe schon viel über Gebet und Versöhnung gelernt.“
Zuschriften erreichen uns aus allen Teilen der Welt. Die beiden soeben genannten kamen aus Afrika — aus der Elfenbeinküste und aus Togo. Sie bringen unweigerlich Mrs. Eddys Worte in Erinnerung: „Aus dem Innern Afrikas bis zu den äußersten Enden der Erde rufen mich die Kranken und die von Heimweh nach dem Himmel erfüllten hungernden Herzen um Hilfe, und ich helfe ihnen.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes), S. 147: “From the interior of Africa to the utmost parts of the earth, the sick and the heavenly homesick or hungry hearts are calling on me for help, and I am helping them.” Das vorurteilsfreie Gemüt spricht auf die geistigen Wahrheiten dieses Buches an. Im Vorwort heißt es dazu: „Im Geist der Liebe Christi — als eine, die, alles hoffet, alles duldet‘ und freudig den Leidtragenden Trost und den Kranken Heilung bringt — übergibt sie diese Blätter den ehrlichen Suchern nach Wahrheit.“ Science and Health (Wissenschaft und Gesundheit), S. xii: “In the spirit of Christ's charity,—as one who ‘hopeth all things, endureth all things,’ and is joyful to bear consolation to the sorrowing and healing to the sick,—she commits these pages to honest seekers for Truth.”
Diesmal wollen wir aus Arbeitsbereichen der Kirche berichten, die, wie wir meinen, für Sie von Interesse sein dürften. Viele Mitglieder werden sich an unsere weltweite Videokonferenz von 1984 erinnern, auf der wir gelobten, für die ganze Menschheit zu leben. Seitdem beobachten wir größeres Engagement für das Heilen. In dem Jahr nach dieser Versammlung stieg die Zahl der eingereichten Zeugnisse für unsere Zeitschriften um ungefähr vierzig Prozent. Und diese Entwicklung hat angehalten.
Vorstandsmitglieder haben im letzten Jahr Zweigkirchen in Afrika, Südamerika und Europa besucht. In einer osteuropäischen Stadt konnten ein Vorstandsmitglied und die Schriftführerin Der Mutterkirche mit staatlicher Erlaubnis einen Gottesdienst abhalten und mit fast 200 Leuten zusammenkommen. Es handelte sich um den ersten christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst in 38 Jahren.
Die Arbeit des Vortragsrates wurde schon in den Berichten aus dem Feld angesprochen. Wir möchten noch etwas über die Rundreisevorträge sagen. Der Rundreisevortragende Michael B. Thorneloe hat diese Bestimmung des Kirchenhandbuchs durch Gebet und geistige Innovation mit Leben erfüllt. Vor wenigen Wochen hielt er einen Vortrag in Toronto in Kanada. Vor und nach dem Vortrag kam es zu vielen hilfreichen Kontakten mit Bürgerinitiativen, die sich mit Fragen wie Rassismus, Drogenmißbrauch und Obdachlosigkeit befassen. Das führte zu Vorträgen, die in kleinerem Rahmen für die Mitarbeiter dieser Bürgerinitiativen gehalten wurden. Wir sind dankbar für den Fortschritt auf diesem neuen Arbeitsfeld.
Voller Freude geben wir bekannt, daß der Unterrichtsrat im Dezember 1988 gemäß Kirchenhandbuch eine Lehrerbildungsklasse leitete. Die dreißig neuen Lehrer erteilen künftig Klassenunterricht in Argentinien, Australien, Chile, der Bundesrepublik Deutschland, England, Frankreich, Indien, Kanada, Mexiko, Puerto Rico, Schweden, der Republik Südafrika, Uruguay und den Vereinigten Staaten. Hier wird erneut deutlich, was die Schriftführerin in ihrem Bericht gesagt hat: Das Interesse an der Christlichen Wissenschaft wird größer, und sie findet Aufnahme bei den „Millionen vorurteilsfreier Gemüter“.
Neben dem Komitee für Veröffentlichungen, dessen Bericht wir bereits hörten, gibt es drei weitere Komitees, die im Kirchenhandbuch angeführt werden. Und wir möchten jetzt über die Tätigkeiten dieser Komitees berichten.
Erstens, das Finanzkomitee. Die Prüfung der Bücher der Kirche wurde in diesem Jahr von dem Unternehmen Ernst & Whinney durchgeführt. Die vom Schatzmeister angegebenen Zahlen wurden vom Wirtschaftsprüfer bestätigt. Außer normalen laufenden Rechnungen hat die Kirche keine Schulden. Das Finanzkomitee hat gemäß Kirchenhandbuch die Aufgabe, für die Ordnungsmäßigkeit aller Finanzabwicklungen der Kirche Rechnung zu tragen. Es wurde festgestellt, daß alle Gelder richtig verwaltet worden sind. Das Finanzkomitee ist mit dem Schatzmeister der Überzeugung, daß die Dankbarkeit für diese Kirche zunehmen und ihre Mission stützen wird.
Ich zitiere als nächstes aus dem Bericht des Bibellektionskomitees: „Wir grüßen Sie alle auf dieser Jahresversammlung. Wir sind uns demütig bewußt, daß das Bibellektionskomitee eine äußerst heilige Aufgabe hat, nämlich Bibellektionen für die ganze Menschheit zusammenzustellen. Dadurch, daß unsere Kirche jetzt die Menschheit weltweit erreichen kann, ist es noch wichtiger, daß sich unsere Lektionspredigten den Nöten der ganzen Menschheit zuwenden. Unsere Führerin hat dem Bibellektionskomitee die Aufgabe übertragen, Lektionen zusammenzustellen, die erziehen und erheben und zur ganzen Welt sprechen — zu allen Völkern, Rassen und Religionen. Zur Vorbereitung einer jeden Lektion beten wir um geistige Erkenntnis und göttliche Führung, damit unser universeller Pastor die Herzen aller Menschen berühre und einen heilenden Einfluß ausübe. Es ist eine wahrhaft universelle Predigt, nicht nur für die Vergangenheit und Gegenwart, sondern für alle kommenden Zeiten.“
Und nun der Bericht des Komitees für Geschäftliches. Dieses Komitee wird vom Vorstand der Christlichen Wissenschaft ernannt, und, wie es das Kirchenhandbuch formuliert, soll es „die Geschäfte, die ihm Mrs. Eddy, der Vorstand oder das Komitee für Veröffentlichungen auftragen mögen, prompt und richtig ausführen“ Handbuch Der Mutterkirche, Art. XXIV Abschn. 9.. Die Geschäfte dieser Kirche sind grundsätzlich geistiger Natur und müssen auf metaphysischer Basis ausgeführt werden. Die Mitglieder dieses Komitees treten nicht zusammen; sie kennen sich nicht einmal namentlich. Ihre Arbeit besteht darin, das metaphysische Heilsystem der Christlichen Wissenschaft auf die Bewegung anzuwenden. Sie arbeiten gewissenhaft und bewirken Heilungen. Wissenschaftliche christliche Behandlung trägt auch weiterhin die Mission unserer Kirche vorwärts, und jede Abteilung und jede Tätigkeit wird von der hingebungsvollen Arbeit dieses Komitees unterstützt.
Die Satzung im Kirchenhandbuch, die das Komitee für Geschäftliches begründet, zeigt auf, wie das Kirchenhandbuch den Vorstand der Christlichen Wissenschaft anleitet. In Artikel I Abschnitt 6 heißt es: „Die Geschäfte Der Mutterkirche sollen von dem Vorstand der Christlichen Wissenschaft erledigt werden.“ Hier handelt es sich nicht um herkömmliche Geschäfte. Und es geht hier nie um Geschäfte normaler Art, nie um Routinegeschäfte. Die Geschäfte dieser Kirche ändern sich nicht. Darauf hat die Gründerin der Christlichen Wissenschaft ihre Kirche errichtet, und das ist das Fundament des christlichen Heilens.
Das Heilen war schon immer das Herz dieser Kirche, und es steht im Mittelpunkt der Tätigkeiten der Direktoren wie auch einer jeden Aktivität dieser Kirche. Ja, jedes Kirchenmitglied hat Anteil an den Geschäften dieser Kirche. Durch ihre Gebete und finanzielle Unterstützung hatten die Mitglieder Anteil an der Errichtung dieses Erweiterungsbaues, wo wir heute zusammengekommen sind. In jüngerer Zeit hatten sich die Mitglieder dem Bau des Kirchenzentrums verschrieben. Und die Erweiterung Der Mutterkirche hörte nicht 1906 mit der Errichtung des Gebäudes auf, auch nicht im Jahre 1973. Wir bauen immer noch an unserer Kirche und erweitern sie. Ihre Mission umspannt buchstäblich die ganze Welt und erreicht alle Menschen. Und das ermöglichen die selbstlosen Gebete und die Unterstützung ihrer Mitglieder. Es ist die Errichtung eines wahren Kirchengebäudes, das wie ein Zuhause ist, einer universalen Kirche, ohne trennende Wände, in der jeder willkommen ist.
Die Versammlung schloß mit Lied Nr. 394.
Nachtrag zum Bericht über die Jahresversammlung
Am Wochenende nach der Jahresversammlung wurde im Rahmen der Veröffentlichungstätigkeit des Christian Science Journals und des Herolds der Christlichen Wissenschaft eine Aufnahme der Versammlung über den kircheneigenen Kurzwellensender ausgestrahlt. Auf diesem Wege konnte Die Mutterkirche die Mitglieder in Europa, Afrika, Asien und Nord-, Mittel- und Südamerika erreichen.
Der Bericht über die Jahresversammlung wird gewöhnlich für die Mitglieder und die Öffentlichkeit im Christian Science Journal veröffentlicht. Und in den vergangenen Jahren hat man sich verschiedentlich bemüht, die Veranstaltung auf andere Weise — zum Beispiel auf Audio- und Videokassetten — den Christlichen Wissenschaftern in aller Welt zugänglich zu machen.
Tatsächlich wurde die Jahresversammlung zum erstenmal vor über fünfzig Jahren, im Jahre 1936, über Kurzwelle ausgestrahlt. Die Reaktion der Mitglieder war sehr positiv. Wo immer sich damals ein Kurzwellenradio befand, versammelte man sich, um der Versammlung zuzuhören. Ein Mitglied schrieb 1936 aus Kansas City, Missouri: „Die Jahresversammlung Der Mutterkirche im Radio zu hören war ein neues Erlebnis, angefüllt mit ungewöhnlicher Inspiration und Wertschätzung.. . Doch am dankbarsten sind wir dafür, daß wir etwas von dem Geist des Augenblicks erfassen konnten.“
Die Jahresversammlung wurde damals über den Sender W1XAL der World Wide Broadcasting Foundation ausgestrahlt, die für ihre Bemühungen bekannt war, Programme ohne Propaganda und im Geiste internationaler Freundschaft zu senden.
Neue Leser Der Mutterkirche
Am 5. Juni gab der Vorstand der Christlichen Wissenschaft bekannt, daß Horacio Omar Rivas, C.S.B., aus Boston, Massachusetts, USA, zum Ersten Leser Der Mutterkirche und Marion Sheldon Pierpont, C.S.B., aus Des Moines, Iowa, USA, zum Zweiten Leser gewählt wurden. Beide gehörten bis dahin dem Vortragsrat der Christlichen Wissenschaft an.
Horacio Omar Rivas ist Ausüber und Lehrer der Christlichen Wissenschaft; seinen Klassenunterricht hält er in englischer und spanischer Sprache ab. Er wurde 1973 in den Vortragsrat ernannt und hat überall in der Welt Vorträge über die Christliche Wissenschaft in Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Italienisch gehalten. Herr Rivas wurde in Buenos Aires, Argentinien, geboren, wo er auch seine Ausbildung erhielt. Er und seine Frau Heloisa, eine gebürtige Brasilianerin, sind jetzt amerikanische Staatsbürger.
Marion Pierpont ist ebenfalls Ausüberin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft. Sie war in den letzten sechs Jahren Mitglied des Vortragsrates. Ehe sie die öffentliche Ausübung der Christlichen Wissenschaft aufnahm, war sie zwölf Jahre lang im öffentlichen Schuldienst. Sie erhielt ihre Ausbildung als Lehrerin an der University of Northern Iowa.
Gemäß Artikel I Abschnitt 4 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy beträgt die Amtszeit der Leser Der Mutterkirche drei Jahre.
Neuer Präsident Der Mutterkirche
Auf der Jahresversammlung Der Mutterkirche am 5. Juni wurde bekanntgegeben, daß David E. Sleeper, C.S.B, aus Dallas, Texas, USA, zum neuen Präsidenten Der Mutterkirche gewählt wurde. Gemäß Artikel I Abschnitt 2 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy beträgt seine Amtszeit ein Jahr. Herr Sleeper ist Nachfolger von Pearline B. Thompson, der zurücktretenden Präsidentin.
David Sleeper war über dreißig Jahre in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung tätig. Er ist Ausüber und Lehrer der Christlichen Wissenschaft und gehörte dem Vortragsrat der Christlichen Wissenschaft an. Zur Zeit ist er Treuhänder der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft. In früheren Jahren war er Leiter der Komitees für Veröffentlichungen, Manager in der Kirchenverwaltung und Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft. Er ist Mitglied Dritter Kirche Christi, Wissenschafter, Dallas, Texas.