Schlichte Worte der Wahrheit, so wie man sie in der Christlichen Wissenschaft versteht, können heilen, Furcht überwinden und lassen uns Gottes allmächtiges, allgegenwärtiges und harmonisches Wirken spüren. Das wurde mir kürzlich sehr deutlich, als ich meinen Sohn David als einziger Passagier auf einem Flug in seinem kleinen Privatflugzeug begleitete. Er war der Pilot.
Unser Büro liegt etwa 110 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Ich wohne in der Nähe des Flugplatzes von Orange County. Eines Abends bot mir mein Sohn an, mich nach Hause zu fliegen. Scherzhaft fragte ich: „Ist dein Flugapparat auch flugtüchtig?“ Er antwortete darauf: „Müßte er eigentlich sein. Das Flugzeug kommt gerade aus der Wartung.“ Er rief den Wartungsbetrieb noch einmal an, und man sagte ihm, daß alles in bester Ordnung sei. Und so meinten wir, dieser Flug wäre eine schöne Abwechslung.
Wir fuhren zum Flughafen, schoben das Flugzeug aus der Halle und führten die Vorflugkontrolle durch. Inzwischen hatte David über Funk vom Kontrollturm auch die Genehmigung erhalten, zur Startposition zu rollen. Bald freuten wir uns in 2000 Meter Höhe über die herrliche Landschaft.
Nachdem wir schon etwa 80 Kilometer weit geflogen waren, fiel mir auf, daß David an den unzähligen Schaltern und Knöpfen herumdrehte. Dann sagte er: „Vater, schnall dich bitte gut an, und stell den Sitz so weit wie möglich nach vorn. Die Stromversorgung ist gerade ausgefallen und damit die Instrumente und die Hydraulikpumpen. Es kann sein, daß wir eine Notlandung machen müssen.“ Als er das sagte, bemerkte ich, daß sein Gesicht vor Schweiß glänzte, obwohl es im Flugzeug gar nicht heiß war.
Sofort bekräftigte ich im stillen, daß Gott allmächtig ist — alle Kraft und Leistung —, allgegenwärtig. Das bedeutete, daß Er, die göttliche Liebe, unmittelbar bei uns im Flugzeug war; und wo Gott ist, ist alle Tätigkeit harmonisch. Mir fielen auch folgende Worte des Liedes Nr. 427 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft ein: „Ich fühle Gottes Gegenwart, / Bin nicht mehr müde, bang und zag.“ Als mir bewußt wurde, daß das die Wahrheit war, trat an die Stelle der Furcht völliges Vertrauen auf Gott, Gemüt. Ich wußte, daß uns die notwendigen Schritte zu einer sicheren Landung gezeigt würden.
Ich mußte die Rolle des Kopiloten übernehmen, während David die Kurbel für die Notbetätigung des Fahrwerks drehte, bis sie sich nicht mehr weiterdrehen ließ. Damit wollte er sich vergewissern, daß das Fahrwerk auch wirklich ausgefahren war. Allerdings gab es keine Möglichkeit, um das eindeutig zu prüfen, da auch die Fahrwerksanzeige ausgefallen war.
Inzwischen hatten wir fast den Flugplatz von Orange County erreicht. David entschloß sich aber, dort keine Landung zu versuchen, da wir keine Möglichkeit hatten, mit dem Kontrollturm Funkkontakt aufzunehmen, und um diese Tageszeit herrschte dort sehr starker Verkehr. Deshalb drehten wir ab und nahmen wieder Kurs auf den Flugplatz, von dem aus wir gestartet waren. Meine Aufgabe als Kopilot bestand darin, sorgfältig auf andere Flugzeuge im Luftraum zu achten.
Normalerweise herrschte an dem Flugplatz zu dieser Tageszeit reger Verkehr. Doch in dem Augenblick wurde mir bewußt, daß uns, nachdem wir abgedreht hatten, nicht ein einziges Flugzeug begegnet war, obwohl wir die Anflugsektoren von drei anderen Flugplätzen durchflogen hatten. Ich mußte an den vierten Vers des 91. Psalms denken; dort heißt es: „Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild.“
Als wir uns dem Flugplatz näherten, richteten wir uns auf einen gestreckten Anflug ein, denn unsere Landeklappen funktionierten nicht. David entschloß sich, erst eine Platzrunde zu fliegen, um dem Kontrollturm durch entsprechende Flugmanöver zu signalisieren, daß wir uns in einer Notsituation befanden und keinen Funkkontakt aufnehmen konnten. Als wir den Flugplatz überflogen, stand die Sonne gerade in dem Augenblick in einer für uns so günstigen Position, daß wir den Schatten unseres ausgefahrenen Fahrwerks am Boden erkennen konnten. Als wir über den Kontrollturm kamen, sah auch der Fluglotse, daß das Fahrwerk ausgefahren war, und gab uns mit der Lichtkanone grünes Licht — Landung frei! Die Landung war perfekt, kein harter Landestoß, kein Springen, und das ohne Landeklappen.
Nachdem wir an der Halle angekommen waren und wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sagte ich zu meinem Sohn: „Dieser Vorfall hat mir Gelegenheit gegeben, zu Gott zu beten und Ihm für Seine immer liebevolle Fürsorge und für Seinen Schutz zu danken.“ David antwortete: „Ich habe auch tüchtig gebetet.“
Laguna Hills, Kalifornien, USA
Ich bin sehr froh, daß ich das Zeugnis meines Vaters bestätigen kann. Alles war so, wie er es dargelegt hat. Ich war dabei. Ich war der Pilot.
Van Nuys, Kalifornien, USA
