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Wie kann man aus seinem Leben das Beste machen?

Aus der April 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einer Rundfunk-Talkshow berichtete ein Gast, daß er einmal einen Mann gekannt habe, der in Kalifornien an der Bay Bridge den Brückenzoll kassierte. Er habe diesen Mann nie vergessen können. Er habe nämlich etwas Ungewöhnliches an sich gehabt. Während seine Kollegen, die die gleiche Routinearbeit zu tun hatten wie er, den Eindruck erweckten, als ob „sie wie Roboter immer nur die gleichen Bewegungen“ ausführten, — tanzte dieser Mann!

Er tanzte buchstäblich während der ganzen Arbeitszeit. Er hoffte, eines Tages Tänzer zu werden, und er nutzte jede Gelegenheit, um sich darauf vorzubereiten. Dem Mann war klargeworden, wie jener Gast der Talkshow sagte, „daß er vor der gleichen Alternative stand wie jeder andere auch. Er konnte entweder aufgeben und seinen Traum vergessen oder aber in seinem Kassiererhäuschen tanzen.“

Der Studiogast meinte dann, daß sich alle, die in ihrem Beruf vorankommen wollen, gewisse Fragen stellen sollten. Und daß letztendlich die vielleicht grundlegendste Frage „nicht nur die Arbeit selbst und nicht nur die Produktivität betrifft, sondern auch einen geistigen Punkt berührt: ,Wie kann man aus diesem Leben das Beste machen?' “ Dr. Charles Garfield, Conversations with The Christian Science Monitor vom 14. März 1986.

Es spielt keine Rolle, wo wir uns gerade befinden — ob nun in einem Kassiererhäuschen oder in dem Vorstandszimmer eines Konzerns, ob wir gerade Nägel in die Wand schlagen, den Frühstückstisch abräumen oder in außenpolitischen Fragen Entscheidungen zu treffen haben —, diese Frage wird uns immer wieder beschäftigen, bis wir eine zufriedenstellende Antwort darauf gefunden haben. Viele Menschen finden ihre Antwort dadurch, daß sie ihr Leben Gott anvertrauen. Sie stellen fest, daß ihr Leben spürbar bereichert wird, wenn sie sich bewußt darum bemühen, in allen Dingen geistige Eigenschaften konsequenter zum Ausdruck zu bringen. Diese Bereicherung ergibt sich daraus, daß der einzelne tatkräftiger jeden Tag, jeden Augenblick Gott verherrlicht. Nichts ist befriedigender als das.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott es der dem Menschen geistige Eigenschaften verleiht, und daß wir in gewissem Maße unsere Dankbarkeit für Seine unendlichen Segnungen bekunden, wenn wir danach streben, diese Eigenschaften in unserem täglichen Tun zum Ausdruck zu bringen und so den himmlischen Vater zu verherrlichen. Jeden Tag haben wir reichlich Gelegenheit, das göttlich Gute auszudrücken und mehr aus unserem Leben zu machen.

Wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter nach einem anstrengenden Tag uns bissig antwortet oder etwas Verletzendes sagt, so stehen wir „vor der gleichen Alternative“, vor der auch jeder andere steht: entweder beleidigt zu sein und ärgerlich darauf zu reagieren oder aber zu lieben. Liebe, die ein Ausdruck der göttlichen Liebe ist, ist eine machtvolle geistige Eigenschaft. Durch eine derartige Liebe zeigen wir, daß wir die wahre geistige Identität unseres Nächsten, der das vollkommene Bild und Gleichnis Gottes ist und kein abgearbeiteter, frustrierter oder jähzorniger Sterblicher, echt schätzen. Solche Liebe kann dazu beitragen, das ganze Betriebsklima zu verändern.

Wenn man sich schon eine ganze Weile unter der schweren Last persönlicher Verantwortung abgemüht hat und es so aussieht, als könnte einem niemand helfen, und wenn einem vielleicht das Geld langsam ausgeht und die Aussichten auf einen Arbeitsplatz schlecht sind, dann steht man vor der gleichen Alternative wie jeder andere auch: Man kann sich in Sorgen und Verzweiflung ergehen, oder man kann frohlocken! Eine besondere Freude liegt in der Erkenntnis, daß „Gott ... unsre Zuversicht und Stärke [ist], eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ Ps 46:2.. Gebet erfreut das Herz mit der bleibenden Überzeugung, daß die göttliche Wahrheit immer da ist mit den rechten Ideen, die die menschliche Not stillen.

Solche Freude ist eine weitere kraftvolle, geistige Eigenschaft. Sie ist kein naiver Optimismus. Freude ist vielmehr solider geistiger Realismus, denn sie bekräftigt die Tatsache, daß der Mensch Gottes vielgeliebtes Geschöpf ist und daß Gottes Mensch niemals vernachlässigt wird. Der Mensch ist nicht unterprivilegiert, eilt nicht seiner Auslöschung entgegen, ist kein körperliches Wesen. Der Mensch ist die vollständige geistige Widerspiegelung, die unsterbliche Idee des allmächtigen Gemüts. Christus Jesus, der Gottes Fürsorge in seinem ganzen Leben und Wirken bewies, lehrte, daß sich seine Nachfolger nicht um das Lebensnotwendige sorgen sollten. Unsere rechtmäßigen Bedürfnisse werden in dem Maße gestillt, wie wir uns freudig die Wahrheit zu Herzen nehmen, daß Gott Seine Schöpfung beständig versorgt, und treu vom Standpunkt der göttlichen Wirklichkeit aus beten — „zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ Mt 6:33. trachten. Unser Leben wird dann produktiver werden.

Beständige Liebe und christusgleiche Freude sind nur zwei der grenzenlosen geistigen Eigenschaften, die wir besitzen und die wir ausdrücken können. Weitere sind Redlichkeit, Weisheit, Friede, Reinheit, Intelligenz, Heiligkeit, Harmonie, Anmut, und es gibt noch viele mehr. Es ist ganz natürlich, daß wir diese Eigenschaften immer vollständiger — hier und jetzt — zum Ausdruck bringen wollen, denn sie machen ja unsere Identität als Gottes Ebenbild aus. Und wir wollen sie zum Wohle und zum Segen der ganzen Menschheit ausdrücken und nicht bloß zu selbstischen Zwecken. Mrs. Eddy hat es so formuliert: „Der erhabene Inhalt eines ehrlichen Lebens stillt das Verlangen des Gemüts, das nach dem höheren Guten strebt, und badet es in den kühlen Wassern des Friedens auf Erden, bis es heranreift zur Fülle der Weisheit und das eigene Glück nach der Summe des Glücks bemißt, das es anderen geschenkt hat.“ Vermischte Schriften, S. 227.

Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft gibt demjenigen, der demütig nach einer Antwort auf die Frage sucht, wie er aus seinem Leben das Beste machen kann, mit sanften Worten Zuversicht. Der Anfang des Liedes lautet: „Nimm mein Leben, laß es Dir, / Gott, geweiht sein für und für.“ In diesem Lied wird von Stunden und Tagen gesprochen, die angefüllt sind mit dem Lobpreis für Gott. Es heißt darin ferner, daß unsere Hände durch die Liebe des himmlischen Vaters geführt werden, unsere Stimme immer nur für Gott singt, unsere Lippen Seine Botschaft verkünden. In dem Lied heißt es sogar, daß unsere Füße Gottes Zwecken dienen. Es erhebt an dieser Stelle sein Gebet zu Gott mit den Worten: „Laß auch meine Füße sich / Regen, Gott, allein für dich.“ Liederbuch, Nr. 324.

Im Grunde genommen geht es bei der Frage, wie man das Beste aus seinem Leben machen kann, um geistige Dinge. Wir entdecken die Antwort, wenn wir erfahren, wer wir in Wirklichkeit als Gottes Bild und Gleichnis sind, und dann Gott dienen — Ihn verherrlichen — und die Menschheit segnen. Keiner von uns will, daß sein Traum verweht. Jeder von uns hat die Wahl. Würden wir da nicht lieber tanzen?

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