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Sprechende Schlangen?

Aus der April 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Maria mag Schlangen. Sie hat einen Freund, der seine zahme Schlange mit zur Schule nahm, um sie der Klasse zu zeigen. Es war eine hübsche Schlange, und sie sah in ihrem Käfig sehr friedlich aus.

Sprechen tat diese Schlange allerdings nicht. „Natürlich nicht!“ wirst du vielleicht sagen. „Schlangen können doch nicht sprechen!“ Und du hast recht. Keine echte Schlange hat jemals ein Wort gesagt.

Aber in der Bibel steht eine Geschichte über eine sprechende Schlange. Sie enthält eine Lehre für uns. In dieser Geschichte geht alles schief, weil eine Frau, die Eva heißt, glaubt, eine Schlange könne ihr etwas Wahres erzählen. Siehe 1. Mose, Kap. 3. In Marias Sonntagsschulklasse wurde einmal diese Geschichte gelesen. Die sprechende Schlange erinnerte die Kinder an einen Lügner und an Lügen, die uns zu täuschen versuchen. Wahre Gedanken — Gedanken des Friedens, der Güte und der Gesundheit — machen dich froh. Lügnerische Gedanken — Gedanken, daß du verletzt oder traurig bist oder ungehorsam sein willst — machen dich ängstlich. Aber eine sprechende Schlange ist von Anfang an eine Lüge gewesen und könnte nicht die Wahrheit sagen. Deshalb sagten Maria und ihre Freunde, sie könnten einer Lüge Einhalt gebieten, wenn sie dem Lügner nicht glaubten.

Maria beschloß, auf ihre Gedanken zu achten. Gute Gedanken von Gott behielt sie und erfreute sich daran. Wenn sie Schlangengerede hörte, nannte sie es eine Lüge.

Sie sagte: „Du kannst nicht sprechen, Schlange!“, und sie betete, um Gottes Gedanken, wahre Gedanken, zu erkennen. Ihr fiel ein, daß Christus Jesus zu den Juden, die seiner Lehre glaubten, gesagt hatte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh 8:31, 32.

Maria erzählte ihrer Mutti, was sie in der Sonntagsschule gelernt hatte. Sie dachten sich ein Spiel aus. Wenn die Mutti oder Maria auf irgendein Schlangengerede hören wollte, dann machte jeweils der andere mit der Hand ein Schlangenmaul und bewegte Daumen und Finger auf und ab, um eine sprechende Schlange nachzuahmen.

Das sah so albern aus, daß sie dann beide immer loslachten. Der schlechte Gedanke oder die Lüge fand niemanden, der daran glaubte. Maria und ihre Mutti fühlten statt dessen immer, daß ihnen Gott ganz nahe war. Und sie freuten sich, immer wieder zu entdecken, daß Gottes Gedanken ja eigentlich die ganze Zeit über bei ihnen gewesen waren.

Wie du siehst, war das kein gewöhnliches Spiel.

Als Maria und ihre Mutti eines Abends abwuschen, fühlte sich die Mutter plötzlich sehr elend. Sie beugte sich vor und bemerkte, daß ihre Beine ganz fleckig waren. Maria war erschrokken darüber, daß ihre Mutti Schmerzen hatte und sich fürchtete. Da erinnerte sich Maria an das Spiel. „Das ist Schlangengerede!“ dachte sie. „Ich glaube nicht daran, denn die Wahrheit ist, daß Gott unser Vater und unsere Mutter ist und uns liebt. Er würde niemals Krankheit hervorrufen, denn Krankheit ist eine Lüge.“ Dann machte sie mit ihrer Hand das Schlangenmaul und klappte es auf und zu direkt unter der Nase ihrer Mutter, die noch immer vorgebeugt dastand.

Ihre Mutti sah das Handzeichen. Sie richtete sich langsam auf. Sie lächelte Maria an. „Spricht da schon wieder die alte Schlange?“ Kichernd antwortete Maria. „Es ist jedenfalls nicht das Pac-man-Monster!“ Die Mutti und Maria brachen in Gelächter aus und umarmten sich. Und dann wuschen sie zu Ende ab.

Als die Mutti an jenem Abend badete, fiel ihr auf, daß ihre Beine wieder normal aussahen. Es war also Schluß mit diesem Schlangengerede.

Anmerkung der Mutter:

Das Spiel, das meine Tochter und ich spielten, ergab sich aus dem Bedürfnis heraus, zu lernen, wie man das Böse im richtigen Verhältnis sehen kann — wie man erkennen kann, daß es keine Macht hat und ein Nichts ist. Vor dieser Heilung hatte ich in der Bibel das Kapitel im ersten Buch Mose studiert, und ich fand dabei Mrs. Eddys folgende Erkenntnis äußerst hilfreich: „Eine Kenntnis von beidem, von Gut und Böse, ist unmöglich — wenn das Gute Gott und Gott Alles ist. Als der Meister vom Ursprung des Bösen sprach, sagte er:, Wenn er die Lüge redet ,so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.' Gott warnte den Menschen davor, der sprechenden Schlange oder vielmehr der sie beschreibenden Allegorie zu glauben.“ Vermischte Schriften, S. 24.

Mich sprach sehr an, was Christus Jesus zu seinen Jüngern gesagt hatte: „Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.“ Lk 10:19.

Etwa fünf Jahre zuvor — damals hatte ich mich noch nicht mit der Christlichen Wissenschaft befaßt — hatten die Ärzte festgestellt, daß es sich bei diesem Zustand um Anämie handelte. Die Anfälle dauerten immer ungefähr eine Woche. Daher mein Erstaunen und meine Freude über die Macht des Christus, der Wahrheit, als die Symptome innerhalb einer Stunde völlig ausgelöscht waren.

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