Die Jahresversammlung Der Mutterkirche führt den Mitgliedern aufs neue vor Augen, wie sehr sie sich als Christen der heilenden Mission Der Mutterkirche in der Welt verpflichtet haben. Außer der Jahresversammlung, auf der Berichte gegeben wurden, fand in diesem Jahr eine öffentliche Veranstaltung statt, die Freunden und Nachbarn Gelegenheit bot, mehr über die weltumspannende Arbeit Der Mutterkirche zu erfahren. Sie waren am Wochenende vor der Jahresversammlung zu „vier Tagen der offenen Tür“ im Gebäude der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft eingeladen — zu einer Ausstellung, die dem Thema „Eine weltweite Stimme“ gewidmet war.
Der diesjährige Bericht des Vorstands der Christlichen Wissenschaft erscheint in einer neuen Broschüre, die in den Leseräumen der Christlichen Wissenschaft in der ganzen Welt erhältlich sein wird. Die Broschüre, betitelt Christian Science: A Report For The ’90s (Die Christliche Wissenschaft: ein Bericht für die neunziger Jahre), ist vom Verwaltungsrat der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft vorbereitet worden. Eines der wichtigsten Ereignisse, die für das kommende Jahr angekündigt werden, ist der Start des Monitor-Kanals, eines vollständigen Kabelfernsehprogramms mit Nachrichten, Berichten und Informationen für Kabelsysteme in allen Teilen Nordamerikas.
Die auf der Jahresversammlung gegebenen Berichte werden im folgenden in gekürzter Form wiedergegeben.
Lesungen des zurücktretenden Präsidenten
David E. Sleeper
Die Bibel
Mk 16:9, 14, 15, 17, 18
2. Kor 4:6
Jes 40:5
Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy
138:32–35
347: 17–25
98:18–26
150:4–9
Danach vereinigten sich die Anwesenden im stillen Gebet und beteten dann gemeinsam das Gebet des Herrn.
David Sleeper gab die Beamten
Der Mutterkirche
[Stand: 4. Juni 1990] bekannt.
Rev. Mary Baker Eddy
Pastorin Emerita
Der Vorstand der Christlichen Wissenschaft
Harvey W. Wood
Ruth Elizabeth Jenks
John Lewis Selover
Jill Gooding
Richard C. Bergenheim
Jürgen Kurt Stark
Präsident
Horacio Omar Rivas
Erster Leser
Marion Sheldon Pierpont
Zweiter Leser
Virginia Sydness Harris
Schriftführer
Donald C. Bowersock
Schatzmeister
Bemerkungen des neuen Präsidenten
Kürzlich sprach ich am Telefon mit einem Freund, der Mitglied Der Mutterkirche ist und in Dresden lebt. Er lernte die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) 1948 kennen, kurz bevor sie dort verboten wurde. Während des Gesprächs erwähnte er mehrere Male, daß unser zweifacher Pastor, die Bibel und Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit, während der langen Jahre, als die Dunkelheit des Materialismus das Licht der Geistigkeit auszulöschen versuchte, eine beständige Quelle der Stärke für ihn und seine Familie gewesen sei.
Er begriff, daß er nie ohne den Beistand seines Pastors sein konnte, der immer bereit war, zu helfen und zu heilen, und der ihn wiederum befähigte, anderen zu helfen und sie zu heilen. Der Atheismus der Materie hatte seinen Glauben an Gott zu schwächen versucht. Aber die in Wissenschaft und Gesundheit enthaltenen Wahrheiten hatten zugleich die Wurzeln seines geistigen Verständnisses gekräftigt. Was der Materialismus leugnete, bekräftigten die Lehren von Wissenschaft und Gesundheit — nämlich die Allgegenwart Gottes, der Geist ist, und die Geistigkeit des Menschen, der als Kind Gottes keine Zelle der Körperlichkeit besitzt. Inzwischen hat mein Freund am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilgenommen, und heute ist er aktiv an der Neugründung der ehemaligen Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, Dresden, beteiligt.
Mein Freund hat seine Kraft in der täglichen Begegnung mit unserem Pastor gefunden. Wir wissen, daß unsere Führerin Mrs. Eddy sich an den Pastor — die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit — wandte, um sich täglich von ihm geistig speisen zu lassen und um sich ein von der Erkenntnis der Güte und Allmacht Gottes erleuchtetes Bewußtsein zu bewahren. Es war etwas göttlich Natürliches für sie. Und es ist auch ganz natürlich, daß wir unser Verständnis von unserem Pastor vertiefen, damit unsere Augen von Licht erfüllt bleiben und wir uns unser Denken rein erhalten.
Denken wir immer daran, daß ein dankbares Herz, eine ausgestreckte Hand, eine freundliche Geste, ein gütiges Lächeln, ein Hoffnungsstrahl, ja jeder gottähnliche Gedanke, wie mentale Atemzüge sind, die die Atmosphäre mit Heilung und Erneuerung durchdringen? Derjenige, dessen Denken aufs engste mit Gott verbunden ist, tut am meisten für die Erleuchtung der Menschheit. Mögen wir doch alle so selbstlos leben, daß es nie einen Augenblick gibt, wo das Licht in uns durch irgendeine Form des Irrtums oder durch einen unschönen Charakterzug getrübt werden kann.
Ein dringender Ruf ergeht an uns heutzutage. Die heutige Generation ist eindeutig bereit, den Tröster aufzunehmen. Und ist nicht die Heilarbeit jedes Christlichen Wissenschafters das, was nötig ist? Nur durch Heilung wird der Menschheit die praktische Wirksamkeit der Wahrheit des Seins gezeigt, die unser Pastor, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, entfaltet.
Bericht des Schatzmeisters
Seit Anfang des Jahres habe ich mehrmals Gelegenheit gehabt, mit Gruppen von Christlichen Wissenschaftern in den Vereinigten Staaten und Europa zusammenzukommen. Jedesmal fand ein offener Meinungsaustausch zwischen den Teilnehmern und mir statt, ja manchmal gab es auch echte Meinungsverschiedenheiten.
Beim Nachdenken über die Fragen, die gestellt wurden, und die Diskussionen, die stattfanden, stieß ich auf eine Stelle in den Vermischten Schriften, die den Kern dieser Treffen erfaßte. Unsere Führerin Mrs. Eddy schreibt: „Nach der Heiligen Schrift sagt Gott:, So kommt denn und laßt uns miteinander rechten.‘ Es gibt nur ein wahres Gemüt, und dieses sollte den Menschen regieren und regiert ihn auch.“
Diese Treffen haben mich sehr inspiriert und mir deutlich gezeigt, daß es weise ist, die Anweisungen unserer Führerin hinsichtlich der Abgabe des Finanzberichts auf der Jahresversammlung genau zu befolgen. Diese Anweisungen sind im Kirchenhandbuch von Mary Baker Eddy in Artikel XXIV Abschnitt 3 und 4 enthalten. Ich würde sagen, daß das sterbliche Gemüt uns davon überzeugen möchte, finanzielle Daten seien ein effektiverer Maßstab für unseren Fortschritt als die Erfüllung unserer Mission. Wenn wir das akzeptieren, lassen wir uns von der wesentlichen Aufgabe unserer Kirche ablenken, die darin besteht, Mrs. Eddys Prophezeiung in ihrem Buch Kanzel und Presse zu erfüllen.
Wir wissen, daß unsere eigene Versorgung das Ergebnis täglicher Demonstrationen ist. Das gleiche gilt für Die Mutterkirche. Die Betriebsmittel sind die verfügbaren Ressourcen, die den täglichen Bedürfnissen der Kirche gerecht werden. Sie sind das Ergebnis großzügiger Zuwendungen seitens der Mitglieder. Wir danken Ihnen für Ihre anhaltende Unterstützung, die im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hat.
Sie können versichert sein: Wir würden es nie so weit kommen lassen, daß die Kirche ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könnte. Wie auch in den vergangenen Jahren berichtet wurde, ist Die Mutterkirche völlig schuldenfrei, ebenso das Christian Science Monitor Syndicate, Inc., das die Fernsehstation und die Kurzwellensender Der Mutterkirche verwaltet.
Im folgenden nun der Finanzbericht für das Geschäftsjahr, das am 30. April 1990 endete. Der Buchwert der Betriebsmittel Der Mutterkirche belief sich am 30. April 1990 auf 145 Millionen Dollar gegenüber 168 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Rückgang der Betriebsmittel vollzog sich nach Plan; er entstand durch die Einführung und den Ausbau der neuen Aktivitäten Der Mutterkirche.
Wir erwarten, daß das Fernsehen und das Magazin World Monitor schließlich genügend Einnahmen erzielen werden, um sich selber zu tragen oder einen Gewinn abzuwerfen. Unsere Kurzwellensendungen ermöglichen es uns, die ganze Menschheit zu erreichen, und waren deshalb nicht als Einnahmequelle gedacht. Sie werden also immer aus den Betriebsmitteln Der Mutterkirche bestritten werden. Daher unser Aufruf an alle Mitglieder in dem diesjährigen Kopfsteuerbrief und der Spendenaufruf im Dezember 1988.
Unsere Ausgaben für das Geschäftsjahr, das am 30. April 1990 zu Ende ging, beliefen sich auf 108 Millionen Dollar gegenüber 138 Millionen Dollar im Vorjahr. Unsere Ausgaben sind zwar plangemäß reduziert worden, fielen jedoch nicht auf 94 Millionen Dollar, wie auf der Jahresversammlung im Vorjahr angekündigt wurde. Der Grund dafür liegt hauptsächlich in der früher als geplanten Einführung neuer Fernsehprogramme. Wir erwarten, daß diese Programme in Zukunft in anderen Städten und in Übersee empfangen werden können.
Zum Abschluß möchte ich über eine Erfahrung berichten, die ich im Mai in der DDR machte. Ich traf mich mit mehreren Gruppen von Christlichen Wissenschaftern. Während unserer Gespräche drückten die Anwesenden tiefe Dankbarkeit aus für Die Mutterkirche und für alles, was sie in den vergangenen Jahren zu ihrer Unterstützung getan hatte. Doch was ich empfand und was ich einfach zum Ausdruck bringen mußte, war unsere Wertschätzung für ihre standhafte Ausübung der Christlichen Wissenschaft angesichts endloser Suggestionen, daß ihre Bemühungen vergeblich seien. Sie wußten, daß es ihre Treue zur Wahrheit war, die letztlich jeden Widerstand überwinden würde — und so war es auch! Sie bewiesen die folgende Tatsache: „Es gibt nur ein wahres Gemüt, und dieses sollte den Menschen regieren und regiert ihn auch.“
Ich bin diesen Christlichen Wissenschaftern demütig dankbar für ihre Treue, ihren Mut und ihre uneingeschränkte, selbstlose Hingabe. Und Ihnen allen danke ich für Ihre hingebungsvolle Arbeit und liebevolle Unterstützung Der Mutterkirche.
Bericht des Komitees für Veröffentlichungen
Mrs. Eddy weist uns in Wissenschaft und Gesundheit darauf hin, daß wir das Gute erkennen werden, das wir getan haben, wenn der Dampf der Schlacht sich zerteilt. Aus der Sicht des Komitees für Veröffentlichungen ist noch immer viel Dampf vorhanden, doch das wahrhaft bemerkenswerte Ereignis ist, daß sich der Dampf zu zerteilen beginnt.
Ich möchte einige Beispiele dafür anführen, daß die Winde oder Ströme der Wahrheit die Atmosphäre reinigen.
Die ernsthaften Bemühungen der Komitees für Veröffentlichungen, den Mitgliedern gesetzgebender Körperschaften die Wirksamkeit christlich-wissenschaftlicher Behandlung und die Wichtigkeit des Rechts auf freie Religionsausübung zu erklären, bewirken, daß dem christlich-wissenschaftlichen Heilen immer mehr Platz eingeräumt wird. Im letzten Jahr wurde eine ganze Reihe von Gesetzen verabschiedet, die die Position derer stärken, die sich für ihr gesundheitliches Wohlbefinden an Gott wenden.
Diejenigen von Ihnen, die amerikanische Zeitungen lesen, werden bemerkt haben, daß in diesem Jahr einige recht unfreundliche Dinge über das geistige Heilen geschrieben wurden. So vertrat zum Beispiel ein Kolumnist in einer Zeitung den Standpunkt, daß „das Recht, sich für Gebet zu entscheiden anstatt für die Medizin, ... nicht auf Kinder ausgedehnt werden sollte ...“ The Boston Herald, 16. April 1990. Er beschuldigte christlich-wissenschaftliche Eltern, daß sie ihre Kinder Gefahren aussetzten. Seine Beschuldigung basierte auf der Annahme, Gebet könne unmöglich eine wirksame Medizin, eine effektive Behandlungsmethode sein.
Ein anderer Kolumnist schrieb zu dieser Frage etwas sachlicher: „Es ist nicht so, als ob [die Eltern] nichts täten. Sie sind davon überzeugt, daß sie die beste Heilmethode wählten: das Gebet, daß Gott ihr Kind heilen und wiederherstellen möge.“
„Für die Christlichen Wissenschafter ist die Bibel die Grundlage ihres Glaubens und ihres Praktizierens“, folgerte der Kolumnist weiter. „Wer die Christlichen Wissenschafter aus religiösen Gründen verspottet, sollte sich vor Augen halten, daß Jesus von Nazareth, wie in der Heiligen Schrift — so nimmt man an — zuverlässig berichtet wird, den Blinden das Augenlicht wiedergab, die Lahmen wiederherstellte und die Toten auferweckte.“ Northeast Mississippi Daily Journal, 6. Mai 1990.
Der Klärungsprozeß geht nicht nur in den Zeitungsseiten vor sich, er erstreckt sich auch auf Rundfunksendungen. Eine Frau, die eine Radio-Talkshow anrief, sagte, daß sie keine Christliche Wissenschafterin sei, sich aber, als sie die Sendung hörte, wie eine Heuchlerin vorkam. Da waren diese Christlichen Wissenschafter, die doch tatsächlich das praktizierten, was Jesus über das Heilen der Kranken lehrte, während alle anderen Jesu Lehren nur im Munde führten!
Mehrere Fernsehprogramme haben sich ebenfalls in die Schlacht eingeschaltet und die Entscheidung, sich wegen Heilung an Gott zu wenden, in Frage gestellt. Aber wissen Sie, auch hier beginnt der Dampf sich zu zerteilen. So nahm ich beispielsweise vor kurzem an einer Fernsehdiskussion über geistiges Heilen teil. Zu den Teilnehmern gehörten ein Methodisten-Pfarrer, ein Rabbiner, ein katholischer Priester und ein Baptisten-Prediger. Moderator war der Präsident eines Colleges.
Nach dem Programm sagte der katholische Priester, er empfinde tiefes Mitgefühl für die christlich-wissenschaftlichen Eltern, und fügte dann hinzu: „Die Leute wissen einfach zu wenig über das christlich-wissenschaftliche Heilen. Wir alle müssen es noch viel besser erfassen.“
Ich bin oft gefragt worden, ob der Widerstand gegen das Heilen durch Gebet hauptsächlich von den Ärzten ausgehe. Ich glaube, es ist nicht ganz so einfach. Es stimmt zwar, daß sich Ärzte-Organisationen oft gegen die gesetzliche Anerkennung des geistigen Heilens ausgesprochen haben, doch einige Ärzte bezweifeln stark die Richtigkeit dieser Haltung; sie wollen nicht, wie manche es ausdrücken, den ersten Stein auf die Christliche Wissenschaft werfen.
Vor einigen Monaten war ich als Gastsprecher zu einem jährlich stattfindenden Ärztesymposium an einer Universitätsklinik eingeladen. Dabei bot sich die Gelegenheit, mit Ärzten, Krankenschwestern und Medizinstudenten über die Christliche Wissenschaft zu sprechen. Ich muß gestehen, ich empfand ganz besondere Hochachtung für viele der Studenten, die ich kennenlernte. Wenn auch unsere Methoden zur Behandlung von Krankheit sehr verschieden sind, so verbindet uns doch ein gemeinsamer Beweggrund: das Heilen; auf dieser Grundlage finden wir im Gespräch zueinander.
Seit Jahrzehnten ist die Frau, die das heutige geistige Heilen auf eine feste Grundlage gestellt hat, im falschen Licht gesehen worden. Doch jetzt, wo der preisgekrönte Dokumentarfilm über Mary Baker Eddy immer häufiger hier in den Vereinigten Staaten und nun auch im Ausland im Fernsehen gezeigt wird, beginnen einige dieser falschen Vorstellungen zu weichen.
Vor fast hundert Jahren schrieb Mrs. Eddy einen Brief, der für Christliche Wissenschafter heute von besonderer Bedeutung ist. Er ist in den Vermischten Schriften abgedruckt. Dieser Brief wurde an einen Christlichen Wissenschafter geschrieben, der Verfolgung erlitt, weil er sich an Gott wandte, um geheilt zu werden. Ich möchte einige Sätze daraus vorlesen:
„Mein lieber Schüler! Es ist etwas Großes, würdig befunden zu werden, für Christus, Wahrheit, zu leiden. Paulus sagte:, Dulden wir, so werden wir mit herrschen.‘ “ Und sie beendet den Brief mit den Worten: „Der Irrtum hat keine Macht als die, sich selbst zu zerstören. Er Konn Ihnen nicht schaden; er kann die ewigen Ströme der Wahrheit nicht aufhalten. Immer in Liebe, Mary B. G. Eddy.“
Die Menschen entdecken allmählich, daß ihnen ihr Christentum eine neue praktische Seite eröffnet, die wirksamer ist, als viele Christen bisher geglaubt haben. Zum Christentum gehört die Wissenschaft des geistigen Heilens, und unsere Kirche hat die Aufgabe, alle Christen mit dieser Wissenschaft bekannt zu machen, die allen Christen, ja der ganzen Menschheit, rechtmäßig zusteht.
Bericht des Schriftführers
Ich empfinde es als ein besonderes Vorrecht, im vergangenen Jahr Schriftführer Der Mutterkirche gewesen zu sein und miterlebt zu haben, wie die Liebe dieser Kirche die ganze Welt umfing.
Meine Besuche in verschiedenen Ländern — in der DDR, der Tschechoslowakei, in Ungarn, Lettland und der Sowjetunion — waren sehr fruchtbar. Ich erinnere mich an ein Treffen in der Stadt, die jetzt wieder Chemnitz heißt. Es fand statt drei Tage nachdem die Regierung der DDR die Christliche Wissenschaft offiziell als Religion anerkannt hatte und nur drei Tage vor dem Sturz der Berliner Mauer. Es war das erstemal in 38 Jahren, daß eine Religionsgemeinschaft in der DDR anerkannt wurde!
Ich erinnere mich noch sehr gut an die vielen Freunde in dem kleinen Raum. Ihr Leben ist ein leuchtendes Beispiel für die Stärke und Wirksamkeit der Macht Gottes, die auch in den schwierigsten Situationen tröstet und heilt. Wie schon die Urchristen im „Obergemach“ entdeckten, ist die geistige Macht eine greifbare Wirklichkeit.
Dann reiste ich nach Lettland, wo einige Christliche Wissenschafter still für sich Unwahrscheinliches leisten und das geistige Heilen wirklich praktizieren. Sie beten allein und lassen sich nicht entmutigen; mit ihrem einfachen, von echtem, tatkräftigem Gebet erfüllten Leben bringen sie ihren Nachbarn Stärke und Hoffnung und tragen so die frohe Botschaft des Heilens von einem zum andern weiter.
Ich freue mich, berichten zu können, daß bei dem steigenden Interesse an der Christlichen Wissenschaft auf der ganzen Welt die Bewerbungen um Mutterkirchenmitgliedschaft, wie in den vergangenen Jahren, in guter Anzahl eingegangen sind. In diesem Jahr wurden neue Mitglieder aus 45 Ländern aufgenommen — aus mehr Ländern als in den vergangenen Jahren. Die größte Anzahl kam aus Osteuropa. Das zunehmende Interesse in einigen Teilen der Welt ist natürlich und ermutigend. Aber zugleich besteht die Notwendigkeit, ernsthaft zu beten, um dem sinkenden Interesse in anderen Teilen entgegenzutreten.
Junge Menschen haben auch im vergangenen Jahr ein größeres Gemeinschaftsgefühl gewonnen durch verschiedene Treffen in Lateinamerika, die zu dem Zweck abgehalten wurden, geistige Lösungen für die Probleme der heutigen Zeit zu finden. Und im Juli werden Treffen in Australien und Neuseeland stattfinden.
Auch in Südafrika und Europa werden zwei ähnliche, aber doch einzigartige Treffen veranstaltet. Im Juli werden Jugendliche aus zehn Ländern im südlichen Afrika zusammenkommen. Und im September findet ein Treffen in Hamburg statt, zu dem Jugendliche aus zwanzig ostund westeuropäischen Ländern eingeladen sind. Ausschnitte aus diesem Treffen werden über Kurzwelle ausgestrahlt.
Für die Mitglieder, die aktives Interesse an der Ausübung der Christlichen Wissenschaft zeigten, wurden im vergangenen Jahr Versammlungen in der Bundesrepublik Deutschland, in Großbritannien, Uruguay und Teilen der Vereinigten Staaten abgehalten.
Diese Mitglieder stellen sich auch weiterhin in den Dienst an ihren Mitmenschen und ihrem Gemeinwesen. Einige inserieren öffentlich als Ausüber der Christlichen Wissenschaft, um ihren Mitmenschen mehr zur Verfügung zu stehen. Ein neuer Ausüber schrieb: „1987 verspürte ich den Wunsch, geistig zu wachsen, nicht unbedingt, um in die öffentliche Praxis zu gehen. Ich wußte nur, daß ich studieren, lernen und wachsen mußte wie nie zuvor. Dann ... kamen Anrufe um Hilfe durch Gebet. “
Die neueingetragenen Ausüber repräsentieren sozusagen die weltweite Stimme; sie kommen aus 13 Ländern! Zu den Heilungen, über die Ausüber in diesem Jahr berichteten, zählen Asthma, Wirbelsäulenbruch, Gallensteine, angeborene Hüftverrenkung, Masern, Brustkrebs, ärztlich diagnostizierte Zyste, Niereninfektion, Lungentuberkulose, Geisteskrankheit und Gonorrhö.
Mitglieder örtlicher Kirchen engagieren sich auf kreative, heilende Weise in ihrem Gemeinwesen. Erste Kirche, Farmington, New Mexico, berichtete, daß die Sonntagsschullehrer beschlossen, die Lehrer der öffentlichen Schulen zu drei ihrer monatlichen zum Zwecke der Inspiration abgehaltenen Versammlungen einzuladen. Die Schullehrer erörterten in einer Podiumsdiskussion die größten Probleme im Klassenzimmer. Die Kirchenmitglieder wurden so über die vorherrschenden Probleme informiert und konnten die Lehrer und Schüler durch gezielte Gebete unterstützen. Erfolge zeigten sich im Schulsystem durch größere Ordnung und Disziplin wie auch durch positive Veränderungen im Schulsystem selbst. Die Kirche wurde ebenfalls gesegnet, denn die Zahl der Sonntagsschullehrer und Schüler nahm zu, und geistiges Wachstum war sichtbar.
Die von Zweigkirchen in aller Welt gehaltenen Vorträge haben Schranken niedergerissen, die unsere Mitmenschen von der praktischen Anwendung der Christlichen Wissenschaft fernhalten wollen.
Ein natürliches Ergebnis dieser erweiterten Vortragstätigkeit ist, daß wir den Mitmenschen in unserer unmittelbaren Umgebung besser helfen können. Der Wunsch, ihnen unsere Türen zu öffnen, war besonders in Boston in einem der vier von Der Mutterkirche unterhaltenen Leseräume zu bemerken. Seit seiner Öffnung vor elf Monaten sind über zehntausend Besucher in diesen Leseraum gekommen. Es bieten sich in immer größerem Maße Gelegenheiten, andere mit der praktischen Anwendbarkeit der Christlichen Wissenschaft bekannt zu machen — mit unseren Mitmenschen darüber zu sprechen. Wollen wir uns doch auch im kommenden Jahr weiterhin der Umwelt mit Zuversicht und Hingabe zuwenden. Fragen Sie sich: Bin ich bereit, meinen Nächsten so zu lieben wie mich selbst? Bin ich bereit, meinem Nächsten und meinem Gemeinwesen als Christlicher Wissenschafter zu dienen?
Berichte aus dem Feld
[Urtext in spanischer Sprache]
Vor etwa einem Jahr nahm ein Mann, der oft an unserer Kirche vorbeikam, einen Herold der Christlichen Wissenschaft aus dem Literaturverteilungskasten mit und stellte ihn zu Hause zu seinen anderen Büchern. Der Mann erkrankte an einem Nervenleiden, das ihn praktisch arbeitsunfähig machte. Er ging zum Arzt, der ihm zehn Pillen verschrieb, die er täglich einnehmen sollte. Doch das Leiden verschlimmerte sich. Eines Tages suchte er in seiner Wohnung nach einem Buch und stieß dabei auf den Herold. Er nahm ihn und las ihn ganz durch. Als er das Heft aus der Hand legte, war er ein anderer Mensch. Er war geheilt. Daraufhin kam er jeden Sonntag und Mittwoch zu unseren Gottesdiensten, und er hat ein Zeugnis über die Heilung abgegeben. Er hat jetzt die Bibel und Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit und studiert regelmäßig die Bibellektion.
Noch ein ähnlicher Fall: Ein anderer Mann nahm ebenfalls einen Herold mit. Er ist verheiratet und hat Kinder. Ein Kind litt an Asthma. Obwohl diese Familie einer anderen Religionsgemeinschaft angehört, wandte er das, was er im Herold las, sogleich auf seinen kranken Sohn an. Das Kind wurde sofort ruhig und schlief die ganze Nacht durch. Er besucht nicht unsere Gottesdienste, doch einmal kam er an einem Mittwoch und gab ein Zeugnis über diese Erfahrung ab.
[Urtext in portugiesischer Sprache]
Vor 22 Jahren war meine Mutter ständig krank. Die Diagnose lautete auf ein schweres Herzleiden. Als mein Vater sie bei der Gesundheitsbehörde für eine Herzoperation anmeldete, wurde ihm dort vorgeschlagen, es doch mit der Christlichen Wissenschaft zu versuchen. Meine Eltern gingen daraufhin zu einem Ausüber. Ich werde nie vergessen, wie umgewandelt meine Mutter von diesem Besuch zurückkam: freudestrahlend und voller Lebensgeist. Ihr ging es immer besser, bis sie schließlich vollständig geheilt war. Meine Mutter und ich und fünf weitere Leute aus der Umgebung hielten dann in einer Garage christlich-wissenschaftliche Gottesdienste ab.
Wir hatten Gottesdienste und Sonntagsschulunterricht, und schließlich wurde aus unserer Gruppe eine Vereinigung. Meine Mutter wurde öffentliche Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, und unserer Vereinigung wurde Erste Kirche Christi, Wissenschafter, São Caetano do Sul. Ihr gehören jetzt viele Mitglieder an, und sie hat eine sehr große Sonntagsschule.
Nach der Heilung meiner Mutter wurden viele unserer Verwandten ebenfalls Mitglied der Kirche. Ein Cousin ist vollberuflich als Ausüber der Christlichen Wissenschaft tätig, und auch ich bin heute öffentliche Ausüberin.
Im Januar erhielt ich einen Brief von einem Mann, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Er hieß Don Rodrigo und wohnte in einem winzigen Dorf, das San Miguel de Barrosas heißt. Die Handschrift und Rechtschreibung waren die einer Person, die des Schreibens kaum kundig war. Es stellte sich heraus, daß es der Cousin eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft war, den ich in Kalifornien kannte. Obwohl sie einander nie gesehen hatten, hatte der Ausüber Rodrigo das Buch Wissenschaft und Gesundheit in Spanisch geschickt und dazu meinen Namen und meine Adresse. In dem Brief schrieb er, daß er Wissenschaft und Gesundheit gelesen und eine wunderbare Heilung erlebt hatte. Er wollte sein Leben der Ausübung der Christlichen Wissenschaft widmen, und er bat mich, zu kommen und ihm zu helfen, diese Wissenschaft zu verstehen. Ich verließ San Pedro Sula, meinen Wohnort, um 2.30 Uhr morgens und kam um elf Uhr vormittags dort an.
Rodrigos Frau Adelina erzählte mir ihre Geschichte: Ihr Mann hatte ihr das Lesen beigebracht. Zuerst hielt sie nicht viel davon, daß er so viel in diesem neuen Buch las. Aber als mein erster Brief an Rodrigo ins Haus gebracht wurde, war ihr Mann gerade nicht da. So öffnete sie ihn und begann die Broschüre zu lesen, die ich geschickt hatte. Beim Lesen wurde sie von Kopfschmerzen geheilt, und das beeindruckte sie sehr.
Unsere Zusammenkunft war auf 5 Uhr angesetzt, gerade als es zu regnen begann. Rodrigo hatte acht bis zehn Leute erwartet, aber ich zählte über 35 Anwesende. Ich sprach einfach aus dem Herzen — etwa 25 Minuten lang. Die Leute hörten aufmerksam zu, und einige stellten Fragen.
Im Laufe der nächsten Monate erhielt ich zwei weitere Briefe von Rodrigo, in denen er mich dringend bat, zurückzukommen. Als ich wiederkam, war es offensichtlich, daß er in seinem Verständnis Fortschritte gemacht hatte und bereitwillig das tun wollte, was nötig war, um mehr über die Christliche Wissenschaft zu lernen. Wieder kamen etwa 35 Leute. Aber dieses Mal wurden tiefere Fragen gestellt; einige wollten wissen, wie man studiert. Nach der Zusammenkunft gab ich bekannt, daß wir am nächsten Morgen, einem Sonntag, einen Gottesdienst abhalten würden. Und nachdem die Leute gegangen waren, bestand ich darauf, daß Rodrigo die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft lesen lernte. Am nächsten Morgen hörten sich etwa 20 Leute unser Lektionslesen an. Und die paar Exemplare der Bibel, von Wissenschaft und Gesundheit und des Vierteljahrshefts, die ich mitgebracht hatte, fanden danach schnell Abnehmer.
Und hier ein typischer Brief [ursprünglich in französischer Sprache] an Die Mutterkirche von einem Kurzwellenhörer in Togo:
Lieber Geschäftsführer, hallo!
Ihre beiden Sendungen [mit Büchern und Zeitschriften] sind wohlbehalten angekommen. Es ist mir nicht möglich zu schreiben, wie sehr ich mich freue. Mir wurde durch die Lektüre schlagartig klar, daß ich mich auf dem falschen Weg zur Erlösung befunden hatte, obwohl ich mich als Christ bezeichnen würde. Ich habe sehr schlecht gebetet, denn ich habe Gott um materielle Dinge gebeten, wo ich doch zuerst nach dem Reich Gottes hätte trachten sollen.
Was ich vorher nicht verstanden habe, wird mir jetzt beim Lesen von Wissenschaft und Gesundheit sehr klar. Und ich bin Gott aufrichtig dankbar, daß Er mich zu diesem wunderbaren Buch geführt hat.
[Urtext in deutscher Sprache]
Im Oktober 1988 erkrankte unser jüngster Sohn, der damals zweieinhalb Jahre alt war, an einem Leistenbruch. Wir hatten diesen Leistenbruch bereits Monate vorher bei ihm festgestellt, hatten ihn aber bis dahin nicht ärztlich behandeln lassen, da der Junge in seiner Bewegungsfreiheit überhaupt nicht beeinträchtigt war.
An einem Sonnabend — wir hatten gerade Besuch von unseren Verwandten — verschlimmerte sich dieser Leistenbruch jedoch so rapide, daß das Kind sich nicht mehr bewegen konnte.
Meine Frau fuhr daraufhin mit dem Kind zum nächsten Bereitschaftsarzt. Die Ärztin drängte meine Frau aufgrund der bereits fortgeschrittenen Krankheit zu einer sofortigen Operation im nächsten Krankenhaus.
Aus Liebe zu unserem Kind empfanden wir eine solche Operation als unzumutbar. Wir erinnerten uns an einen uns bekannten Christlichen Wissenschafter, von dem wir wußten, daß er allein durch Gebet viele Heilungen bewirkt hatte.
Während meine Frau diesen Christlichen Wissenschafter anrief und von ihm auch die Zusage seiner sofortigen Hilfe erhielt, hatte ich unseren Sohn auf dem Schoß. Bereits wenige Minuten nach dem Telefonat entspannte sich der Körper, und mein Sohn rutschte von meinem Schoß und stellte sich auf seine eigenen Füße. Seine ersten Schritte waren noch vorsichtig und unsicher, dann aber, als er begriff, daß er von seinen Qualen befreit war, tobte er mit den andern Kindern wild durch das ganze Haus. Er war bald vollständig geheilt, und heute ist selbst bei genauer Betrachtung von dem Leiden nichts mehr erkennbar.
Unsere ganze Familie hat eine Vielzahl von Segnungen in allen Lebensbereichen erfahren. Ganz besonders glücklich bin ich darüber, daß ich für Wert befunden wurde, im vergangenen Jahr als Mitglied Der Mutterkirche aufgenommen zu werden.
Neuer Präsident Der Mutterkirche
Dr. Stark stammt aus Chemnitz, Sachsen. Er erwarb den Doktortitel für semitische Sprachen an der Johns-Hopkins-Universität, Maryland, und unterrichtete am Trinity-College in Dublin, Republik Irland, sowie an der Universität in Leeds, England. Er lebt jetzt in Boston und ist ein im Journal eingetragener Ausüber.
Viele Jahre war er für Die Mutterkirche tätig, besonders in Übersee. Von 1972 bis 1983 hielt er in Europa, Asien, Afrika, Australien und Südamerika im Auftrag Der Mutterkirche Bibelkurse ab.
Und nun ein Blick nach vorn
Auszug aus der Broschüre Christian Science: A Report For The ’90s Looking ahead to the 21st Century (Die Christliche Wissenschaft: ein Bericht für die neunziger Jahre mit Vorausschau auf das 21. Jahrhundert)
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts schrieb eine Chikagoer Zeitung: „Die Geschichte zeigt die merkwürdige Tatsache auf, daß die abschließenden Jahre jeden Jahrhunderts Jahre intensiveren Lebens sind, die sich in Unruhe oder höheren Bestrebungen kundtun ...“ Vielleicht ist es dann nicht verwunderlich, daß das Ende des 20. Jahrhunderts keine Ausnahme von diesem menschlichen Phänomen bildet — vor allem, weil es außerdem noch das Ende des zweiten Jahrtausends ist.
Keine Worte bringen die aufrüttelnden Veränderungen, die heute vor sich gehen, treffender zum Ausdruck als jene, die Mary Baker Eddy gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts in ihrem Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit schrieb:
„Die Zeit für Denker ist gekommen. Unabhängig von Glaubenslehren und altehrwürdigen Systemen pocht die Wahrheit an die Pforte der Menschheit. Die Zufriedenheit mit der Vergangenheit und das kalte Formenwesen des Materialismus sind im Zerfall begriffen. Unwissenheit über Gott ist nicht mehr der Schrittstein zum Glauben. Die einzige Gewähr für Gehorsam ist ein richtiges Erfassen von Ihm, den recht zu kennen ewiges Leben ist. Ob auch Reiche untergehen„ der Herr ist König ewiglich‘.“
In diesem fortschreitenden Zeitalter kann Geistigkeit nicht länger als unvereinbar mit der Zivilisation und dem individuellen und kollektiven Fortschritt der Menschen abgetan werden. Geistigkeit ist der beste Freund der Zivilisation. Gebet ist das gottgegebene Mittel, mit dem wir jene Geistigkeit fördern und sie auf alle menschlichen Nöte anwenden können. Die Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts werden gesegnet werden, wenn sie auf das Pochen der Wahrheit hin die Tür immer weiter öffnen.
Eine Menschheit, die auf diese Art mit geistiger Kraft ausgerüstet ist und geistigen Impulsen folgt, kann dem Ende des einen und dem Anfang des nächsten Jahrhunderts zuversichtlich entgegensehen.
Die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft/ Fortschritt in den neunziger Jahren
Der Verwaltungsrat spielt in der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft eine wichtige Rolle. Er entscheidet als Vorstand in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer über die Unternehmenspolitik und die Programme der Verlagsgesellschaft.
Die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft macht sich für ihre Veröffentlichungen auf religiösem Gebiet wie im Bereich des Nachrichtenwesens die modernen Medien zunutze — geradeso wie Mary Baker Eddy sich der modernen Medien ihrer Zeit bediente. Die Medien der neunziger Jahre — Druck, Radio, Fernsehen und Telekommunikationstechniken — machen es möglich, jederzeit allen Anforderungen in dem sich ständig wandelnden Kommunikationsund Informationssektor gerecht zu werden.
Was Mrs. Eddy seinerzeit über den Charakter und die Mission ihrer Zeitschriften schrieb, das hat sich auch für unsere neuen, veränderten Formen der Veröffentlichung als grundlegend erwiesen.
JOURNAL: „ ... die göttliche Wissenschaft der Wahrheit aufzuzeichnen.“
SENTINEL: „... über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten.“
HEROLD: „... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden.“
MONITOR: „... die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten, ... keinem Menschen zu schaden, sondern die ganze Menschheit zu segnen.“
Der Auftrag der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft endet nicht mit der Herausgabe ihrer Veröffentlichungen. Er schließt die mit ein, die die Botschaften empfangen — Menschen, die als aktive Weltbürger lesen, sehen und hören. Die Botschaften richten sich an alle, die für das Wohl der Welt beten, die für sich selbst beten wollen, die besser über die immer kleiner werdende Weltgemeinschaft unterrichtet sein wollen.
„Eine weltweite Stimme“
Der Vorstand der Christlichen Wissenschaft war der Meinung, es wäre an der Zeit, daß die Verlagsgesellschaft, statt einen Bericht auf der Jahresversammlung zu geben, einmal unseren Mitgliedern und unseren Nachbarn den ganzen Umfang ihrer weltweiten Veröffentlichungsarbeit zeigt.
Es war an der Zeit, unsere Türen für die Öffentlichkeit aufzutun und sie und unsere Mitglieder teilhaben zu lassen an dem, was in den letzten sechs Jahren erreicht wurde. Dazu zählen Kommunikationssysteme, die heute allwöchentlich mehr als neun Millionen Menschen auf dem ganzen Erdball erreichen mit einem ununterbrochenen Strom von Nachrichten, Informationen und Analysen aus dem Christian Science Monitor und mit geistiger Inspiration aus unseren Zeitschriften.
Den ganzen Sommer und Herbst über wird die Ausstellung in und um das Verlagshaus zu besichtigen sein. Sie umfaßt alle Zweige unserer Verlagstätigkeit. Sie zeigt, wie wir Tag für Tag an unseren Veröffentlichungen arbeiten, und sie macht es möglich, die Leute kennenzulernen, die unsere Verlagsgesellschaft ausmachen. Es gibt Einzelausstellungen über unsere Tageszeitung, den Christian Science Monitor, das Monatsmagazin World Monitor, die Zeitschriften — den Christian Science Sentinel, das Christian Science Journal, den Herold der Christlichen Wissenschaft, das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft —, über alle Schriften von Mary Baker Eddy und andere Veröffentlichungen im Druck sowie über die gesamte Fernsehund Rundfunktätigkeit. Kioske im Freien informieren über die Geschichte der Kirche, über Mrs. Eddys, Leben und ihr Interesse an der Menschheit, über christlich-wissenschaftliches Heilen, die Sonntagsschule und andere Kirchentätigkeiten.
Es wurde ein spezielles Videoband hergestellt mit dem Titel „24 Stunden: eine weltweite Stimme“. Hier bekommt man in etwa 20 Minuten einen kleinen Eindruck davon, wie ein Tag in den verschiedenen Bereichen der Verlagsgesellschaft ungefähr abläuft. Das Videoband wird allen Kirchen in den englischsprachigen Ländern zur Verfügung stehen.
Eine Sonderveranstaltung in Form einer Bürgerversammlung mit dem Thema „Eine Tagesordnung für die neunziger Jahre“ fand am Samstagabend, dem 2. Juni, statt. Hier hatten alle Teilnehmer Gelegenheit, einige besonders aktuelle Probleme zu durchdenken, vor denen die Welt im kommenden Jahrzehnt steht. Fünf der diskutierten Themen waren durch eine Umfrage der Vereinten Nationen vor kurzem als besonders vordringlich eingestuft worden — die Menschenrechte, weltumfassende Hilfe, die Umwelt, Drogen und Kriminalität und der Weltfrieden. Wir fügten die Medien als sechstes Thema hinzu, da wir ja besonders an der Veröffentlichungsarbeit interessiert sind und weil immer noch aufklärende, gründliche und genaue Berichterstattung notwendig ist, die das gegenseitige Verstehen und das Wohlergehen aller Menschen fördert.
Es gab Diskussionsrunden mit Experten auf den einzelnen Gebieten, darunter mit Korrespondenten des Monitors. Das Programm wurde live über unsere lokale Bostoner Fernsehstation übertragen. Später wurden Auszüge in unserem regulären Programm One Norway Street gebracht, das in vielen Teilen der Vereinigten Staaten gezeigt wird.
Am Montag, dem 4. Juni, fand abends als Teil der „weltweiten Stimme“ eine besondere Versammlung statt mit dem Thema „Kann ich Ihren Pastor sprechen?“ Auf dieser Sonderveranstaltung des Herolds der Christlichen Wissenschaft, die für spätere Sendungen im Fernsehen auf Videoband aufgenommen wurde, waren Olga Chaffee und David E. Sleeper die Gastgeber. Die Versammlung vermittelte Einblicke in die Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy aus der Sicht und aufgrund der Erfahrungen der Gastgeber und ihrer Gäste, die alle erfahrene Christliche Wissenschafter sind.
An alle Zweigkirchen und Vereinigungen wurde ein Brief gesandt mit der Ankündigung, daß die Aufzeichnungen von der Jahresversammlung und der Sendung „Kann ich Ihren Pastor sprechen?“ sowie das Videoband „24 Stunden: eine weltweite Stimme“ nun erhältlich sind (nur in Englisch). Die Ausstellung „Eine weltweite Stimme“ wurde von vielen Mitgliedern besucht, die zur Jahresversammlung nach Boston gekommen waren, aber auch von Touristen und zahlreichen Anwohnern und Bürgern von Boston, die dabei zum ersten Mal die Verlagsgesellschaft entdeckten.
Aufnahmen auf Seite 1 von links nach rechts: Linda Payne-Sylvester, Whitney D. Woodruff: Aufnahme auf Seite 2: Whitney D. Woodruff; Aufnahmen auf den Seiten 16 bis 18: Atlantic Photo.
