Aus Christianity Today vom 18. September 1987
„Die Rolle des Gebets bei der Befreiung von Geiseln"
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[Die] Befreiung der Missionare, die in Mosambik und im Sudan als Geiseln festgehalten wurden, und die Flucht des Journalisten Charles Glass aus der Gefangenschaft in Beirut... lenkten erneut die Aufmerksamkeit auf das Schicksal [anderer] Gefangener. Für sie ist Gebet weiterhin die maßgebliche Quelle der Hoffnung und Stärke...
Nach über dreimonatiger Gefangenschaft wurden in Mosambik sechs Missionare und ein Säugling befreit. Unter diesen Missionaren... [befand sich] die Krankenschwester Kindra Bryan... In der Zweiten Baptistenkirche in ihrer Heimatstadt Houston wurde jeden Tag für sie und die anderen Gefangenen rund um die Uhr gebetet...
Bryan schilderte, wie sie sich auf dem schwierigen Marsch durch den Dschungel, über die Berge und durch die Sümpfe Mosambiks auf Gott verlassen hat. „Ich fragte mich, was Gott mich durch diese Erfahrung lehren wollte, und ich bin mir darüber immer noch nicht ganz im klaren... Ich weiß aber, daß ich enorm tiefe Einblicke in meine Beziehung zu Ihm gewonnen habe. Ich glaube auch, daß ich jetzt die Leiden der Mosambikaner verstehen kann. Ich habe ihre Wunden und ihren Schmerz miterlebt und gesehen, wie überdrüssig sie des Krieges sind."
Gebet hatte auch für den amerikanischen Journalisten Charles Glass eine wichtige Rolle gespielt; er war zwei Monate lang im Libanon als Geisel festgehalten worden. Seine Gefangenschaft sei „ein geistiger Gewinn" gewesen, berichtete Glass auf einer Pressekonferenz. „Ich habe gespürt, daß ich in dieser Zeit Gott nähergekommen bin."
In einem Interview im britischen Fernsehen beschrieb Glass, wie er im Gebet „großen Trost" gefunden hat. „Wenn man 62 Tage lang so isoliert ist, wie ich es war, denkt man unwillkürlich an Gott — es gibt sonst niemanden, auf den man sich verlassen könnte."
Glass berichtete damit Ähnliches wie andere Geiseln, die im Libanon gefangengehalten wurden. Jeromy Levin, Korrespondent des „Cable News Networks“, der nach elfmonatiger Gefangenschaft freigelassen wurde, sagte, daß auch er durch Gebet und durch das Lesen der Bibel Gott begegnet sei. Er war zuvor Atheist gewesen.
Copyright 1987 Christianity Today. Nachdruck mit Genehmigung.
Anmerkung der Schriftleitung: Ein ehemaliger Gefangener, nämlich der Apostel Paulus, schrieb: „Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben,... noch Mächte noch Gewalten... uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Röm 8:38, 39). Und wie obiger Auszug belegt, ist Gebet mehr als nur ein beruhigender Trost. Für diese ehemaligen Gefangenen wurde Gebet zu etwas äußerst Konkretem.
