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Das Geschehen in der Stadt beobachten

Aus der Juli 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gleich, in welchem Bereich wir für unsere Kirche tätig sind: die Aufgabe ist in erster Linie geistiger Art. In diesem Artikel werden wir die Arbeit im Leseraum betrachten. Ein zweiter Artikel zu diesem Thema erscheint im nächsten Monat.

Als die Bibliothekarin in Albany im amerikanischen Bundesstaat New York eines Morgens den Leseraum öffnete, steckte ein Zettel in der Tür. Darauf stand schlicht: „Ich schaue täglich in Ihr Schaufenster, und das ist der Höhepunkt meines Tages.“

Solche Leute wie diesen Passanten in Albany gibt es viele. Jeder, der schon einmal in einem Leseraum gearbeitet hat, hat erlebt, wie groß heutzutage die Freude der Leute ist, wenn sie geistige Nahrung erhalten. Ein Leseraum, der diesen tiefen, beharrlichen Hunger nach Geistigkeit auf eine Weise stillt, die die Menschen im Umkreis unserer Zweigkirche als sinnvoll erkennen, wird nicht unbeachtet bleiben.

Welche Kernfragen und Probleme in Ihrer Stadt wurden gestern oder letzte Woche in den Nachrichten angesprochen? Was sind die Dauerprobleme, denen wirklich entgegengetreten werden muß und die durchbrochen werden müssen? Was haben Sie tun können, um der Öffentlichkeit zu beweisen, daß Sie sich dieser Nöte bewußt sind und etwas dagegen tun?

Hier ist ein Beispiel dafür, was wir meinen. Kürzlich stand in einem Lokalblatt in Neuengland die Schlagzeile „Studie ergibt: Apathie und Alkohol- und Drogenmißbrauch sind Probleme unserer Stadt“. Bezeichnend waren zwei Bemerkungen hinsichtlich der Probleme, von denen die Jugendlichen dieser Stadt betroffen sind. Zunächst hieß es in dem Artikel: „Die Stadt braucht etwas, was die Schüler außerhalb der Schule anspricht.“

Wenn es sich hierbei um Ihre Gemeinde handelte, wie würden Sie die Leute wissen lassen, daß Ihr Leseraum da ist und bereit, Antworten zu geben?

Die zweite Bemerkung war ein ähnlich deutlicher Hilferuf. „Der gesamte Bereich der Sozialdienste muß drastisch verbessert werden. Wir müssen diese Diskussion auf eine höhere Ebene heben, um die menschliche Erfahrung [in der Stadt] zu heben.“ Zitiert im Andover Townsman, 12. November 1987.

Wie würden Sie vorgehen, um Ihren Mitbürgern zu zeigen, was die menschliche Erfahrung hebt?

Der Bedarf an aktiven Leseräumen ist so offensichtlich wie die Schlagzeilen in unserer Lokalpresse. Wie wahr das ist, werden Sie erkennen, wenn Sie einmal die nächste Ausgabe Ihrer Lokalzeitung durchgehen und jeden Hilferuf einkreisen, der Ihnen ins Auge fällt. (Sie werden sich wundern, wie viele Kreise Sie am Ende haben werden.) Die Forderung an einen aktiven Leseraum ist spezifische christlich-wissenschaftliche Behandlung.

Kürzlich fragte uns jemand, was wir als charakteristisches Merkmal erfolgreicher Leseräume bezeichnen würden. Uns fielen verschiedene sehr erfolgreiche Leseräume ein, und unsere Antwort war: Mitarbeiter, die hingebungsvolle Metaphysiker sind. Das ist keine neue Antwort, aber es bleibt die wichtigste. Und aus der Bibel geht klar hervor, daß dies ein bestens bewährter Weg ist. Über die frühen Christen heißt es im Neuen Testament: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet... Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“ Apg 2:42, 47.

Ganz fraglos ist einige Disziplin und Liebe vonnöten, um im Gebet für unsere Kirche, für unseren Leseraum und für die Gemeinde beständig zu sein. Aber bedenken Sie, genau dafür ist ein Christlicher Wissenschafter am besten ausgerüstet!

Lassen Sie Ihre Nachbarschaft auf praktische Weise wissen, daß Sie bei der Lösung der Probleme Ihrer Stadt partnerschaftlich mitarbeiten. Das bedeutet vielleicht, daß man sich die Zeit nimmt, spezielle Schaufenster- und Verkaufsraumauslagen zu entwerfen, die auf ein bestimmtes Thema in der Gemeinde eingehen, anstatt „allgemeine“ Auslagen, die auf unserer Lieblingsfarbe oder auf unserem Lieblingsplakat aufgebaut sind. (Bestimmt haben wir das alle irgendwann schon mal getan!)

Apropos Plakate: Man kann praktisch jedes Thema ansprechen, indem man Miniplakate von Vergrößerungen eines Artikels aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft oder aus dem Christian Science Monitor macht. Viele Kopierläden haben heutzutage einen Fotokopierer, der auch vergrößert. (Vergessen Sie nicht, daß man sogar Vergrößerungen von Vergrößerungen machen kann, um noch größere Plakate zu erhalten.) Holen Sie sich aber erst die Genehmigung der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft ein.

Sie können Ihre Stadt auch fühlbar unterstützen, indem Sie Monitore und Herolde zu zeitgemäßen Fragen entsprechenden Organisationen zur Verfügung stellen. Beispielsweise erkannte eine Bibliothekarin in Kalifornien, daß in ihrer Gemeinde Rassenvorurteile zu einem Problem wurden. Während der Martin-Luther-King-Woche richtete sie die Schaufensterauslagen auf die Heilung von Vorurteilen aus. Unter den Auslagen befand sich ein selbstgefertigtes Plakat mit dem Text:

Durch alle Jahrhunderte gab es eine Lösung für Rassenvorurteile ...

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Christus Jesus

„Wie alle Geschichte, so veranschaulicht auch die Geschichte unseres Landes die Macht des Gemüts und zeigt, daß die menschliche Macht im Verhältnis zu ihrer Verkörperung rechten Denkens steht. Einige wenige unsterbliche Aussprüche, die die Allmacht der göttlichen Gerechtigkeit atmeten, sind mächtig genug gewesen, despotische Fesseln zu brechen und den Pranger und den Sklavenhandel abzuschaffen; aber durch Blutvergießen ist Unterdrückung niemals beseitigt worden, noch ist je der Hauch der Freiheit durch die Mündung der Kanone gekommen. Liebe ist der Befreier.“

Mary Baker Eddy

Gott ist fähig, die Irrtümer der Geschichte zu besiegen. Seine Kontrolle wird niemals widerrechtlich an sich gerissen. Wenn wir manchmal verzeifeln angesichts des relativ langsamen Fortschritts bei der Beendigung der Rassendiskriminierung ..., so laßt uns neuen Mut fassen aufgrund der Tatsache, daß Gott fähig ist.“

Martin Luther King, Jr.
[aus der Predigt „Strength to Love“]

Dann sandte sie 41 Exemplare eines Christian Science Sentinels, der sich speziell mit der Heilung von Rassenvorurteilen befaßte, an Bürger ihrer Stadt: den Bürgermeister, Mitglieder des Stadtrates, den Polizeipräsidenten, den Schulrat, die Kreiskrankenhausverwaltung, die Pfarrer örtlicher christlicher Kirchen, die Vorstände namhafter Firmen, die Leiter zweier Verkehrsbetriebe und an andere Menschen, die auch an der Überwindung von Vorurteilen und Diskriminierung in der Gesellschaft arbeiteten. Ein Begleitbrief zu jedem Sentinel enthielt eine kurze Erklärung über den Sentinel und den Leseraum und lud die Gemeindemitglieder ein, auf einen Besuch vorbeizuschauen.

Der gemeinsam unterhaltene Leseraum in Melbroune, Australien, ist dabei zu entdecken, welche Möglichkeiten vor der Tür liegen. Nachdem sich die Zweigkirchen entschlossen hatten, sich dem Dienst an der Gemeinde zu widmen, wurden sie, wie sie berichteten, durch „Teamarbeit höchsten Ranges mitten ins Zentrum von City Square [dem Stadtzentrum] geführt. Zu jedem Zeitpunkt waren die Führung des Gemüts und die Versorgung durch die Liebe bei diesem großen Schritt vorwärts sichtbar. Wir sind dazu auserwählt zu zeigen, daß die Christliche Wissenschaft für das Denken der achtziger Jahre von Bedeutung ist, aber wir müssen auch wie der barmherzige Samariter bereit sein, dorthin zu gehen, wo die Menschen sind. Bei dieser Arbeit, diesem Erkennen und Stillen der menschlichen Nöte, sind wir geradezu überwältigt worden von der Offenheit gegenüber geistigen Werten und dem Hunger danach.

Ein Leseraum, der attraktiv und auf der Höhe der Zeit ist, zeigt ganz ohne Worte seine Bedeutung für das heutige Denken.“

Die Menschen von Melbourne scheinen auch dieser Ansicht zu sein, wie folgender kleiner Vorfall illustriert: „Als zwei Stadträte an unserem Leseraum vorübergingen, hörten wir, wie der eine den anderen fragte:, Was ist ein Leseraum der Christlichen Wissenschaft?‘ Die Antwort:, Es ist ein Ort, wo man die Bibel lesen kann. Jede Stadt hat so einen, und dies hier ist unserer!‘ “

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