Eine dreieinhalbstündige Kirchenversammlung — deren einziger Tagesordnungspunkt die Wahl dreier Vorstandsmitglieder und eines Präsidenten war — scheint unglaublich lang. Wo ist da die Effizienz? Könnte nicht jemand eine Möglichkeit finden, den Wahlvorgang zu beschleunigen? Und da ich in dieser Zweigkirche Christi, Wissenschafter, gerade Mitglied geworden war, kannte ich ohnedies keins der Mitglieder, die für die Wahl in Frage kamen. Wie hätte ich da wählen können?
Diese und andere Fragen gingen mir durch den Kopf, als ich meine erste Kirchenversammlung verließ, auf der Wahlen stattgefunden hatten. Ich nahm mir vor, bei nächster Gelegenheit die Möglichkeiten für eine Satzungsänderung zu prüfen, um das Wahlverfahren zu verbessern. Ich dachte auch daran, eine Unmenge von christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften auf die nächste Wahlversammlung als Lektüre mitzunehmen. Aber es kam anders, als ich erwartet hatte. Denn während der folgenden Wochen und Monate gewann ich schrittweise eine geistigere Einstellung zur Kirche und eine größere Wertschätzung für den Sinn und Zweck des Dienens in unseren Zweigkirchen.
Jede Zweigkirchentätigkeit, an der wir uns beteiligen, gibt uns die Gelegenheit, in der Kirchenfamilie geistwärts zu wachsen und die Gegenwart und Macht des Christus anzuerkennen. So sehen wir in den kirchlichen Wahlversammlungen nicht nur einen geschäftsmäßigen Vorgang, sondern eine Gelegenheit, die Arbeitsweise der Christlichen Wissenschaft zu demonstrieren, die Entfaltung des Guten.
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