Eines Sonntagmorgens Half unsere Tochter ihrem Vater in der Küche, das Frühstück zuzubereiten, als sie plötzlich laut aufschrie. Beim Brotaufschneiden hatte sie sich mit der elektrischen Schneidemaschine tief in den Finger geschnitten.
Während wir den Finger verbanden, lasen wir unserer Tochter aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy die Stelle vor, wo von einem kleinen Mädchen berichtet wird, das sich sehr den Finger verletzt hatte. Mrs. Eddy schreibt: „Sie schien es nicht zu beachten. Als sie darüber befragt wurde, antwortete sie unbefangen:, Die Materie hat keine Empfindung.‘ Mit lachenden Augen sprang sie davon und fügte dann hinzu:, Mama, mein Finger tut mir gar nicht weh.‘ “ Auch sprachen wir laut „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (aus Wissenschaft und Gesundheit ), die unsere Tochter auswendig konnte. Diese Erklärung machte uns klar, daß die Materie keine Empfindung hat und daß der Mensch wirklich geistig ist.
Der größte Kummer unserer Tochter war, daß sie nun nicht Geige spielen könnte. Doch mein Mann lenkte ihre Gedanken auf geistige Eigenschaften, die sie immer ohne Behinderung ausdrücken kann. Das beruhigte das Kind, und sie konnte frühstücken und zusammen mit ihren Geschwistern in die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule gehen.
Als wir zur Kirche fuhren, war ich noch etwas beunruhigt, doch der Gottesdienst und seine Botschaft schienen gerade für uns gemünzt zu sein. Die Wahrheiten der Bibellektion, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft zu finden ist, heilten meine Furcht und erhoben mein Denken über den materiellen Augenschein zu der geistigen Tatsache, daß der zu Gottes Ebenbild erschaffene Mensch vollkommen ist. Und wie dankbar war ich, unsere Tochter in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule zu wissen, in der sie mit heilenden Gedanken empfangen und umgeben wurde! Tatsächlich kam sie fröhlich und ohne Schmerzen aus dem Unterricht, und von diesem Zeitpunkt an blieb sie zuversichtlich und unbeeindruckt von der Verletzung.
In den folgenden Tagen hielten wir an der Vollkommenheit und Unverletzlichkeit von Gottes Schöpfung fest, und unsere Tochter begann bald wieder den verbundenen Finger ohne größere Schwierigkeiten zu gebrauchen. Am dritten Tag nach dem Vorfall befiel mich jedoch große Furcht, als ich den Verband wechselte; der Finger schien nicht schön zu heilen.
An jenem Abend rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an. Während unseres Gespräches wurden unsere Gedanken auf die folgenden Worte aus einem Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft gelenkt:
Der ew’ge Geist der Töpfer ist,
Sein Ton Ideen sind,
Hier formt ein Künstler wunderbar
Ein Werk, das nie zerrinnt.
Gott wählet nie als Vorbild sich
Die Unvollkommenheit ...
Ich wurde auch an die folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit erinnert: „Wir alle sind Bildhauer, die an verschiedenartigen Gestalten arbeiten und den Gedanken modeln und meißeln...
Wir müssen vollkommene Vorbilder im Gedanken formen und beständig auf sie hinschauen, sonst werden wir sie niemals zu einem großen und edlen Leben ausgestalten.“
Die Furcht wich von mir, und ich konnte in der Folgezeit meinen Blick auf die geistige Wirklichkeit der Gottes-Schöpfung lenken, die immerdar unversehrt, schön, ebenmäßig und nützlich gestaltet ist. Danach schritt die Heilung stetig voran. Der Finger erneuerte sich, und der Fingernagel wuchs in vollkommener Form nach. Nach circa drei Wochen konnte unsere Tochter wieder ohne Behinderung Geige spielen, und es ist keine Narbe zurückgeblieben.
Die Heilung liegt nun ungefähr zwei Jahre zurück, und ich bin heute noch besonders dafür dankbar, daß unsere Tochter nicht unter diesem Vorfall gelitten hat. Während diese Heilung sich vollzog, hielt sie mit fröhlicher Zuversicht an den geistigen Wahrheiten fest, die sie in der Sonntagsschule und zu Hause gelernt hatte. Diese Heilung wurde für sie zu einem Beweis der Wirksamkeit wissenschaftlich christlichen Gebets.
Villingen, Deutschland
