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Dem Impuls der göttlichen Liebe folgen

Aus der November 1993-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Tappen Sie Immer wieder in eine Verhaltensfalle, in der Sie unschöne Dinge sagen und tun und damit weder sich selbst noch anderen Freude bereiten? Sie sind da nicht allein. Doch Sie können sich direkt an Gott wenden, um sich den Wunsch nach einem Leben in größerer Übereinstimmung mit der göttlichen Liebe zu erfüllen. Es entspricht schließlich unserer wahren Natur, Seiner Leitung zu folgen.

Gott ist die Liebe Siehe 1. Joh 4:16., sagt die Bibel. Die Liebe, die Gott ist, muß unendlich sein, universal. Sie ist allumfassend und immer verfügbar. In der Bibel steht außerdem, daß der Mensch das Ebenbild Gottes ist und nicht von der Liebe Gottes getrennt werden kann. Siehe 1. Mose 1:26, 27; Röm 8:35–39. Die Christliche Wissenschaft hilft uns, die Einheit von Gott und Mensch, von Vater und Kind, zu verstehen — dem Menschen als dem unmittelbaren Ausdruck des göttlichen Gemüts, als dem Gleichnis oder der Idee dieses Gemüts. Der Mensch spiegelt das göttliche Wesen in jedem Aspekt seines Seins wider und reagiert somit auf den Impuls der göttlichen Liebe.

Mrs. Eddy benutzt in Wissenschaft und Gesundheit ein Bild, um die Beziehung zwischen Gott und Seiner Idee näher zu erläutern. Sie spricht davon, daß unser Spiegelbild genau das tut, was wir tun. Dann sagt sie: „Nun vergleiche den Menschen vor dem Spiegel mit seinem göttlichen Prinzip, Gott. Nenne den Spiegel göttliche Wissenschaft und den Menschen die Widerspiegelung. Dann beachte, wie getreu, in Übereinstimmung mit der Christlichen Wissenschaft, die Widerspiegelung ihrem Urbild ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 515.

Je klarer wir den Menschen als das Bild und Gleichnis Gottes erkennen, desto besser können wir individuelles Verhalten mit dem Impuls der göttlichen Liebe in Übereinstimmung bringen. An die Stelle, an der Empörung über das Verhalten anderer gerechtfertigt scheint, tritt dann nach und nach mehr Geduld und Nachgiebigkeit. Eigenliebe und Selbstgerechtigkeit müssen als Eigenschaften der Sterblichkeit, als Fälschung unseres wahren Wesens, abgelegt werden. Ich habe erkannt, daß es weniger darum geht, auf das Verhalten anderer einzuwirken, als unser eigenes Denken dahingehend zu berichtigen, daß wir uns der Gegenwart der göttlichen Wirklichkeit deutlicher bewußt werden. Das bedeutet nicht, daß wir über falsches Verhalten hinwegsehen oder es dulden, sondern wir tragen zu seiner Heilung bei.

Bei unseren Bestrebungen, der Versuchung, lieblos zu sein, zu widerstehen, können wir uns auf das Beispiel Christi Jesu stützen, der die göttliche Liebe so umfassend zum Ausdruck brachte. Wenn wir seinem Beispiel folgen und den Christus — die geistige Idee der Gottessohnschaft des Menschen — leben, werden wir unsere gottbestimmte Identität als Gottes Widerspiegelung umfassender ausdrücken.

Wenn es uns schwerfällt, den lieblosen Impulsen nicht zu folgen, so kann es hilfreich sein zu erkennen, daß dieser Widerstand gegen die Liebe in Wirklichkeit nicht unser eigenes Denken, sondern das Produkt eines angeblichen Gemüts neben Gott ist, das in der Bibel „fleischliche“ Gesinnung genannt wird, das fleischliche Gemüt, das „Feindschaft gegen Gott“ Röm 8:7. ist. Doch Gott ist das einzig wahre Gemüt, und der reine Wunsch, unser gottgegebenes Wesen als Ausdruck der Liebe zu demonstrieren, wird vom göttlichen Gesetz unterstützt. Das Bestreben, selbstloser zu sein, für alle Menschen mehr Liebe zu empfinden, mehr Geduld zu haben, mehr Freundlichkeit zum Ausdruck zu bringen, mehr Nachgiebigkeit bei der Durchsetzung unserer eigenen Vorstellungen zu zeigen — all das hat die Macht Gottes hinter sich. Als Folge davon werden wir nicht nur erlöst, sondern wir bringen auch die heilende Macht der göttlichen Liebe in das Leben anderer. Mrs. Eddy erklärt in einer Botschaft an ihre Nachfolger: „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein ständig in Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht individuell zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 160.

Im Vorfeld meiner Überlegungen, für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften einen Artikel zu schreiben, stand mir eines Tages plötzlich der Titel „Dem Impuls der göttlichen Liebe folgen“ vor Augen. Einige Wochen dachte ich über die Bedeutung dieser Worte nach. Eines Nachmittags dann entschloß ich mich, mit den ersten schriftlichen Ausführungen zu beginnen.

Aber was geschah statt dessen? Mir kam die Idee, unsere Kinder zu einem Besuch in ein nahegelegenes Freibad einzuladen. Ich erkannte dies als einen liebevollen Impuls, also folgte ich ihm, obwohl es eine Unterbrechung meines Vorhabens bedeutete. Wir mußten die Eintrittskarten bei einer Freundin unserer Tochter abholen und faßten den Entschluß, von da aus in ein weiter entferntes, aber attraktiveres Bad zu fahren. An unserem Ziel angelangt, mußten wir erfahren, daß unsere mitgebrachten Eintrittskarten in diesem Bad keine Gültigkeit hatten. Aber da wir die längere Anfahrt auf uns genommen hatten, entschlossen wir uns zum Dableiben und zahlten den zusätzlichen Eintritt. Wir waren fröhlich und gelassen und hatten das Gefühl, von der Liebe geführt zu werden — trotz der zusätzlichen Kosten und Entfernung.

Während wir schwammen, bemerkte ich plötzlich, daß unsere Tochter einen kleinen Jungen auf den Armen hielt. Der Kleine, der anscheinend nicht schwimmen konnte, war von einer flacheren Stelle aus in tieferes Wasser gelangt. Unsere Tochter hatte anfangs angenommen, der Junge unternehme Tauchversuche, doch dann hatte sie die Not der Situation erkannt, hatte ihn an die Wasseroberfläche befördert und ihn dadurch vor dem Ertrinken gerettet.

Erst im Nachhinein wurde mir bewußt, daß unser etwas umständlicher Plan, schwimmen zu gehen, und meine Bereitschaft, diesem liebevollen Impuls zu folgen, zum Segen für den kleinen Jungen geworden war. Meinem Vorhaben, für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften zu schreiben, konnte ich dann noch später genügend Zeit widmen — und ich hatte eine wertvolle Erfahrung zu berichten!

Wenn wir auf göttliche Eingebungen lauschen, wird der Menschliche Wille zum Schweigen gebracht, und das führt uns dazu, dem Antrieb unseres alliebenden Vater-Mutter Gottes zu folgen. Auf diese Art und Weise können wir jede Gelegenheit ergreifen, anderen zu helfen.

Mein Sohn, merke auf meine Rede
und neige dein Ohr zu meinen Worten.
Laß sie dir nicht aus den Augen kommen;
behalte sie in deinem Herzen,
denn sie sind das Leben denen, die sie finden,
und heilsam ihrem ganzen Leibe.

Sprüche 4:20–22

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