Ich Hatte Immer gehört, daß Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft eine segensreiche Erfahrung sei. Meinem wachsenden Interesse stand jedoch im Wege, daß hier im Osten Deutschlands die Christliche Wissenschaft jahrzehntelang verboten war. Die Tür zur Religionsfreiheit wurde endlich am 3. November 1989 weit geöffnet, und ich bewarb mich bei einem autorisierten Lehrer der Christlichen Wissenschaft um die Teilnahme am Unterricht. Zu meiner großen Freude wurde ich angenommen.
Mein Wunsch nach Klassenunterricht wurde aus dem Verlangen geboren, Gott immer besser zu verstehen und zu wissen, wie man Seine Harmoniegesetze auf die Probleme des Lebens anwenden kann. Dabei dachte ich nicht nur an mich, sondern auch an hilfebedürftige Menschen, die nach einem Verständnis von Gott und nach innerem Frieden suchten. Anfängliche Bedenken, ob ich den Ansprüchen des Klassenunterrichts gerecht werden könne, schwanden, als mir klar wurde, daß der allmächtige Gott mich führt, da Ihm in meinem Leben die erste Stelle eingeräumt ist. Und ich habe bestanden.
Ich möchte eine Heilung schildern, die das Ergebnis des geistigen Verständnisses ist, das ich im Klassenunterricht erworben habe. Eines Tages wurde ich durch ein plötzlich stark schmerzendes Hüftgelenk völlig außer Kraft gesetzt. Das Gelenk war unbewegbar und seine Umgebung geschwollen, so daß ich weder sitzen, stehen, laufen noch liegen konnte, ohne einen bohrenden Schmerz zu verspüren. Ich versuchte, in meinem Bewußtsein keinen Platz für Furcht zu lassen. Ich wußte: Nur durch Gehorsam gegen Gott, Geist oder das göttliche Gemüt, konnte ich die Gnade Gottes, nach der ich mich sehnte, wahrnehmen und erfassen. So begann ich Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy zu lesen und mit Hilfe der Konkordanz dazu intensiv zu studieren. Und ich vertiefte mich auch in ihre anderen Werke.
Ich fand die erlösenden Wahrheiten für mein Problem. Die folgende Aussage aus Wissenschaft und Gesundheit war im wahrsten Sinne des Wortes sehr einleuchtend: „Der Traum der Krankheit wird durch das Verständnis beendet, daß Krankheit von dem menschlichen Gemüt gebildet wird, nicht von der Materie noch von dem göttlichen Gemüt." Außerdem studierte ich folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit: „Treibe Böses jeder Art aus.. . Sprich die Wahrheit zu jeder Form des Irrtums. Geschwülste, Geschwüre, Tuberkeln, Entzündung, Schmerz, mißgestaltete Gelenke sind wache Traumschatten, dunkle Bilder des sterblichen Denkens, die vor dem Licht der Wahrheit fliehen."
Fast einen Tag lang hielt mich der Zustand gefangen. Als ich nach Gebet und gründlichem Studium endlich Frieden gefunden hatte, stand ich auf, um meine häuslichen Pflichten zu erfüllen. Ich hatte zwar keine Schmerzen mehr, konnte aber noch nicht normal laufen. Meine gegen den Irrtum aufgebrachten Gedanken waren ungefähr so: „Also, so geht das nicht. Bei Gott gibt es keine Halbheiten, denn Er hat das geistige Universum, einschließlich des geistigen Menschen, vollkommen erschaffen. Daher habe ich als Sein Bild und Gleichnis das begründete Recht, vollkommen zu sein, wie es in der Bibel heißt."
Ich war so sehr davon überzeugt, und meine Zuversicht in Gottes vollständige Hilfe war so gestärkt, daß ich zunehmend spürte, wie der Rest der Beschwerden verschwand. Binnen kurzer Zeit war ich — in Übereinstimmung mit dem Gesetz und Wesen Gottes — geheilt.
Oberlungwitz, Deutschland