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Was das Rennen von Monte Carlo mich über die Geistigkeit der Schöpfung lehrte

Aus der März 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es War Das Autorennen von Monte Carlo! Ich empfand die Wucht beim Anfahren und Bremsen, ich erlebte, wie wir bergab direkt auf die Tribüne zujagten, und ich wurde beinahe aus dem Sitz gehoben, als wir über eine Bergkuppe flogen. Beim Bremsen krallte ich mich an der Armlehne fest, um nicht vornüber aus dem Auto geschleudert zu werden!

Doch ich saß nicht im Rennwagen, sondern in einem weichgepolsterten Sessel eines Kinos. Ich hätte völlig entspannt zuschauen können. Doch der Film an der riesigen Leinwand vermittelte mir das Gefühl, „mitten drin" zu sein Geschehen. Ich hatte Geschwindigkeit, Motorenlärm und Überholmanöver erfahren, ohne je im Rennwagen gesessen zu haben.

Das zeigte mir, wie täuschend Vorgänge sein können, die durch die materiellen Sinne übermittelt werden! Als ich darüber nachdachte, fand ich heraus, daß ich nicht Dinge oder Vorgänge an sich erlebt hatte, sondern genaugenommen die Darstellung von Eigenschaften und Merkmalen, die diese Abläufe charakterisieren. Mit anderen Worten: Obwohl ich gar nicht am Rennen teilgenommen hatte, hatte ich doch Empfindungen, die mir zu sagen schienen, ich sei dort gewesen.

Die Eigenschaften, die wir wahrnehmen, sind natürlich nichts Materielles; sie haben keine äußere Form, die wir anfassen können. Sie sind im wesentlichen Gedankenbilder, Begriffe, die ihren Ursprung im Denken haben. Wir erleben eigentlich nichts außerhalb unseres Denkens. Von allem, sowohl von Gegenständen als auch von Menschen und Vorgängen, nehmen wir tatsächlich die Eigenschaften wahr.

Die Dinge um uns haben bis zu einem gewissen Grade die Qualität unserer Gedanken. Wir erleben sie so, wie wir sie kennen, welche Eigenschaften wir ihnen zuzuordnen gewöhnt sind. Shakespeare faßte diese Tatsache so zusammen: „An sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu." Hamlet, 2. Akt, 2. Szene.

Somit wird klar, wie wichtig es ist, unser Denken zu beobachten. Wir hören von Armut, Naturkatastrophen, Verfolgung, Einsamkeit, Terrorismus. Und es wird behauptet, man könne daran kaum etwas ändern.

Wenn wir bis zu einem gewissen Grade verstehen, daß wir es nicht mit unveränderlicher Materie oder festgeschriebenen Umständen zu tun haben, sondern mit Gedankenbildern, sehen wir, daß geistige Lösungen echte Hilfe für jede Art von Problemen bringen können. Für mich heißt das, daß im Denken der Menschen die Wandlung vor sich gehen kann. Und Gedanken kann man ändern!

Die Christliche Wissenschaft lehrt die geistige Natur des Menschen und der gesamten Schöpfung. Sie stützt sich auf die Aussagen der Bibel, daß Gott Geist ist, daß Er gut ist und daß Er alles gemacht hat, was gemacht ist. Geist ist allgegenwärtig und unendlich. So heißt es im Römerbrief: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder."  Röm 8:14. Für diesen Menschen, der dem biblischen Schöpfungsbericht gemäß zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen wurde, ist es daher völlig natürlich, nur gute Gedanken zu haben.

Im wissenschaftlichen Gebet lernen wir, unser Denken in Einklang zu bringen mit der geistigen Schöpfung und dadurch unsere Gedanken und unser Erleben zu ändern. Nur Gedanken, die ausschließlich gut sind, also nur gute Eigenschaften beinhalten, haben einen rechtmäßigen Platz in unserem Bewußtsein. Alles Böse hat seinen vermeintlichen Ursprung im sterblichen Denken, nämlich in dem Glauben an eine andere Gegenwart als die des Geistes, des unendlichen Guten. Somit ist jede Schlußfolgerung, die sich von den materiellen Sinnen herleitet, unzuverlässig. Sie geht von einer verkehrten Voraussetzung aus, von einer irrigen Vorstellung über die wahre, geistige Natur des Menschen.

Wir könnten also sagen, daß schlechte Gedanken Illusionen sind. Sie sagen nichts darüber aus, wie der Mensch wirklich ist. Entsprechend sollten wir sie behandeln! Wir brauchen sie nicht zu fürchten, ebensowenig wie wir die Vorgänge in einem Film fürchten, weil wir wissen, daß der Film nicht das darstellt, was im Augenblick wirklich geschieht. Noch viel weniger brauchen wir uns solchen Trugbildern zu beugen, denn sie haben keinen gesetzmäßigen Einfluß auf uns, den wahren, von Gott geschaffenen, geistigen Menschen. Wohl kein Kinogänger ließe sich von einem persönlichen Vorhaben abbringen in dem Glauben, daß die Geschehnisse aus einem Film eine Auswirkung auf seine konkreten Lebensumstände hätten.

Sehr wohl aber könnten sich derartige Einflüsse auf das menschliche Bewußtsein auswirken. Deshalb sollten wir die Gedankenbilder, die uns präsentiert werden, in jedem Fall wachsam beurteilen. Wir müssen uns darüber im klaren, sein, daß falsche Gedanken nur dann glaubwürdig erscheinen, wenn sie sich als richtig ausgeben. Deshalb ist es wichtig, wahre Gedanken von trügerischen zu trennen und letztere als Illusionen zu entlarven und ihnen keinen Glauben zu schenken.

Christus Jesus wußte, daß der Mensch als Gottes Ebenbild nur gute, rein geistige Gedanken beherbergen kann. Durch dieses Wissen trieb er die bösen Geister, also falsche Gedankenbilder, aus. An ihre Stelle setzte er gottähnliche Gedanken durch sein klares Verständnis von der wahren, geistigen Natur des von Gott geschaffenen Menschen und heilte so die Kranken und wandelte die Sünder um. In Wissenschaft und Gesundheit beschreibt Mrs. Eddy den Christus wie folgt: „Der Christus ist unkörperlich, geistig — ja, er ist das göttliche Bild und Gleichnis, das die Illusionen der Sinne vertreibt; er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, die Kranken heilend und böse Geister austreibend, Sünde, Krankheit und Tod zerstörend." Wissenschaft und Gesundheit, S. 332. Je mehr wir über Gott und unsere Geistigkeit lernen, desto besser können wir dieses Bild und Gleichnis verkörpern und die trügerische Natur falscher Gedanken durchschauen. Damit bereiten wir dem Traum, den uns die materiellen Sinne vorgaukeln, ein Ende.

Als ich mich von meinem Kinosessel erhoben hatte, wußte ich, daß damit die Illusion des Autorennens beendet war. In ähnlicher Weise können wir auch den Film abbrechen, der auf dem Schauplatz der materiellen Sinne für uns gespielt wird. Wenn wir den Trug erkannt haben, ist es nicht mehr schwer, die irrigen Vorstellungen gegen die Wahrheit einzutauschen. Unsere klare Anschauung von Gott und Seiner Schöpfung segnet uns und die Welt. Sie befreit uns, führt die Opfer falscher Einflüsse zu ihrer wahren Natur und hilft uns, die Vollkommenheit und Geistigkeit der Schöpfung wahrzunehmen.

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