Es War Das Autorennen von Monte Carlo! Ich empfand die Wucht beim Anfahren und Bremsen, ich erlebte, wie wir bergab direkt auf die Tribüne zujagten, und ich wurde beinahe aus dem Sitz gehoben, als wir über eine Bergkuppe flogen. Beim Bremsen krallte ich mich an der Armlehne fest, um nicht vornüber aus dem Auto geschleudert zu werden!
Doch ich saß nicht im Rennwagen, sondern in einem weichgepolsterten Sessel eines Kinos. Ich hätte völlig entspannt zuschauen können. Doch der Film an der riesigen Leinwand vermittelte mir das Gefühl, „mitten drin" zu sein Geschehen. Ich hatte Geschwindigkeit, Motorenlärm und Überholmanöver erfahren, ohne je im Rennwagen gesessen zu haben.
Das zeigte mir, wie täuschend Vorgänge sein können, die durch die materiellen Sinne übermittelt werden! Als ich darüber nachdachte, fand ich heraus, daß ich nicht Dinge oder Vorgänge an sich erlebt hatte, sondern genaugenommen die Darstellung von Eigenschaften und Merkmalen, die diese Abläufe charakterisieren. Mit anderen Worten: Obwohl ich gar nicht am Rennen teilgenommen hatte, hatte ich doch Empfindungen, die mir zu sagen schienen, ich sei dort gewesen.
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