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Wie kann ich helfen?

Aus der März 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir Sehen, Wie jemand an einer Straßenecke steht, einen Stadtplan studiert und dann um sich schaut, um herauszufinden, wo er sich befindet. Instinktiv möchten wir ihm helfen. Und wenn wir die Gegend kennen, können wir ihm wahrscheinlich den Weg weisen oder ihn sogar zu seinem Ziel begleiten.

Doch was geschieht, wenn wir uns einem schwierigeren Fall gegenübersehen? Nehmen wir einmal an, wir haben Kinder und möchten sichergehen, daß wir ihnen so gut wie möglich helfen, wenn sie mehr und mehr ihre eigenen Entscheidungen treffen. Vielleicht überlegt ein Kind, was es in einem bestimmten Fall tun soll, und wir sind überzeugt, daß wir die richtige Antwort haben. Sollen wir eingreifen und ihm die Entscheidung abnehmen? Oder sollen wir uns heraushalten und abwarten, ob das Kind Herr der Sache wird oder nicht? Oder sollen wir einen Mittelweg einschlagen?

Natürlich gibt es keine Patentlösung, doch eines können wir immer tun: nämlich beten! Wir können unseren alliebenden, allweisen Vater-Mutter Gott — der auch der wahre Vater und die wahre Mutter unseres Kindes ist — bitten, uns zu führen. Und wie bei allen demütigen Bitten an Gott, können wir die göttliche Führung am besten vernehmen, wenn wir unsere eigene Vorstellung von dem, was Gott uns sagen soll, aufgeben — wenn wir, um Christi Jesu Worte zu gebrauchen, wirklich sagen können: „Ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ Joh 5:30. Auch sollten wir darauf achten, daß es nicht unser Ziel ist, persönlich jemandem zu zeigen, was er zu tun hat. Überheblichkeit weist nicht den Weg zu christusgleichem Vertrauen auf Gott.

Ein weiterer entscheidender Punkt bei unserem von Gebet getragenem Wunsch zu helfen ist ein unerschütterliches Festhalten an der Tatsache, daß das Kind die gottverliehene Fähigkeit besitzt, Gottes Engel — die Intuitionen, die Er uns gibt — wahrzunehmen und ihnen zu gehorchen. Die Überzeugung von dieser Wahrheit gibt uns einen festen inneren Halt. Wir geben die größte Gabe der Liebe, wenn wir uns der wahren Identität eines Kindes und seiner wahren Beziehung zu seinem Vater-Mutter Gott sicher sind und ihm dabei helfen, sein Verständnis von seiner wirklichen Identität zu stärken. Und wir können anderen immer am besten helfen, wenn wir sie so sehen, wie Gott sie sieht — als Sein geistiges Kind, ganz und gar von Ihm abhängig und von Ihm erhalten.

Doch wie, so mag jemand einwenden, kann uns oder unserem Kind Gebet oder geistiges Verständnis helfen, eine Wahl zu treffen, wo doch so viele Faktoren oder Alternativen zu erwägen sind, deren Konsequenzen wir im einzelnen nicht kennen können?

Einen Aspekt, den es zu beachten gilt — ob wir nun Kinder sind oder Erwachsene —, ist unser Motiv. Aus welchem Grund wähle ich eine bestimmte Alternative? Was veranlaßt mich, mein Kind in bestimmter Weise zu behandeln? Welcher Handlung liegt das höchste Motiv zugrunde? Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Rechte Motive geben dem Gedanken Schwingen und der Rede und Handlung Stärke und Freiheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 454. Wir können sicher sein, daß sich dies als wahr erweisen wird.

Ein weiterer entscheidender Punkt bei jedem Gebet ist Vertrauen. Haben wir wirklich Vertrauen in Gott? Ist unser Glaube blind, oder ist er eine feste Überzeugung, die auf dem geistigem Verständnis beruht, daß Gott uns führen kann und wird? Wir werden dafür sorgen, daß letzteres der Fall ist, wenn wir uns der unwandelbaren Tatsachen von Gottes geistigem Reich sicher sind.

Die grundlegende Tatsache, die die Christliche Wissenschaft lehrt, ist, daß Gott, das göttliche Gemüt, absolut Alles ist. Die Schöpfung oder das Reich des Gemüts ist ewig und unzerstörbar. In ihm herrscht vollkommene Integrität und Ordnung. Jede vom Gemüt erschaffene Idee — jede individuelle Identität — hat eine ganz klare Aufgabe und einen ganz bestimmten Platz in diesem geistigen Universum. Jeder Ausdruck, jede Idee des Gemüts, weiß alles, was sie wissen muß, weil sie Gemüt widerspiegelt. Da Gemüt gleichzeitig göttliche Liebe ist, fühlt sich jeder Bewohner dieses geistigen Universums — des einzigen Universums, das es in Wirklichkeit gibt — geborgen und geliebt. Das ist der ewige Status des wahren und einzigen Seins eines jeden Menschen.

In welcher Beziehung stehen diese geistigen Tatsachen zu unserer täglichen Erfahrung? Wenn wir sie verstehen lernen und uns auf sie verlassen, können wir beweisen, daß sie tatsächlich das regierende Gesetz in unserem Leben sind. Mrs. Eddy schreibt: „Die Substanz, das Leben, die Intelligenz, die Wahrheit und Liebe, die die Gottheit bilden, werden von der Schöpfung der Gottheit widergespiegelt; und wenn wir das falsche Zeugnis der körperlichen Sinne den Tatsachen der Wissenschaft unterordnen, werden wir dieses wahre Gleichnis und diese wahre Widerspiegelung überall erblicken.“ Ebd., S. 516. Wir müssen unseren Glauben an den Zufall und an physische Gesetze der Überzeugung unterordnen, daß das Gesetz des Gemüts alle Macht besitzt. Alles, was in unserer Erfahrung gut und normal ist, wird von diesem Gesetz gestützt und aufrechterhalten. Und jede „Macht“, die im Widerspruch zum Guten steht, ist in Wirklichkeit keine Macht. Das Gemüt, das alles regiert, schließt jede Spur von Disharmonie aus, ja verbietet sie, und wir können diese Tatsache mehr und mehr beweisen.

Wir können also für uns selbst und unsere Familie all die Harmonie und Freude des geistigen Reichs des Gemüts beanspruchen und erwarten, daß sich alle erforderlichen Berichtigungen in schmerzloser, natürlicher Weise vollziehen. Und wir können uns klarmachen, daß sich die Wahrheiten über die Schöpfung des Gemüts auf jeden Bereich unseres Lebens anwenden lassen — in unserer Familie, unserer Kirche, unserer Stadt, unserer Welt.

Je besser wir die Vollständigkeit, Ordnung und Integrität des Reiches Gottes verstehen, desto besser werden wir in der Lage sein, anderen zu helfen. Es wird für uns immer natürlicher werden, darauf zu vertrauen, daß unser alliebender Vater-Mutter Gott für alle Seine Kinder sorgt und ihnen genau die Ideen gibt, die sie brauchen, um ihre einzigartige Aufgabe in Seinem geordneten Universum zu erfüllen.

Gottes Wege sind vollkommen,
die Worte des Herrn sind durchläutert.
Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.
Gott rüstet mich mit Kraft
und macht meine Wege ohne Tadel.

Psalm 18:31, 33

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