Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Bibelnotizen für die Bibellektionen vom Oktober 1996

Aus der Oktober 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

Unwirklichkeit

6. Oktober

Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes Kundgetan, der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus, alles, was er gesehen hat. (Offb 1:1, 2)

Für viele Menschen ist das letzte Buch der Bibel schwer zu verstehen. Die GN schreibt dazu: „Das feierliche Vorwort kennzeichnet das Buch in seiner Besonderheit — als Niederschrift einer prophetischen Schau — und nennt das Thema, um das es in den folgenden 22 Kapiteln geht: die Geschichte der Welt, die ihrem Ende entgegeneilt.” Die GNe zeichnet Hintergründe auf: „Die Johannes–Offenbarung stammt aus einer Zeit, in der sich die äußerliche Lage der christlichen Gemeinden zusehends verschlechterte. Immer entschiedener forderten die römischen Kaiser vom Volk göttliche Verehrung. Domitian (81–96 n. Chr.) ließ an vielen Orten im Reich Statuen von sich errichten, vor denen ihm gehuldigt werden mußte. Er war auch der erste Kaiser, der sich offiziell als, Herr und Gott’ anreden ließ ...

Johannes erhielt während seiner Verbannung Einblick in Gottes himmlische Welt. In immer wieder anders geschauten Bildern ... sieht er, daß trotz allem gegenteiligen Anschein Gott das Regiment in seinen Händen hat. .. Wohl können die teuflischen Mächte jetzt noch ihr Unwesen treiben, doch ihre Macht ist bereits gebrochen. Christus wird wiederkommen, alles Widergöttliche vollends vernichten und eine neue Schöpfung heraufführen, in der Gott vor aller Augen als der in Erscheinung tritt, der er ist: der Herr.”

Gehören Sünde, Krankheit und Tod der Wirklichkeit an?

13. Oktober

Fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. (Röm 8:7)

Der BKB gibt folgende Erklärung: „Das fleischliche Leben ist Feindschaft gegen Gott, es widersetzt sich den von Gott für das Leben vorgegebenen Zielen. Die Folgen sind Ichbezogenheit und Auflehnung gegen Gott. Solchem Leben fehlt jegliche Kraft, sich dem Willen Gottes unterzuordnen. ... Wo Paulus vom Fleisch spricht, steht bei Johannes, Welt' (vgl. Joh 16,8–11; 17,6.9).”

Und der Herr Zebaoth wird auf diesem Berge allen Völkern ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein darin keine Hefe ist. (Jes 25:6)

Wir mögen uns heute fragen, warum der Prophet ausgerechnet in einem fetten Mahl die besondere Zuwendung Gottes sieht. Die WStB erklärt folgendes: „Wenn in Jerusalem ein Davidide auf den Thron gekommen war, gab es ein großes Fest für das Volk. In Anlehnung an diesen Brauch sieht der Prophet nach der Weltkatastrophe und dem öffentlichen Herrschafts–antritt Gottes, wie ein fettes Mahl für alle Völker auf diesem Berg (Zion) veranstaltet wird. ... Bevor die Völker auf dem Berg Zion die Weisung für die Neugestaltung ihres Lebens empfangen, werden sie in eine tiefe Gemeinschaft mit dem sie rettenden Gott gerufen. ... Fett, in der Form von vor Fett triefenden Fleischstücken, galt im Gegensatz zu unserem heutigen Empfinden als Zeichen eines großzügigen Mahls. Gott selbst ist der Gastgeber; denn er feiert sein Siegesmahl über alle wider–göttlichen Mächte. Dabei ist immer im Auge zu behalten, daß zuerst die Erlösten des alten Bundesvolkes die Eingeladenen sind. Doch um die Geladenen aus Israel scharen sich die Geladenen aus allen Völkern — ein Vorschein des ntl. Abendmahls.”

Die Versöhnungslehre

20. Oktober

Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden. Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah — das heißt übersetzt: gesandt — und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder. (Joh 9:6, 7)

Barclay schreibt zur Geschichte des Teiches Siloah: „Der Teich Siloah gehörte zu den Wahrzeichen Jerusalems und stellte eine große technische Leistung jener Zeit dar. Die Frischwasser–versorgung Jerusalems war von jeher gefährdet gewesen. Die Stadt wurde hauptsächlich von der heutigen Marienquelle (Gichon im Alten Testament) versorgt, die sich im Kidrontal befand. Eine Treppe aus dreißig in den Fels gehauenen Stufen führte zu ihr hinab; dort unten schöpften die Menschen das Wasser dann aus einem steineren Wasserbehälter. Bei einer Belagerung der Stadt konnte der Feind die Bewohner gänzlich von dieser Wasserquelle abschneiden. Das konnte verheerende Folgen haben. Als Hiskia merkte, daß Sanherib, der König von Assur, im Begriff stand, nach Palästina einzufallen, beschloß er daher, einen Tunnel durch den Fels zu hauen, eine Wasserleitung, die von der Quelle bis in die Stadt führte (2. Chr. 32, 2-8, 30; Jes. 22, 9-11; 2. Kön. 20,20). Da es sich um hartes Felsgestein handelte, mußte der Tunnel zickzackförmig angelegt werden, und die Länge der Wasserleitung betrug auf diese Weise mehr als 530 Meter, statt etwa 330 Meter, wenn man sie gradlinig durch den Felsen gehauen hätte. ... Der Teich wurde Siloah genannt, was soviel wie gesandt bedeutet, weil das Wasser darin durch die Wasserleitung in die Stadt geleitet wurde.”

Die Probezeit nach dem Tode

27. Oktober

Und als es schon Abend wurde. .. kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. (Mk 15:42– 45)

Das HdE findet zu diesen Versen zwei besondere Aspekte: Es stellt Joseph von Arimathäa als Jünger Jesu dar und weist den an dieser Szene Beteiligten die Rolle als wichtige Zeugen zu, die bestätigen, daß Jesus vor seiner Auferstehung wirklich gestorben war: „Das Auftreten Josephs von Arimathia als Jünger Jesu bezeugte einen echten, wenn auch verspäteten, Mut. Er tat jetzt für Jesus, was alle Juden für richtig hielten: Er nahm den Leichnam vom Kreuz und brachte ihn vor Einbruch der Nacht zum Sabbat ins Grab. Andere, die Jesus nähergestanden hatten, konnten oder wollten dies nicht tun. Daß Pilatus von seinem Recht Gebrauch machte, den Verwandten die Leiche zur Beerdigung zu überlassen, was bei einem Fall von Hochverrat recht ungewöhnlich war, zeugte von seinem Verdacht in dieser ganzen Angelegenheit, durch die Juden irregeführt zu sein und vielleicht auch von seinem schlechten Gewissen wegen der Hinrichtung eines Unschuldigen. Der Hauptmann, der bezeugt hatte, Jesus sei der Sohn Gottes gewesen, stellte jetzt seinen tatsächlichen Tod fest.

Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet, geht es in diesem ganzen Abschnitt um Zeugnisse. Diese Menschen bezeugen alle, daß Jesus wirklich gestorben war und in gerade dieses Grab gelegt wurde (Vers 47). Diese Zeugen hatten davon keinen Vorteil; entweder bestätigten sie etwas, das ihnen recht unangenehm war, oder sie sprachen in der Autorität als Angehörige des römischen Heeres.”

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus, kommentar zur Bibel
GNe = Gute Nachricht erklärt
HdE = Handbuch der Evangelien
WStB = Wuppertaler Studienbibel

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1996

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.