Im Zarten Alter von drei Monaten nahm mich eine wundervolle Familie in ihr Heim und ihr Herz auf. Meine leibliche Mutter hatte mich dort in Pflege gegeben. Ich wurde sehr liebevoll versorgt. Später erfuhr ich, daß meine neue Mutter, die damals noch nicht lange Christliche Wissenschafterin war, meine leibliche Mutter fragte, ob sie einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft für mich zu Hilfe rufen könnte; bei mir zeigten sich Symptome ernsthafter körperlicher Probleme. Meine leibliche Mutter gab eine sehr liebevolle Antwort: „Behandle sie so, wie du dein eigenes Kind behandeln würdest.“ Ein Ausüber begann für mich zu beten, und schließlich wurde ich von dieser Familie adoptiert. Gottes Plan für den Menschen kann nicht vereitelt werden, wie folgende Worte aus Wissenschaft und Gesundheit andeuten: „Mensch ist der Familienname für alle Ideen — die Söhne und Töchter Gottes. Alles, was Gott gibt, bewegt sich in Übereinstimmung mit Ihm und spiegelt Güte und Kraft wider“ (S. 515).
Die Großmutter meiner neuen Familie lebte damals, als ich kam, bei uns. Eines Tages wurde ihr Handgelenk versehentlich in ein Fenster eingeklemmt, was ihr starke Schmerzen verursachte. Sie war keine Christliche Wissenschafterin und rief einen Arzt herbei. Während der sich ihrer annahm, schien er mehr um mich besorgt zu sein, die da in ihrem Bettchen lag, als um das verletzte Handgelenk. Er sagte zu meiner Mutter, daß sie, wie er sehe, eine große Bürde auf sich geladen habe, und fragte, warum sie ein Kind aufgenommen habe, das derartige Probleme hatte. Sie antwortete ganz schlicht: „Weil es mich braucht.“ Der Arzt erklärte dann, daß ich etwas hätte, was allgemein als Wasserkopf bezeichnet wird. Außerdem schielte ich. Er sagte, daß ich nie normal sein würde und wahrscheinlich in eine Anstalt gegeben werden müsse, wenn ich das Erwachsenenalter überhaupt erreichte.
Bestimmt hatte Mutti das Gefühl, daß sie mit dem Beten für mich alle Hände voll zu tun hatte. Doch sie lernte, daß materielle Gesetze in der Wahrheit des Seins keine Gültigkeit haben. Auf Seite 468 in Wissenschaft und Gesundheit wird das so erklärt: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Mutter erkannte, daß der körperliche Zustand meine geistige Identität niemals beeinflussen konnte.
Mit Gottes Liebe und Stärke an ihrer Seite führte Mutter einen Kampf, in dem sie die entmutigenden ärztlichen Vorhersagen durch Behauptungen der geistigen Wahrheit verneinte. Es war ein Kampf, der im Denken stattfand. Er ähnelte dem Kampf zwischen David und Goliat, von dem im ersten Buch Samuel berichtet wird: „David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Spieß, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, den du verhöhnt hast. Heute wird dich der Herr in meine Hand geben“ (17:45, 46).
Jeden Tag, an dem der Leseraum der Christlichen Wissenschaft geöffnet war, legte Mutti mich in den Kinderwagen und lief mit mir die sechs Kilometer zum nächsten Ort, um im Leseraum zu studieren und zu beten.
Nachdem der Ausüber den Fall angenommen hatte, ereigneten sich wunderbare Dinge. Durch das gemeinsame Studieren und Beten und die Erkenntnis, daß Gottes heilende Macht immer bei uns ist, begannen meine Mutter und der Ausüber — täglich! — Besserungen meines Zustands zu sehen. Im Alter von zwei Jahren konnte ich zählen und das Alphabet wie auch zahlreiche Kinderreime aufsagen. Freunde und Verwandte waren erstaunt über meinen Fortschritt. Meine neuen Eltern akzeptierten nie ein Urteil über mich, das nicht gut war. Die Christliche Wissenschaft hatte meine Mutter gelehrt, daß nur Gutes und Vollkommenheit die Wahrheit über mich waren. Meine Augen wurden geheilt. Ich erhielt Ballettunterricht, Sprechunterricht und dann auch Klavier- und Orgelunterricht. All die Symptome, die der Arzt beobachtet hatte, verschwanden, und ich wuchs heran und habe ein normales, produktives Leben geführt.
Die Christliche Wissenschaft war unser Halt und unsere Stütze beim Großziehen unserer eigenen Kinder, und wir erlebten Heilungen mit den Kindern. Unsere ältere Tochter wurde von Kinderlähmung geheilt. Nachdem unser Sohn sein Handgelenk brach, heilte ihn die Christliche Wissenschaft — der Knochen wurde allein durch unsere Gebete gerichtet, und die Röntgenaufnahmen bestätigten das. Unsere jüngste Tochter erlebte eine schnelle Heilung von einer Fußverletzung.
All diese Heilungen sind Grund für viel Freude gewesen, und ich sage Gott Dank.
Wedgefield, South Carolina,
USA