Die Christliche Wissenschaft kann uns helfen zu wissen, daß Gottes allgegenwärtiger Schutz in allen Situationen des Lebens vorhanden ist. Das ist besonders hilfreich, wenn wir unsere gewohnte Umgebung verlassen. Im Urlaub oder auf Geschäftsreisen können unvorhersehbare Situationen zu Groll oder Enttäuschung führen. Ich habe jedoch erfahren, daß die umgehende Anwendung der Christlichen Wissenschaft ein zuverlässiger, sicherer Weg ist, Herausforderungen erfolgreich zu bestehen.
Wenn ich vor einer solchen Situation stehe, kommen mir oft als erstes Gedanken aus der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Ich habe sie in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule zunächst nur auswendig gelernt. Erst später begann ich sie zu verstehen und als zuverlässige Orientierung bei Entscheidungen und Handlungen in allen Lebensbereichen zu nutzen. Sie lautet: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem. Geist ist unsterbliche Wahrheit; Materie ist sterblicher Irrtum. Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche. Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468. Diese Worte geben mir immer wieder neue Kraft, die göttliche Wahrheit zu erkennen und ihr gemäß zu leben, statt mich mit der Ansicht abzufinden, daß wir alle hilflose, materielle Menschen sind, die nur Begrenzungen kennen.
Die schützende, helfende Allgegenwart des unendlichen Gemüts, Gottes, wurde mir besonders deutlich erlebbar bei einer mehrtägigen Fahrradtour quer durch Deutschland mit meinen zwei größeren Kindern. Zwei prägnante Erfahrungen, die sich auf dieser Reise ereigneten, ließen mich den allumfassenden göttlichen Schutz als stets greifbare Wirklichkeit erkennen.
Am zweiten Tag unserer Tour fuhren wir über recht steile Berge, und meine beiden Kinder Volker und Sandra waren wie üblich weit vorgefahren, so daß ich sie nicht mehr sehen konnte. Bei einem der Anstiege knackte es an meinem Fahrrad. Ich mußte absteigen und stellte einen Achsenbruch am Hinterrad fest. Wir befanden uns auf einem einsamen Stück des Fahrradweges, und mir blieb nichts anderes übrig, als das Fahrrad zu schieben.
Als ich meine Kinder dann endlich erreichte, war die Enttäuschung groß, daß wir unsere Radtour möglicherweise abbrechen müßten. Dann fiel mir folgende Stelle aus dem Lehrbuch sinngemäß ein, und ich teilte diesen Gedanken mit ihnen: „Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, denn in der Vollkommenheit ist kein Raum für Unvollkommenheit.“ Ebd., S. 424.
Wir beteten gemeinsam und erkannten, daß wir uns darauf verlassen konnten, daß Gott uns helfen würde. Wir hielten an diesem sehr einfachen Gedanken fest und waren neugierig, wie diese Hilfe aussehen würde. Wir wußten, daß Gott allgegenwärtiger Geist ist und wir als Seine vollkommenen Kinder in keine Situation geraten konnten, in der wir hilflos oder in Not sein könnten. Doch an einem Sonntagmorgen, weit und breit keine Ortschaft, geschweige denn ein Fahrradgeschäft — wie sollten wir da Hilfe finden?
Dennoch gingen wir los und erreichten bald eine Häusergruppe. Dort fand sich genau die passende Achse bei einem Anwohner, nachdem wir ihm unsere Geschichte erzählt hatten. Er half mir beim Einbauen, und zwei Stunden später konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Glücklich erreichten wir noch rechtzeitig die nächste Jugendherberge. Während der ganzen Fahrt hatten mich die ersten Worte eines Liedes von Mrs. Eddy aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft begleitet: „Hirte, über Berge steil / Zeig den Weg mir klar. . .“ Liederbuch, Nr. 304. Wir wußten, daß diese Erfahrung nicht auf Zufall beruhte, sondern daß wir durch Gebet Gottes Plan erkannt hatten und auf unserem Weg geführt worden waren.
Wir beteten gemeinsam und erkannten, daß wir uns darauf verlassen konnten, daß Gott uns helfen würde. Wir hielten an diesem sehr einfachen Gedanken fest und waren neugierig, wie diese Hilfe aussehen würde. Wir wußten, daß Gott allgegenwärtiger Geist ist und wir als Seine vollkommenen Kinder in keine Situation geraten konnten, in der wir hilflos oder in Not sein könnten.
Gegen Ende der Reise konnten wir noch ein weiteres Mal überzeugend Gottes immergegenwärtige, zuverlässige Hilfe erleben. Wir fuhren einen steilen Hang hinunter, der am Ende in eine unübersichtliche Kurve mündete. Hinter mir hörte ich zwei aufeinanderfolgende krachende Geräusche. Beide Kinder waren gestürzt und lagen auf der Straße. Volker konnte sofort wieder aufstehen, aber Sandras Knie war übel zugerichtet, und sie hatte Angst.
Volker und ich erinnerten sie an die liebevolle Wahrheit in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“, und wir sprachen sie laut für sie. Sandras Angst verflog zusehends, und sie wurde ruhig. Dafür waren wir sehr dankbar. Dann beteten wir alle drei weiter, bis die Schmerzen aufhörten, wobei unser Hauptgedanke aus einer Verheißung in der Heiligen Schrift stammte. Sie lautet: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,. .. daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“ Jes 40:31. Bald konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.
Volker erzählte uns später, daß ihm der Gedanke gekommen war, daß Sandra sich in Wirklichkeit nicht weh getan haben konnte, weil sie ja Gottes geistiges Kind ist und immer von Ihm beschützt und vollkommen erhalten wird. So erkannten wir gemeinsam, daß Gott die Macht hat, die scheinbaren Auswirkungen des Sturzes umzukehren.
Bis zur nächsten Unterkunft waren es noch zehn Kilometer. Wir hatten gemeinsam das trügerische materielle Bild durchschaut, also durch die geistigen Tatsachen über Gott und den Menschen, die Christus Jesus uns gelehrt hat, ersetzt. Dank der „neuen Kraft“ konnte Sandra die Strecke problemlos bewältigen. Am Abend gingen wir spazieren, und die Wunde bereitete ihr keine Schmerzen mehr.
Wir sprachen noch einmal über dieses Erlebnis und waren von Herzen dankbar, daß wir durch das Anwenden der Christlichen Wissenschaft so gesegnet worden waren. Sandra erzählte, daß ihr während der Zeit, als sie nach dem Sturz am Boden lag, ein Gedanke ganz besonders geholfen hatte. Es war der Gedanke, daß sie sich nicht verletzt haben konnte, weil Gott die ganze Zeit bei ihr ist und sie beschützt. Sie berichtete auch in der Sonntagsschule von dieser Erfahrung als ein schönes Beispiel, wie ein Christlicher Wissenschafter bei einem Unfall rasche Hilfe finden kann.
Das rückhaltlose Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft, sich von Ihm führen zu lassen, ist ein sicherer geistiger Quell und hat immer eine befriedigende Lösung für alle zur Folge. Gottes Schutz und Gottes Hilfe sind allüberall ein ständiger Begleiter. Sie sind unabhängig von Ort und Zeit, von Alter oder anderen persönlichen Umständen. Jeder kann diese geistige Kraft in Anspruch nehmen und ihren heilenden Segen erleben.