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BIBEL NOTIZEN JULI 1997

Aus der Juli 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

6. Juli

GOTT

Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pharao gelten. Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. (Hebr 1 1:24, 27)

ScB gibt dazu folgende Erklärung: „Glauben bezeichnet im NT mehr als ein verstandesmäßiges Anerkennen einer Tatsache. Das Wort (gr. pistis, Hauptwort; pisteuo, Zeitwort) bedeutet haften an, sich anvertrauen, Vertrauen haben, sich stützen auf, trauen auf eine Person oder ein Etwas, und das schließt nicht nur das Zustimmen des Verstandes ein, sondern es ist eine Tat des Herzens und des Willens des betreffenden Menschen., Wer an ihn glaubt' ist gleichbedeutend mit, wer ihm vertraut' oder, sich ihm (Christus) hingibt'. Glaube ist also gleichbedeutend mit dem Vertrauen, das nach dem NT aus Glauben besteht und dem Annehmen dessen, das Gott geoffenbart hat."

Weiter heißt es in einer Fußnote zu Hebr 1 1: „Glaube, Zusammenfassung: Das Wesen des Glaubens besteht in dem Anerkennen und Annehmen von dem, was Gott geoffenbart hat; der Glaube kann bezeichnet werden als das Vertrauen zu dem Gott der Schrift und zu Jesus Christus, den Er gesandt hat; dieses Vertrauen, das Ihn als Herrn und Heiland annimmt, treibt zu dem Gehorsam aus Liebe und zu guten Werken (Joh 1,12; Jak 2,14–26). Die besonderen Äußerungen des Glaubens führen zu folgenden weiteren Erklärungen des Glaubens: (1) In bezug auf die Erlösung ist der Glaube ein persönliches Vertrauen zu dem Herrn Jesus Christus, der um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt wurde (Röm 4,5.23-25;5,1). (2) Im Gebet wird der Glaube angewandt als, die Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten' (1 Jo 5,14.15). (3) Wenn wir von dem Glauben reden in Beziehung zu den unsichtbaren Dingen, von denen die Schrift spricht, so gibt der Glaube ihnen die, Realität', so daß wir in der Überzeugung ihrer Wirklichkeit handeln können (Hebr 11,1-3). Und (4) ist der Glaube ein wirksamer Lebensgrundsatz."

13. Juli

DAS SAKRAMENT

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. (Mt 6:13)

Lamsas Übersetzung dieses Verses aus dem Vaterunser macht deutlich, daß es nicht Gott ist, der in Versuchung führt: „Führ' uns, dass wir nicht in Versuchung fallen, und erlös' uns von dem Bösen."

Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. (Kol 3:1)

Diese Bibelstelle wird bei Bruns folgendermaßen übersetzt: „Da ihr nun mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt worden seid, so richtet all euer Trachten auf das hin, was droben ist! Dort thront Christus zur Rechten Gottes. Stellt euer Sinnen und Denken auf das Himmlische und hängt nicht am Irdischen!" In einer Fußnote finden wir bei Bruns dann eine weitere Erklärung: „Für Paulus geht wirkliche Heiligung von Christus und seiner Tat aus. Es heißt nicht: Das mußt du tun oder jenes lassen, damit du heilig wirst; sondern weil du in Christus erlöst bist, kannst du nicht anders, als das tun und jenes lassen."

20. Juli

LEBEN

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. (Off 22:17)

Barclay deutet das so: „Der ganze Vers ist eine einzige große Aufforderung an alle Menschen, zu Christus zu kommen und ihn anzunehmen. Der Vers zerfällt in drei Teile:

1. Da ist einmal die Aufforderung des Geistes und der Braut. Die Braut ist, wie wir wissen, die Kirche.. .. Vielleicht ist es der Geist, der in allen Propheten wirksam ist und die Menschen zu Gott zurückruft. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß Johannes mit dem Geist die Stimme Jesu meint. Sämtliche Briefe an die sieben Gemeinden enden mit der Aufforderung und dem Befehl, zu hören, was der Geist den Gemeinden sagt (2,7. 11.1 7.29; 3,6.13.22). Da kein Zweifel daran besteht, daß es der auferstandene Christus ist, der zu den Gemeinden spricht, sind ebenso eindeutig der Geist und Christus dort identisch. .. Der Geist und die Braut sagen: Komm! heißt, daß Christus und die Kirche Christi die Menschen gemeinsam dazu auffordern, alles anzunehmen, was Jesus Christus ihnen anzubieten hat.

2. Da ist zweitens der Satz: Wer es hört, der spreche: Komm!. .. Das heißt, hier stoßen wir auf den Sachverhalt, daß jeder Christ auch Missionar sein sollte. Wer selbst die Aufforderung Jesu empfangen hat, muß sie an andere weitergeben. .. Der Eingeladene muß zum Einladenden werden, der der gefunden wurde, muß andere zu finden suchen.

3. Da ist drittens die Aufforderung an alle, die da dürstet, zu Jesus Christus zu kommen, damit ihnen Genüge getan werde.. .. Nur Christus vermag unser Sehnen zu stillen."

27. Juli

WAHRHEIT

Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote. . ., dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens willen aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. .. Bittet so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt. .. (Lk 1 1:5—10)

Barclay wirft ein neues Licht auf dieses Gleichnis: „Das Gleichnis lehrt uns nicht, hartnäckig fortzufahren mit Beten; wir sollen nicht solange an Gottes Tür schlagen, bis wir ihm lästig werden. .. Das Wort Gleichnis bedeutet wörtlich, daß etwas nebeneinander gelegt wird. Wenn wir etwas miteinander vergleichen, um daraus eine Lehre zu ziehen, dann verdanken wir die Lehre etwa dem Umstand, daß die Dinge einander gleichen oder aber dem Umstand, daß es sich um Gegensätze handelt. In diesem Fall beruht die Pointe nicht auf der Ähnlichkeit, sondern auf dem Gegensatz. Jesus sagt:, Wenn ein mürrischer Hausvater sogar durch das unverschämte Drängen seines Freundes dazu genötigt wird, ihm zu geben, wessen er bedarf, um wieviel mehr wird dann Gott, der ein liebender Vater ist, seinen Kindern gewähren, was sie nötig haben?'. . .

Wenn wir nicht empfangen, worum wir gebetet haben, liegt es nicht daran, daß Gott es uns widerwilig versagt, sondern weil er weiß, was für uns das Beste ist. Ein Gebet, das unbeantwortet bleibt, gibt es nicht. Wohl mag die Antwort nicht so ausfallen, wie wir es erhofft oder erwartet haben, doch selbst, wenn unsere Wünsche nicht erfüllt werden, erhört Gott uns und antwortet uns in seiner Liebe und Weisheit."

Abkürzungen:
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien in aramäischer Sicht
ScB = Scofield-Bibel

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