Es war im Dezember, ein Sonntag, auf dem Weg zur Kirche. Ich war ruhig, ausgeglichen und freute mich auf den Gottesdienst. Ich stieg aus der Straßenbahn, rutschte und fiel. „Warum?" war mein erster Gedanke. Das Aufstehen wollte nicht gelingen, ich bekam keine Luft. Also sortierte ich erst meine Gedanken. „Vater, Du bist in jedem Augenblick bei mir, und Deiner geistigen Schöpfung, zu der ich gehöre, ist nichts geschehen.“ Nach dem zweiten Versuch kam ich auf die Beine, ging zum Geländer und lehnte mich an, gab der Straßenbahn ein Zeichen und sie fuhr weiter. Die Tasche mit den Büchern konnte ich kaum mehr tragen. Das „Warum?“ tauchte immer wieder auf. Das Lied 324 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft kam in mein Bewusstsein: „Nimm mein Leben, laß es Dir, / Gott, geweiht sein für und für."
Unsere Ordnerin bat ich, für mich zu beten, damit ich den Gottesdienst halten konnte, denn ich bekam nur schmerzhaft Luft und konnte mich auf der rechten Seite immer weniger bewegen.
Auch hier hatte ich Worte des Liedes im Bewusstsein: „Meine Stimme, lass sie sein / Dein Verkünder klar und rein./ Jedes Wort aus meinem Mund / Mache froh Dein Wesen kund." Tief dankbar las ich ohne Schwierigkeiten.
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